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200 Missbräuche an Jesuiten-Schulen
Insgesamt gehe es um 205 Kinder und Jugendliche, die Opfer von sexuellen Misshandlungen wurden.
Derzeit gebe es elf Patres und einen Mitarbeiter, bei denen mehrere Personen von Übergriffen berichtet hätten. Sechs dieser Patres seien bereits verstorben. Jeweils einem Ordensmitglied und einem Mitarbeiter werde zudem vorgeworfen, von den Taten gewusst, aber nicht gehandelt zu haben. Zudem würden 32 Personen - Patres und Mitarbeiter - von jeweils einer Person konkreter Taten oder der Mitwisserschaft beschuldigt.
Unter anderem berichtete Raue davon, dass sich Kinder und Jugendliche bei Patres auf den Schoss setzen mussten und begrapscht, von ihnen eingeseift oder nackt fotografiert wurden.
Ein 2002 verstorbener Pater soll eine 14-Jährige während eines Ferienlagers zwei Wochen lang misshandelt uns missbraucht haben - teilweise unter den Augen des Personals. Einem 1987 gestorbenen Pater wird vorgeworfen, eine 14-Jährige vergewaltigt und eine Neunjährige im Beichtstuhl missbraucht zu haben.
Bericht Ursula Raue 27. 5. 2010    hier klicken
http://www.20min.ch/news/dossier/missbrauch/story/200 -Missbrauchsfaelle-an-Jesuiten-Schulen-26875310
 

ANTWORT DES PROVINZIALS DARTMANN SJ AUF DEN BERICHT URUSLA RAUE
... “ Was die Fragen der materiellen Anerkennung des zugefügten Leids angeht, sehe ich es als erste Aufgabe des Ordens, die Opfer darin zu unterstützen, die für sie notwendige Hilfe zu bekommen. Wo Opfer eine pauschale finanzielle Entschädigung fordern, wird der Orden dem Ergebnis der Beratungen des Runden Tisches der Bundesregierung aber nicht vorgreifen.”
hier klicken

Zusammenfassung der Taten
hier klicken

Missbrauchsopfer kritisieren Abschlussbericht
Missbrauchsbericht: "Null Wärme, eiskalt"
Drei Tage nach dem erschütternden Bericht über sexuellen Missbrauch an Jesuitenschulen lädt die Opfergemeinschaft "Eckiger Tisch" am Samstag (29.05.10) Missbrauchsopfer und Jesuiten zur Diskussion nach Berlin. Unter ihnen: Miguel Abrantes Ostrowski.
Zehn Jahre lang, bis 1993, war Miguel Abrantes Ostrowski Schüler am Aloisiuskolleg in Bonn. Die Nackfotos, die der leitende Pater damals von ihm als Elfjährigem machte, wurden inzwischen verbrannt - auf Anordnung von Ursula Raue, die seit 2007 Missbrauchsbeauftragte im Jesuitenorden ist und den Missbrauchsbericht verfasst hat. Ostrowski ist heute Theater- und Filmschauspieler und hat ein Buch über seine Erlebnisse am Jesuitenkolleg geschrieben.
WDR.de: Was halten Sie von dem Bericht?
Miguel Abrantes Ostrowski: Ich bin erstaunt darüber, wie detailliert der Bericht ist. Und: die beiden Stellungnahmen der Verantwortlichen des Aloisiuskollegs, die darauf folgten, dass der Leiter zurück getreten ist - das ist schon 3:0 für die Opfer.
WDR.de: Manche Taten sind genau beschrieben, andere, besonders Gewalttaten, nur angedeutet. Die Namen der Täter wurden zudem anonymisiert oder geändert. Ist das richtig?
Ostrowski:: Es ist lächerlich, dass da immer noch versucht wird, diese Leute zu schützen. Außerdem gibt es Beschreibungen, die ich ziemlich verharmlosend finde: Zum Beispiel schreibt Frau Raue, dass wir es als Elfjährige beim Duschen mit "Pater Georg", wie er im Bericht heißt, unangenehm gefunden hätten, seinen erigierten Penis zu sehen. Unangenehm? Es war unfassbar, man wäre am liebsten weggerannt! Im letzten Gespräch mit ihr vor zwei Wochen hatte ich das Gefühl, dass Frau Raue inzwischen selber gemerkt hat, wie sie sich vom Internatsleiter Pater Schneider hat einlullen lassen. Sie wirkte sehr betreten.
http://
www.wdr.de/themen/panorama/kriminalitaet11/missbrau ch_kirche/100529_interview.jhtml?rubrikenstyle=panorama

Bericht komplett hier klicken

Fett markiert links: Ökumenische Sprachregelung seit 2006
von bisher allen (Rechtsnachfolge-)Verantwortlichen übernommen

Grafik anklicken

Früheres Heimkind klagt gegen Kirche
Wolfgang Focke aus Lügde fordert Schmerzensgeld von der Kirche.
»In den vier Heimen, in denen ich aufgewachsen bin, ist mir nahezu jede Bildung verweigert worden. Außerdem wurde ich misshandelt«, sagt Wolfgang Focke.
... Der Kläger ist heute 63 Jahre alt, die Taten sollen zwischen 1959 und 1964 geschehen sein. »Deshalb könnte sich das Landeskirchenamt auf den Standpunkt zurückziehen, dass alles verjährt ist«, sagt Wolfgang Focke. Er hoffe aber, dass die Kirche das nicht tun werde: »Schließlich haben die beiden großen Kirchen in den vergangenen Wochen immer wieder beteuert, sie wollten sich ihrer Verantwortung stellen.«
http://
www.westfalen-blatt.de/start.php?id=38570&artikel=reg
Hintergrundwissen:
http://gewalt-im-jhh.over-blog.de/article-22-05-2010-bis-50903995.html

Beispiel für das Vertuschen von Verbrechen an Heimkindern
(Bild anklicken)
oder hier

WIR HEIMKINDER - MEINE KURZBIOGRAFIE über 5 Jahre Kindheitserinnerungen xxxx
...
Mitteilung des Webmasters:
Den ursprünglich an dieser Stelle gestandenen Beitrag habe ich zuerst gekürzt und heute vollständig entfernt. Es handelt sich um die “Kurzbiografie über 5 Jahre Kindheitserinnerungen im Ev. Johannesstift Berlin-Spandau” einer Frau Ursula L. Dieser Bericht wurde von Frau Silvia V. beanstandet - siehe nebenstehende Email - und dies, wie wir inzwischen recherchieren konnten, zurecht. In diesem Bericht stehen unwahre Feststellungen, was auch die Schreiberin Ursula L. bestätigte.
Die völlige Herausnahme dieses Berichtes habe ich aufgrund einer Email der Frau Silvia V. an Frau Ursula L. beschlossen. In dieser Email wurde deutlich, wie stark diese unwahren Behauptungen über eine Ordenssschwester Frau V. getroffen haben. Ein Zitieren von Passagen aus dieser Email erspare ich mir.
Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, dass unsere eigenen Berichte aber auch die von anderen Opfern eingestellten Berichte viele Menschen emotional so stark berühren, dass sie den Lesevorgang abbrechen. Ich weiß, dass einige geweint haben und nächtelang nicht schlafen konnten. Dies berührt uns sehr. Aber wir werden an dieser Berichterstattung nichts ändern. Schließlich soll auch den damals Verantwortlichen, den heute in der Rechtsnachfolge Stehenden und den Entscheidungsträgern über Entschuldigung und Wiedergutmachung deutlich vor Augen geführt werden, welche Verbrechen vor 40 bis 60 Jahren an Säuglingen, Kleinkindern, Schulkindern und Jugendlichen verübt, wie Menschen gebrochen wurden.

Den Opfern ist dringend anzuraten, trotz allen Leides, das ihnen zugefügt wurde, bei der Wahrheit zu bleiben, keine Details hinzuzuphantasieren, keine Übertreibungen vorzunehmen und lieber auf die Schilderung einzelner Details zu verzichten, die nicht mehr klar im Gedächtnis sind. Anders machen sie sich unglaubwürdig, werden nicht mehr ernst genommen und schaden sich und allen anderen Opfern!
Helmut Jacob 15. August 2010

Email vom 11. 08. 10
Bei aller Achtung vor Ihrer Arbeit zur Aufklärung der Ereignisse, die in verschiedenen Einrichtungen vorgekommen sein sollen.
Ich werde es nicht dulden, dass solche unbelegten Behauptungen und Verleumdungen über Schwester Mxxx  weiterhin öffentlich verbreitet werden.
Ich erwarte Ihre schnellste Aktivität!
Löschen Sie bitte umgehend diesen Beitrag dieser Frau Uxxxx von Ihrer Internetseite und zwar so, dass er weder über über Google noch über andere irgend welche Suchmachinen oder Medien zu lesen ist.
Teilen Sie bitte Frau Lxxxxx mit, sollte nochmals so etwas erscheinen werde ich zusammen mit den Hinterbliebenen von Schwester Mxxxxx Anzeige erstatten.
Das Selbe gilt auch, wenn der Beitrag Ihrer Internetseite aus sämtlichen Medien nicht verschwinden sollte.
Mit freundlichen Grüßen
Silvia Vxxx

Antwort-E-Mail an Frau V. am 12.08.
Im Übrigen fordere ich Sie auf, uns nicht zu bedrohen. Ihre Drohung mit einer Anzeige kann uns schon darum nicht imponieren, weil wir häufiger bedroht werden und uns, weil wir ein gutes Gewissen haben, auch ein gewisses dickes Fell zugelegt haben. Sollten Sie uns noch einmal bedrohen, wird Ihr voller Name ins Internet gestellt. ...
Sprecher FAG JHH 2006

Millionen für die Bischöfe:
Warum der Staat die Gehälter der Kirche zahlt.
Video: http://www.spiegel.de/video/video-1069290.html

Beispiel für subventionierte Verbrechen/r
Video:
www.spiegel.de/video/video-10692 90.html

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12.06.10| Missbrauchsverdacht
Mixa erhebt schwere Vorwürfe gegen die Kirche
Dass der frühere Bischof unter Missbrauchsverdacht geriet, haben offenbar Kirchenvertreter mitzuverantworten. Mixa ist tief getroffen.
Der ehemalige Bischof von Augsburg Walter Mixa hat sich zum ersten Mal selbst zu dem Anfang Mai bekannt gewordenen Missbrauchsverdacht gegen ihn geäußert und schwere Vorwürfe gegen Verantwortliche in der Kirche erhoben. Mit Blick auf das vermeintliche Missbrauchsopfer sagte Mixa der „Welt am Sonntag“: „Hätte man mit dem jungen Mann gesprochen, hätte sich sofort herausgestellt, dass es kein Opfer gibt, und sich eine Anzeige ersparen können.“
Der Geistliche reagierte damit auf Recherchen der „Welt am Sonntag“, nach denen höchste Würdenträger der Kirche maßgeblich daran beteiligt waren, dass Mixa zu Unrecht unter Verdacht geriet.
http://
www.welt.de/politik/deutschland/article8011687/Mixa-erhebt-sch were-Vorwuerfe-gegen-die-Kirche.html

Dierk Schäfer (12. 06.10): Seligsprechnung für Mixa!
»Mixa erhebt schwere Vorwürfe gegen die Kirche«, so zu lesen bei:
http://
www.welt.de/politik/deutschland/ article8011687/Mixa-erhebt-schwere-V orwuerfe-gegen-die-Kirche.html
Recht hat er. Eigentlich sollte längst ein Seligsprechungsverfahren laufen. Immerhin hat er ein Wunder vollbracht, ebenbürtig dem Weinwunder unseres HErrn bei der Hochzeit zu Kana.
Er hat Waisengelder in Wein verwandelt, so der Sonderermittler.
Man sollte Herrn Mixa also zur Ehre der Altäre erheben.
http://
dierkschaefer.wordpress.com/20 10/06/12/seligsprechnung-fur-mixa/

14.06.2010 Überraschung Ex-Bischof Mixa wohnt wieder im Bischofspalais
Wirbel um den emeritierten Augsburger Bischof Walter Mixa: Laut einem Zeitungsbericht hat der wegen Prügelvorwürfen zum Rücktritt gedrängte Geistliche seine Wohnung im Augsburger Bischofspalais wieder bezogen - nicht nur für seine Kritiker ein Akt der Anmaßung.
Auf die Frage, wie lange der Ex-Bischof gedenke, dort zu verweilen, sagte dessen Augsburger Rechtsanwalt der Zeitung: "Er wohnt nach wie vor hier, zelten kann er nicht."
In Augsburger Kirchenkreisen wurde Mixas Rückkehr als Anmaßung empfunden, wie ein hochrangiger Bistumsvertreter der Zeitung sagte. Als emeritierter Bischof habe Mixa kein Hausrecht mehr und müsse sich die Erlaubnis des Diözesanadministrators Weihbischof Josef Grünwald einholen. Es sei unklar, ob dies bereits erfolgt sei. "Er wäre besser im benachbarten Ausland geblieben", sagte ein ranghoher Geistlicher der Zeitung.
Der Augsburger Diözesanrats-Vorsitzende Helmut Mangold reagierte genervt: "Das ist extrem kontraproduktiv", kommentierte er Mixas Einzug in die ihm nicht mehr zustehenden Bischofsgemächer.
Mit Kopfschütteln reagierte man bei der Reformbewegung "Wir sind Kirche" auf Mixas Rückkehr ins Palais. Damit lasse er erneut jedes Fingerspitzengefühl vermissen, sagte "Wir sind Kirche"-Sprecher Christian Weisner. Mixas Rückkehr erschwere die dringend notwendige Beruhigung der Lage im Bistum Augsburg.
http://
www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,700467,00.html

15.06.2010: Erzieher gesteht Missbrauch von Heimkindern
Geständnis zum Prozessauftakt: Ein pädophiler Erzieher eines Jugendheims im oberbayerischen Weyarn hat vor dem Landgericht München den sexuellen Missbrauch von fünf Kindern und Jugendlichen eingeräumt. Er habe in der Untersuchungshaft "244 Tage Zeit gehabt, über die Situation nachzudenken", sagte der 57-jährige am Dienstag vor dem Münchner Landgericht. "Alles wird von mir zutiefst bedauert".
Seit diesem Dienstag muss sich der Mann vor dem Landgericht München verantworten. Der Vorwurf: Sexueller Missbrauch an 25 Schutzbefohlenen.
Die Heimleitung hatte den Mann trotz einer einschlägigen Vorstrafe eingestellt. Der Angeklagte ist wegen Besitzes von Kinderpornografie vorbestraft.
www.sueddeutsche.de/bayern/prozessauftakt-in-muenchen-erzieher-gesteht-missbrauch-von-heimkinder n-1.959808

zdf  17. Juni 2010 — Nach den schweren Vorwürfen, Heimkinder geprügelt und Gelder zweckentfremdet zu haben, trat Bischof Mixa zurück. Nun will er sein Amt zurück. Er sei nicht freiwillig gegangen, heißt es in seiner Begründung.
http://
www.youtube.com/watch?v=W1a-VPAsPrU

17.06.2010
Vatikan-Kenner: „Mixa ist ein kranker Mann“
Die Vorwürfe gegen den früheren Augsburger Bischofs Walter Mixa halten an. Auch der frühere Redaktionsleiter von Radio Vatikan, Pater Eberhard von Gemmingen, wirft dem 69-Jährigen vor, an Realitätsverlust zu leiden.
 „Bischof Mixa müsste zur Wirklichkeit zurückfinden. Er ist auch ein kranker Mann, und deswegen ist es eigentlich blöde, wenn man so viel Lärm um ihn macht“, sagte der langjährige Redaktionsleiter von Radio Vatikan, Pater Eberhard von Gemmingen, am Donnerstag im ZDF. Mixa habe in zwei verschiedenen Welten gelebt. „Er hat einen Wirklichkeitsverlust, und darüber muss er hinweg. Es ist schwer für ihn. Er bräuchte jetzt vor allem Freunde, die ihn an der Hand nehmen und sagen, so geht es nicht.“ Gemmingen zeigte sich gleichzeitig überzeugt, dass der Vatikan Mixa nicht auf den Bischofsstuhl zurückkehren lasse: „Er muss weg.“
http://
www.focus.de/panorama/welt/missbrauchsskandal/vatikan-kenner-mixa-ist-ein-kranker-mann_aid_ 520438.html

Nachruf für Renate Michel
Geschrieben von pethens, Donnerstag, 17. Juni 2010
Renate Michel ist tot. Sie starb am 12.6.2010. Diese Nachricht löste bei allen, die sie kannten, Betroffenheit aus. Sie war eine Frau, die sich für die ehemaligen Heimkinder einsetzte. Geboren 1940, kam sie selbst im Alter von 7 Monaten ins Heim. Es war Krieg. Unter dem Heulen der Sirenen fand man sie und ihre Brüder verwahrlost in ihren Bettchen. Renate Michel wußte, daß die Heimeinweisung notwendig war. Sie kam ins Heim, dann zu einer Pflegefamilie, mit vier wieder ins Heim. Probleme stellten sich ein, mit denen die Pflegemutter offenbar nicht umgehen konnte. Im Heim lief es besser. Es gelingt ihr, eine Beziehung zur Erzieherin aufzubauen, doch die leibliche Mutter setzt nach langem Ringen durch, daß sie und die Geschwister nach Hause kommen. Die Mutter, alleinerziehend, ist überfordert, spürt die Rivialität mit Renates ehemaliger Erzieherin. Das Verhältnis zur Mutter ist gespannt, teils feindselig. Renate kommt wieder ins Heim. Mit der Schulentlassung kommt sie in eine Haushaltsschule, wo sie auf das Leben als Hausfrau und Mutter vorbereitet werden sollte. Dann beginnt die Lehre zur Hauswirtschaftlerin. Die erste Liebe kommt, wird nicht geduldet, denn es könne ja etwas ganz schlimmes geschehen. Also fort von dort. Neue Stelle, doch bald ist auch sie Geschichte. So geht die Geschichte weiter, bis sie mit 20 Jahren heiratet und ihre eigene Familie gründet.
Ehemaligen Heimkindern wird diese Erzählung nicht ganz unbekannt sein. Dies ist auch der Grund, weshalb Renate Michel sie erzählt. Hierzu richtete sie eine eigene Home-page ein, auf der sie Bilder und Dokumente zu ihrem Leben veröffentlicht. Was vielen ehemaligen Heimkindern nicht leicht fällt, hat sie getan. Sie hat ihr Leben vor anderen ausgebreitet, denn sie wußte, daß man das Vergangene zur Sprache bringen mußte. Sie wußte aber auch, daß man vielen ehemaligen Heimkindern Mut machen muß, damit auch sie mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit gehen. Sie glaubte nicht so recht daran, daß ein gelegentliches Anprangern dessen, was Kinder in den Heimen erlebt haben, etwas bewirken werde. Für sie mußte es eine nachhaltige Beschäftigung mit dem Problem sein, so daß das, was Kinder damals angetan wurde, an die Öffentlichkeit kommt und zum Entschluß reift, daß sich so etwas nie wiederholen darf. Auf ihrer Home-page stellte sie ein Vielzahl von Publikationen vor, die sich mit der Heimerziehung, mit Heimerlebnissen befassen. Sie wurde zu einer Platform, auf der man Informationen und weiterführende Literatur finden konnte. An ihrem Ziel, Informationen zu den ehemaligen Heimkindern bereitzustellen, hat sie zäh festgehalten. Sie ist ihren Weg gegangen, hat feinfühlig auf das Los der ehemaligen Heimkinder aufmerksam gemacht. Sie ist zwar nur eine Stimme unter vielen, aber ihre Stimme wurde gehört. Sie wird uns fehlen.
Block von Renate Michel: http://
aus-dem-leben-eines-heimkindes.over-blog.de/

Der Künstler Gottfried Helnwein
Originaltitel:
Die Stille der Unschuld
Kinostart: 17.06.2010
Längst gehören seine mit irritierender Akkuratesse gemalten Bilder zum Fundus der Populär- wie der Hochkultur. Und dennoch sind sie auch heute noch gleich in mehrfacher Hinsicht ein Skandal, ein Aufreger und ein Tabubruch: Seit den frühen 1970er Jahren thematisiert er in seinem Bildern immer wieder geschändete, missbrauchte und verletzte Kinder und macht damit schon früh aufmerksam auf ein Tabuthema, das man damals schlichtweg nicht wahrnahm – oder es nicht wahrhaben wollte.
http://
www.kino-zeit.de/filme/trailer/der-kunstler-gottfried-helnwein
siehe auch Anmerkungen und weiterführende Links von Pfarrer Dierk Schäfer:
http://
dierkschaefer.wordpress.com/2010/06/21/verstorend-gemalte-gequalte-kinder/

21.6.2010
SZ-Bericht bezeichnet Mixa als „alkoholkrank“
Eine bisher unveröffentlichte Akte belastet den zurückgetretenen Augsburger Bischof Mixa offenbar schwer. Laut Süddeutscher Zeitung beschreiben ehemalige Mitarbeiter darin den früheren Oberhirten unter anderem als schwer alkoholkranken Mann. Die Vermutung: Mixa sei ein sog. „Spiegeltrinker“, d.h., ein alkoholkranker Mann, der über den ganzen Tag einen bestimmten Alkoholpegel hält. Enge Mitarbeiter berichten demnach auch von Wahrnehmungsproblemen sowie von sexuellen Übergriffen.
http://
www.domradio.de/news/65044/sz-bericht-bezeichnet-mixa-als-alkoholkrank.html
21.06.2010, 15:46
Anwalt von Ex-Bischof zweifelt belastenden Bericht an
Gerhard Decker, der Anwalt des ehemaligen Augsburger Bischofs Walter Mixa, hat die Berichte über ein Mixa-belastendes Dossier geäußert. Die Akte soll Vorwürfe enthalten, nach denen Mixa alkoholkrank sei und unter einer massiven Beeinträchtigung der Arbeits- und Wahrnehmungsfähigkeit leide. In dem Dossier soll auch die Rede von sexuellen Übergriffen auf junge Priester sein.
http://
www.focus.de/panorama/vermischtes/mixa-anwalt-von-ex-bischof-zweifelt-belastenden-bericht-a n_aid_521821.html

Österreichs katholische Kirche macht es vor:
Missbrauch - katholische Kirche
Utl.: Durchbruch in den Verhandlungen mit der katholischen Kirche
Sämtliche Opfer werden eine Entschädigung erhalten =
Wien (OTS) - Wie in der Pressekonferenz vom 22.04.2010 bereits
dargelegt, war die zentrale Forderung der von mir vertretenen
Missbrauchsopfer, dass die katholische Kirche auf den Einwand der
Verjährung verzichtet und somit alle Missbrauchshandlungen
grundsätzlich gleich behandelt, die Opfer neben den Kosten einer
therapeutischen Betreuung eine angemessene finanzielle Entschädigung
erhalten und die katholische Kirche die Verantwortung für sämtliche
Missbrauchsopfer in ihrem Bereich übernimmt.
Bei einer Aussprache am  09.06.2010 mit den Mitgliedern der
Klasnic-Kommission ist es gelungen, einen prinzipiellen Durchbruch zu
erzielen:
http://
www.ots.at/presseaussendung/OTS_20100611_OTS0154/missbrauch-katholische-kirche

Plötzlich wurde es ganz still im sonst so streit- und diskussionsfreudigen Jugendausschuss des Abgeordnetenhauses. Verantwortlich dafür war Manfred Kappeler, emeritierter Professor für Sozialpädagogik. Kappeler zitierte am Donnerstagnachmittag auf Einladung der Grünen-Fraktion aus der Lebensbeschreibung einer jungen Frau, die ihre gesamte Kindheit und Jugend in Berliner Heimen verbracht hat: „Ich bin dort als Tochter einer Prostituierten hinter dicken Mauern isoliert aufgewachsen, habe weder lesen noch schreiben gelernt und kaum Kontakt zu Mitmenschen gehabt.“ Ein Start ins Leben, der es jungen Menschen oft unmöglich gemacht hat, ein erfülltes und selbstständiges Leben zu führen.
Manfred Kappeler beschäftigt sich seit Jahren mit dem Schicksal jener rund 800 000 Kinder, die ab 1949 und bis in die 70er Jahre hinein in Heimen der Bundesrepublik untergebracht und oft schweren Misshandlungen ausgesetzt waren, verprügelt, sexuell missbraucht wurden oder Zwangsarbeit leisten mussten. ... Er empfahl den Abgeordneten, einen ... Anlaufpunkt nicht an eine Institution anzubinden, die in irgendeiner Form als Nachfolgeeinrichtung der damals verantwortlichen Organisatoren anzusehen ist: „Solche Angebote lehnen die Betroffenen ab.“
http://
www.tagesspiegel.de/berlin/rot-rot-will-anlaufstelle-fuer-ehemalige-heimkinder/1867842.html

EMaK 24. 06. 10: So hätte die Deutsche Regierung reagieren müssen.
Kurzform von BBC News:
Gestern haben die belgischen Behörden die drei Hauptsitze der Kath. Kirche, inklusive der Palast des Erzbischof Mechelen von Brüssel versiegelt und alle Akten von sexuell Misshandelten sichergestellt.
Ohne Angestellte zu fragen, konfiszierte die Staatsanwaltschaft den Computer von Erzbischof Danneels in Mechelen. Der Erzbischof wurde gebeten mit in die Kathedrale zu gehen, weil dort versteckte Akten vermutet wurden.
in englisch - BBC News: http://news.bbc.co.uk/2/hi/world/europe/10403961.stm
http://www.emak.org/news/news_index.htm

