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LWL Heimkinder Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe kurz LWL ist einer der größten deutschen Hilfszentren für Menschen mit Behinderung. Nach dem zweiten Weltkrieg
bis in die 70 Jahre hinein war er unter anderem auch Träger eigener Kinder- und Erziehungsheime. In den vergangenen Jahren wurde durch Veröffentlichungen von Filmen wie "die unbarmherzigen
Schwestern" oder das Buch "Schläge im Namen Gottes" Schicksale ehemaliger Heimkinder in das öffentliche Bewusstsein gebracht. Der Druck auf die Regierung und den LWL wuchs, mit ersten
Ergebnisse. Video anschauen http://media.wmtv-online.de/Video/detail:1127 O-TON Kirch hier klicken
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Heimkinderstudie des LVR Verspätete Modernisierung - Öffentliche Erziehung im Rheinland 1945 bis 1972 Der LVR
stellt sich seiner Vergangenheit – auch im Bezug auf ehemalige Heimkinder in seinen Einrichtungen und die Rolle der Heimaufsicht beim Landesjugendamt. So wurde bereits 2008 eine Hotline +49 (0)221 / 809 - 40 01
eingerichtet und eine Studie beauftragt. Die Studienergebnisse sind nun als Buch (LVR (Hg.), „Verspätete Modernisierung", Klartext-Verlag, Essen, 2010) und als Broschüre mit CD veröffentlicht. http://www.lvr.de/jugend/fachthemen/heime/heimkinderstudie.htm Zusammenfassung der Studie: http://www.lvr.de/jugend/fachthemen/heime/alvr_zsfg_27072010.pdf Link defekt? Hier klicken
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Dierk Schäfer: "Die Studie ist lesenswert, – und sie bezeugt die Richtigkeit mündlicher Heimkinderberichte über die alltäglichen Heimbedingungen. Hier ein paar Auszüge:" http://dierkschaefer.wordpress.com/2011/04/14/martin-mitchell-australien-hat-den-link-aufgespurt/ Martin Mittchel: http://heimkinderopfer2.blogspot.com/2011/04/verspatete-modernisierung-offentliche.html
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„Wiedergutmachung an den Opfern des Johanna-Helenen-Heims in Folge der
Vernachlässigung der Aufsichtspflicht
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wann kommen Sie Ihrer Verantwortung gegenüber den behinderten Heimopfern nach? Inzwischen ist unstrittig: Die Landschaftsverbände, hier die Landesjugendämter,
sind ihrer Aufsichtspflicht nur unzureichend nachgekommen. Die Volmarsteiner Kinder bekamen nicht ein einziges Mal die Chance, mit einem Vertreter des Landesjugendamtes unter vier Augen zu sprechen. Selbst in
Gegenwart von Personal fand keine Befragung statt. So ist inzwischen auch unstrittig, dass nur durch das völlige Fehlen der Aufsicht die inzwischen dokumentierten Verbrechen an den Kindern im Johanna-Helenen-Heim
möglich waren.
Der „Runde Tisch Heimerziehung“ hat Ende 2009 seine Tätigkeit eingestellt. Der aufgrund der Empfehlungen des RTH gebildete Opferfonds von 120 Mio. Euro,
abzüglich 10% Verwaltungsausgaben für die Opfer West, leistet keine Gelder für behinderte Heimopfer. Selbst wenn dies zukünftig seitens der Landschaftsverbände und Kommunen erhofft wird, stellt jede weitere
Zeitverzögerung schon längst eine weitere Misshandlung dieser Opfer dar. Sie sterben nämlich nach und nach, ohne auch nur einen Hauch Wiedergutmachung erfahren zu haben.
Können Sie ruhigen Gewissens und erhobenen Hauptes diesem Sterben ohne Entschädigungsleistungen für die Verbrechen zusehen? Wie lange ertragen Sie es noch,
dass nun behinderte Männer und Frauen, die alt und gebrechlich werden, täglich fürchten, erneut, und nun ins Pflegeheim verbracht zu werden? Was tun Sie gegen die berechtigte Angst dieser möglichen
Pflegebedürftigen, diese Hölle im Alter noch einmal erleben zu müssen?
Bitte schreiben Sie uns, welche Maßnahmen Sie endlich in welchem Zeitrahmen einleiten und umsetzen wollen.