22. June 2010, 06:26 Österreich: Sexueller Missbrauch
Forderungen von bis zu 130.000 Euro pro Person
Aufforderungsschreiben an Diözesen ergangen - Kirche wird Unterlassung zur Last gelegt
Wien - Die Rechtsvertretung Betroffener von sexuellem Missbrauch in der Kirche hat nun Aufforderungsschreiben an die Diözesen verschickt. Darin werden für die 131 Kläger Entschädigungszahlungen in Höhe von bis zu 130.000 Euro pro Person verlangt. Den jeweiligen Diözesen sowie Erzdiözesen wird Unterlassung zur Last gelegt. Weiters wirft Rechtsanwalt Werner Schostal der Kirche vor, als Erfüllungsgehilfe bei den verschiedenen Fällen von Missbrauch mitgewirkt und Geistliche bewusst weiter eingesetzt zu haben.
"Betroffene kirchlicher Gewalt"
"Da der Diözese bekannt war, dass es in Ihrer Diözese zu sexuellen Übergriffen auf Schutzbefohlene gekommen ist, und sie nichts dagegen unternommen hat, setzte sie ein objektiv pflichtwidriges und daher schuldhaftes Verhalten", heißt es in dem Aufforderungsschreiben. Schostal, der die Opfer - sie sind in der Plattform "Betroffene kirchlicher Gewalt" organisiert - vertritt, hat in einem ersten Schritt an sechs Diözesen ein Schreiben gerichtet, das jeweils einen exemplarischen Fall behandelt. Innerhalb von zehn Tagen muss eine Antwort erfolgen.
http://
derstandard.at/1276413692405/Sexueller-Missbrauch-Forderungen-von-bis-zu-130000-Euro-pr o-Person

Verbrechen an behinderten Kindern - nicht nur in Volmarstein:

"Ein Verbrechen an Menschen"
Die Johannes-Diakonie in Mosbach ist eine der ältesten Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. In den sechziger Jahren, so der Vorwurf, seien schlimme Verfehlungen wie sexueller Missbrauch und sadistische Misshandlungen von Seiten einiger Betreuer an Kindern und Jugendlichen vorgekommen.
In den Sog von sexuellem Missbrauch und seelisch-körperlicher Misshandlung landauf, landab, ist nun auch die Johannes-Diakonie in Mosbach geraten. Sie kümmert sich um behinderte Menschen.
Bei der RNZ meldete sich ein ehemaliger "Zögling", der in den sechziger Jahren über zehn Jahre lang sexuelle Übergriffe und körperliche Misshandlungen zu erdulden hatte (siehe Extra-Artikel). Der neue Vorstand der Johannes-Diakonie, Jörg Huber, reagierte geschockt und entsetzt auf das schwere menschliche Schicksal und sicherte dem Opfer nach einem Gespräch neben rückhaltloser Aufklärung sofort alle erdenkliche Hilfe zu. Die Schilderungen seien glaubhaft. Das Geschehen sei "ein Verbrechen an den Menschen" gewesen.
"Was jetzt im Zuge von Meldungen über Missbräuche in kirchlichen und privaten Einrichtungen hoch schwappt, betrifft uns jetzt auch", räumte er ein. Allerdings gab er zu bedenken, dass sich die Vorwürfe in diesem Fall auf die sechziger Jahre beschränken. ... "Wir stehen heute für diese Situation ein,
wir werden für das schlimme Tun juristisch keine Verantwortung übernehmen, aber selbstverständlich den Opfern helfen!"
http://
webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:HhdBZ3ey9K8J:www.rnz.de/RNZ_Odenwald/LI NKSEC00_20100323060000_quotEin_Verbrechen_an_Menschenquot.php+%E2%80%9EWir+stehen+ heute+f%C3%BCr+diese+Situation+ein,&hl=de&client=firefox-a&gl=de&strip=1
 

Dazu Dierk Schäfer
vielen Dank für Ihren Brief mit den Unterlagen. Die beiden Schreiben von Herrn N.N. haben bei mir keinen guten Eindruck hinterlassen. Es sind in meinen Augen reine „Absicherungsbriefe“, die dem Zweck dienen, aufzuzählen, was man alles für Sie unternommen hat, nur dummerweise seien Sie nicht richtig auf die großherzigen Angebote eingegangen. Er scheint wenig oder keine Ahnung zu haben (haben zu wollen?), wie die Welt aus den Augen eines in seiner Biographie geknickten Menschen aussieht. Das wird an „Kleinigkeiten“ deutlich: Sie sollen zunächst auf „Arbeitserprobung“ gesetzt werden, was zwar von der Anforderungserwartung her in Ordnung ist, doch das sagt man einem Menschen wie Ihnen nicht, denn Sie müssen sich auf dem Prüfstand gesetzt fühlen, eine Prüfung, an deren Ende ein Versagen stehen könnte. Herr N.N sollte Ihnen jedoch Mut machen. Doch dazu scheinen ihm Verständnis und menschliche Größe zu fehlen. Dem entspricht seine Absicherung gegenüber der Zeitung: „Wir stehen heute für diese Situation ein, wir werden für das schlimme Tun juristisch keine Verantwortung übernehmen, aber selbstverständlich den Opfern helfen.“ Den Teil des Satzes, den ich kursiv gedruckt habe, hätte er weglassen müssen, er versteht sich leider von selbst. Doch daß er ihn gesagt hat, entwürdigt die Opfer zu Almosenempfängern. Darum bekommen Sie auch nur die Hilfe mit „Bordmitteln“, nämlich ein Therapieangebot in den Johannesanstalten, ich schreibe absichtlich Anstalten. Dort wird sich ganz bestimmt vieles geändert haben, wie Herr N.N. werbewirksam betont. Doch wenn ich mir vorstelle, ich wäre jemals auf einen Sozialbetrieb angewiesen, der von aalglatten Managern geführt wird, fällt mir nur das Stichwort „Betreuung“ aus dem leider vergessenen Wörterbuch des Unmenschen ein. Betreuung heißt es dort, ist die Form von Terror, für die der Terrorisierte auch noch dankbar sein muß.
dierkschaefer.wordpress.com/2010/06/28/sehr-geehrter-herr-kirchenrat/

Studie über Heimkinder zeigt harte Methoden
Köln - Sie mussten Erbrochenes essen, bekamen Prügel oder wurden eingesperrt: Heimkinder mussten in den 1950er und 60er Jahren auch im Rheinland Schlimmes ertragen. “Es gab sie, die schwarze Pädagogik im Rheinland, je weiter zurück in der Geschichte, umso mehr“, lautet das Fazit einer Studie im Auftrag des Landschaftverbands Rheinland (LVR), die am Freitag in Köln vorgestellt wurde. Seit 2008 haben Wissenschaftler die Heimerziehung in den Einrichtungen des LVR und die Rolle des Landesjugendamtes (LJA) aus dieser Zeit untersucht. Es sei die bundesweit erste Studie dieser Art. “In den Heimen gab es ein regelrechtes Kontroll- und Strafregime“, sagte Uwe Kaminsky von der Universität Bochum.

Bei den Strafen habe es ein sehr breites Spektrum gegeben: Ausgehverbote, Arrest und körperliche Züchtigung - “das heißt Prügel mit der Hand, aber auch mit allen möglichen Gegenständen wie Stock, Teppichklopfer oder Gerte.“ Seinerzeit waren sechs Heime in Trägerschaft des LVR, in denen jährlich insgesamt rund 1000 Kinder und Jugendliche untergebracht waren. 70 Prozent aller Heime im Rheinland befanden sich in kirchlicher Trägerschaft, 30 Prozent in der des LVR. Das LJA hatte aber die Aufsicht über alle Heime. Eine wesentliche Ursache für die Zustände lag nach Erkenntnissen der Wissenschaftler in der Unterfinanzierung der Heime und des LJA.
http://
www.op-online.de/nachrichten/deutschland/studie-ueber-heimkinder-zeigt-harte-meth oden-818272.html
Was einmal im Internet steht, geht so schnell nicht mehr verloren.
Hier die Studie „Heimkinder im Rheinland vom Kriegsende bis in die 1970er Jahre” des Landschaftsverbandes Rheinland, die nach wenigen Tagen wieder von der Homepage des LVR verschwand, aber von Martin Mitchell (Australien) gesichert und den Heimopfern zur Verfügung gestellt wird:
hier klicken

LVR-Studie in Kurzform (15 statt 22 Seiten wieder aufgetaucht: http://www.lvr.de /jugend/fachthe men/heime/alvr _zsfg_2304201 0.pdf
Link wieder defekt? Dann hier:
doc   pdf

Beispielhaft?
25. Juni 2010 Opfervertreter: "Almosen" für Missbrauchsopfer
Klasnic-Kommission will Schmerzensgeld zahlen - Opfervertreter sind empört über "Almosen der millionenschweren Einrichtung Kirche"
Wien - Über 200 Opfer haben sich laut Waltraud Klasnic bislang bei der von der katholischen Kirche mit der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle beauftragten und von der früheren steirischen Landeshauptfrau (ÖVP) geleiteten Opferschutzkommission gemeldet.
Und diesen über 200 Personen kann sie seit Freitag auch konkrete Beträge nennen. Die Klasnic-Kommission hat ein Modell für Schmerzensgeldzahlungen erarbeitet, das - je nach Schweregrad - folgende Beträge vorsieht:
5000 Euro gibt es für „leichte Fälle des Missbrauchs ohne überschießende Gewaltanwendung". Wer "über einen längeren Zeitraum" mehrfachen Übergriffen ausgesetzt war oder eine "geringe Zahl an schwerwiegenden Übergriffen unter Gewalteinwirkung" erlebt hat, kann mit 15.000 Euro aus dem Kirchenfonds rechnen. 25.000 Euro gibt es schließlich für Opfer, die "über mehrere Jahre hinweg fortgesetztem Missbrauch mit Verletzungsfolgen und/oder fortdauernden seelischen Schmerzen" ausgesetzt waren.
Besonders schwerwiegende Fälle sollen extra abgegolten werden. Auch die Therapiekosten sind in dem Modell nicht beinhaltet, werden aber ebenfalls von der Stiftung übernommen.
Eine finanzielle Obergrenze gibt es laut Klasnic weder für die Schmerzensgeldzahlungen noch für die Therapiekosten. Sie geht davon aus, dass die Kirche zahlen wird. Kommissionmitglied und Verfassungsrichterin Brigitte Bierlein will bereits im Herbst mit den ersten Zahlungen beginnen.
Sie weist auch darauf hin, dass es keine Verzichtsklausel gibt und daher auch bei Inanspruchnahme der freiwilligen Zahlungen gerichtliche Schritte möglich sind. Allerdings müsste der bereits erhaltene Betrag laut Kommissionsmitglied Udo Jesionek von einer gerichtlichen Entschädigung wieder abgezogen werden.
Er betont auch, dass es sich beim jetzt gefundenen Modell nicht um eine „Wiedergutmachung" handeln kann. Vielmehr bemühe sich die Kirche um "Gesten", bei denen man sich an der österreichischen Rechtsprechung orientiert habe.
Für Jakob Purkathofer von der Plattform „Betroffene kirchlicher Gewalt" sind die genannten Beträge nur Peanuts. Er ärgert sich im Standard-Gespräch: "Solche Almosen stehen einer millionenschweren Einrichtung wie der Kirche nicht zu." Die gebotenen Summen seien eine „Beleidigung der Betroffenen". Man fordere weiterhin 130.000 Euro pro Opfer plus die Übernahme der Therapiekosten. Die Plattform "Wir sind Kirche" zeigt sich hingegen zufrieden: Die Kommission arbeite „sehr seriös und qualitätsvoll".
Politik stellt sich tot
Kommissionsmitglied Udo Jesionek mahnt auch die politische Verantwortung ein: So wäre es "sinnvoll", wenn der Staat „zumindest eine Koordinationsfunktion übernehmen würde". Denn: "Sich ganz aus der Verantwortung zu ziehen ist nicht sehr fair." Kollege Kurt Scholz sieht das ähnlich: "Ich halte diesen Totstellreflex für unklug, weil eine staatliche Stelle prophylaktisch wirken könnte."
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derstandard.at/1277336786085/Kirche-Opfervertreter-Almosen-fuer-Missbrauchsopfer

28. Juni 2010 Südtirol
Priester nach Missbrauchsvorwurf des Amtes enthoben
Bozen - In der Diözese Bozen-Brixen in Südtirol ist nach dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs ein 74-jähriger Priester seines Amtes enthoben worden. ... Die angezeigten Missbrauchsfälle lägen über 20 Jahre zurück. ... Der beschuldigte Priester bedauere sein Vergehen an den damals jungen Menschen und wolle seinen Lebensabend "im Zeichen der Buße verbringen".
Wie Diözesanbischof Karl Golser betonte, mache ihn jeder einzelne Vorwurf von sexuellem Missbrauch "tief betroffen" und sei "zutiefst beschämend". Die Bestürzung, Fassungslosigkeit und Scham forderten ein konsequentes Handeln vonseiten der Diözesanleitung. Er wünsche sich eine volle Aufklärung der Missbrauchsvorwürfe, erklärte Golser. Es dürfe hier keine falsche Rücksichtnahme geben. Die ehrliche Aufklärung schulde man in erster Linie den Opfern.
Vergangene Taten könnten zwar nicht rückgängig gemacht werden, aber die Kirche wolle alles tun, um erlittenes Leid erträglicher zu machen.
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derstandard.at/plink/1277336888366?sap=2&_pid=17227730#pid17227730

29.06.2010
Gezwungen, Tierblut zu trinken
HALFESHOF Ehemalige Heimkinder klagen schikanöse und gewalttätige Übergriffe an.
Schikane und Gewalt waren an der Tagesordnung. Von Tritten und Schlägen mit Teppichklopfern und Rohrstöcken sprechen Zeitzeugen, auch von Ruhigstellung der Heimkinder durch Psychopharmaka. Auch in der Solinger Jugendhilfeeinrichtung Halfeshof des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) hat es in den 1950er und 1960er Jahren zum Teil gravierende Übergriffe und Misshandlungen gegeben.
Das ist das Ergebnis einer jetzt vorgestellten Studie unabhängiger Sachverständiger. Vorausgegangen waren intensive Aktenrecherchen im LVR-Archiv Brauweiler ergänzt durch Zeitzeugeninterviews. Dabei wurden nicht nur ehemalige LVR-Mitarbeiter befragt. Über eine eigens eingerichtete Hotline meldeten sich auch 230 ehemalige Heimkinder, davon 50 aus den sechs LVR-Heimen, ...
180 der Anrufer kamen aus konfessionellen Einrichtungen.
Ein heute 71-jähriger Wuppertaler, der 1951 als 13-Jähriger in den Halfeshof kam, schildert ungeheuerliche Übergriffe. So habe sein Erzieher, der ihn in der Solinger Landwirtschaft als Hilfskraft eingesetzt habe, ihm mehrfach befohlen, Schweineblut zu trinken. „Sexuelle Übergriffe gab es wohl kaum, weil in unseren Einrichtungen nur Jugendliche nach Abschluss der Schule untergebracht waren“, sagt Göller.
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www.solinger-tageblatt.de/Home/Solingen/Gezwungen-Tierblut-zu-trinken-090d2c57-3f47-43e8-96 3e-fdf48d12d9b6-ds

EHEMALIGE HEIMKINDER - Anwälte legen Mandat für Heimkinder nieder
Gemeinsame Presseerklärung des Vereins ehemaliger Heimkinder e.V. und der Rechtsanwälte Dr. Vehlow und Wilmans

Missbrauchsopfer nun den Tätern endgültig ausgeliefert -
VEH und Anwälte setzen mit Beendigung des Mandates ein Zeichen.

Seit April 2006 kämpfen der Verein ehemaliger Heimkinder e.V. ( VEH ) gemeinsam mit den Rechtsanwälten Dr. Vehlow & Wilmans für gesellschaftliche Rehabilitation und Entschädigung für ehemalige Heimkinder, die bis in die 1970er Jahre in staatlichen und konfessionellen Heimen Repressionen und Missbrauch ausgesetzt waren. Im Vorfeld der 8. Sitzung des Runden Tisches Heimerziehung ( RTH ) am 01./02.07.2010 haben die Rechtsanwälte nach ausführlicher Situationsanalyse den Entschluss gefasst, das vom VEH erteilte Mandat niederzulegen.
Dieser Entschluss liegt darin begründet, dass insbesondere die Betroffenen am RTH kein Interesse an einer professionellen und effektiven Vertretung von Opferinteressen gezeigt haben. „Den Interessenvertretern von Staat und Kirchen ist es gelungen, den größten Opferverband vom RTH fernzuhalten und stattdessen Betroffene am RTH zu installieren, die keine Legitimation aus der Opfergruppe haben, sich selbst überfordert sehen und als Statisten begreifen“, so Rechtsanwalt Gerrit Wilmans. Es sei bedauerlich, dass die Gruppe um Dr. Wiegand selbst vor dem Hintergrund des Zwischenberichts des RTH, der bereits weitreichende Weichenstellungen zum Nachteil der Opfer beinhalte, jede professionelle Opfervertretung ablehne, während der VEH und er selbst von einem Großteil der Betroffenen als Vertreter der Opfer angesehen werde, so der Hamburger Jurist. „Für den Verein und uns hat diese Sachlage die unangenehme Folge, von vielen Betrof-fenen möglicherweise für das Ergebnis des RTH verantwortlich gemacht zu werden, ohne dass wir auf dieses Ergebnis den geringsten Einfluss nehmen können“ begründet Wilmans die Entscheidung, der allenfalls eine geringfügige Entschädigung für einen kleinen Personenkreis prognostiziert. So sieht dies auch die Vorsitzende des VEH, Monika Tschapek-Güntner: „Viele Mitglieder sind dem Verein in der Erwartung beigetreten, dass wir am RTH eine Entschädigung für ehemalige Heimkinder erstreiten. Diese Verantwortung können und wollen wir nicht übernehmen. Für das Ergebnis des RTH sind weder wir, noch die Anwälte, sondern allein diejenigen verantwortlich, die die Opferinteressen für einen Sitz am RTH aus den Augen verloren haben“, so Tschapek-Güntner. Ein Ende des Kampfes für die Interessen ehemaliger Heimkinder mochte Tschapek-Güntner in der Beendigung der beidseits als angenehm und konstruktiv bezeichneten Zusam-menarbeit nicht sehen: „Wir werden auch zukünftig keinen Beteiligten aus der Verantwortung für die ca. 800.000 ehemaligen Heimkinder entlassen. Das geschehene Unrecht lässt sich nicht durch einen warmen Händedruck wieder gutmachen. Unser Kampf für Entschädigung geht weiter, wenn auch nicht am RTH.“

Hamburg, 30.06.2010
Für den Verein ehemaliger Heimkinder:
Frau Monika Tschapek-Güntner, Vorsitzende, Tel: 02921/13608
Email: monikatschp@aol.com
Für die Rechtsanwälte Dr. Vehlow und Wilmans
http://
www.heimkinderopfer.blogspot.com/

Sehr geehrter Herr Kirchenrat,
...
In den ersten Wochen meines Aufenthaltes in dem Heim beobachtete ich, wie jede Nacht ein anderer Junge in das Zimmer des Erziehers gerufen wurde. Sie blieben etwa eine halbe Stunde drinnen, und viele weinten, wenn sie herauskamen. Unser Jüngster, Wolfgang, war erst elf, er kam eines Nachts vor Schmerzen schreiend und mit blutendem Penis heraus. Wir alle eilten an sein Bett, um ihn zu trösten. Ich hatte keine Ahnung, was mit ihm passiert sein könnte, aber ich spürte eine große Angst in mir. Wolfgang ist später Polizist geworden, und als ich letztes Jahr zu Besuch in dem Heim war, hat mir der neue Heimleiter erzählt, dass er sich umgebracht hat. Mehrere meiner Mitschüler haben Selbstmord begangen. Ich glaube, dass es wegen des Missbrauchs war.
„Ist das jetzt normal?“
Eines Tages, ich war vielleicht seit sechs Wochen in Werl, war ich an der Reihe, rief mich der Erzieher zu sich: Ich sei dazu eingeteilt worden, von nun an jeden Tag sein Zimmer zu putzen und aufzuräumen. Von nun an musste ich also jeden Tag zu ihm kommen, und immer fand ich unter seinem Bett mehrere Limonadenflaschen, die ich ausleeren musste. Schnell bemerkte ich, dass sich keine Limonade, sondern Urin darin befand.
Kurz nach meiner Einteilung zum Zimmerdienst sprach er mich am Nachmittag an: „Ich muss heute Abend mit dir reden.“ Das war seine Art, uns zu sagen, dass wir ihn nachts besuchen sollen – wenn die meisten von uns schliefen und selbst der Heimleiter sich zurückgezogen hatte. Als ich gegen 23 Uhr in sein Zimmer trat, sagte er: „Du musst beim Arbeiten im Garten besser werden, aber wir werden darüber hinwegsehen.“ (Wir mussten nach der Schule jeden Tag etwa vier Stunden Garten- oder Feldarbeit verrichten.) Dabei nahm er meine Hand und legte sie auf sein Genital. Ich erinnere mich noch genau, dass ich dachte: „Ist das jetzt normal?“ ...
http://
dierkschaefer.wordpress.com/2010/06/28/sehr-geehrter-herr-kirchenrat/ .

Tarzan war die Schlimmste
Eine 70-jährige Frau sucht das Verlies ihrer Jugend. Nonnen hatten sie wochenlang hier eingesperrt, um sie zur Besinnung zu bringen.
Papa Ringel. „Tarzan“ ließ sie fortan nicht mehr los. Einmal musste Erika Sommer mitten in der Nacht mit Fetzen und Kübel in ihrer Kemenate antreten, Boden putzen und Möbel abwischen. Danach sei es zum ersten sexuellen Übergriff gekommen, einem von mehreren: Die Schwester habe ihren Schwesternkittel hochgehoben und sich befriedigen lassen. Erika Sommer hatte gehofft, danach Ruhe vor der Schwester zu haben: „Sie wurde nur noch grauslicher.“
Dreimal versuchte Erika Sommer, sich das Leben zu nehmen. Beim ersten Mal schnitt sie mit einem Messer quer über ihren linken Unterarm. Als sie aus dem Krankenhaus zurückkam, lachte „Tarzan“ sie aus: „Du kannst dich nicht einmal umbringen.“ Beim nächsten Mal setzte sie das Messer dann schon der Länge nach an.
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www.profil.at/articles/1028/560/273115/tarzan-schlimmste

Runder Tisch - Ehemalige Heimkinder verlangen mehr als Anerkennung
Die Opfervertreter am Runden Tisch, den die ehemalige Bundestags-Vizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne) leitet, haben ihre Forderungen nun schriftlich formuliert und an die Vertreter von Staat, Kirchen und Wohlfahrtsverbänden adressiert. Sie verlangen eine Opferrente von 300 Euro im Monat, die auf keine andere staatliche Leistung anzurechnen sein soll.
"Wir haben uns an vergleichbare Fälle, wie etwa die der SED-Opfer oder der Heimkinder in der ehemaligen DDR, gehalten", erläutert Djurovic. Letztere haben, anders als die Heimkinder in der Bundesrepublik, einen Anspruch auf Entschädigungen, weil für sie das "Gesetz über die Rehabilitierung und Entschädigung von Opfern rechtsstaatswidriger Strafverfolgungsmaßnahmen im Beitrittsgebiet" gilt. Djurovic macht geltend: "Bei uns gab es ebensolche Heime, in denen ebensolches Unrecht geschah."
Die 300 Euro Rente, die die Heimkinder jetzt fordern, sollen nach ihren Vorstellungen von den ehemaligen Trägern der Heime in einen Fonds gezahlt werden. Zu diesem Zweck solle eine Stiftung gegründet werden - samt Beirat der Opfer mit Vetorecht.
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www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/2840410_Runder-Tisch-Ehemalige-H eimkinder-verlangen-mehr-als-Anerkennung.html
Gründung einer Stiftung angeregt
Damit halten sich die Opfervertreter am Runden Tisch an die Empfehlungen einer Expertise der Universität Göttingen, die sich mit den Rechtsfragen der Heimerziehung befasst. Der Vorteil einer Fonds- oder Stiftungslösung bestünde darin, dass die Kriterien einer Auszahlungen von Leistungen bis zu einem gewissen Grad von der Rechtslage gelöst werden könnte, die zu der Zeit vorherrschte, in der das Unrecht begangen wurde, heißt es in der Expertise. Staat und Kirchen sollten nach dem Willen der Heimkinder auch die Kosten für Traumatherapien übernehmen.
"Die heute noch lebenden ehemaligen Heimkinder erwarten eine Entschädigung", sagt Sonja Djurovic. Der Heimaufenthalt habe viele für ihr Leben beschädigt. "Es wäre skandalös, wenn am Ende des Runden Tisches keine finanzielle Entschädigung für die Heimkinder beschlossen würde." Man appelliere deshalb an die Verantwortlichen am Runden Tisch, sich dem Antrag der Heimkindervertreter anzuschließen.
"Wir halten uns an vergleichbare Fälle wie die der Heimkinder in der DDR." Sonja Djurovic, ehemaliges Heimkind
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www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0713/politik/0044/ind ex.html

"Hört endlich zu"
Es ist erdrückend in der Theaterhalle. Nicht wegen der Hitze. Die Berichte über zerstörte Leben sind schon in dieser, fast literarisch vermittelten Form kaum erträglich. Doch das ist nichts gegen das, was kommt.
Oben auf dem Podium versuchen sie, das Unbegreifliche zu verstehen, in analysierende Sätze zu packen. Aber dann platzt es aus einem Mann unten in den Stuhlreihen heraus: "Ihr wollt immer verstehen. Hört auf. Hört endlich zu! Wisst ihr, wie es sich anfühlt, wenn man als 13-Jähriger nachts aufwacht. Aufwacht, weil Gerold einem den Schwanz lutscht. Aber nicht so, wie Erwachsene es tun, um Lust zu empfinden, sondern wie ein Berserker. So dass man Angst hat, er beißt einem den Schwanz ab. So bin ich nachts um drei geweckt worden. Und ich war 13." Der Mann schreit es heraus. Die Zuhörer sind wie gelähmt. Das ist mehr Wahrheit, als man wahrhaben möchte.
Aber der Mann macht weiter. Er schildert, wie er seit 1997 versuchte, zuerst Becker selbst und dann die damalige Schulleitung dazu zu bringen, die Schuld einzugestehen. Wie er zu Presse, das heißt, zur FR, ging. Wie danach alles wieder versandete. Wie er 2008 ein neuen Anlauf unternahm, wie nun, 2010, endlich, alles, vielleicht alles, auf den Tisch kommt. "Ich wollte unbedingt hier dabei sein", ruft er aus.
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www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=2837324

Ex-Leiter der Odenwaldschule - Der Mann mit den zwei Leben
Der ehemalige Leiter der Odenwaldschule, Gerold Becker, ist tot. Ihm waren sexueller Missbrauch an Schülern vorgeworfen worden
In der Nacht zum Donnerstag starb er in Berlin an den Folgen einer schweren Lungenkrankheit. Der Theologe und Pädagoge Gerold Becker war ein Mann, der zwei Leben lebte. In dem einen war er ein gefeierter Lehrer und Wissenschaftler. Einer, der die hehren Ziele der Reformpädagogik wie kaum ein anderer verkörperte, der seinen Schülern Freund und Ratgeber war, der "menschliche Nähe" postulierte, weil nur so aus jungen Leuten starke Erwachsene werden könnten. In diesem Leben brillierte der eloquente Charismatiker unter anderem als Berater des Hessischen Kultusministeriums, als Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Landerziehungsheime, als Autor und Elite-Pädagoge auf unzähligen Podien - und lange Jahre als Leiter der Unesco-Modellanstalt Odenwaldschule. Es hätte damit sein Bewenden haben können, hätte Becker nicht noch ein zweites Leben geführt, das lange unentdeckt blieb. Als es aufflog, stellte es alles in den Schatten. ...
Auch Hartmut von Hentig, der große alte Mann der Reformpädagogik, weigerte sich zu glauben, was nicht sein durfte. Noch in diesem Frühjahr pries er seinen Lebensgefährten Becker als größten Pädagogen der Neuzeit. So vergingen noch einmal zehn Jahre, bis Becker endgültig von seiner Vergangenheit eingeholt wurde.
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www.fr-online.de/top_news/2832268_Der-Mann-mit-den-zwei-Leben.html
Manche wollten bis zuletzt ihr Bild von Becker nicht revidieren
Becker war offenbar Teil und zugleich Kopf des perfiden Systems an der Odenwaldschule, in dem Lehrer Schüler missbrauchten und sich gegenseitig schützten. Ehemalige Schüler berichteten etwa, dass sich Lehrer von Schülern befriedigen ließen, teils vor den Augen Dritter. Becker soll Schüler und Schülerinnen, die sich ihm entzogen oder anderen von dessen Schandtaten berichteten, von der Schule verwiesen haben. Dazu soll er ihnen etwa vorgeworfen haben, Drogen zu konsumieren.
Am Tag von Beckers Tod stellten die beiden Opferanwältinnen den Zwischenbericht ihrer Untersuchungen vor. Er enthält mehr als 50 Fälle sexueller Gewalt. Becker soll allein 17 Jungen im Internat missbraucht haben. Er soll sich hundertfach an ihnen vergangen haben.
Es war eine verspätete Aufarbeitung. Schon 1998 gab es deutliche Hinweise, dass Becker sich an Schülern vergangen hatte: Zwei Ex-Schüler berichteten dem damaligen Schulleiter von sexuellen Übergriffen.
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www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,705659,00.html
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,684065,00.html

Daniel Cohn-Bendit - "Libertäre Sexualmoral missbraucht"
Im Missbrauchsskandal an der hessischen Odenwaldschule (OSO) hat sich nun auch der Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit zu Wort gemeldet. ... eine "repressive Vor-68er-Sexualmoral" habe gesellschaftlich großen Schaden angerichtet. Es sei daher nach wie vor richtig, "den Kindern und Jugendlichen eine eigene Sexualität, einen eigenen Weg zuzugestehen".
Cohn-Bendit nahm auch Stellung zu seinem bereits vor Jahren heftig kritisierten Memoiren-Band "Der große Basar". In dem Buch aus dem Jahr 1975 beschrieb er seine Zeit als Erzieher im Kindergarten der Universität in Frankfurt am Main. Darin heißt es: "Es ist mir mehrmals passiert, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln. Ich habe je nach den Umständen unterschiedlich reagiert, aber ihr Wunsch stellte mich vor Probleme." Von der Zeit darauf angesprochen, sagte der Grüne: "Das war als Provokation gedacht."
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www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/2407372_Daniel-Cohn-Bendit-Liberta ere-Sexualmoral-missbraucht.html

Evangelische Kirche Rheinland - Immer mehr Fälle von Missbrauch
Düsseldorf. In der Evangelischen Kirche im Rheinland ist es in der Vergangenheit zu deutlich mehr Fällen von Missbrauch und Misshandlung gekommen als bisher bekannt. Insgesamt 57 Frauen und Männer hätten sich in den vergangenen Monaten mit Berichten über erlittene Misshandlungen und sexualisierte Gewalt an die Evangelische Kirche im Rheinland gewandt, wie Vizepräses Petra Bosse-Huber am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. ...
Der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, bat die Opfer um Verzeihung. Kürzlich habe er intensiv mit zwei Frauen und einem Mann gesprochen, die als Heimkinder Opfer von Übergriffen geworden seien.
http://
www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/2847723_Evangelische-Kirche-Rheinl and-Immer-mehr-Faelle-von-Missbrauch.html

10.07.2010 Hamburg
Bischöfin soll schon vor Jahren von Missbrauchsfall gewusst haben
Schwere Vorwürfe gegen die Nordelbische Kirche: Nach SPIEGEL-Informationen ist die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen bereits 1999 über sexuelle Übergriffe eines Pastors an Minderjährigen in ihrer Kirche informiert worden - und nicht erst im März. Die Geistliche streitet das ab. ... Zwei Frauen, darunter eine pensionierte Pröpstin, haben inzwischen angegeben, Jepsen bereits vor elf Jahren darüber in Kenntnis gesetzt zu haben, dass ein Pastor aus Ahrensburg sich an Minderjährigen aus seiner Gemeinde vergriffen habe. Die Pröpstin will der Bischöfin seinerzeit auch erklärt haben, dass der Geistliche deshalb in seiner Gemeinde nicht mehr zu halten sei.
http://
www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,705769,00.html

Geld heilt keine Seelen
Hephata bittet ehemalige Heimkinder um Entschuldigung
Treysa. Schläge, sexuelle Übergriffe und psychische Gewalt in der Heimerziehung waren in den fünfziger bis siebziger Jahren an der Tagesordnung. Etwa 1.600 Kinder, die damals in Hephata lebten, waren täglich dieser Art der Erziehung ausgesetzt. 15 von ihnen erheben inzwischen schwerwiegende Vorwürfe gegen das Diakonie-Zentrum.
Jetzt folgt die späte Entschuldigung. Auf einer Pressekonferenz am vergangenen Montag erklären die Hephata-Direktoren Barbara Eschen und Peter Göbel-Braun: „Wir, der Vorstand der Hephata-Diakonie und der Vorstand der Diakonischen Gemeinschaft Hephata, bitten alle, die als Kinder und Jugendliche damals in Hephata Leid an Leib und Seele erfahren haben, um Entschuldigung.“
weiter lesen: http://
www.heimat-nachrichten.de/index.php?artikel=50296

Leere Worte der Entschuldigung sind billig - sie bringen weder Heilung, Wiedergutmachung, soziale Rehabilitation noch Gerechtigkeit.
Sieglinde Alexander

Heilt Geld keine Seelen?
Kommentar von Christina Wolters zum Thema "Ich spielte keine Rolle"
„Mit Geld heilt man keine Seelen“, sagte Hephata-Direktor Peter Göbel-Braun in der Pressekonferenz, in der sich Hephata bei den ehemaligen Heimkindern entschuldigte. Er hat recht. Vielen Heimkindern geht es nicht um Geld als Wiedergutmachung für Schläge und Erniedrigungen durch damalige Erzieher. Doch wäre ein Anspruch auf Schmerzensgeld ein Signal in die richtige Richtung. Vor allem, wenn man bedenkt, dass beispielsweise schwere Straftäter wie Reinhard M., der neun Jahre zu lang hinter Gittern saß, ein Schadensersatz von 50.000 Euro zugesprochen wurde. Auf der Vergehensliste von Reinhard M. stehen versuchter Mord, Raub, Körperverletzung und Erpressung. Thomas Hasper und die anderen Heimkinder sind unverschuldet in ihre Situation geraten. Reinhard M. hat neun Jahre zu lange „gelitten“, einige Heimkinder von der Geburt bis zur Volljährigkeit und darüber hinaus. Mehr als 15 Jahre lang, mehr als „lebenslänglich“.
Der „Runde Tisch Heimerziehung“ in Berlin sucht nach Möglichkeiten, die ehemaligen Heimkinder zu entschädigen. Ein guter Anfang wäre die Anrechnung der Arbeitsjahre im Heim auf die Rente – bei Hasper waren das immerhin sieben. Den Vorschlag hat er bereits beim „Runden Tisch Heimerziehung“ eingereicht.
Vielleicht heilt Geld am Ende wirklich keine Seelen. Aber es wäre an der Zeit, den Kindern von damals ein Zeichen der Wertschätzung zu geben.
http://
www.schwaelmerbote.de/index.php?artikel=50448

Dierk Schäfer
Und wandle neu belebt und jung

Veröffentlicht in News, Pädagogik von dierkschaefer am 15. Juli 2010
Todesanzeigen werden normalerweise nicht kommentiert; doch sie sind eher eine Information für die Öffentlichkeit als nur Trauerarbeit der Hinterbliebenen.
Am 7. Juli starb der ehemalige Leiter der Odenwaldschule. Dieser Tod wurde bedauert und betrauert. Bedauert von vielen ehemaligen Schülern seiner Schule, denen es wichtig war, daß der Schulleiter persönlich Stellung nimmt zu den gegen ihn erhobenen Mißbrauchsvorwürfen.
Betrauert wurde dieser Tod, wenn man eine Traueranzeige als Ausdruck von Trauer nehmen darf, von den Unterzeichnern der Anzeige. So weit, so gut. Gut, weil es verständlich ist, daß für Familienangehörige und Freunde die persönliche Beziehung zum Verstorbenen und damit die Trauer im Vordergrund stehen.
Doch dieser Todesanzeige ist ein Motto vorangestellt, das man vielleicht der Familie zubilligen mag, nicht aber einem Unterzeichner, der als der Reformpädagoge Deutschlands gilt und der bis heute sich nicht angemessen zu den Mißständen an der Schule geäußert hat, die seinen Reformvorstellungen von Schule wohl am ehesten entsprach. Es wäre auch ein Wort zur Alltagstauglichkeit seiner Reformvorstellungen zu erwarten.
Das Motto ist „gut“ ausgesucht:
„Die Feinde, die bedrohen dich,
Das mehrt von Tag zu Tage sich;
Wie dir doch gar nicht graut!“
Das seh’ ich alles unentwegt,
Sie zerren an der Schlangenhaut,
Die längst ich abgelegt.
Und ist die nächste reif genug,
Abstreif’ ich die sogleich,
Und wandle neu belebt und jung
Im frischen Götterreich.
Goethe
Die Anzeige erschien am 12. Juli 2010 in der FAZ.
Mir scheint, mit dieser Anzeige wird den Opfern des Schulleiters noch eine lange Nase gedreht.
http://
dierkschaefer.wordpress.com/2 010/07/15/und-wandle-neu-belebt-und -jung-%E2%80%A6/
 

Der Rücktritt der Bischöfin
Maria Jepsen meinte, getan zu haben, was getan werden musste. Doch Hinweise darauf, dass die Hamburger Bischöfin schon 1999 von einem Missbrauchsfall in ihrer Kirche wusste, kratzten an ihrer Glaubwürdigkeit. Weil sie das schwer traf, trat sie zurück.
Die gesellschaftliche Debatte über Missbrauch von Kindern und Jugendlichen hat nun auch die evangelische Kirche erreicht. Und sie hatte auch sogleich eine prominente personelle Konsequenz: Die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen erklärte am Freitagabend ihren Rücktritt. Der entscheidende Satz ihrer kurzen Rücktrittserklärung lautete: „Meine Glaubwürdigkeit wird angezweifelt.“ Genau das muss sie derart tief getroffen haben, dass für sie nur noch der Rücktritt in Frage kam.
http://
www.faz.net/s/Rub79FAD9952A1B4879AD8823449B4BB367/Doc~ED09366E85389441DB970 B841CB2C32E6~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Dazu Dierk Schäfer
»Meine Glaubwürdigkeit wird angezweifelt.« Nix da! Weg ist weg!
Nun haben wir (fast) einen Fall Mixa in der Evangelischen Kirche.
»Meine Glaubwürdigkeit wird angezweifelt«, sagt laut FAZ von heute Bischöfin Jepsen.
http://
www.faz.net/s/Rub79FAD9952A1B4879AD8823449B4BB367/Doc~ED09366E85389441DB970 B841CB2C32E6~ATpl~Ecommon~Scontent.html
SPIEGEL ONLINE schildert den Fall ausführlicher.
http://
www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,druck-706974,00.html
Wenn diese Darstellung stimmt, geht es nicht nur darum, daß Frau Jepsen nicht erkannt hat, was sie zur Chefsache hätte machen müssen, sondern es geht viel gravierender darum, daß sie in einer Situation von Angesicht zu Angesicht mit der Schwester des Opfers seelsorgerlich versagt hat.
Fehler sind menschlich, nicht nur Fehler im Management, auch Fehler in der Seelsorge – und wir alle müssen uns vor Selbstgerechtigkeit hüten.
Manche Fehler erfordern einen hohen Preis. Frau Käßmann hat das schneller erfaßt als die Hamburger Bischöfin.
http://
dierkschaefer.wordpress.com/2010/07/17/%C2%BBmeine-glaubwurdigkeit-wird-angezweifelt-%C2 %AB-nix-da-weg-ist-weg/

18.07.2010, 16:20
Kirche: Missbrauch in Oberhamersbach Vertuscht? "Report Mainz" greift Bischof Zollitsch an
 Bloß keinen Skandal - das scheint die Haltung des heutigen Freiburger Erzbischos Zollitsch in einem alten Missbrauchsfall gewesen zu sein.

Missbrauch, immer wieder Missbrauch in der Kirche: Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch soll einem Medienbericht zufolge versucht haben, einen Fall von sexuellem Missbrauch durch einen Priester zu vertuschen.
Das ARD-Fernsehmagazin Report Mainz zitiert in seiner Montags-Ausgabe aus einem Brief, in dem  Zollitsch 1995 in seiner Funktion als Personalreferent verfügt habe, dass die betroffene Gemeinde im badischen Oberharmersbach über wesentliche Details des Missbrauchsskandals nicht informiert werden sollte.
"Eine solche Aufklärung hätte zudem (...) nur noch den Sinn eines Racheaktes gegenüber einem alten und kranken Mann. (...) Eine solche nachträgliche Rache nützte niemandem und würde einen Menschen ohne Not in den Ruin oder gar Tod treiben", schrieb Zollitsch dem Bericht zufolge.
Zollitsch wusste demnach bereits 1992 detailliert von mindestens einem Missbrauchsfall in Oberharmersbach. Ein heute noch aktiver Pfarrer der Erzdiözese hatte den damaligen Personalreferenten Zollitsch persönlich über den Fall seines Neffen informiert. Dieser war Ministrant in Oberharmersbach und war von Pfarrer Franz B. missbraucht worden. Die sexuellen Übergriffe hatte er auf vier Seiten detailliert protokolliert. Der Gemeindepfarrer hatte in Oberharmersbach mehr als 20 Jahre lang Kinder und Jugendliche missbraucht.
Nach der Aussage des Ministrantenkam es zum persönlichen Gespräch zwischen Zollitsch, dem Opfer und dem Onkel des Opfers. "Ich denke, es wurde vertuscht, schlicht und einfach. Man wollte den Skandal verhindern auf dem Rücken der Schwächsten", sagte der noch aktive Pfarrer gegenüber Report Mainz.
Das Erzbistum Freiburg betonte am Sonntag in einer Mitteilung, niemand habe in Oberharmersbach etwas vertuschen wollen. "Die damals Verantwortlichen haben versucht, den Schaden zu begrenzen und sexuellen Missbrauch zu verhindern", hieß es in der Mitteilung.
Zuvor hatte Zollitsch, der amtierende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen in Oberharmersbach eingeräumt. Es sei falsch gewesen, die Staatsanwaltschaft nicht einzuschalten, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: "Wir waren davon überzeugt, dass wir mit einer Anzeige große Unruhe in die Gemeinde Oberharmersbach tragen würden."
Aus heutiger Sicht sei man zweifelsohne, so Zollitsch, von falschen Überlegungen ausgegangen. "Heute wissen wir es besser. Wir haben dazugelernt."
http://
www.sueddeutsche.de/politik/kirche-missbrauch-in-oberhamersbach-vertuscht-report-mainz-greift-z ollitsch-an-1.976576
In einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.)“ bezeichnete es Zollitsch als Fehler, damals die Staatsanwaltschaft nicht eingeschaltet zu haben. „Mit dem Blick von heute ist mir klar: Wir hätten konsequenter vorgehen und mit größerem Nachdruck nach weiteren Opfern suchen und suchen lassen müssen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.
Der Gedanke, von einer Einschaltung der Staatsanwaltschaft auch zum Schutz der Opfer abzusehen, sei falsch gewesen. „Wir glaubten zu dieser Zeit, dies sei die beste Entscheidung, die auch zur Heilung der Wunden und zur Versöhnung in Oberharmersbach beitragen kann. Heute wissen wir es besser. Wir haben dazugelernt.“
Damals sei auch das unglaubliche Ausmaß des Missbrauchs nicht bekannt gewesen. Man habe den Pfarrer, einen gebrochenen, suizidgefährdeten Mann, nicht in den Tod treiben wollen. „Und wir waren davon überzeugt, dass wir mit einer Anzeige große Unruhe in die Gemeinde Oberharmersbach tragen würden – bis hin zur Entzweiung von Familien.“
http://
www.focus.de/politik/deutschland/kirchen-zollitsch-soll-kindesmissbrauch-vertuscht-haben_aid_531 672.html

Zollitsch unter Zeitdruck?
Die Badische Zeitung – die sich immerhin als „Tageszeitung mit christlicher Grundhaltung“ versteht – weist auf folgende Ungereimtheit  im Interview  von Erzbischof Robert Zollitsch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hin:
Im Interview (Zusammenfassung hier) ging es um die Frage, weshalb das Bistum Freiburg – implizit auch Zollitsch selbst – im März zunächst nur davon gesprochen hatte, es hätte erst 1995 konkrete Hinweise auf sexuellen Missbrauch durch den Priester gegeben:
FRAGE: In einer Stellungnahme vom März dieses Jahres haben Sie nicht erwähnt, dass 1992 die Aussage eines Opfers vorlag. Warum nicht?
ANTWORT: Die Stellungnahme im März mussten wir unter enormem Zeitdruck formulieren
ohne die Unterlagen und Schriftwechsel, mit denen sich die zeitlichen Abläufe genau rekonstruieren lassen. Die Vorgänge von 1992 und die von 1995, als sich der Pfarrer später das Leben nahm, hatten sich nach so vielen Jahren in meinem Gedächtnis ineinander verschoben: Denn das Gespräch mit Pfarrer B. im Jahr 1992 und das Gespräch im Jahr 1995, als er erneut zur Rede gestellt wurde, waren einander sehr ähnliche Situationen. Nach dem Studium der Dokumente und dem Gespräch mit Opfern und Angehörigen haben wir das nun richtiggestellt. Und wir haben Vorkehrungen getroffen, dass uns ein solcher Fehler in Zukunft nach Möglichkeit nicht mehr passiert.
http://
skydaddy.wordpress.com/2010/07/19/zollitsch-unter-zeitdruck/
Auf dem Laufenden zu Zollitsch:
http://
skydaddy.wordpress.com/

Briefe sollen Zollitsch belasten
Freiburg/Mainz (Mc) Das Erzbistum Freiburg hat dem ARD-Magazin "Report Mainz" eine zum wiederholten Mal betriebene Diffamierung von Erzbischof Robert Zollitsch, dem Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, vorgeworfen. ...
Der Sprecher des Erzbistums verwahrte sich gegen die "Präsentation aus dem Zusammenhang gerissener Briefausschnitte und geschickt arrangierter Fernsehbilder sowie das bewusste Weglassen von Zitaten Zollitschs. Hätte man die Brief in voller Länge präsentiert, ergäbe sich ein anderes, Zollitsch entlastendes Bild".
http://
nachrichten.rp-online.de/kultur/briefe-sollen-zollitsch-belasten-1.83647

Wie Zollitsch und sein Ordinariat die Öffentlichkeit täuschen
http://skydaddy.wordpress.com/2010/07/20/wie-zollitsch-und-sein-ordinariat-die-offentlichkeit-tauschen/

Ein kleiner schmächtiger Mann
In den letzten Tagen haben sich bei den österreichischen Medien immer mehr Opfer gemeldet. «Bregenz58» schreibt auf einer Internetplattform: «Dieser Gregor war ein kleiner schmächtiger Mann, nicht viel grösser als wir Zehnjährige. Er sprach diesen Schweizer Dialekt, den wir Vorarlberger ja bestens verstehen.»
Pater Gregor, der in Mehrerau als Lehrer tätig war, rief den Schüler in sein Zimmer, stellte ihm Fragen. «Plötzlich packte er mich an den Haaren und versuchte mich zu küssen. Ich habe ihn ins Gesicht gebissen und habe geschrien. Er hat zugeschlagen mit dem Stock, mich zusammengeschlagen, um mich ruhig zu kriegen.»
Pater Gregor ist abgereist
Besonders schlimm wurde es nachts. «So um die Einschlafzeit, hat er sich an unsere Bettkanten gesetzt. Du konntest nicht einschlafen vor Angst. Er hat auch nichts gesagt, ist nur dagesessen. Irgendwann bist du eingepennt und wieder aufgewacht, weil er dir unter der Decke über den Körper gestreichelt hat.»
http://
www.blick.ch/news/schweiz/pfarrer-von-schuebelbach-ich-habe-buben-missbraucht-142897

10.03.2010 08:35 Uhr Bregenz – Der Abt des Bregenzer Zisterzienserklosters Mehrerau, Anselm van der Linde, hat sich am Dienstagabend bei den Missbrauchs- Opfern entschuldigt. Er habe erst am Dienstag erfahren, dass jener Pater, der in den 1980er- Jahren wegen Missbrauchs suspendiert und von der Schule entfernt worden war, für weitere Missbrauchsfälle verantwortlich war. Im Jahr 2004 gab es eine Anzeige gegen einen Pater, der sich an zehn Jugendlichen vergangen haben soll. Das Verfahren wurde jedoch wegen Verjährung eingestellt.
Ihm sei die Tragweite des Falls nicht bekannt gewesen, so der Abt, der erst seit 2009 im Amt ist.
http://
www.vol.at/news/vorarlberg/artikel/mehrerauer-abt-e ntschuldigt-sich-bei-den-opfern/cn/news-20100310-0835 4575#Report573932

Kommentar von "einopfer": Auch Abt Anselm hat seine Glaubwürdigkeit verspielt.
Erst prescht er vor und stellt in Interviews und Stellungnahmen dem Erzbischof Robert Zolltisch einen "Persilschein" aus, in dem er ihn "schein-heilig" spricht, belastet dabei Mehrerau und jetzt ist auch noch Alt-Abt Kassian Lauterer unschuldig, wie Abt Anselm gestern in einem vor Falschbehauptungen und Unterstellungen nur so strotzenden Bericht bei kathweb.at
erklärt.en? Ja wer war denn verantwortlich für die Übergriffe und die jahrzehntelangen Vertuschungen? ...
siehe weitere 180 Kommentare auf gleicher Seite.