Ihre Stellungnahme werden wir in gewohnter Weise zwecks Information unserer Mitschüler/innen auf unserer Homepage veröffentlichen. Damit wir so verfahren
können, bitten wir Sie, Ihr Schreiben an Herrn Helmut Jacob, Anschrift oben, zu senden.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Dickneite 02. Juli 2013
Schreiben im Original Landschaftsverband Rheinland Landschaftsverband Westfalen-Lippe
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Kopiervorlage
Wiedergutmachung an den Opfern des Johanna-Helenen-Heims in Folge der Vernachlässigung der Aufsichtspflicht Sehr geehrter Herr Jacob,
ich wurde gebeten, Ihre Nachricht zu beantworten. Auch wenn der Landschaftsverband Rheinland (LVR) nicht als Heimaufsicht für das Johanna-Helenen-Heim in Volmarstein zuständig war, ist uns
die geschilderte Problematik aus der eigenen Geschichte natürlich bestens bekannt. Die öffentliche Erziehung im Rheinland in der Verantwortung des Landesjugendamtes haben wir daher durch die
LVR-Heimkinderstudie, veröffentlicht unter dem Titel "Verspätete Modernisierung" (ISBN 978-3-8375-0475-0), wissenschaftlich untersuchen lassen und bei verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen kritisch
gewürdigt. Die erschütternde Erziehungspraxis der damaligen Zeit wurde sowohl durch den LVR-Landesjugendhilfeausschuss als auch durch die Landschaftsversammlung Rheinland als solche benannt, damit
anerkannt und es wurden öffentlich Bitten um Entschuldigung ausgesprochen. Schließlich engagiert sich der LVR finanziell durch Einzahlungen und inhaltlich durch die Arbeit der Anlauf- und Beratungsstelle im
Rheinland für die Belange des Fonds Heimerziehung West. Die Tatsache, dass Betroffene aus Einrichtungen der Behindertenhilfe beim aktuellen Fonds (noch) nicht anspruchsberechtigt sind, sehen auch wir
als Ungleichbehandlung, hier muss schnellstmöglich nachgebessert werden. Im LVR-Landesjugend-hilfeausschuss war dies mehrmals Thema. Momentan verdichten sich erfreulicherweise die Hinweise, dass für weitere
Betroffenengruppen, u. a. Menschen mit Behinderungen, eine Regelung analog zum Fonds Heimerziehung in das Leben gerufen werden wird, voraussichtlich noch in diesem Jahr. Der LVR begrüßt dies ausdrücklich und wird
sich auch in diesem Zusammenhang für die Interessen der Betroffenen engagiert einsetzen. Mit freundlichen Grüßen Peter Möller LVR-Landesjugendamt Rheinland
Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder Kenedy-Ufer 2 50679 Köln Tel.: 0800 809 4001 E-Mail: peter.moeller@lvr.de
Rückfrage Helmut Jacob
Guten Tag Herr Möller,
verstehe ich Ihre Antwort so, dass die Ehemaligen aus Ihrem Bereich bzw. Einzugsbereich weiter warten müssen, bis die
verdichtenden Hinweise tatsächlich umgesetzt werden? Haben Sie einmal überlegt, wieviele Opfer - durch mangelde Aufsicht Ihres Landesjugendamtes - bis dahin sterben werden? Warum ist es Ihrem Haus nicht möglich,
einfach und sofort in Vorleistung zu treten? Ihre Antwort interessiert uns alle sehr.
Antwort steht aus und wird auch nicht mehr erwartet. 23. September 2013
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Erinnerung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe an unser Schreiben vom 2.
Juli 2013
Sehr geehrter Herr Dr. Kirsch,
am 2. Juli 2013 sandten wir Ihnen ein Schreiben mit nachfolgend aufgeführtem Inhalt:
„wann kommen Sie Ihrer
Verantwortung gegenüber den behinderten Heimopfern nach? Inzwischen ist unstrittig: Die Landschaftsverbände, hier die Landesjugendämter, sind ihrer Aufsichtspflicht nur unzureichend nachgekommen. Die Volmarsteiner
Kinder bekamen nicht ein einziges Mal die Chance, mit einem Vertreter des Landesjugendamtes unter vier Augen zu sprechen. Selbst in Gegenwart von Personal fand keine Befragung statt. So ist inzwischen auch
unstrittig, dass nur durch das völlige Fehlen der Aufsicht die inzwischen dokumentierten Verbrechen an den Kindern im Johanna-Helenen-Heim möglich waren. Der „Runde Tisch Heimerziehung“ hat Ende 2009 seine
Tätigkeit eingestellt. Der aufgrund der Empfehlungen des RTH gebildete Opferfonds von 120 Mio. Euro, abzüglich 10% Verwaltungsausgaben für die Opfer West, leistet keine Gelder für behinderte Heimopfer. Selbst wenn
dies zukünftig seitens der Landschaftsverbände und Kommunen erhofft wird, stellt jede weitere Zeitverzögerung schon längst eine weitere Misshandlung dieser Opfer dar. Sie sterben nämlich nach und nach, ohne auch nur
einen Hauch Wiedergutmachung erfahren zu haben. Können Sie ruhigen Gewissens und erhobenen Hauptes diesem Sterben ohne Entschädigungsleistungen für die Verbrechen zusehen? Wie lange ertragen Sie es noch, dass nun
behinderte Männer und Frauen, die alt und gebrechlich werden, täglich fürchten, erneut, und nun ins Pflegeheim verbracht zu werden? Was tun Sie gegen die berechtigte Angst dieser möglichen Pflegebedürftigen, diese
Hölle im Alter noch einmal erleben zu müssen? Bitte schreiben Sie uns, welche Maßnahmen Sie endlich in welchem Zeitrahmen einleiten und umsetzen wollen. Ihre Stellungnahme werden wir in gewohnter Weise zwecks
Information unserer Mitschüler/innen auf unserer Homepage veröffentlichen. Damit wir so verfahren können, bitten wir Sie, Ihr Schreiben an Herrn Helmut Jacob, Anschrift oben, zu senden. Mit freundlichen Grüßen
Klaus Dickneite“
Wir nehmen an, dass Sie dieses Schreiben übersehen haben. Bisher kam keine Stellungnahme aus Ihrem Haus an. Mit heutigem Schreiben möchten wir noch einmal freundlich an diesen Brief
erinnern.
Mit freundlichen Grüßen Klaus Dickneite 23. September 2013
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