Zur Vertiefung:

03.03.2010 Kindheit in der Klosterschule - Hölle, lebenslang
Von Julia Jüttner
In der Suppe, die man ihm vorsetzte, schwamm rohes Fleisch. An Weihnachten wurde er zur Buße tagelang in eine Kammer eingesperrt. Züchtigung war Alltag. Georg Schneider war Klosterschüler bei den Zisterziensern - die Geschichte einer Leidenszeit, die den 60-Jährigen bis heute verfolgt. ...
"Trotz Hunger haben wir uns geweigert, die grausame Suppe zu essen - diesen Klosterfraß, für den meine Eltern teures Geld bezahlen mussten", sagt Schneider. Es sei nichts Außergewöhnliches gewesen, wenn ein Pater in die Schüsseln ein Stück rohes Fleisch oder eine ungeschälte Kartoffel warf und die Kinder zwang, die Suppe auszulöffeln. ... "So füttert man Schweine", sagt Schneider, dessen Eltern damals einen Bauernhof betrieben. ...
Mitschüler seien nachts in die Zelle eines Paters bestellt worden, erinnert sich Schneider. Dort sei ihnen "mit einem Stecken der Hintern versohlt" worden "und was weiß ich nicht alles". Ein anderer Schüler bestätigt, hinter verschlossenen Türen sei es zu sexuellem Missbrauch gekommen. "Sie zwangen uns mit einem Rohrstock, ihre abartigen Wünsche zu erfüllen", sagt ein ehemaliger Mitschüler Schneiders.
http://
www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,680400,00.html
Missbrauch in Mehrerau:
Kathpress-Meldung diffamiert Opfer
In einer Meldung der österreichischen katholischen Nachrichtenagentur Kathpress wurde offensichtlich versucht, das Opfer dutzender Missbräuche durch einen Pater aus der österreichischen Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau als unkooperativ und uneinsichtig darzustellen und gleichzeitig durch irreführende Formulierungen den ehemaligen Abt zu entlasten. Nachdem die Abtei drei Jahre lang untätig geblieben war, hatte das Opfer schließlich selbst eine Kirchenrechtsklage bei der Glaubenskongregation in Rom eingeleitet. Kathpress hat die Meldung mittlerweile zurückgezogen.
http://
skydaddy.wordpress.com/2010/06/24/missbrauch-in-mehrerau-abt-anselm-von-der-linde-diffamiert- opfer/

Strafbefehl gegen Priester
Regensburg - Das Amtsgericht Tirschenreuth hat gegen einen katholischen Pfarrer in der Oberpfalz einen Strafbefehl wegen sexuellen Missbrauchs erlassen. Der Priester aus Erbendorf hat demnach zwischen September und Dezember 2009 im Religionsunterricht mehrere Grundschülerinnen unsittlich angefasst. Das Gericht sprach eine Freiheitsstrafe von zehn Monaten zur Bewährung aus, zudem muss der Geistliche 4000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen.
http://
newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1017547
Einen sexuellen Hintergrund für die Handlungen verneine der Geistliche. Das Bistum Regensburg hatte den Mann nach Bekanntwerden der Vorwürfe im April beurlaubt. Die Diözese will auch ein kirchenrechtliches Verfahren anstrengen und den ehemaligen Priester nicht mehr in Bereichen beschäftigen, in denen er Kontakt zu Kindern hat.
http://
www.tvaktuell.com/default.aspx?ID=1015&showNews=776876
siehe auch Video (etwas hinunterscrollen)

Aufgeklärt, abgemahnt – Kritische Berichte über das Bistum Regensburg
21. Mai 2010 von nicsbloghaus 1 Kommentar
Manchmal gibt es Wunder… na ja; erfreuliche Berichte in mutigen Medien. Dazu gehört unbedingt der Beitrag des NDR (ZAPP) von gestern. Unbedingt ansehen!
Ich bin gespannt, ob die Diözese Regensburg nun auch den NDR verklagt…
http://
gbsbb.wordpress.com/tag/missbrauch/
siehe auch die Textfassung:
http://
www3.ndr.de/sendungen/zapp/archiv/medien_politik/kirche240.html

Missbrauch: Bislang meldeten sich 124 Personen
Alle Fälle werden ungefiltert an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet
Angesichts der sich häufenden Anzahl von Missbrauchsfällen im Ausland richtete das Erzbistum in
Luxemburg am 6. April eine Anlaufstelle ein, bei der sich Opfer von sexuellem oder körperlichem Missbrauch durch kirchliche Würdenträger melden konnten. Insgesamt haben sich bis zum 30. Juni 124 Frauen und Männer auf unterschiedlichen Wegen bei der Hotline gemeldet. 91 Personen waren Opfer oder Zeugen von unterschiedlichen Übergriffen innerhalb der Kirche oder in nicht-kirchlichen Einrichtungen durch Priester oder Ordensleute. 33 Frauen und Männer wurden Opfer oder Zeugen von sexuellen Misshandlungen durch Priester, Ordensleute oder ältere Jugendliche in sozialpädagogischen Einrichtungen, in denen Ordensleute wirkten. ...
Die dritte Form von Gewalt, die in den Kinderheimen und Internaten praktiziert wurde, sei die systematische Herabwürdigung der Schutzbefohlenen gewesen. Die Kinder seien beschimpft und beleidigt worden. „Manche wurden gezwungen, ihren Teller zu leeren, obwohl sie sich vor dem Essen ekelten. Und wenn sie sich übergaben, mussten sie das Erbrochene mitessen.“ Diese Fälle von Missbrauch ereigneten sich von den 1950er- bis Anfang der 1980er-Jahre in kirchlichen, aber auch in staatlichen Institutionen.
Besonders Heimkinder, die nicht den Rückhalt ihrer Familie genossen, seien Opfer von Gewalttaten geworden.
http://
www.wort.lu/wort/web/letzebuerg/artikel/2010/07/102140/dankbar-fuer-das-enorme-vertrauen-der- menschen.php

Odenwaldschule
Gegenwehr "systematisch gebrochen"
Schon 1966 habe ein 13-jähriger Schüler den damaligen Schulleiter Walter S. über Missbräuche von rund zehn Schülern im Alter von acht bis zwölf Jahren unterrichtet, sagte die Juristin Claudia Burgsmüller bei der Vorstellung ihres Zwischenberichts. Der Schüler habe auch die Namen zweier beteiligter Lehrer genannt. ...
"Die Gegenwehr von Opfern sexuellen Missbrauchs wurde in dem Internat systematisch gebrochen", so Burgsmüller. So sei beispielsweise auf den 13-Jährigen so lange Druck ausgeübt worden, bis er die Schule verließ. ...
Wenn von "Übergriffen" die Rede sei, gehe es nicht nur um Berührungen, so Tilmann und Burgsmüller. Der Missbrauch sei sexualisiert gewesen. Es habe Geschlechtsverkehr - auch Oral- und Analverkehr - bis hin zu Vergewaltigungen gegeben. ...
Für einen finanziellen Ausgleich stünden der Schule zurzeit keine Mittel zur Verfügung, sagte Trägervereinssprecher Johannes von Dohnanyi. Der Verein versuche jedoch, einen Spendenfonds einzurichten.
http://
www.hr-online.de/website/specials/home/index.jsp?rubrik=53787&key=standard_document_3940 4705

14. Juli 2010
EKD-Ratschef Präses Nikolaus Schneider: Missbrauch nicht bagatellisieren
Kirche - Gegen jede Bagatellisierung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen hat sich der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, gewandt. Er bat die Opfer zugleich um Entschuldigung. ...
Im Hinblick auf Entschädigungszahlen für Missbrauchsopfer stellte Schneider die Position der evangelischen Kirche klar. Jede Lösung müsse von allen Beteiligten am Runden Tisch – gerade auch von den Betroffenen – gemeinsam getragen werden.
Bei der Höhe einer finanziellen Beteiligung der Kirchen gebe es allerdings Grenzen aufgrund der kirchlichen Finanzsituation. Der Begriff der Entschädigung sei außerdem falsch gewählt, denn jede finanzielle Zuwendung an Missbrauchsopfer könne nicht für das Leid entschädigen, das ihnen zugefügt wurde. Es gehe vielmehr um eine echte Nothilfe für die Opfer der Gewalt.
Neben materieller Zuwendung stehe vor allem die Würdigung der Lebensgeschichte der Betroffenen im Vordergrund, so der Geistliche.
http://
www.evangelisch.de/themen/religion/ekd-ratschef-missbrauch-nicht-bagatellisieren20555

Innsbruck Do, 22.07.2010 | 20:38 Uhr
„Land wird für Missbrauch zahlen“
Endbericht zum Missbrauch in Tiroler Heimen: „Vergangenheit lückenlos dokumentieren und sichtbar machen.“
Innsbruck – Die Steuerungsgruppe „Opferschutz“ hat hervorragende Arbeit geleistet und könnte Wegweiser für andere Bundesländer sein. In einem ausführlichen Papier wird von den Experten dargelegt, wie Tirol die Heimvergangenheit aufarbeiten soll und wie Missbrauch und Misshandlungen in Zukunft in Kinder- und Jugendeinrichtungen verhindert werden können.
Die Details der jahrzehntelangen Praktiken in Heimen, Schulen, Vereinen und der Klinik sind nichts für zarte Gemüter, wie sich gestern erneut gezeigt hat. Bei allen 103 Beschwerden von 79 Betroffenen, deren Fälle sich von 1955 bis 1992 erstrecken, „sprechen wir nicht von der gesunden Watsch‘n, sondern von schweren Persönlichkeitsrechtsverletzungen“, sagt Heinz Barta, Mitglied der Steuerungsgruppe.
... Geeinigt hat man sich nun auf einen Rahmen von 15.000 bis 25.000 Euro, innerhalb dessen individuell entschädigt werden soll. Eine Gruppe von Mitgliedern der jetzigen Steuerungsgruppe wird sich dafür jeden Fall noch einmal genau ansehen. Dass die Landesregierung, die den Endbericht am 15. August erstmals behandeln wird, Ja zu Zahlungen sagen wird, davon ist Reheis überzeugt: „Die Regierung nimmt ihre Verantwortung ernst und die Empfehlungen werden keinesfalls auf dem Papier enden.“ ... Für ältere Menschen wünscht sich die Gruppe laut Kreidl, dass „sie in Zukunft nicht mehr gegen ihren Willen in großen anonymen Heimen untergebracht, sondern mobil betreut werden“.
http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/%C3%9Cberblick/Politik/PolitikTirol/PolitikTirol Container/1032406-8/land-wird-f%C3%BCr-missbrauch-zahlen.csp

Dierk Schäfer: Sagenhaft, diese Österreicher!
Ruckzuck wurde in Tirol eine Steuerungsgruppe eingerichtet, die ruckzuck eine Empfehlung an die Landesregierung erarbeitet hat, in der beispielsweise zu lesen ist:
»Die Höhe des Schmerzengeldes bewegt sich in den in Österreich gängigen Pauschalbeträgen zwischen € 15.000,– und € 25.000,– und wird von einer für die Beurteilung des erlittenen Ungemachs vom Land Tirol eingerichteten Kommission bindend festgelegt. … Eine geringere Entschädigungssumme wird als unangemessen angesehen. Ein Verzicht auf allenfalls darüber hinaus (noch) bestehende weitergehende Ansprüche wird damit nicht verknüpft.«
Österreich, du machst es besser! Wer das ganze Dokument lesen will:
ENDBERICHT21.7
Man muß übrigens den bundesdeutschen Runden Tisch, mittlerweile in zwei-Klassen-Ausführung vorhanden, nicht zur Schnecke machen – er ist eine. „Schleich di!“ würde ein Österreicher sagen.
http://
dierkschaefer.wordpress.com/2010/ 07/23/sagenhaft-diese-osterreicher/

 24.07.2010 Spardebatte
Landespolitiker wollen Kirchen Millionenzuschüsse kürzen
Knapp 460 Millionen Euro an Zuschüssen erhalten die katholische und die evangelische Kirche aus den Ländern - zu viel, sagen führende Landespolitiker und fordern im SPIEGEL eine Kürzung. Unterstützung bekommen sie vom Chef-Haushälter der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider. ... Allein in diesem Jahr sind in den Haushaltsplänen der Länder insgesamt 459 Millionen Euro an Kirchenzuschüssen veranschlagt.  Die jährlichen Dotationen sind unter anderem als Entschädigung für Anfang des 19. Jahrhunderts enteigneten Kirchenbesitz gedacht.
http://
www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,708309,00.ht ml
Staat zahlt 442 Millionen Euro für Kirchengehälter
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,699422,00.ht ml

Dierk Schäfer zu: Landespolitiker wollen Kirchen Millionenzuschüsse kürzen
Wer sich ins moralische „Aus“ begibt, wird angreifbar, auch von ganz unerwarteter Seite. Einsichtsvolle Zahlungen an die Heimopfer hätten die Kirchen stärker gemacht. Nun blasen andere den Schwelbrand zum offenen Feuer auf.
Mene tekel u-parsin. (Mene: Gezählt hat Gott die Tage deiner Herrschaft und macht ihr ein Ende. Tekel: Gewogen wurdest du auf der Waage und zu leicht befunden. U-parsin: Geteilt wird dein Reich und den Medern und den Persern gegeben.
Buch Daniel, Kapitel 5
http://
dierkschaefer.wordpress.com/2010/ 07/25/landespolitiker-wollen-kirchen-millio nenzuschusse-kurzen/
 

Dierk Schäfer:
Rechtsvertretung für ehemalige Heimkinder! Ich empfehle, davon Gebrauch zu machen.
Veröffentlicht in heimkinder von dierkschaefer am 26. Juli 2010
Der Runde Tisch hat es von Beginn an versäumt: Den ehemaligen Heimkinder eine kompetente Rechtsberatung oder gar –Vertretung zur Seite zu stellen.
Rechtsanwalt Robert Nieporte aus Trier hat die Rechtsvertretung der ehemaligen Heimkinder für den VeH übernommen und ist bereit, auch die ehemaligen Heimkinder zu vertreten, die nicht Mitglied im VeH sind.
Ich habe Herrn Nieporte auf einer Podiums-Veranstaltung in Wien erlebt und ein langes persönliches Gespräch mit ihm gehabt. Heute kam ein Telefongespräch dazu. Herr Nieporte ist bereit, möglichst viele ehemalige Heimkinder gerichtlich zu vertreten. Ich halte ihn nicht nur für kompetent, sondern auch für vertrauenswürdig und empfehle allen ehemaligen Heimkindern, sich (für manche noch einmal) den Mühen zu unterziehen, die es bedeutet, einer weiteren Person die schlimmen Erlebnisse anzuvertrauen.
Adresse: Robert Nieporte
Rechtsanwalt
Brotstraße 1
54290 Trier
Einzelheiten: http://dierkschaefer.wordpress.com/2010/07/26/rechtsvertretung-fur-ehemalige-heimkinder-ich-empfehle- davon-gebrauch-zu-machen/
Bitte auch diesen Frageboden laden, ausfüllen und an RA Nieporte senden.

Hinhalten statt Helfen Die vergessenen Missbrauchsopfer
Hunderte Internatskinder sind in den 70er und 80er Jahren sexuell missbraucht worden; oft jahrelang. Viele Opfer haben jetzt erstmals ihre Geschichte erzählt, in der Hoffnung auf Hilfe und ein Wort der Entschuldigung. Vergeblich. report MÜNCHEN mit erschreckenden Recherchen zur Verantwortungslosigkeit der Verantwortlichen.
Februar 2010: Großer Medienrummel um die Missbrauchsopfer am Canisius-Kolleg. Die Jesuiten versprechen in der Folge, Verantwortung zu übernehmen:
 Pater Stefan Dartmann, Provinzial der Jesuiten Deutschland:
"Wir Jesuiten sind mit einer bitteren Wahrheit über uns und unsere Geschichte konfrontiert worden, der wir uns stellen."
Der Verantwortung stellen will man sich auch an der reformpädagogischen Odenwaldschule. Das Ziel der Aufarbeitung: Aufzuklären und:
Johannes von Dohnanyi, Vorstand Odenwaldschule:
"Modell zu werden dafür, wie man mit solchen Geschichten umgeht in Zukunft, ein Modell für den Umgang mit Missbrauchsopfern."
Nach jahrelangem Wegschauen soll es nun endlich um die Opfer gehen. report MÜNCHEN will wissen: Was ist aus diesen Ankündigungen geworden?
http://
origin-www.br-online.de/das-erste/report-muenchen/report-muenchen-missbrauchsopfer-ID128013 1911326.xml
http://
blog.br-online.de/report-muenchen/2010/07/23/die-vergessenen-missbrauchsopfer.html

Entschädigung für Heimkinder: Tirol ist Vorbild
27. Juli 2010 | 09:59 | | STEFAN VEIGL (SN)
Übergriffe. Tirol zahlt bis zu 25.000 Euro an Opfer staatlicher Heime. Nun ist auch Salzburg gefordert ...
SALZBURG (SN). Schläge und andere physische Gewalt. Systematische Misshandlungen und sexueller Missbrauch. Wenn ehemalige Zöglinge, die in den 50er- bis 70er-Jahren in Kinderheimen untergebracht waren, von ihrer Erziehung berichten, kommen häufig schlimme Schicksale zutage. Der Großteil von ihnen wurde von der Salzburger Fürsorge in Heime in anderen Bundesländer verteilt, wie Historiker berichten. Ob mehrere Hundert oder sogar mehrere Tausend davon betroffen waren, weiß niemand. Genaue Zahlen gibt es keine, an die Öffentlichkeit gingen bisher nur wenige.
Für jene dieser Gewaltopfer, die in kirchlichen Heimen untergebracht waren, ist auch die Klasnic-Kommission zuständig. ... Als Vorbild für alle diese Maßnahmen nannte Scharer immer das Land Tirol: Ihr dortiger Ressort- und Parteikollege Gerhard Reheis hatte bereits im Frühjahr eine Steuerungsgruppe einberufen. Dieses Gremium, bestehend aus Juristen, Pädagogen, Psychologen sowie Therapeuten, dem Reheis vorsteht, ist vergangene Woche mit seinem Empfehlungskatalog vorgeprescht: Konkret schlagen die Experten eine pauschale Entschädigung von 15.000 bis 25.000 Euro pro Opfer vor. ...
http://
www.salzburg.com/online/salzburg/stadt+salzburg/Entschaedigung-fuer-Heimkinder-Tirol-ist-Vorbild. html?article=eGMmOI8Vd45KpgR8qUQeleC32FNZ4dXtwMqTUNk&img=&text=&mode

Teil 1 der TopTV-Spezial vom 27.7.2010 mit Frau Dr. Christine Bergmann Bundesministerin a.D. und Beauftragte gegen sexuellen Kindesmissbrauch der Bundesregierung
http://de.sevenload.com/videos/dmhJ1hY-01-TopTV-27-7-2010
Teil 2
http://
de.sevenload.com/videos/3ZEDHkR-02-TopTV-27-7-2010

8. August 2010,
15 Uhr - 17 Uhr:
"Missbrauch schlägt zurück"
im Rahmen des Friedensfastivals Berlin Alexanderplatz
vom 6. 8. bis 8. 8. 2010
dabei auch:
Klaus Dickneite,
FAG JHH 2006

03. August 2010, 08:53 STANDARD-Interview
Küng: "Warne vor Missbrauch mit dem Missbrauch"
STANDARD: Herr Bischof, befindet sich die katholische Kirche in einer Existenzkrise?
Küng: Ich sehe sie sicher schmerzhaft durchlebt, wenn ich mir anschaue, was in den letzten Monaten vorgefallen ist. Gleichzeitig bin ich immer Optimist. Es gibt ein Zitat, das besagt: "Die katholische Kirche war schon mindestens 30-mal am Hund, gestorben ist aber letztlich immer der Hund." Es schaut manchmal dramatisch aus, aber dann entsteht auf einmal mitten aus den großen Schwierigkeiten eine Fruchtbarkeit.
...
STANDARD: Wie stehen Sie zu Entschädigungszahlungen für Opfer kirchlichen Missbrauchs?
Küng: Prinzipiell glaube ich, dass der Täter für entsprechende Zahlungen aufkommen muss. Aber wir müssen aufpassen und dürfen nicht so großzügig die Hände aufmachen und sagen, wir zahlen alles. Damit setzen wir andere Länder, wie etwa Deutschland, unter Druck. Und man hat ja in Amerika gesehen, was passieren kann, wenn die Kirche bereit ist, alles zu zahlen. Dort sind letztlich dann Diözesen in Konkurs gegangen.
...
KLAUS KÜNG, 1970 in Madrid zum Priester geweiht, war 1976 bis 1989 Regionalvikar des Opus Dei in Österreich. Ab 1989 Bischof in Feldkirch. 2004 übernahm Küng die Diözese St. Pölten.
http://
derstandard.at/1277339443707/STANDARD-Interview-Kueng-Warne-vor-Missbrauch-mit-dem-Mi ssbrauch

Fund bei Youtube:
"ZDF Frontal21 vom 30.03.2010 berichtet über die Opfer des Eschweiler Kinderheimes. Die Kirche (Orden) hat Jahrelang versucht die Opfer zu kriminalisieren, so Prof. Dr. Kappeler. Der LVR Köln, der vor der Kamera sehr befremdlich wirkt, weigert Opferrenten zu zahlen. Hermine Schneider aus Aachen soll nun endlich rehabilitiert werden. Das Bistum Aachen ist jetzt dran."
http://
www.youtube.com/watch?v=0-iGPlP_p58

Schändung eines Kindes durch einen Pater - Wie hält es das Ordinariat mit der Wahrheitssuche?
Leitartikel zum Fall Birnau: Viel Energie zu spät entfaltet
Am Ende bleiben mehr Fragen als Antworten: Vieles, was das Bistum in der Vergangenheit zum Fall Birnau verlauten ließ, hielt der Überprüfung nicht stand oder entpuppte sich als belanglos. Statt selbst Transparenz herzustellen, setzte die Diözese auf Verteidigung.
Zur Aufklärung in der Sache hat die Diözese wenig beigetragen, lieber investierte man sein Hirnschmalz in Begründungen, warum Freiburg nicht zuständig sei. Das war ein Fehler: Am Montag berichtete auch der Spiegel über den Fall – und das Ordinariat muss aufpassen, dass es nicht durch Nachlässigkeiten den Vorsitzenden der Bischofskonferenz beschädigt.
Ganz am Anfang hieß es, der des Kindesmissbrauchs beschuldigte Pater Gregor M. habe sich seit 1968 nicht mehr in Deutschland aufgehalten. Das wurde widerlegt. Dann räumte das Ordinariat ein, es gebe "Hinweise", dass er von 1987 an wieder zum Kloster Birnau gehörte – der Geistliche hatte ordentlich im Adressverzeichnis der Erzdiözese gestanden. In der Gemeinde gewirkt habe er allenfalls aushilfsweise, war man sich nun im Bistum sicher. Die BZ wies nach, dass er fünf Jahre lang den Ort Deisendorf betreute. ...
http://
www.badische-zeitung.de/fall-birnau-viel-energie-zu-spaet-entfaltet

Zum eigentlichen Fall:
Peter P. (Name geändert) hat den schweren Gang gemacht. Er stieg noch einmal die Treppe hoch, ging in jenen Raum, in dem er als Ministrant, gerade neun Jahre alt, unzählige Male sexuell missbraucht wurde. "Ich hatte das Gefühl, dass dort noch ein Stück von mir ist", erzählt der 53-Jährige. Tatort ist eine Zelle in der Wallfahrtskirche Birnau, der Täter ein Zisterzienserpater: Gregor M.
Jahrzehnte hat Peter P. unter dem Missbrauch gelitten. Seine seelischen Probleme wurden so groß, dass er sich 2006 klinisch behandeln lassen musste. In der Therapie, so erzählt er, sei alles wieder hochgekommen, was er 40 Jahre lang in seiner Seele unter Verschluss gehalten hatte. Noch aus der Klinik rief Peter P. die Erzdiözese Freiburg und die Abtei Mehrerau in Vorarlberg an und schilderte, was er erlitten hat. Auf eine Anzeige verzichtete er. "Die Taten waren bereits verjährt." Doch Peter P. hatte den Verdacht, dass es noch weitere Opfer geben könnte.
Er sollte Recht behalten. Noch vier Jahre lang, bis März 2010, war der heute 69 Jahre alte Pater Gregor M. als Pfarradministrator in der Gemeinde Schübelbach im Kanton Schwyz tätig. ...
http://
www.badische-zeitung.de/suedwest-1/missbrauchskandal-die-rueckkehr-des-paters--29987347.ht ml

08.08.2010 "Was ich lese, übersteigt mein Vorstellungsvermögen"
Interview: S. Höll und D. Stawski
SZ: Was erfahren Sie von den Opfern?
Christine Bergmann: Ich sitze nicht an den Beratungstelefonen. Aber ich lese die Briefe, alle sehr eindringlich, oft handgeschrieben, manche 20 Seiten lang. Ich bin siebzig Jahre alt und glaubte zu wissen, wie es im Leben zugeht. Aber was ich nun lese, übersteigt mein Vorstellungsvermögen. Die meisten wurden nicht nur ein Mal, sondern oft missbraucht, von einem Täter oder mehreren. Manche suchten Hilfe und fanden sie nicht.
Ein Mann von 80 Jahren schrieb, er habe nur Ablehnung erfahren, sei als Nestbeschmutzer verunglimpft worden. Das geht unter die Haut.
SZ: Wer meldet sich bei Ihnen?
Bergmann: Manche Junge, viele Ältere. Der Altersdurchschnitt liegt bei etwa 50 Jahren. Bei den meisten liegt der Missbrauch lange zurück. Mehr als die Hälfte von ihnen spricht bei uns das erste Mal über ihr Leid. Erst meldeten sich die, die in Institutionen missbraucht wurden. Inzwischen auch öfter solche, denen Leid in ihren Familien widerfuhr.
SZ: Worum bitten die Betroffenen?
Bergmann: Die Gesellschaft soll anerkennen, dass ihnen schlimmstes Unrecht widerfuhr. Sie wollen, dass die Täter und deren Schuld benannt werden. Und immer wieder kommt die Botschaft: Schützt die Kinder künftig besser.
...
SZ: Werden die Opfer entschädigt?
Bergmann: Die Botschaft ist klar: Rund die Hälfte der Betroffenen will eine Entschädigung, manche möchte die Kosten für Therapien erstattet sehen, andere wünschen sich eine Rente. Alle bitten darum, dabei nicht abermals ihr Schicksal rechtfertigen zu müssen. Sie fürchten neue Traumatisierung.
SZ: Wann legen Sie dem runden Tisch einen Entschädigungsvorschlag vor?
Bergmann: Ein fundierter Vorschlag kann erst am Ende unserer Arbeit stehen, und wir sind noch mitten drin. Täglich melden sich Betroffene, wir machen noch Erhebungen und sehen die Regelungen anderer Länder an. Auch die Entschädigungsregelungen für Heimkinder, die im Herbst kommt, ist zu berücksichtigen. Wir müssen eine Lösung finden, die für alle gilt, für Missbrauchte in kirchlichen und weltlichen Einrichtungen und in Familien. Es darf keine Opfer erster und zweiter Klasse geben.
SZ: Können Sie sich einen Fonds vorstellen, in denen Institutionen einzahlen und an dem sich der Bund beteiligt?
Bergmann: Ich bin, wie gesagt, mit meinen Überlegungen noch längst nicht am Ende. Natürlich muss man auch über einen Fonds nachdenken. Und natürlich muss geklärt werden, in welcher Weise Institutionen, in denen Kinder missbraucht wurden, in Entschädigungsregeln einbezogen werden.

Das Stufenmodell der katholischen Kirche Österreichs
Die österreichischen Bischöfe haben sich im Juni auf Entschädigungszahlungen an die Opfer kirchlicher Gewalt geeinigt. Sie wollen bis zum Herbst eine "Stiftung Opferschutz" einrichten, die zum Beispiel für Therapiekosten aufkommt. Das Geld kommt zu gleichen Teilen von Diözesen und Ordensgemeinschaften. Aus diesem sogenannten Opferfonds werden auch Entschädigungen gezahlt. Das Geld solle nicht als Wiedergutmachung, sondern als "Geste" an die Betroffenen verstanden werden.
Die Bischöfe beschlossen vier Stufen: 5000 Euro für leichtere Fälle, 15.000 Euro für mehrfache Übergriffe über einen längeren Zeitraum oder für eine geringe Zahl schwerwiegender Übergriffe unter Gewalteinwirkung. 25.000 Euro erhalten Menschen, die über Jahre hinweg immer wieder missbraucht wurden und die in der Folge unter Verletzungen oder "fortdauernden seelischen Schmerzen" litten. Die vierte Stufe ist nach oben offen, sie gilt für Entschädigung "in besonders extremen Fällen".
Doch was ist besonders extrem? Was ein "leichter" Fall? An dieser Abstufung des Missbrauchs setzt die heftige Kritik im eigenen Land und in Deutschland an.
http://
www.sueddeutsche.de/politik/missbrauchs-debatte-was-ich-lese-uebersteigt-mein-vorstellungsverm oegen-1.985616

Ex-Heimkinder: Meldestelle für die Gewaltopfer, Orden für die Erzieher
STEYR, LINZ. 24 ehemalige Zöglinge, die in den Heimen Leonstein, Gleink und Linz-Wegscheid misshandelt wurden, haben beim Land OÖ. Entschädigungsansprüche gestellt. Gleichzeitig erhielten Heimleiter von damals Verdienstzeichen des Landes.
„Die Botschaft für die Zukunft muss lauten: ,Nie mehr wieder!’“, sagte der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (VP). Am Marienfeiertag hat der Innsbrucker Landtag Entschädigungen für frühere Heimkinder beschlossen, die in Zeiten der „schwarzen Pädagogik“ mit Prügeln gezüchtigt und gedemütigt wurden. Das Land Tirol will ehemaligen Opfern von Misshandlungen zwischen 15.000 und 25.000 Euro Schmerzensgeld zahlen und Therapien bereitstellen.
http://
www.nachrichten.at/oberoesterreich/steyr/art68,443533

21.08.2010 Ermittlungen gegen Psychologen - Neue Vorwürfe gegen Graf-Recke-Stiftung
Düsseldorf (RP) Ein Erzieher der Graf-Recke-Stiftung soll in den 80er Jahren Kinder im damaligen Heim Neu-Düsselthal misshandelt haben – ohne dass je gegen ihn ermittelt worden wäre. Das sagt der heute 36 Jahre alte René Gelath, der von 1983 bis 1989 in dem Heim gelebt und unter den Schikanen des Mannes gelitten habe.
"Ich bin getreten und geschlagen worden", erzählt der Mann, der nun in Berlin lebt. Zu den Erniedrigungen, die er habe erdulden müssen, gehörte, dass der Erzieher ihn nur "Fiffi" gerufen und wie einen Hund behandelt habe. ...
http://
www.rp-online.de/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/Neue-Vorwuerfe-gegen-Graf-Recke-Sti ftung_aid_896679.html

Aufarbeitung hat begonnen
Münster - Ein halbes Jahr ist es jetzt her, dass das Vinzenz-Werk in Handorf von seiner Vergangenheit eingeholt wurde: Damals ging ein früheres Heimkind an die Öffentlichkeit und berichtete davon, rund 50 Jahre zuvor missbraucht worden zu sein. Kurz darauf meldeten sich weitere Personen, die nach eigenen Angaben Jahrzehnte zuvor Opfer von Quälereien und sexuellem Missbrauch wurden. ...
http://
www.ivz-online.de/lokales/muenster/nachrichten/1376526_Aufarbeitung_hat_begonnen.html

Dierk Schaefers Blog
Alte Masche: Die Stiftung verweist auf den Runden Tisch.
Veröffentlicht in heimkinder von dierkschaefer am 23. August 2010
Ein Erzieher der Graf-Recke-Stiftung soll in den 80er Jahren Kinder im damaligen Heim Neu-Düsselthal misshandelt haben – ohne dass je gegen ihn ermittelt worden wäre. Das sagt der heute 36 Jahre alte R. G., der von 1983 bis 1989 in dem Heim gelebt und unter den Schikanen des Mannes gelitten habe.
Insgesamt haben nach Angaben der Stiftung sieben ehemalige Heimkinder Beschwerden gegen den Erzieher von damals vorgebracht. Eine Entschädigung zu zahlen, lehnt die Stiftung aber ab.
http://
www.rp-online.de/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/Neue-Vorwuerfe-gegen-Graf-Rec ke-Stiftung_aid_896679.html [Montag, 23. August 2010]

 Wird die FAG JHH 2006 auch eingeladen?
22.07.10, Kategorie: Aktuelle Nachrichten, Pressemitteilungen, Landeskirche
Begegnung mit ehemaligen Heimkindern
Kirche und Diakonie in Westfalen/Lippe laden Betroffene ein - Gerechtigkeit für alle
Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) und die Lippische Landeskirche haben gemeinsam mit ihrer Diakonie ehemalige Heimkinder zu einer Begegnung eingeladen. Damit sollen alle Betroffenen in der Region ein Forum erhalten, in dem sie zu Wort kommen und sich austauschen können. ...
Das Gespräch soll besonders die historische Aufarbeitung der Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren fördern, die in einigen Einrichtungen bereits stattfindet. Die Heimerziehung der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik ist ein schlimmes Kapitel in der Geschichte der Diakonie. ...
http://www.evangelisch-in-westfalen.de/ansic ht/artikel/begegnung-mit-ehemaligen-heimkin dern.html

Missbrauch in evangelischen Heimen: Kirche bittet um Vergebung
Vizepräsident Henz: "Nehmen beschämt wahr, was passiert ist"
Bielefeld. Die evangelischen Kirchen in Westfalen und Lippe haben
ehemalige Heimkinder um Vergebung gebeten. "Wir nehmen beschämt wahr, was damals in evangelischen Heimen passiert ist, und bitten dafür um Vergebung", erklärte der theologische Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, Albert Henz, in einer in Bielefeld veröffentlichten Erklärung.
Das Unrecht, das Heimkindern in den 50er und 60er Jahren widerfahren sei, solle öffentlich anerkannt werden, bekräftigte der Theologe nach einem Treffen mit rund 20 ehemaligen Heimkindern, zu dem die westfälische und die lippische Landeskirche eingeladen hatten.
Wo Sie auch sind...Ihre NW!
"Auch wenn wir persönlich keine unmittelbare Verantwortung dafür haben, stehen wir doch in der Kontinuität unserer eigenen Geschichte", unterstrich Henz.
http://www.nw-news.de/lokale_news/biele feld/bielefeld/3718625_Missbrauch_in_ev angelischen_Heimen_Kirche_bittet_um_ Vergebung.html

Verwundeteseele schrieb am 26.08.2010 16:27 Uhr
10 Jahre verbrachte ich in Volmarstein ("Krüppelheilanstalten") von 1950-1960, was mir dort angetan wurde, kann ich nicht vergessen und auch nicht verzeihen. Diakonissen sind für mich heute noch erschreckend. Warum wurde ich nicht an den runden Tisch eingeladen?
...
Erika Tkocz schrieb am 26.08.2010 13:41 Uhr
Kirche bittet um Vergebung
Nun da kostet ja die Bitte um Vergebung nichts und es mag wohl kaum ausreichen den Dialog mit etwa 20 Personen zu führen und dann auch noch den damaligen Heimkindern aus Volmarstein den Eintritt zu verwehren. So geschieht wieder Unrecht, die Behinderten einen solchen Dialog zu verwehren. Um Vergebung bitten, Entschuldigungen ob ernst gemeint oder nicht hören wir schon seit einigen Jahren, als es nicht mehr zu leugnen war was hinter den Mauern der Heime für Verbrechen begangen wurde, welches Unrecht sie uns angetan haben.
Wenn die Oberkirchenrätin nun bekräftigt, dass die Kirche und Diakonie sich "für eine zeitnahe Lösung" stark machen, bleibt zu fragen was denn unter zeitnah verstanden wird, wenn bis jetzt nicht einmal von der Kirche offizielle Lösungsvorschläge geäußert wurden. Nein, man wartet auf ein Ergebnis des Runden Tisches und tut so, also ob nicht jetzt schon in der Ablehnung von materieller Entschädigung kein Einfluss ausgeübt wird.
http://
www.nw-news.de/lokale_news/bi elefeld/bielefeld/3718625_Missbrauch_i n_evangelischen_Heimen_Kirche_bitte t_um_Vergebung.html

Wien entschädigt Missbrauchsopfer - Mindestens 5000 Euro
24. August 2010, 19:46
Die Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft bleibt Anlaufstelle für die Opfer. Die Geldzahlungen und die Therapien werden vom Opferschutzverband "Weißer Ring" koordiniert. "Den Betroffenen ist besonders wichtig, dass man ihnen glaubt und dass es eine vorbehaltlose Anlaufstelle gibt", sagte Udo Jesionek, Präsident des Weißen Ringes und Mitglied der Klasnic-Kommission. An der Opferschutzkommission der Bischofskonferenz werde man sich auch bei der Höhe der Entschädigungen orientieren, so Jesionek. Die Untergrenze liegt bei 5000 Euro, bei schweren Delikten kann die Summe 25.000 Euro oder mehr betragen. Die Stadt verlangt von den Opfern keine Verzichtserklärung. Das heißt auch nach einer Entschädigungszahlung können sie noch vor Gericht gehen.
Wien ist nach Tirol das zweite Bundesland, wo Gewaltopfer in Kinder- und Jugendheimen des Landes Entschädigungszahlungen erhalten. (fern, DER STANDARD
http://
derstandard.at/1282273514647/Kinderheime-Wien-entschaedigt-Missbrauchsopfer

27.08.10 Missbrauch der Heimkinder
Bleibt Skandal im Dunkeln?
Scheitert die wissenschaftliche Aufarbeitung der schwerwiegenden Übergriffe gegen Moitzfelder Heimkinder in den 60er und frühen 70er Jahren an finanziellen Aspekten? 200.000 Euro soll eine etwa zwei Jahre währende Analyse kosten.
MOITZFELD - Der Siegener Professor für Sozialpädagogik, Dr. Klaus Wolf, ist von der Bergischen Diakonie Aprath ausgewählt worden, um die Vorwürfe gegen die Kinderheime des Trägers in Moitzfeld zu untersuchen. Dessen Kostenberechnungen liegen für eine etwa zwei Jahre währende Analyse bei rund 200.000 Euro, wie er gestern der BLZ erklärte.
Pfarrer Peter Iwand, Vorstandsvorsitzendender der Bergischen Diakonie Aprath, bestätigte, diese Summe, die er selbst auch noch bei „200.000 Euro plus“ einordnete, sei für den Verein nicht zu stemmen: „Das ist zu viel für uns und übersteigt unsere Möglichkeiten.“ Deshalb suche die Diakonie nach Co-Finanzierern.
Reiner Gläser, Sprecher der ehemaligen Zöglinge, ist äußerst skeptisch, dass der Auftrag an Professor Wolf zustande kommt: „Man will ihm nach meinen Informationen nur 18.000 Euro bezahlen, obwohl man Reingewinne bis zu drei Millionen macht.“
http://
www.rundschau-online.de/html/artikel/1281431214305.shtml

28.04.10
Hölle von Moitzfeld zerstörte Leben
Immer mehr Missbrauchs- und Misshandlungsfälle aus Fürsorgeeinrichtungen gelangen ans Licht der Öffentlichkeit. Nun hat der Skandal auch das ehemalige Kinderheim „An der Linde“ in Moitzfeld erreicht.
Moitzfeld/Wuppertal - Ehemalige Zöglinge aus dem Heim der Bergischen Diakonie Aprath, heute um die 50 Jahre alt, sammeln sich via Internet und suchen Entschuldigung und Erklärung für erlittenes Leid. In einem „Statement“ das auf der Seite  www.heimkinder-forum.de veröffentlicht ist, prangern sie die „Fürsorgehölle“ von Bensberg an. ...
„Ihr wusstest doch, dass es in einem reinen Jungenheim zwangsläufig zu knastschwulen Verhaltensweisen kommt. Warum habt ihr das in Kauf genommen, obgleich es systembedingt tägliche sexuelle Kontakte unter den Jungen gab und die Größeren sich regelmäßig an den Kleineren vergriffen?“ lautet eine der vielen Fragen, deren Aufarbeitung am Wochenende an einem Runden Tisch in Wuppertal begann. Weitere Vorwürfe: Erzieher hätten Jungen sexuell missbraucht beziehungsweise das Abhängigkeitsverhältnis für sexuelle Dienstleistungen ausgenutzt. Heimzöglinge seien an umliegende Bauern zur Zwangsarbeit ausgeliehen worden, Geld hätten sie dafür keines bekommen. Die Liste geht weiter, insgesamt 20 Punkte. ...
http://
www.rundschau-online.de/html/artikel/1270484305680.shtml

Weitere Missbrauchsvorwürfe gegen Bergische Diakonie Aprath
Wülfrath/Bergisch Gladbach (epd). Die Bergische Diakonie Aprath muss sich mit weiteren früheren Missbrauchsfällen in ihren Einrichtungen auseinandersetzen. Nach Gesprächen mit betroffenen ehemaligen Heimkindern habe sich das "Bild des Schreckens" intensiviert, sagte der Vorstandsvorsitzende Pfarrer Peter Iwand am Mittwoch dem epd in Wülfrath bei Wuppertal.
So seien nicht nur im ehemaligen Diakonie-Heim "Gut an der Linde" in Bergisch Gladbach Kinder vergewaltigt und geschlagen worden, sondern auch in einem zweiten Kinderheim in der gleichen Stadt.
Nachdem fünf frühere Heimkinder Ende April im "Kölner Stadt-Anzeiger" von Misshandlungen berichtet hätten, seien zwei weitere ehemalige Bewohner mit Missbrauchsvorwürfen an die Diakonie herangetreten.
http://
www.epd.de/west/west_index_75685.html

28.04.10
Vergewaltigt in der Schlafstube
In den 60er und frühen 70er Jahren sollen Erzieher mehrere Kinder im Heim „Gut an der Linde“ in Bergisch Gladbach-Moitzfeld sexuell missbraucht und misshandelt haben. Der damalige Heimleiter räumt Fehler ein. ...
Aber niemand sprach über die regelmäßigen nächtlichen Besuche, die Vergewaltigungen in der Schlafstube, am Rande des Schwimmunterrichtes oder auf dem weitläufigen, verwinkelten Gelände. Malte H.: „Einige Ältere hatten immer einen Kleinen dazwischen.“ Es gehörte eben zu den „eigenen Regeln“ des Heims, dass viele Ältere die Kleineren als Freiwild ansahen. Schläge gehörten zum Ritual, um die eigene Rangordnung zu beweisen. Malte H.: „Das war für mich damals normal. Im Heim musste man so viel Mist verdauen.“
Und die Erzieher? Wo waren die Menschen, denen diese Kinder anvertraut waren? Rainer H. berichtet von insgesamt drei Erziehern, die ihn, den kleinen, schmächtigen Junge, regelmäßig zum Sex zwangen. Erzieher Thomas K. war nach den Berichten von mehreren Heimkindern besonders schlimm. Er vergewaltigte in der Schlafstube, während die anderen Kinder daneben lagen. Und es gab nach den Berichten der Kinder ein Erzieherpärchen, das nur an den Wochenenden aktiv wurde. „Wenn die anderen Kinder bei den Eltern waren, wurde ich auf deren Zimmer gerufen. Da musste ich bei deren Sex-Spielen mitmachen.“
Es gab sie, die Beschwerden, die Hilferufe. In einem „Beschwerdekasten“ beschrieben die Kinder die Übergriffe. Die Reaktion der Heimleitung: Keine. Stattdessen berichten die ehemaligen Heimbewohnern davon, dass die Erzieher ihnen einen Sack über den Kopf zogen und sie verprügelten. „Erzähl' das nie wieder, damit zerstörst Du das Leben des Erziehers.“
http://
www.ksta.de/html/artikel/1270457728737.shtml
 

http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:taihYIzEfcIJ:amd.co.at/anti/moitzfeld/Akten_Berichte/State ment.pdf+Bergischen+Diakonie+Aprath+%E2%80%9EAn+der+Linde%E2%80%9C+in+Moitzfeld&hl=d e&gl=de&pid=bl&srcid=ADGEESjG0N1Hg0BEySjfsDttNZ_Z28JVuIdx3Vha11wysJFDw-lDa6flfBkrE83n DynbXx28_9Ja__EL7UgD1RGhw3c_MhxW8k6tEeazbWAq6gpYsaa1DeBkmFPk7AVOCKUM416jleeN &sig=AHIEtbRVe5z2FGpzKNsr3kvscUArJC-WAw
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Moitzfelder Heimkinder organisieren sich
Am Sonntag, dem 15.8.2010, soll die „Not- und Interessengemeinschaft der Bergische Diakonie Aprath Geschädigten“ (vorläufiger Name) gegründet werden. Das Gründungstreffen beginnt um 15 Uhr  im Bürgerzentrum Altenberger Hof, Mauenheimer Str. 92, in 50733 Köln Nippes.
In dem Aufruf zur Gründungsversammlung heißt es unter anderem:
“Wir, einige ehemaligen Heimkinder des Erziehungsheimes „Gut an der Linde“ (1951 bis 1973) in Bensberg – Moitzfeld haben uns vor gut drei Monaten mit Fragen, Akteneinsichtsersuchen und Entschädigungsforderungen (25 EUR pro Tag), an den Heimträger, die Firma „Bergische Diakonie Aprath GmbH“, gewandt. ... und weitere Infos:
http://
in-gl.de/2010/08/03/moitzfelder-heimkinder-organisieren-sich/

28.08.10 „Da kann man nur noch heulen“
„Ich wurde unzählige Male von Erziehern vergewaltigt“, erzählt er. Er habe dem Heimleiter und jedem Kind davon erzählt. „Es ist nichts passiert. Alle Erzieher und der Heimleiter waren informiert.“ Einmal habe er die Flucht ergriffen, sei aus dem Fenster gesprungen. „Ich wollte nur weg. Ich stürzte in eine Pfütze. Der Erzieher hat mich erwischt. Es gab Ohrfeigen ohne Ende.“ Und weiter: „Er hat mir meinen Fuß an einen Baumstamm-Sitz festgenagelt, damit ich nicht weglaufen konnte. Die Narbe kann man heute noch sehen.“ Reiner (damals 10) riss den Fuß hoch. „Ich hatte schon kein Gefühl mehr. Dann sah ich, wie das Blut aus dem Schuh quoll.“ Auf dem Fußrost an der Türe rutschte er auf dem eigenen Blut aus. Er prallte irgendwo gegen, wurde ohnmächtig.
Die Zöglinge seien nicht nur sexuell missbraucht worden, so Gläser. Der Heimarzt habe quer Beet - auch bei nicht als nervös, unruhig oder labil Auffallenden - Medikamente verabreicht. Therapievorschlag für einen Neunjährigen, so die Akten: „Morgens und mittags je 1 Drag. Encephabol. Abends 1 / 2 Valium 2.“ Gläser: „Irgendwann haben wir die Dinger nicht mehr genommen. Es gab dann eine Sitzblockade, und schließlich wurde ein Erzieher entlassen.“ Bestritten werde heute noch, dass es einen Isolierraum gegeben habe, in dem Kinder ans Bett fixiert worden sind.“ Er selbst sei in diesem Raum gewesen. Schlimm? „Eigentlich nicht. Da hatte man wenigstens seine Ruhe.“ Gläser zeigt Pläne, auf denen der „Isolierraum“ eingezeichnet ist.
http://
www.rundschau-online.de/html/artikel/1281431220576.shtml

Zollitsch kritisiert die Überbringer schlimmer Nachrichten
 Bonn/Freiburg, 18. August 2010 TV Phoenix:
Die katholische Kirche will sich für ein besseres Präventionskonzept einsetzen, um Kindesmissbrauch in der Gesellschaft vorzubeugen. „Ich bin selber erschrocken über die Breite dessen, was nun aufgetreten ist“, sagte Erzbischof Robert Zollitsch. Die Kirche gehe diesen Fragen nach. „Es ist schlimm, dass Pädophilie in der Gesellschaft so breit vertreten ist. Aber es ist noch schlimmer, dass das in der Kirche vorkommt, weil wir einen anderen moralischen Anspruch haben. Wir müssen uns der Aufklärung und Aufarbeitung stellen und tun dies auch“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, im PHOENIX-KAMINGESPRÄCH (Ausstrahlung am Sonntag, 22. August, 13.00 Uhr). Die Deutsche Bischofskonferenz wolle in der nächsten Woche ihre Missbrauchs-Leitlinien aus dem Jahr 2002 präzisieren, zudem solle ein Präventionskonzept in der Breite erarbeitet werden, weil man der gesamten Gesellschaft helfen wolle.
Zur Beurteilung von Fällen in der Vergangenheit sagte Zollitsch: „Manches, muss man aus der heutigen Erkenntnis sagen, würde man anders machen.“ Doch das gelte für die gesamte Gesellschaft. Zugleich kritisierte Zollitsch die Medien. Die hätten zwar eine Pflicht zur Aufklärung der Missbrauchsfälle. „Allerdings habe ich auch den Eindruck gehabt, dass manche Dinge medial benutzt worden sind, um tatsächlich möglichst der Kirche eins auszuwischen und die Kirche an den Pranger zu stellen. Zumal die ganze Breite dessen, was in der Gesellschaft geschieht, zu wenig in den Medien aufgegriffen wird.“ Auch in Familie und Sportvereinen gebe es zahlreiche Missbrauchsfälle.
http://
www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/diskussionen/318918

Behinderteneinrichtung “Wittekindshof” leuchtet seine dunkelsten Kapitel aus

Bad Oeynhausener Behinderteneinrichtung lässt ihre Geschichte vom Bielefelder Historiker Hans-Walter Schmuhl aufarbeiten

Immer wieder Schläge, immer wieder Beruhigungsmittel und immer wieder Einkerkerungen im so genannten Besinnungsstübchen ohne Fenster hoch oben unter dem Dach. Was Hildegard Neumeyer als Heimkind auf dem Wittekindshof erlebte, lässt sich kaum verarbeiten. Nach vielen Jahren suchte sie 2009 die Öffentlichkeit, wollte aufmerksam machen auf die Grausamkeiten in den 50er und 60er Jahren, die so oft unter den Tisch gekehrt wurden.

"Die Vorwürfe lassen sich an Hand von Schriftstücken verifizieren", erklärt Schmuhl. Es habe in der Tat Fälle von Gewalt, auch von sexualisierter, auf dem Wittekindshof gegeben. "Das waren zum Teil bestimmte Praktiken in den einzelnen Häusern, aber auch die Verabreichung hoher Dosen an Beruhigungsmitteln und die Strafe im Besinnungsstübchen." Praktiken, die aus heutiger Sicht unvorstellbar seien, so Schmuhl. "Im Fall von Hildegard Neumeyer hat sich sogar ein recht dichtes Bild ergeben." An Hand von Akten und einem Haustagebuch der damals leitenden Schwester würden ihre Erlebnisse im Gera-Haus von zwei Seiten bestätigt.

Seit einem Jahr gibt es den Vertrag zwischen dem Wittekindshof und dem Bielefelder Historiker. Er soll, so der Wunsch von Vorstandssprecher Dierk Starnitzke, die Geschichte historisch kritisch und schonungslos aufarbeiten. Wobei ihm eines am Herzen liegt: "Professor Schmuhl arbeitet völlig eigenständig – auf das Ergebnis hat der Wittekindshof keinerlei Einfluss."
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Noch keine Einigung über Entschädigungen

Die umstrittene Frage der finanziellen Entschädigung von Opfern wurde in den Leitlinien, die ab 1. September gelten, ausgeklammert. Darüber solle mit der Bundesregierung, Experten und Opferverbänden am Runden Tisch geredet werden. "Wir werden uns nicht hinter dem Runden Tisch verstecken, halten aber ein abgestimmtes Vorgehen unverändert für richtig und wichtig", sagte Ackermann. Eine ungleiche Behandlung könne sonst neue Ungerechtigkeiten für Opfer bedeuten.

Leutheusser-Schnarrenberger sieht noch Klärungsbedarf

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sieht auch nach der Vorstellung der neuen Leitlinien noch Klärungsbedarf. So werde nicht ganz deutlich, "wie in innerkirchlichen Institutionen künftig mit den Fällen umgegangen werden soll, in denen das mutmaßliche Opfer der Einschaltung der Staatsanwaltschaft ausdrücklich widerspricht", hieß es in einer Mitteilung ihres Ministeriums. Zudem bleibe unklar, ob innerkirchliche Voruntersuchungen künftig ausgesetzt werden sollen, um staatsanwaltschaftliche Ermittlungen nicht zu behindern. Grundsätzlich ließen die neuen Leitlinien das Bemühen der Kirche erkennen, aus den Schwächen der alten Richtlinien die richtigen Lehren zu ziehen.

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Missbrauch am CoJoBo-Internat: Pornos für den Pater
... Damit sind drei Pater beschuldigt. Der erste soll in den 50er Jahren ein Opfer sexuell missbraucht und andere Schüler intim angefasst haben, und seine "unfassbaren Verbrechen noch durch folterähnliche Züchtigungsmaßnahmen untermauert" haben. Das sah dann so aus, dass er sein Opfer "inquisitorisch" befragte, ob es auch schweige, berichtet Merzbach. Von dieser Befragung "Stirn an Stirn" sei das Opfer bis heute erschüttert.
Der zweite Fall ereignete sich in den 60er Jahren, als ein anderer Pater mindestens zwei Schüler mehrfach über einen längeren Zeitraum sexuell missbrauchte und ein "perfides Überwachungssystem" installierte, so der Bericht. Die Opfer des Pädophilen mussten jüngere Schüler überwachen und erhielten dafür Privilegien.
Es sei auch an der Tagesordnung gewesen, dass die Minderjährigen auf Wunsch des Paters pornografische Schriften einkauften, die sich dann alle gemeinsam ansehen mussten. Merzbach rechnet mit weiteren Opfern, denn dieses Wechselspiel aus Abhängigkeit, Privilegien und Missbrauch könne nicht unbemerkt geblieben sein - vor allem nicht der Kauf der Pornohefte.
Der Pater wurde später versetzt, der Grund dafür bleibt bis heute im Dunkeln. Ein Opfer habe in einem persönlichen Brief an die Ordensoberen, der auch dem Heiligen Stuhl vorgelegen hatte, damals den Missbrauch beschrieben. Eine Antwort gab es nicht, auch keine Kontakte zu Strafverfolgungsbehörden.
Der dritte Fall datiert ebenfalls aus den 60er Jahren. Ein Pater, der im Gegensatz zu den beiden anderen beschriebenen Personen noch leben soll, hörte von "sexuellen Unregelmäßigkeiten" unter Schülern. Was dann kam, bezeichnet Merzbach als "folterähnliche Befragung" und "unglaubliche Verhöhnung" der Kinder: Der Pater konfrontierte sie nämlich mit den Verdächtigungen und forderte sie auf zu gestehen.
Dabei leuchtete er ihnen mit einer Lampe ins Gesicht und hielt sie so lange fest, bis sie ein falsches Geständnis ablegten, nur um der Situation zu entkommen. Das erpresste Geständnis führte zum Verweis von der Schule - und Problemen im Elternhaus.
Merzbach berichtet, der Täter habe die Vorfälle zugegeben, "wenn er sich auch im Detail nicht erinnerte". Den Opfern teilte er mit, er bedauere seinen Fehler und bitte um Vergebung.
http://
www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=loka&itemid=10490&detailid=771174

Genugtuung muss Täter schmerzen
Klaus Mertes: Jesuiten werden die Opfer von sexuellem Missbrauch nicht vertrösten
Prävention bei Missbrauch greift nur mit strukturellen Änderungen- im Jesuitenorden und in der katholischen Kirche. Davon ist Klaus Mertes überzeugt. Er fordert auch symbolische Genugtuung für die Opfer.
Herr Mertes, vor sieben Monaten haben Sie sexuellen Missbrauch am Berliner Canisiuskolleg öffentlich gemacht und damit Erdbeben ausgelöst. Wie fühlen Sie sich heute?
KLAUS MERTES: Ich bin trotz meines Sommerurlaubs, den ich hinter mir habe, müde. Das ist eine Müdigkeit, die man nicht ausschlafen kann. Sie kommt von einem großen Druck: Druck durch die Opfergeschichten, die ich gehört habe; den Druck, als Rektor meinen Schülern und deren Eltern gerecht zu werden - und den Druck, der aus einer Dilemma-Situation erwächst, in der wir Jesuiten stehen.
Was meinen Sie damit?
MERTES: Zur Zeit drängt die Entschädigungsfrage. Wobei es für die Opfer eine Entschädigung im Wortsinn nicht geben kann. Ihr Leid währt ein ganzes Leben. Ich spreche da lieber von einer symbolischen Genugtuung.
Muss diese wehtun?
MERTES: Ich denke ja.
Das heißt?
MERTES: Ich nenne noch keine Zahlen. Das Wehtun berührt die Frage, woraus wir das Geld nehmen. Für uns ist klar, dass wir nicht die jetzigen Schüler leiden lassen können für Verbrechen aus den 70er und 80er Jahren. Deshalb glaube ich, dass das Geld aus Beständen kommen muss, die uns persönlich treffen. Ein Betrag aus der Portokasse würde die Opfer beleidigen und für uns den Vorwurf des Freikaufens nach sich ziehen. ...
http://
www.schwaebische-post.de/10293985

Pfarrer Dierk Schäfer:
Eine Geste reicht bei der aktuellen Schuld von Kindesmißhandlungen an Heim- und an Schulkindern nicht.
Mein Bußaufruf an die Kirchen (Buß- und Bettag 2009: http://www.petitiononline.com/heimki ds/petition.html) forderte nicht nur die Geste, sondern auch Entschädigung – und er verhallte. Bestenfalls verwies man auf den Runden Tisch, dessen Ergebnisse man abwarten wolle. Die von einigen Kirchenführern bekundete Betroffenheit ging nicht so weit, daß man wenigstens den am Hartz-IV-Existenzminimum lebenden ehemaligen Heimkindern vorab eine Opferrente bewilligen würde.
Vergangenheitsbewältigung ist nur dann glaubhaft, wenn man bereit ist, für die Opfer auch Opfer zubringen.
http://dierkschaefer.wordpress.com/ 2010/07/25/ein-neues-stuttgarter-sc huldbekenntnis/

Rinteln
Was hinter den Kinderheim-Mauern geschah
Von Theodor Samt
Für die Dorfkinder war Horst G. schon als Lehrer eine Zumutung. Wir hatten ihn, gemeinsam mit seiner hysterischen Frau, auch als Heimleiter. Sie hatte das Ritterheim 1968 übernommen. Ein kleines, idyllisches Fachwerkhaus mit Historie, das mit rund 20 Kindern vom Jugendamt Hamburg belegt wurde. Jene Kinder aus sozialen Elendsverhältnissen, deren Eltern das Sorgerecht entzogen wurde. Damals an die 10 000 pro Jahr, heute an die 30 000.
Das Geschäftsmodell funktionierte damals wie heute. Was für 20 reicht, reicht auch für 26. Und so nahmen die G.’s gerne noch, gegen Gutes in bar, ein paar Private auf. Kinder aus eher geordneten Verhältnissen. Ich war eines davon. Privilegierte, die alle drei Wochen das Wochenende nach Hause fahren durften und deren Herz höher schlug, wenn samstagabends das Telefon klingelte. Die Zeit, in dem die Eltern anrufen durften und man darauf wartete, wessen Name aufgerufen wurde. Damit wir endlich sagen konnten, wie gut es uns geht, wie schön es hier ist.
Im Nebenzimmer saßen die G.’s und hörten jedes Gespräch mit. Den restlichen 20 Kindern galt das Klingeln nicht. Die Wenigsten hatten noch irgendjemanden, der sie anrufen konnte oder durfte.
Den kleinen Michael B. hatte Horst G. gerade mit dem VW-Bus aus Hamburg abgeholt. Er telefonierte mit seiner Mutter und erzählte, wie furchtbar es hier doch sei. Dieser Anfänger, der keine Ahnung hatte, die dummen Fehler machte, die viele anfangs begangen. In dem schmalen, schlauchförmigen Gemeinschaftsraum saßen wir gerade beim Abendessen. Es gab Panzerplatten, wie wir die Eierpfannkuchen nannten, bei denen wir ein Ei pro Kilo Mehl vermuteten und die ohne Flüssigkeit nicht runterzukriegen waren.
Wir alle zuckten jedes Mal zusammen, wenn Horst G. oder seine Frau den Raum betraten. Diesmal war Michael B. dran. Wie aufgedunsen und fett er doch hier angekommen sei, wie seine Mutter ihn hat verwahrlosen lassen, was für eine erbärmliche Alkoholikerin sie war, wie verkommen er doch ist. Was ein Zehnjähriger dafür wohl kann und ob ihm jetzt nicht eventuell besser Rehabilitierung angedient wäre. Der Kleine brach heulend zusammen. Jeder war mindestens einmal dran. Vor versammelter Mannschaft. Noch Beschwerden?
Als ich bei meinem Einzug ein Poster aufhängen wollte, fragten mich meine Mitbewohner, ob ich lebensmüde sei. In den mit grüner Kunststofffarbe gestrichenen Zimmern gab es einen Kleiderschrank mit Textilien, den sich zwei teilen mussten. Darüber hinaus war jegliches Besitztum untersagt. Freundschaften unter Kindern waren verboten. Die Zimmer und der „Freie Ausgang“ wurden möglichst immer mit Kindern belegt, die nicht gut miteinander konnten.
Pro Woche gab es acht Mark Taschengeld, nicht ausgezahlt, sondern auf einem Konto gutgeschrieben. G. verkaufte samstagabends Süßigkeiten und Obst, damit auch der Vitaminbedarf gedeckt werden konnte. Wer es wagte, beim Ausgang Mitschüler aus dem Dorf zu besuchen, hatte als Sanktion wochenlang Einkaufssperre.
Und immer dieser kleine sechsjährige D., der mir hinterher lief und mich fragte, ob ich nicht sein Freund werden könnte. Das machte er bei jedem, der neu ankam. Er hatte es noch nicht begriffen. Außerdem gehörte er mit H. zu den „Bettpissern“, die isoliert im Dachgeschoss schliefen und gelegentlich als Sanktion eingesetzt wurden. Gerade hatte ich mich doch mit einem Mitbewohner angefreundet, als ich mit H. zusammengelegt wurde. Abends musste ich ihm eine grüne Masse auf die Fingernägel schmieren, welche Brechreiz verursachte. Er kaute auf den Fingernägeln. ...
http://
www.veh-mediencenter.de/news.php?nid=35

Fundstellen

Jeden Tag, also morgens vor dem Frühstück, gingen wir in die Kapelle des Kinderheimes Herman Josef Haus. Ein Salvatorianer Pater aus Steinfeld, hielt die Messe ab und wohnte auch im Heim. Beim Fußballspiel bekam ich mal den Ball in den Unterleib und der Salvatorianer sagte zu mir, ich müsse zu ihm kommen, damit er mich untersuchen kann. So fing der sexuelle Missbrauch an. Ich saß auf seinem Schoß und er rieb sein Teil an meinem Körper. Einmal hatte ich den erigierten Penis auch in der Hand. Sein stöhnen geht mir bis heute nicht aus dem Sinn. Auch seine Alkoholfahne war für mich unerträglich. Sein Name war Pater S. M. Er massierte auch anderen Heimkindern gerne die Hoden nach dem Fußballspiel bei einer Verletzung. Hans-Günter H. kann den sexuellen Missbrauch im Heim bestätigen, denn auch seine Hoden wurden massiert. Unser erster Erzieher hieß damals Herr Haas. Unsere Lehrerin war eine kleine, alte Nonne, die besonders gerne zuschlug. Schwester Adelheid hatte sehr starken Mundgeruch gehabt. Als ich sie darauf ansprach bezog ich feste Prügel. Frag nicht nach Sonnenschein!
http://
www.exheim.de/beitraege.htm
Kein Tag verging ohne Schläge, ohne Demütigung und Kälte. Bestrafungen hießen Schläge mit dem Teppichklopfer auf den nackten Körper, dem Einsperren in der dunklen, kalten und engen Besenkammer, der Isolation. Hier gab es keinen Trost, keine Wärme nur das beengende Gefühl der Wehrlosigkeit. Wie kann ein Kind diese Härte, Lieblosigkeit unbeschadet überstehen?
http://
www.exheim.de/beitraege.htm
Nach dem Tod meiner Eltern sind meine Geschwister und ich ins Kinderdorf St. Josef in Dalheim Rödgen gekommen. Ich war damals acht, meine kleinste Schwester ein halbes Jahr. Ein gutes hatte die Sache, dass wir Geschwister zusammen waren.
Meine ersten Schläge hab ich am zweiten Tag bekommen, weil ich mich vor Angst ans Fußende eines Mädchens verkrochen habe, man zog mich an den Haaren vorm Schwesternzimmer und schlug mich blutig. Als ich nach meiner Mutter schrie, knallte man mir um die Ohren, dass die mir eh nicht mehr helfen kann. Mein Bruder, das arme Schwein bekam jeden Tag Prügel, weil er Bettnässer war. Man schlug solange zu, mit den Worten, „bei jedem Laut bekommst du noch einen“. Wie oft hab ich versucht meinen Bruder zu schützen, es half alles nichts, bekam ja selber für das kleinste vergehen Prügel. Von den anderen Misshandlungen abgesehen, aber wir bekamen es für die anderen halt mit, wir waren ja eh asozialer Dreck. Wenn etwas in der Gruppe fehlte mussten wir vor dem Schwesternzimmer knien, meistens hab ich mich hingekniet und die anderen erlöst, weil ich es nicht mehr mit ansehen konnte. Sexuelle Belästigungen gab es vom Klavierlehrer, der einem während des Unterrichts die Hose runter zog und an einem rum machte, von einigen Größeren, die meinten man sei Freiwild. Ich kann jetzt auch nicht alles schreiben, weil es mich zu sehr belastet. Meine letzte Ohrfeige habe ich mit 15 bekommen, weil ich nach der Arbeit nicht pünktlich war. Ich hatte mich mit jemandem getroffen und man hat mich natürlich gesehen. Ich saß im Waschraum als es knallte. Ich hab der Nonne nur gesagt, haust du mich noch einmal schlag ich zurück.
http://
www.exheim.de/beitraege.htm
Woran ich mich sehr gut erinnern kann dass wir einmal die Woche und zwar samstags Baden mussten.
Es gab auf jeder Gruppe jeweils eine Badewanne. Die wurde gefüllt und jeder musste nach und nach in dieses Wasser steigen. Es wurde nicht gewechselt. Mich juckt es heute noch wenn ich darüber nachdenke. Wenn du was gesagt hast wurdest du zusammen geschlagen und dir wurde mit Kernseife der Mund ausgewaschen.
Es verging kaum eine Woche wo ich nicht mit blauen flecken übersäht war. Mein Bruder und ich waren da wir nicht katholisch waren für die Nonnen das allerletzte.
Trotzdem mussten wir jeden Sonntag und jeden Donnerstag in die Kirche. Mann wollte das wir uns umtaufen lassen. Was ich mich allerdings weigerte. Was das für mich bedeutete kannst du Dir vorstellen.
Jede Nonne hatte ihre Eigenart zum schlagen. Meine Gruppennonne schlug meist mit dem Kochlöffeln oder Handfeger. Die Nonne von meinem Bruder schlug immer mit dem Schlüsselbund zu. Selbst wenn du auf dem Boden lagst wurde noch weiter getreten.
Auch bei uns war es so das du solange am Tisch gesessen hast bist du alles aufgegessen hast. Ich kann mich erinnern das ich mal was nicht essen wollte und mir wurde das Essen gewaltsam zugeführt. Ich hab mich übergeben und musste das übergebene wieder essen. Ich weigerte mich und musste über 24 stunden auf meinem Stuhl sitzen bleiben. Zwischendurch gab es immer Schläge. Bei einer dieser Schlagattacken wurde ich vom Stuhl geschleudert und flog gegen die Heizung. Ich zog mir eine platzwunde am Hinterkopf zu.
Die Narbe ist heute noch zu sehn da sie ja auch nicht ärztlich versorgt wurde.
Ich kann mich erinnern dass ich geblutet habe wie ein Schwein. Die Nonne gab mir lediglich ein feuchtes Tuch, sagte ich soll mich nicht so anstellen.
http://
www.exheim.de/beitraege.htm
Soweit ich mich zurück erinnern kann, kam ich mit drei Jahren in den Kindergarten bei Schwester Ernestine. Wen wir dort etwas Verbotenes gemacht haben wurden wir Stundenlang in die Besenkammer gesperrt, die Kammer war nicht größer als etwa 80 * 80 cm und stockdunkel, die Angst die ich dort ausgestanden habe war unbeschreiblich ich leide heute noch darunter!
Samstags wurden wir mit vier Kindern in eine Wanne gesteckt und wen wir in der Woche nicht brav waren wurden wir in der Wanne so lange unter Wasser getaucht bis wir keine Luft mehr bekamen. Danach wurden wir ins Bett gebracht und wen nur einer einen Ton von sich gab wurde er wieder und das über Nacht, in die Besenkammer gesperrt.
Es gab noch andere Züchtigungen von den Nonnen. Wen wir das uns vorgestellte Essen nicht aufgegessen hatten, mussten wir uns mit ausgestreckten Händen hinstellen und wurden mit einem Holzhandfeger oder einen Rohrstock aus Bambus mehrmals auf die Fingerspitzen geschlagen. Sie könne sich nicht vorstellen was das für Schmerzen verursacht. Wen wir beim essen nicht gerade saßen wurde uns eine Gabel in den Rücken gedrückt. Wen wir misst gebaut haben, was bei Kindern halt vorkommt, mussten wir auf knien den Boden mit Schmierseife wischen. Da ich gerade von Schmierseife spreche fällt mir ein, das wir uns in der Wanne mit Schmierseife die Haare waschen mussten, dadurch wurde Seife gespart. Beim baden mussten wir die Unterwäsche die wir schon eine Woche an hatten, am Körper tragen, damit sie schon vorgewaschen wurde. Wir wurden gezwungen Lebensmittel zu essen die wir nicht mochten. Beispiel: Harzer Roller oder Mengen von Sauerkraut. Zum Teil haben wir uns unsere Lebensmittel aus dem Wald holen müssen.
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www.exheim.de/beitraege.htm
Wir hatten in unsere Gruppe einen angehenden Priester der von den Nonnen dazu angehalten wurde uns zu beaufsichtigen. Das war ein sehr grausamer Mensch.
Wir hatten eine Gemeinschaftsdusche wo wir einmal die Woche unter Aufsicht des Priesters duschen durften, natürlich mit Unterhose. Wen er schlecht gelaunt war zog er sich wahllos einen Jungen aus der Dusche und schlug ihn mit dem Rohrstock auf den nackten Hintern. Abends ging er durch die Schlafräume holte sich einen Jungen trug Ihn aus dem Zimmer und verging sich an Ihm. Das haben die Nonnen alles gewusst und nie etwas gesagt. Wenn wir uns beschwerten, was selten vorkam, gab es Schläge, damit wir den Mund halten. Auch die älteren Jungs haben sich an den Jüngeren vergangen.
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www.exheim.de/beitraege.htm
Ich wurde zur Einführung dort im Waschraum erst fast ersäuft, dann mit einer Wurzelbürste "GRÜNDLICHST !!!" hauptsächlich im Unterleibsbereich geschrubbt, dann blutig geschoren und als ich nach nur einer halben Stunde dieser Intensivbehandlung in einer neu dazukommenden Nonne eine etwas menschlichere Person vermutete, von dieser dann mit Faustschlägen ins Gesicht dafür bestraft, dass ich mich nackt, verwundet und weinend an sie geklammert hatte. Ich zog meine Lehre daraus und zeigte nie wieder auch nur eine Gefühlsregung, auch nicht bei den alltäglichen Züchtigungen und Bestrafungen für alles. ...
 Da viel Sr. Thekla ein, mich zum Messdiener zu machen. Sie schleifte mich hoch zum Pfaffen, von dem ich schon einiges gehört hatte. Er schien meine Akte zu kennen, wusste, dass ich italienisch konnte, weil der Beschäler meiner Erzeugerin ein solcher war und er es mir  beigebracht hatte, weil ER es für unter seiner Würde hielt, deutsch mit mir zu reden. Also meinte der Pfaffe, dass ich das lateinische Stufengebet ja schnell lernen würde.
Als es ihm nicht schnell genug ging, griff er zu besonderen Lehrmethoden, die ihm mehr Freude und Erquickung brachten und mir zeigten, wo der Deibel seine Glocken hatte.
Die Androhung, mir den Arsch zu sprengen, verhalf mir dann doch zu einem schnelleren Lernerfolg. Herr Pastor legte auch besondern Wert auf "Einhaltung der Kleiderordnung" Unter dem Messdienerkleidchen musste der Arsch nackt sein. Falls ihm vor der Messe zu einem Quickie war.....
  "Weißt Du eigentlich, wie weh MIR das tut, dass ich im Namen des Herrn all Deine Sünden in Dir totschlagen musst, damit Du wieder auf den rechten Weg kommst?!"
Dieser Spruch wurde begleitet von an Heftigkeit nicht mehr zu überbietender Brutalität. Die Nonne - ich glaub Thekla - hatte erst die Hand an meinem Hals, würgte mich dabei und schlug mir mit der anderen Faust ins Gesicht, als ich halb besinnungslos am Boden in einer Lache aus Pisse und Blut lag, trat sie mit ihren derben Schuhen etliche male mir in den Unterleib. Ich war zu diesem Zeitpunkt Schlägen gegenüber schon so abgestumpft, dass ich keinen Schmerzensschrei mehr von mir geben konnte, gegen die Ohnmacht durch das Würgen war ich machtlos.
http://
www.exheim.de/beitraege.htm
Dort weitere Erinnerungen

Dann wechselt sie das Thema, erzählt, wie schwer sie es hat, schließlich zeigt sie dem 12-Jährigen ihre Blinddarmnarbe: "Fass doch mal an!" Der Junge will nicht. Bricht in Tränen aus. Wird ins Bett geschickt. Bekommt am nächsten Tag ein Einzelzimmer. Begründung: "Du onanierst." Deshalb müsse er beobachtet werden. Von den anderen Kindern.
Auf dem Bauch liegend wird Jörg W. ans Bett gefesselt. Morgens bekommt er kalte Duschen von seinen Altersgenossen, die ihn anschließend bis zur Toilette begleiten. Die Tür schließen darf der Junge nicht. Jörg W. pinkelt deswegen in eine Büchse. Schüttet den Inhalt aus dem Fenster seines Einzelzimmers.
http://
bundestagsausschuss.blogspot.com/2010/09/ans-bett-gefesselt.html

Satt, sauber und verlassen
Die Säuglingsheime in den Nachkriegsjahrzehnten waren Horte seelischer Vernachlässigung
• Von Gabriela Reff
... Es sind Zeugnisse trostloser Tristesse: Entlang kahler Wände stehen eng beieinander Gitterbettchen, zumeist aus Metall, manchmal mit Stoff ausgekleidet. Selten ist ein Spielzeug oder ein Kuscheltier zu sehen. Noch auf den Fotos aus den späten 1960er Jahren wirken die Räume ärmlich wie in der unmittelbaren Nachkriegszeit. In den Bettchen liegen, stehen oder sitzen die Säuglinge, denen ihre äußere und innere Verlassenheit ins Gesicht geschrieben steht.
... Um möglichst viele Säuglinge auf einmal füttern zu können, wurde die Flasche schräg auf das Kissen vor das Kind gelegt, das alleine trinken musste, berichten etwa Praktikantinnen in Säuglingsheimen 1957 in der Fachzeitschrift »Unsere Jugend«. Klappte das mal nicht, war man nicht zimperlich: »Einmal hat mir Frau Oberin D. mein Kind aus dem Arm genommen, weil ich mit Füttern noch nicht fertig war«, ist die Beschwerde einer Mutter in der Akte des Mutterschutzheims Scheidswaldstraße in Frankfurt am Main protokolliert. »Sie hat dann die Nahrung meinem Kinde so eingestopft, dass es sofort erbrach.«
Ähnliche Geschichten werden in fast allen Zeitzeugenberichten geschildert.
Die größeren Kinder verbrachten Stunden auf dem Topf, wo sie mit Windeln an Tisch- und Schrankbeine angebunden und dann auch gefüttert wurden. Das Trockenlegen fand im Minutentakt statt, Spielzeug gab es nicht. »Es war geradezu verpönt, wenn eine von uns an einem Bettchen saß und mit einem Kleinen spielte«, bedauert eine Praktikantin. Studien wie die der Schweizer Kinderpsychiaterin Marie Meierhofer Anfang der 1960er Jahre zeigten, dass die Kinder gut 23 Stunden am Tag sich selbst überlassen blieben.
http://
ev-medienhaus.de/printmedien/esz/aktuell/aktuelle_ausgabe.php?rubrik=thema (link defekt)
Mehr zum Thema:
www.saeuglingsheim-archiv.de
dazu auch:

Dierk Schäfer: Wenn die Ohrenzeugen der Augenzeugen verstummt sind, beginnt die Geschichtsschreibung.
hier klicken

Ende 1958 wandte sich der Vorstand an die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen mit der Bitte um Zuschüsse für „dringend notwendige Instandsetzungsarbeiten“, die aber abschlägig beschieden wurde. “
Buch "Gewalt in der Körperbehindertenhilfe - Das Johanna-Helenen- Heim in Volmarstein von 1947 bis 1967"

Betten auf der Kleinkinder- station im JHH Volmarstein um 1958

Album: Jenny Genehmigung Pfr. Dittrich, ESV

De Volkskrant - Niederlande | Montag, 13. September 2010
Bericht über Missbrauch in Belgien schockiert
Eine unabhängige Untersuchungskommission in Belgien hat einen Bericht über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche vorgelegt. Rund 500 Fälle wurden untersucht, darunter waren auch zweijährige Kinder. Ein schockierender Bericht, meint die linksliberale Tageszeitung De Volkskrant: "Aller Wahrscheinlichkeit nach sind diese 500 Meldungen nur die Spitze eines gewaltigen Eisbergs. Auch die Tatsache, dass sehr junge Kinder von Geistlichen missbraucht wurden, und dass sich mindestens zehn Opfer das Leben genommen haben, trägt zum Entsetzen bei. Aber was für die katholische Kirche noch schockierender ist, ist die Unfähigkeit oder der Unwille der Kirchenleitung, die Täter zu bestrafen. ... Das Böse konnte vor allem in der Geschlossenheit einer alten Institution blühen, in der Autoritäten einander schützten, die die eigene Rechtfertigung pflegte und die dem weltlichen Richter keine Rechenschaft schuldig war."
http://
mobile.eurotopics.net/m-de/ps/top/detail/ARTICLE75902
Die von den Missbrauchsopfern erwartete Reaktion des Primas von Belgien zur Verantwortlichkeit der katholischen Kirche kam nicht, und die Einsetzung der Nachfolge-Einrichtung der Adriaenssens-Kommission wurde wegen der schrecklichen Berichte von Missbrauchsopfern, die vergangenen Freitag veröffentlich wurden, aufgeschoben. »Zu viele Brücken wurden beschädigt, die Fragen sind komplex, die betroffenen Parteien zahlreich. Bevor wir eine neue Initiative ergreifen, sind profundere Studien und Absprachen erforderlich«, erläuterte Johan Bonny, Bischof von Antwerpen.
... Mgr. Léonard bedauerte das Eingreifen der Justiz , als sie in Mecheln und Löwen Haussuchungen durchführte und Akten beschlagnahmte (»Wertvolle Zeit wurde verloren«), betonte aber gleichzeitig, dass die Kirche eine enge Zusammenarbeit mit der Justiz wünsche.
http://
www.grenzecho.net/zeitung/aktuell/shortnews_detail.asp?a=36DEF657-9E5E-48D0-A0BA-646BA7 D7A333
Die katholische Kirche in Belgien versinkt derzeit in einem Strudel von schweren Vorwürfen. Nach einem Abschlussbericht der Adriaenssens-Kommission sind alle Orden und Bistümer in Belgien von Missbrauchsfällen betroffen.
Bis in die 80er Jahre hinein haben Priester und Religionslehrer mindestens 475 Kinder sexuell missbraucht.
http://
www.tageblatt.lu/index.php/europe/44699.html
13 Opfer begingen Selbstmord
Erst nach dem Rücktritt des mit Missbrauchsvorwürfen belasteten Erzbischofs von Brügge im April sei das Schweigen allmählich gebrochen worden, hieß es weiter. Familienmitglieder und enge Freunde geben in dem Bericht an, dass die Selbstmorde von 13 Opfern mit dem Missbrauch durch Geistliche zusammenhing. Etliche seien auch 50 Jahre nach dem Missbrauch noch immer traumatisiert.
In dem Bericht hieß es, dass Missbrauch in allen Bereichen der Kirche vorgekommen sei, insbesondere aber an katholischen Internaten landesweit. Die meisten Fälle ereigneten sich demnach in den 60er und 70er Jahren. Das Spektrum habe dabei von Berührungen bis hin zu Oral- und Analverkehr sowie erzwungener und gegenseitiger Masturbation gereicht.
http://
www.rp-online.de/panorama/ausland/Missbrauchsfaelle-stellen-Kirche-auf-die-Probe_aid_905972.ht ml
In den Nachkriegsjahrzehnten war Kinderschänderei keine entsetzliche Einzeltat, sondern ein geläufiges Verbrechen, das offenbar von hunderten Priestern und Kirchenbediensteten verübt wurde, oft über lange Zeit und immer wieder. Viele Vorgesetzte wussten Bescheid, ließen aber Beschwerden von Betroffenen oder Angehörigen auf sich beruhen. Die meisten Taten sind mittlerweile verjährt.
„In jeder flämischen katholischen Schule mit Internat, in jeder Kirchengemeinde saß ein pädophiler Geistlicher”, sagte der Kinderpsychiater Adriaaenssens bei der Vorlage seines Berichts. „Und all die Jahre hat man geschwiegen, das Problem verdängt, das Trauma geleugnet.” Dabei handle es sich „um schwere Fälle”. Das jüngste Opfer war erst zwei Jahre alt.
... Der Bericht beginnt mit 124 Erzählungen, in denen Opfer über das Erlebte berichten. „Ich bin jede Woche brutal missbraucht und vergewaltigt worden. Ich erinnere mich auch an eine sadistische Nonne, die regelmäßig die Vergewaltigung beobachtete und meine Schmerzen genoss“, heißt es da. Die Lektüre der Aussagen sei „ein Schlag in die Magengrube“, erklärte Adriaenssens. Ein männliches Opfer berichtet: „Ich war elf, als von einem Priester in der Gemeindeschule missbraucht wurde… Während meiner Zeit im Internat wurde ich ebenfalls von einem Pater missbraucht, zwischen meinem 12. und 14. Lebensjahr. Der Betreffende ist lange tot. Seine Neigungen waren bekannt, es gab weitere Opfer. Meine Eltern haben das dem Gemeindevorstand gemeldet, aber man hat ihnen nie wirklich zugehört.”
http://
www.derwesten.de/kultur/fernsehen/Geistliche-missbrauchten-Kinder-id3700539.html

Warnung: Nur für starke Nerven
Eine Momentaufnahme zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Sex-Verbrechen und -Vergehen in der Kirche
Was wäre aus Kirchenkreisen wohl für ein Aufschrei gekommen, wenn auch nur ein einziger der hier nachfolgend dokumentierten Sachverhalte (Inhaltsverzeichnis siehe hier) nicht - wie geschehen - innerhalb der Kirche, sondern innerhalb von Gemeinschaften außerhalb der Kirche vorgefallen wäre? Dabei sind dies nur vereinzelte Berichte aus einer unübersehbaren Menge. Allein in den USA wurden bis 2007 bereits 4.392 katholische Priester des sexuellen Missbrauchs von Kindern angeklagt (siehe http://app.bishop-accountability.org/member/index.jsp). Und dies, obwohl alle Beteiligten vom Kirchenrecht her der Geheimhaltungspflicht unterstehen. Der vertuschende kirchliche Umgang mit Verbrechen und Vergehen in den eigenen Reihen ist die eine Seite. Die andere Seite ist der kirchliche Umgang mit oft nur vermeintlichen Missständen in Gemeinschaften, die von der Kirche kritisiert werden. Dabei bewahrheitet sich das Jesuswort über die Theologen: „Weh Euch, Ihr Schriftgelehrten! Die Mücken siebt ihr aus, die Kamele jedoch verschluckt ihr!“ (Matthäusevangelium 23, 24) Aufgrund der Fülle des Materials kann nur auf einen kleinen Ausschnitt der Verbrechen, Skandale und Tragödien hingewiesen werden.
http://
www.theologe.de/sexuelle_vergehen.htm

10.09.2010 Bistum Aachen
24 Priester wegen Missbrauchs beschuldigt
Aachen (RPO). Gegen 24 Priester des Bistums Aachen hat es seit 1945 Verdachtsfälle wegen sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen gegeben. Das geht aus einem Schreiben von Bischof Heinrich Mussinghoff hervor, das am Freitag in Aachen veröffentlicht wurde. Acht der Priester lebten noch.
... Damit hat es im Bistum Aachen mehr Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche gegeben, als bis zur Aufklärungsoffensive der Kirche bekannt war. Im April hatte die Diözese acht Fälle aus den Jahren zwischen 1953 und 2005 dokumentieren können, bei denen es in sieben Fällen zu strafrechtlichen Verurteilungen gekommen war.
http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/24-Priester-wegen-Missbrauchs-beschuldigt_aid_904917. html

Missbrauch auch in kirchlichen Heimen TV-Film
Beinahe täglich werden neue Missbrauchsfälle an deutschen Schulen und Internaten bekannt. Immer mehr Opfer melden sich bei den Behörden. Dabei geraten zunehmend auch Kinderheime ins Visier der Öffentlichkeit. Denn auch dort sollen seit den 1950er-Jahren Schützlinge missbraucht worden sein. Bei FAKT haben sich mehrere Opfer gemeldet.
http://
www.kirchensumpf.to/2010/03/16/missbrauch-auch-in-kirchlichen-heimen/

Blog über sexuellen Missbrauch
In meiner Kinder- und Jugendzeit bin ich mehrmals von kath. Kirchenleuten sexuell missbraucht worden, dadurch litt ich seit dem 15. Lebensjahr 33 Jahre lang an Bulimie.
http://
www.politik-forum.at/permanente-beleidigung-sexueller-missbrauchsopfer-kath-kirc-t8297.html#p146 984

Priester vor Gericht wegen Missbrauch
Fälle sexuellen Missbrauchs durch Priester der katholischen Kirche werden meistens erst dann bekannt, wenn sie bereits strafrechtliche Konsequenzen für den Täter haben. Die Deutsche Presse-Agentur hat einige Missbrauchsfälle aus den vergangenen Jahren in Deutschland aufgelistet. Sie haben allesamt überregional für erhebliches Aufsehen gesorgt.
http://
www.kirchenopfer.de/dieopfer/kindsmissbrauch/index.html

Aus einer 20-seitigen anonymen Zusendung:

"Badetage" im Kinderheim Haus H... in Essen-...
"....... Freitags war einer der jede Woche wiederkehrenden "Badetage". Wir
Kinder mussten uns nackt ausziehen; Frau Sch. leerte die Hosen bzw. Schür-
zentaschen. Dann mussten wir uns nackt in einer Reihe mit dem Gesicht zur
Wand im Badezimmer aufstellen. Auf diese Weise bekamen wir das Geweine
und Geflehe der jeweils in der Badewanne misshandelte Kinder mit, wagten
uns aber vor Angst nicht, den Blick von der Badezimmerwand abzuwenden.
Ein Kind nach dem anderen kam nun an die Reihe. Kinder die häufig von
Angehörigen Besuch bekamen, traf es meist nicht so grausam.
Als ich an der Reihe war, wurde ich von Frau Sch. an den Fußgelenken ge-
fasst und mit dem Kopf nach unten in die Badewanne gehalten und mit Ge-
walt in das Badewasser der Wanne getaucht, so dass ich mit meinem Kopf
unter Wasser hing. Ich habe vor Angst gestrampelt, geschrieen, geweint und
gefleht, und mit alle Kraft versucht meinen Kopf aus dem Wasser zu halten.
Um mein Schreien zu unterbinden wurde ich von Frau Sch. mit Gewalt mit
dem Kopf unter Wasser gedrückt, dabei hielt sie mich weiter mit einer Hand
an den Fußgelenken fest, und drückte mit der anderen Hand meinen Kopf
unter Wasser oder schlug mich häufig auch mit einem Kleiderbügel auf den
Po. Nach 5-6 Minuten endete diese Misshandlung mit meinem Flehen und
Versprechen: "Ich will auch immer lieb sein Tante M., ich will auch immer lieb
sein". - Auszug aus dem Lebensbericht eines Betroffenen - (Zeit: 1948 - 1952)
...
"..... Es war nur Platz für die tägliche Angst, Zweifel und Schmerz. Morgens
wachte ich mit immer der gleichen Frage auf ..... Warum?
Meine Themen zum Heim sind, Missbrauch (wahrscheinlich sexuell) von Patern
und Fratern und Erziehern. Ich sah wie sie zu einem anderen Heimkind sexuel-
len Kontakt hatten. So pervers wie da klingt man war eifersüchtig. Weitere
Themen: unerklärliches Bettnässen, Zwang, Demütigung, Schläge, Essenver-
bot, Trinkverbote – über Jahre hinweg sind immer wie – ein und wegsperren in
dunkle Bunker oder stundenlanges Eckenstehen. An Betten fest gebunden,
ich musste vor toten Patern alleine Totenwache stehen und wurde oft in Bun-
kern mit Glasbausteinen gesperrt. Dreimal die Woche Kartoffeln schälen (drei
stunden für die ganze Heimmannschaft), arbeiten in Landwirtschaft, Gärtne-
rei .
...

Ich war Messdiener. Hin und wieder musste ich vor dem Frühstück dienen, be-
sonders an bestimmten Feiertagen oder Tagen die das Klosterleben der Non-
nen betrafen. ...
Dann drehte er den Schlüssel rum, schloß die Tür zum Flur ab, und setzte den
Stuhl vor die andere Ausgangstür zur Kapelle. Niemand dürfe eine Beichte
stören, sagte er. Dabei setze er sich in den Stuhl an der Ausgangstür und bat
mich vor ihn zu knien. Er verband mir Augen mit einer Stola weiß und Hände
im Gebetstil mit einem bunten Band weil ja auch im Beichtstuhl gelte es uner-
kannt zu bleiben. Ich weiß noch, wie ich mich fragte was das denn nun sei. In
diesem Augenblick fragte er mich ob ich Angst vor Gott habe denn der kön-
ne jetzt sehen wie böse ich sei. Es sei gut jetzt zu beichten. Da ich ihn nicht
sehen konnte aber den Pater rascheln hörte und seinen immer hastigeren
Atem spürte, dachte ich, der würde die Situation nutzen und sich umziehen
und weil ich das ja auch nicht sehen dürfe. Und so erklärte ich mir warum ich
an Augen verbunden und Händen gebunden blieb.
Als mir aber der Atem ausblieb weil ich etwas vor die Nase gehalten bekam
was sehr unangenehm roch, fragte ich was denn das sei. Es sei Essig im
Schwamm wie es deinem Herrn vor die Nase bei der Kreuzigung gehalten
wurde antwortete er, Es sei ein Ehre für mich das riechen zu dürfen fuhr er fort.
Und ich solle ihm doch nun beichten ob ich keusch gewesen sei oder ob ich
mit irgendeinem Jungen geküsst hätte. Jungen in meinem Alter machen
schon mal unkeusche Dinge. Wäre es so, müsse ich zur Sühne und Reue drei
"Vater unser" beten und bekäme danach für 5 Minuten einen Hefepropf in
den Mund. Würde ich aber lügen käme ich nicht nur in die Hölle sondern
auch in eine andere Gruppe. Das wollte ich auf keinen Fall. Natürlich log ich
nicht -das kann ich bis heute nicht -und sagte ihm, dass ich einen anderen
Jungen geküsst habe. ...

"... Er war Diakon, also ein Mitarbeiter der evangelischen Kirche mit theologischer Qualifikation, und von den ... Anstalten ... Auch der Heimleiter stammte ursprünglich aus
Bethel.
In den ersten Wochen meines Aufenthaltes in dem Heim beobachtete ich,
wie jede Nacht ein anderer Junge in das Zimmer des Erziehers gerufen wur-
de. Sie blieben etwa eine halbe Stunde drinnen, und viele weinten, wenn sie
herauskamen. Unser Jüngster, Wolfgang, war erst elf, er kam eines Nachts vor
Schmerzen schreiend und mit blutendem Penis heraus.
...
Eines Tages, ich war vielleicht seit sechs Wochen in Werl, war ich an der Rei-
he, rief mich der Erzieher zu sich: Ich sei dazu eingeteilt worden, von nun an
jeden Tag sein Zimmer zu putzen und aufzuräumen. Von nun an musste ich
also jeden Tag zu ihm kommen, und immer fand ich unter seinem Bett mehre-
re Limonadenflaschen, die ich ausleeren musste. Schnell bemerkte ich, dass
sich keine Limonade, sondern Urin darin befand.
Kurz nach meiner Einteilung zum Zimmerdienst sprach er mich am Nachmit-
tag an: „Ich muss heute Abend mit dir reden.“ Das war seine Art, uns zu sa-
gen, dass wir ihn nachts besuchen sollen - wenn die meisten von uns schliefen
und selbst der Heimleiter sich zurückgezogen hatte. Als ich gegen 23 Uhr in
sein Zimmer trat, sagte er:„Du musst beim Arbeiten im Garten besser werden,
aber wir werden darüber hinwegsehen.“ (Wir mussten nach der Schule jeden
Tag etwa vier Stunden Garten- oder Feldarbeit verrichten.) Dabei nahm er
meine Hand und legte sie auf sein Genital. Ich erinnere mich noch genau,
dass ich dachte: „Ist das jetzt normal?“
In jedem Fall war es mir nicht angenehm, aber Tatsache ist, dass es in dem
Heim sowieso nichts gab, was angenehm war. Er selbst legte seine Hand
dann auf mein Genital, und etwas später musste ich mich auf die Bettkante
setzen und ihn manuell befriedigen. Er stand dabei mit heruntergelassener
Hose vor mir. Danach urinierte er in eine der Limonadenflaschen. Bei anderen
Gelegenheiten musste ich mich vor ihn stellen, und er saß auf der Bettkante
und versuchte, mich manuell zu befriedigen. Ich musste auch in diese Fla-
schen pinkeln. ..... "
Textauszüge hier:
Berichte aus drei verschiedenen Heimen.pdf

Jesuiten wollen Missbrauchsopfer nicht lange warten lassen
Der Jesuiten-Orden will einen Vorschlag für Entschädigungszahlungen vorlegen – auch ohne Einigung mit der Bischofskonferenz oder dem Rundem Tisch der Regierung. Im Gespräch sind Pauschalbeträge von 5000 Euro pro Person.
... Es sei eine Zumutung für die Opfer, noch lange auf eine Entschädigung warten zu müssen, heißt es bei den Jesuiten. Man wolle deshalb nicht abwarten, bis es am Runden Tisch der Bundesregierung einen Konsens gibt und „zeitnah“ einen eigenen Vorschlag machen. Notfalls müsse man alleine vorpreschen.
„Wir denken über Summen nach, die den Orden schmerzen“, sagt Jesuitensprecher Thomas Busch. „Interessant“ sei das Modell der katholischen Kirche in Österreich. Es sieht Pauschalbeträge von 5000, 15 000 und 25 000 Euro pro Person und je nach Schwere des Missbrauchs vor.
... „Wir halten einen Betrag im oberen fünfstelligen Bereich für angemessen“, sagt Matthias Katsch, ehemaliger Schüler des Berliner Canisius- Kollegs und Sprecher des Eckigen Tischs. Als Vergleichsrahmen nennt Katsch die katholische Kirche in Irland, die Opfern von Misshandlungen und Missbrauch in kirchlichen Heimen im Schnitt 70 000 Euro zahle. Auch sei man solidarisch mit dem Verband der ehemaligen Heimkinder in Deutschland, der gestaffelte Zahlungen zwischen 20 000 und 120 000 Euro oder eine Pauschale von 54 000 Euro (300 Euro im Monat auf 15 Jahre gerechnet) fordere. Es sei auch ein Stufenmodell denkbar, sagt Katsch, aber dann müsse es eine unabhängige Person sein, die versuche, das Leiden zu klassifizieren – niemand aus dem Orden. Die Summen, die in Österreich gezahlt werden, würden allerdings „unterhalb des Angemessenen liegen“.
http:/
/www.tagesspiegel.de/politik/jesuiten-wollen-missbrauchsopfer-nicht-lange-warten-lassen/1934682.ht ml

Stiftungsmodell im Gespräch – „Bogen nicht überspannen“
Spannung steigt: Beschluss zu Heimkindern erwartet
Osnabrück/Hannover. Die Spannung und die Nervosität steigen: Wenn der Runde Tisch Heimerziehung (RTH) sich am Montag zum neunten und damit vorletzten Mal in Berlin trifft, geht es nach langwieriger Analyse und Bestandsaufnahme um die letztlich wichtigste Frage: Nach welchem Modell sollen ehemalige Fürsorgezöglinge der 1950er- und 1960er-Jahre entschädigt werden? Wie viel Geld dürfen sie erwarten? Eine monatliche Opferrente von 300 Euro – so lautete unlängst eine Forderung aus dem Kreis der Betroffenen, die unter anderem über Demütigungen, Gewalt, Zwangsarbeit und zum Teil zudem über sexuellen Missbrauch berichtet haben.
Auch Stiftungen sind im Gespräch. Doch entschieden ist bislang noch nichts.
Immerhin sollen aber die Vertreter der beiden großen Kirchen und des Bundes am Runden Tisch grundsätzlich Bereitschaft zu Entschädigungen signalisiert haben. Allein bei den Ländern, so ist aus gut informierten Kreisen zu hören, „hakt es noch“.
Bundesweit haben zwischen 1949 und Mitte der 1970er-Jahre zwischen 700000 und 800000 Kinder und Jugendliche in Heimen gelebt. Tausende von ihnen haben sich in Vereinen und Betroffenen-Organisationen zu Wort gemeldet.
Der Runde Tisch in Berlin will nun bis Ende des Jahres dem Petitionsausschuss des Bundestages seinen Schlussbericht vorlegen und Vorschläge zum weiteren Umgang mit dem Thema unterbreiten. Wie schwierig das ist, zeigt sich auch an immer wieder zu hörenden Warnungen, man dürfe den Bogen nicht überspannen: „Sonst könnten alle, die jemals in einem Heim waren, Ansprüche erheben“, sagt eine Kennerin der Materie mit Blick auf weitere Gruppen mit Heimerfahrungen.
http://
www.noz.de/deutschland-und-welt/politik/47811449/spannung-steigt-beschluss-zu-heimkindern-erw artet

20.9.2010
Auf der Zielgeraden
Beim Runden Tisch Heimerziehung rückt Frage nach Entschädigungen in den Mittelpunkt
Können ehemalige Heimkinder mit einer Entschädigung für Prügel, erzwungene Arbeit und Missbrauch rechnen, die 40 bis 60 Jahre zurückliegen? Heute kommt der Runde Tisch Heimerziehung, das Gremium aus Vertretern von Kirchen, Bund, Ländern und Experten, zum vorletzten Mal zusammen, und mögliche Entschädigungen stehen auf der Tagesordnung der zweitägigen Beratungen.
Während bereits der Abschlussbericht erarbeitet wird, geben sich die Institutionen, die das Geld aufbringen müssten, in der Entschädigungsfrage zugeknöpft. Anfang 2011 will der Runde Tisch dem Bundestag seinen Bericht vorlegen. Er soll auch Lösungsvorschläge für die Entschädigungsfrage enthalten. Finanziell gefordert sind die Kirchen, ihre Wohlfahrtsverbände und Ordensgemeinschaften, die die größten Heimträger waren, sowie Bund und Länder, die als Aufsicht versagt haben. Keine Institution könne sich aus der Verantwortungskette für das „System Heimerziehung“ lösen, das, so der Zwischenbericht des Runden Tisches, „große Mängel sowohl in fachlicher wie auch aufsichtlicher Hinsicht aufwies“....
Noch keine öffentlichen Zusagen
Ob aber Entschädigungen als symbolische Ausgleichszahlungen für das den Heimkindern zugefügte Unrecht zustande kommen, hängt davon ab, ob sich Kirchen, Bund und Länder auf anteilige Zahlungen verständigen können. Weder die Spitzen der Kirchen, die prinzipiell bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, noch der Bund oder Ländervertreter haben bisher öffentlich Zusagen gemacht. ... Aus den Ländern ist indes zu hören, dass man einen Bundestagsbeschluss abwarten will. Das käme einer Blockade gleich. Das Parlament braucht Zusagen aller Seiten, wenn es die Einrichtung eines Fonds beschließen soll.
http://
www.domradio.de/aktuell/67575/auf-der-zielgeraden.html

"Das war Unrecht im Rechtsstaat"
Im Juli hatten Sonja Djurovic und zwei weitere Heimkinder-Vertreter die Forderung nach einer Opfer-Rente von 300 Euro monatlich ins Gespräch gebracht. Sie waren die Ersten am Runden Tisch, die eine Summe nannten. Inzwischen fordern die Opfer-Vertreter übereinstimmend eine Rente oder Einmalzahlungen als Entschädigung für die traumatisierenden Folgen der Heimerziehung. Milliardenforderungen, wie sie der Verein ehemaliger Heimkinder erhoben hat, aus dem Djurovic ausgetreten ist, erhebt sie nicht. Sie muss sich dafür am Telefon und im Internet als Verräterin beschimpfen lassen.
Sonja Djurovic ist ungeduldig. Was vielen der insgesamt rund 800.000 Kinder und Jugendlichen in den kirchlichen und staatlichen Heimen der frühen Bundesrepublik widerfahren sei, die Demütigungen, Prügel, sexueller Missbrauch, Isolation und die vorenthaltene Ausbildung, müsse aus ihrer Sicht als Menschenrechtsverletzung anerkannt werden, sagt sie: "Das war Unrecht im Rechtsstaat", sagt sie. ...
Kein Vergleich mit NS-Opfern gewollt
Die Moderatorin des Runden Tisches, die Grünen-Politikerin und vormalige Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer, hat unterdessen deutlich gemacht, dass über symbolische Entschädigungen geredet werde, und die Summen in Erinnerung gerufen, die die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung, Zukunft" an ehemalige NS-Zwangsarbeiter gezahlt hat. Sie liegen zwischen 2.500 und 7.500 Euro pro Person.
Für Menschen, die seit ihrer Kindheit das Brandmal "Heimkind" tragen, ist das schwer zu verkraften. Niemals würde sich Sonja Djurovic mit NS-Opfern vergleichen.
http://
www.evangelisch.de/themen/gesellschaft/der-runde-tisch-ist-f%C3%BCr-heimkinder-eine-einmalige -chance23246

21.09.2010: Missbrauch in der Kirche
"Entschädigung darf kein Schweigegeld sein"
Die Missbrauchsbeauftragte Christine Bergmann fordert die Bischöfe zu Entschädigungen auf - und die Opfer zum Reden. ... Die Regierungsbeauftragte für Missbrauchsfälle, Christine Bergmann, forderte Institutionen wie Heime und Kirchen auf, von sich aus Geld an die Opfer zu zahlen.
Ein neuer Fonds könne dafür die Lösung sein, sagte die frühere Familienministerin Bergmann. Ausdrücklich begrüßte sie Überlegungen der Jesuiten, Betroffenen je 5000 Euro zu zahlen.
Bergmann verleiht mit ihren Äußerungen den Forderungen der kirchenkritischen Bewegung "Wir sind Kirche" mehr Gewicht. Die erwartet von den katholischen Bischöfen konkrete Zusagen für Schmerzensgeld. Ihr Sprecher Christian Weisner sagte, Geldzahlungen an die Opfer dürften jedoch nicht aus Kirchensteuergeldern bestritten werden, sondern müssten aus den einzelnen Etats der Bischöfe oder Stiftungen kommen.
Allerdings, so Bergmann im SWR, sei es "wirklich wichtig", dass Transparenz herrsche: "Denn uns sagen die Betroffenen auch immer, Entschädigung darf kein Schweigegeld sein."
... In den vergangenen fünf Monaten haben sich rund 2500 Menschen überwiegend anonym an Bergmann und ihr Team aus 65 Experten gewandt - davon 800 mit einem Brief und 1700 am Telefon. Darunter waren auch elf Täter, denen zu einer Therapie und zum Gang zur Polizei geraten wurde. Von den Opfern hatten sich 60 Prozent noch nie jemandem anvertraut, sagte Bergmann. Der Großteil der als Kinder oder Jugendliche Missbrauchten sprach erst Jahrzehnte später über die Verbrechen: Das Durchschnittsalter betrug 51 Jahre.
http://www.sueddeutsche.de/politik/missbrauch-in-der-kirche-entschaedigung-darf-kein-schweigegeld-sein-1.1003107
 

Missbrauchsopfer fordern höhere Entschädigung
Berlin - Frühere Missbrauchsopfer an Jesuitenschulen wollen keine «symbolische», sondern eine «angemessene» Entschädigung von 82 373 Euro pro Fall. Das haben sie Vertretern des Ordens am Samstag in Berlin deutlich gemacht.
Der Sprecher der Opfer, Matthias Katsch, sagte vor Journalisten nach dem Treffen, das Angebot der Jesuiten über eine «Summe im vierstelligen Bereich» sei abgelehnt worden. Die Missbrauchsopfer wollen sich mit ihren Forderungen jetzt an die Bischofskonferenz wenden, die am Montag in Fulda beginnt.
Die geforderte Summe sei der Durchschnitt, der in den vergangenen Jahren bei Gerichten in Deutschland und Österreich an Schmerzensgeld «für Schäden an der Seele» durchgesetzt worden sei, erklärte Katsch. Das Gespräch war auf Einladung des sogenannten eckigen Tisches der Betroffenen zustande gekommen. Es habe zwar ein kalter Wind geweht, es sei aber dennoch fair und vernünftig zugegangen.
Die Vertreter des Ordens hätten verdeutlicht, dass sie zahlen wollten, aber nicht könnten, sagte Katsch. «Dann müssen wir mit denen reden, die die Hosen anhaben.» Der Konflikt soll deshalb die Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz erreichen. «Wir fordern die Verantwortlichen auf, sich mit uns an einen eckigen Tisch zu setzen», sagte Katsch.
http://
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/detail_dpa_26446306.php

Missbrauch in der Kirche
Erste Entschädigungs-Zahlungen beschlossen
Zehn Fälle werden entschädigt - Summen von 5000 Euro, 15.000 Euro, 25.000 Euro und "Beträgen darüber"
Wien - Es wird für die heimische Kirche Zeit, tief in den Klingelbeutel zu greifen. Wie bereits erwartet hat die von Kardinal Christoph Schönborn einberufene Opferanwaltschaft unter der Leitung der ehemaligen steirischen Landeshauptfrau Waltraud Klasnic am Dienstag erste bindende Entschädigungszahlungen beschlossen.
Zehn Fälle seien "positiv" entschieden und würden nunmehr an die kirchliche "Stiftung Opferschutz" weitergeleitet werden. Weitere Entscheidungen würden für die nächsten Sitzungen vorbereitet, insgesamt seien bereits über 500 Meldungen eingegangen. Am Dienstag hat sich die Kommission in einem Fall auch auf eine weitere Anzeige geeinigt. Die Entschädigungszahlungen für die Opfer betreffen vier vereinbarte Kategorien. Diese seien aufgeteilt in Summen von 5000 Euro, 15.000 Euro, 25.000 Euro und "Beträgen darüber", so Klasnic. Konkrete Summen für die ersten zehn Fälle wurden aber nicht genannt.
Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) will vorerst keine Summen nennen. "Wir wollen nicht über konkrete Zahlen sprechen", merkte der Vorsitzende Robert Zollitsch bereits am Montag bei der Eröffnung der Herbst-Vollversammlung der deutschen Bischöfe in Fulda an. Verärgert reagierte Zollitsch auf das Vorpreschen der Jesuiten, die Geld in Aussicht gestellt hatten. Dabei war von möglichen Entschädigungen in vierstelliger Euro-Höhe die Rede. Summen um die 80.000 Euro pro Fall, wie von Opfern gefordert, seien für ihn nicht vorstellbar, stellte Zollitsch klar.
http://
derstandard.at/1285042350690/Missbrauch-in-der-Kirche- Erste-Entschaedigungs-Zahlungen-beschlossen

Dierk Schaefers Blog
Mit Entschädigung für Mißbrauch ist man auch in Österreich schneller, und es darf auch etwas teurer sein, als bei den Piefkes.
Veröffentlicht in heimkinder von dierkschaefer am 23. September 2010
Doch wie in Deutschland werden die Mißbrauchsopfer zuerst bedient, ob und was für die ehemaligen Heimkinder angeboten wird, bleibt im Dunkeln.
»Missbrauch in der Kirche – Erste Entschädigungs-Zahlungen beschlossen« titelt der Standard
http://
derstandard.at/1285042350690/Miss brauch-in-der-Kirche-Erste-Entschaedigun gs-Zahlungen-beschlossen [Donnerstag, 23. September 2010]
Es gibt auch eine
Tabelle. Die läßt die deutschen Jesuiten- je nach Sicht – knickerig oder clever aussehen:
Klasnic-Tabelle: klasnic-tabelle
Doch zum Thema Mißbrauch habe ich im vorigen Beitrag schon geschrieben.
Wie steht es mit den ehemaligen Heimkindern, mit ihrer Entschädigung bzw. ihren Lösungsvorschlägen? ...
http://
dierkschaefer.wordpress.com/2010/0 9/23/mit-entschadigung-fur-misbrauch-ist-m an-auch-in-osterreich-schneller-und-es-darf -auch-etwas-teurer-sein-als-bei-den-piefke s/

Lösungsvorschläge der ehemaligen Heimkinder zur Anerkennung des diesen widerfahrenen Unrechts durch die Heimerziehung zur Vorlage an den dafür
eingerichteten Runden Tisch zur Heimerziehung
Vom Verein ehemaliger Heimkinder aktualisierte Fassung
vom 16. September 2010
hier klicken

Dr. Hans-Siegfried Wiegand
Mitglied des Runden Tisches Heimerziehung Berlin
Lösungsvorschläge
erarbeitet mit einem Arbeitskreis ehemaliger Heimkinder
aktualisierte Fassung vom 5. September 2010
hier klicken

24. September 2010 Missbrauch: Aufklärung ist Kostenfrage
Die Bergische Diakonie sucht eine neue Möglichkeit, um die Missbrauchsfälle in einem ehemaligen Knabenheim in Bergisch Gladbach-Moitzfeld aufzuarbeiten. Denn von dem Angebot eines Siegener Professors Interviews zu führen hat sich die Diakonie jetzt endgültig verabschiedet.
Es war einfach zu teuer, sagte Pfarrer Iwand im Radio Berg Interview. 200 Tausend Euro hätte die Untersuchung Kosten sollen. Ohne finanzielle Unterstützung sei dieser Betrag für die Diakonie nicht zu stemmen, so Iwand.
http://www.radioberg.de/berg/rb/516437/news/b ergisches

Dierk Schaefer am 24. September 2010
Wer sauber soziologisch arbeitet, kommt mühelos zu solchen Kosten für die Untersuchung vergangener Mißbräuche. Frage ist nur, ob man das so im Detail erforschen muß. Mit 200 Tausend kann man besseres anstellen. Nehmen wir das „Sonderangebot“ der Jesuiten: Bei 5.000,00 € pro Fall könnten immerhin 40 mißbrauchte „Knaben“ … ja, was denn nur: entschädigt? brüskiert? ruhig gestellt? werden.
Wie auch immer und unabhängig von jesuitischer Schuldmoral: Mit dem Geld könnte man besseres tun, als eine weitere Studie zu finanzieren. Doch anstatt sich direkt um die mißbrauchten Kinder zu kümmern, sucht die Bergische Diakonie nach einem Wissenschaftler, der ein Sonderangebot macht. Es wird danach sein. Für 200 Tausend kriegt man immerhin eine zwar überflüssige, aber ordentliche Untersuchung. Für vielleicht 150 Tausend gibt es dann eine überflüssige Untersuchung, die wissenschaftlichen Standards nicht standhält. Aber so zeigt die Bergische Diakonie wenigsten, daß sie sich nicht lumpen läßt.
Hony soit, qui mal y pense – ein Schuft, der schlecht darüber denkt.
http://dierkschaefer.wordpress.com/2010/09/24/%C2%BBmissbrauch-aufkl arung-ist-kostenfrage%C2%AB/

Gegen das Vergessen - neu ausgegraben
Anleitung zum Beantworten peinlicher Fragen (von 2006)

Text komplett als pdf-Datei hier

Drohung?
Mahnung an den Runden Tisch Heimerziehung – Noch Hürden auf der Zielgeraden
Vollmer: Niemand darf ausscheren
Osnabrück. Schwieriger Endspurt und viele Hürden auf der Zielgeraden: Die Vorsitzende Antje Vollmer erwartet noch harte Verhandlungen, bis der Runde Tisch Heimerziehung in den 50er- und 60er-Jahren (RTH) im Dezember seinen Abschlussbericht vorlegen kann. Im Gespräch mit unserer Zeitung mahnte Vollmer alle Beteiligten zu Gemeinsamkeit: „Wir haben das Prinzip der gemeinsamen Verantwortung schon im Zwischenbericht festgeschrieben. Um nun eine Lösung zu finden, ist es zwingend, dass alle in dieser gemeinsamen Verantwortung bleiben.“ Niemand dürfe ausscheren, weil dann das Gesamtpaket scheitern würde.
... die frühere Bundestagsvizepräsidentin: „Noch habe ich die Lösung nicht. Um zum Ziel zu kommen, ist es notwendig, dass alle – wirklich alle – an einem Strang ziehen.“
... Die Vorschläge und Forderungen der ehemaligen Heimkinder sind nach den Worten von Vollmer am Runden Tisch „mit großem Respekt“ aufgenommen worden. „Es wurde stets überlegt, welche Punkte man übernehmen kann“, sagte sie. Vertreter der ehemaligen Heimkinder verlangen unter anderem einen finanziellen Ausgleich in Form einer Opferrente von monatlich 300 Euro, Zahlungen nach dem Modell des Haftentschädigungsgesetzes und Lohnnachzahlungen für in den Heimen geleistete Arbeit. ...
„Uns geschah Unrecht in einem Rechtsstaat“, heißt es im Positionspapier der ehemaligen Heimkinder zum Abschlussbericht, der unserer Zeitung vorliegt. Die Sprecher mahnen: „Es wäre skandalös, wenn am Ende des Runden Tisches keine finanzielle Entschädigung für die ehemaligen Heimkinder beschlossen würde … “
http://
www.noz.de/artikel/47999832/vollmer-niema nd-darf-ausscheren

Leserbrief Heidi D.,in NOZ online am 27. 09. 10:
Niemand darf ausscheren? Wer bestimmt das?
„Wir haben das Prinzip der gemeinsamen Verantwortung schon im Zwischenbericht festgeschrieben," sagt Frau Vollmer. Lieber vergessen würde sie offensichtlich, dass schon der Zwischenbericht eben NICHT ungeteilte Zustimmung fand - Frau Djurovic (Ehemaligen-Vertreterin) z.B. hat sich gegen weite Teile desselben ausgesprochen. Vor laufenden Fernsehkameras übrigens!

Nun erfahren wir voller Staunen, dass Frau Vollmer es "zwingend" findet, dass "keiner ausschert". Wen mag sie damit wohl meinen? Und vor allem: Wer soll sich wohl angesprochen fühlen, wenn sie im nächsten Satz betont, dass, sollte es dennoch jemand wagen (wer wohl?), das "Gesamtpaket" zu scheitern drohe.

Um es mal ganz deutlich zu machen: die Überlebenden von sexueller, psychischer und physischer Gewalt in deutschen Heimen UND Internaten fordern ein angemessenes Schmerzensgeld, das sich in seiner Höhe an den gezahlten bzw. zugesagten Geldern international und nicht etwa an den erschreckend niedrigen Geldern für die ehemaligen Zwangsarbeitern ausrichtet!

Angemessen bedeutet:
- Eine monatliche Rente, die nicht angerechnet werden kann!
- Alternativ eine Einmalzahlung des Betrages, berechnet auf 15 Jahre!
- Dazu (und nicht auf das Schmerzensgeld anzurechnen!) die Übernahme von Therapiekosten bei Therapeuten nach Wahl! (Also nur dann kirchliche Therapeuten, wenn dies ausdrücklich erwünscht ist!)
- Die öffentliche Entschuldigung von repräsentativen Personen der Kirchen und des Staates!
- Eine adäquate Gedenkstätte im öffentlichen Raum
- Die Organisation von "Stützpunkten", die den Überlebenden auch in der Zukunft Hilfen bietet
- Verbindliche Zusagen über Kontrollmöglichkeiten und Transparenz bei zukünftigen Heim- bzw. Internatsunterbringungen.

Angemessen bedeutet auf gar keinen Fall, die ehemaligen Heim- und Internatskinder mit Sonntagsreden und finaziellen "Angeboten" erneut zu demütigen! Und - mal bescheiden nachgefragt: Warum sollten wir uns das bieten lassen?
http://
www.noz.de/artikel/47999832/vollmer-niemand-darf-auss cheren

28. September 2010 Missbrauchsskandal
Odenwaldschule will Opfer finanziell entschädigen
Im Juli war schon von einem Entschädigungsfonds die Rede. Nun ist klar: Die Odenwaldschule will den mehr als 50 Missbrauchsopfern eine Entschädigung in insgesamt sechsstelliger Höhe zahlen. Dafür braucht sie eine Erlaubnis der Steuerbehörde.
Der Sprecher des Schulvorstands, Johannes von Dohnanyi, sprach von einem „sechsstelligen Betrag“, der noch in diesem Jahr an Betroffene ausgezahlt werden soll. Damit bestätigte er einen Bericht der „Frankfurter Rundschau“, die eine Summe von mindestens 100.000 Euro nannte - durchschnittlich wären das rund 2000 Euro je Person.
http://
www.faz.net/s/Rub5785324EF29440359B02AF69CB1BB8CC/Doc~EE27F2E0743464CF58B1 D49EBDDC66C91~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Suchmeldung
Die [Bergische] Diakonie [Aprath] sucht gegenwärtig nach einem Wissenschaftler,
 der die Vorgänge [Missbrauchsfälle]
für 50.000 Euro
„umfassend“
aufarbeiten könne.
Man habe bei anderen Diakonien angefragt, bei denen ebenfalls Missbrauchsfälle aufgetreten seien. Die Wissenschaftler, die die dortigen Fälle untersuchten, könnte auch für das Moitzfelder Heim in Frage kommen.
http://
www.ksta.de/html/artikel/1285337919615.shtml
Angebote an:
Bergische Diakonie Aprath
Otto-Ohl-Weg 10
42489 Wülfrath
Telefon (0202) 27 29-0
Telefax (0202) 27 29-381
E-Mail infoKeinText@bergische-diakonie.de
Vertretungsberechtigt:
Der Vorstand
Pfarrer Peter Iwand und Gerhard Schönberg

Dierk Schäfer:
Wenn’s nicht so traurig wäre, müßte man lachen über die Naivität der Diakonie. Doch der Vorgang spricht für sich. Die Leitung der Diakonie sollte sozialpädagogische Kenntnisse haben und damit auch eine Vorstellung von wissenschaftlichen Erhebungen. Entweder hat sie das nicht, dann ist sie fachlich ungeeignet für ihre tägliche Arbeit, oder sie weiß, daß eine solche Untersuchung nicht „für lau“ zu haben ist, dann betreibt sie Augenwischerei. Es ist völlig korrekt, daß Prof. Wolf dafür nicht  herhalten will.
Und wenn die Diakonie nicht einmal das Geld für eine ordentliche Untersuchung hat, wie will sie dann Entschädigungen aufbringen, die den Namen verdienen. Die können doch dann auch nur „lau“ sein – und darauf scheint es hinauslaufen zu sollen.
dierkschaefer.wordpress.com/2010/09/24/ %C2%BBmissbrauch-aufklarung-ist-koste nfrage%C2%AB/

30.09.2010 Kirche: Keine pauschale Entschädigung für Missbrauchs-Opfer
Die katholische Kirche will Opfer sexuellen Missbrauchs entschädigen - allerdings nicht mit einem pauschalen Betrag. Vielmehr strebt sie neben einem konkreteren Therapiemodell individuelle Lösungen an, die sich an der Schwere eines Falls orientieren sollen.
Konkrete Summen nennt die Kirche zwar auch darin nicht. Sie spricht sich aber für einen Höchstbetrag je Fall aus. Grundsätzlich sei zunächst der Täter verantwortlich. Verweigere sich dieser, könne zum Beispiel sein Bistum für bestimmte Beträge aufkommen.
Opfervertreter kritisierten am Donnerstag, dass sie nicht am Runden Tisch vertreten seien. «Wir wollen für uns selber sprechen», sagte Christian Bahls von dem Verein Mogis. Die Opfergruppe «Eckiger Tisch» forderte, die Kirche müsse in direkten Gesprächen mit den Opfern über Entschädigungen verhandeln. «Was wir vermissen (...) ist die direkte Auseinandersetzung mit der Institution, die für das, was wir erlebt und erlitten haben, die Verantwortung trägt», teilte sie mit. Sie bekräftigte die Forderung nach einer Entschädigung in Höhe von 82 373 Euro pro Person.
http://
www.saarbruecker-zeitung.de/aufmacher/Kriminalitaet-Kindesmissbrauch-Missbrauch-Kirche-Gei stlichkeit;art27856,3441264

Der Präsident des Diakonischen Werkes der EKD, Klaus-Dieter Kottnik, legt zum 30. September 2010 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Der Diakonische Rat nimmt seine Entscheidung mit Respekt zur Kenntnis. weiter
http://www.diakonie.de/pressemitteilung-dw-ekd-1330-diakonie-praesident-klaus-dieter-kottnik-legt-sein-amt-nieder-7123.h tm

Kottnik stand seit Februar 2007 an der Spitze der Diakonie. Der 58-Jährige war zuletzt wegen eines Filzverdachts in die Schlagzeilen geraten. Ein persönlicher Referent arbeitete zugleich bis 2008 für eine Beratungsfirma, die auch Aufträge von der Diakonie erhielt. Kottnik und die Diakonie gaben gegenüber der Stuttgarter Zeitung an, von der Doppelfunktion des Referenten nichts gewusst zu haben.
http://www.wohlfahrtintern.de/news-einzelansicht/?tx_ttnews[tt_news]=472&tx_ttnews[backPid]=13&cHash=e20c39733a 4aaed61ca23995a94ce8b9

Hintergrund:
 http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2644799_0_1709_-diakonie-praesident-kottnik-gibt-nach-affaere-auf.html
http://
www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2622676_0_9223_-filzverdacht-diakonie-kappt-kontakte.html

Vortrag: Schlimme Erlebnisse im Erziehungsheim
HÜNFELD Ein außergewöhnlicher Referent ist kürzlich in der Konrad-Zuse-Schule zu Gast gewesen: Das ehemalige Heimkind Heinz Schreyer berichtete den Oberstufenschülern von seinen Erlebnissen in einem Erziehungsheim.
Großes Interesse, aber auch Bestürzung und Fassungslosigkeit machten sich dabei unter den Schülern breit. Der hagere Mann mit der markanten Brille streckt seine Hände nach vorn und zeigt den Schülern, wie er und die anderen „Zöglinge“ damals im Erziehungsheim des Landeswohlfahrtsverbandes Kalmenhof mit dem Rohrstock auf die Finger geschlagen wurden. Ein Raunen und Zischen geht durch die Menge, die jungen Frauen und Männer scheinen mitzuempfinden, wie Heinz Schreyer gelitten haben muss. Der heute 56-Jährige verbrachte 27 Jahre seines Lebens in verschiedenen Heimen – die schlimmsten Erfahrungen durchlebte er ab 1967 im Erziehungsheim Kalmenhof in Idstein. Prügel, Erniedrigungen und Kinderarbeit seien hier an der Tagesordnung gewesen, sagt Schreyer. Auch seine Mutter lebte lange Zeit dort. Im Alter von zwölf Jahren wurde sie in das Heim gebracht, wo bei ihr „mittlerer Schwachsinn“ diagnostiziert worden sei. Von nun an habe man sie wie Vieh behandelt. ...
http://
www.fuldaerzeitung.de/newsroom/huenfeld/Huenfeld-Familie-Geschichte-Maenner-Leben-Kinder-Bi lder-Frauen;art17,348238

Betroffene droht Staat mit Klage
Konkordat „verpflichtet“ – Opfer fordert 690.000 Euro
Wien - Die Bemühungen von staatlicher Seite hielten sich in Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen, abgesehen von einem einmaligen "Runden Tisch", bis dato in Grenzen. Doch jetzt könnte auch die Republik vor allem rund um die Missbrauchsfälle innerhalb der katholischen Kirche unfreiwillig zur Verantwortung gezogen werden. Ein Opfer sieht den Staat in der Pflicht und fordert rund 690.000 Euro an Entschädigung. Die Wiener Anwältin Vera Weld hat jetzt im Namen ihres Mandanten ein entsprechendes Aufforderungsschreibens bei der Finanzprokuratur der Republik Österreich eingebracht. ...
http://
derstandard.at/1285199487952/Missbrauch-in-der-Kirche-Betroffene-droht-Staat-mit-Klage

NDR: Entschuldigung und Entschädigung - ehemalige Heimkinder in Glückstadt
Bis in die 1970er Jahre galt das Erziehungsheim Glückstadt als besonders streng. Zöglinge wurden oft hart bestraft, viele mussten schwer arbeiten. Heute fordern die ehemaligen Heimkinder Entschädigung.
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=5484044

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05.10.2010 Interview
"Ich bin erschüttert"
Stuttgart - Brutale Foltermethoden, das Erbrochene wieder essen, dazu Kinderarbeit: So sah es früher in vielen Kinderheimen aus. Jetzt haben Betroffene im Landtag ihr Leid öffentlich gemacht. Sozialministerin Monika Stolz fordert Aufklärung.
Frau Stolz, lange Zeit haben sich Heimkinder nicht getraut, ihre Leiden aus den 50er und 60er Jahren öffentlich zu machen. Nun haben einige das Schweigen gebrochen. Was empfinden Sie, wenn Sie das hören?
Ich bin erschüttert, wenn man liest, wie Kinder gequält und zu Arbeitsdiensten missbraucht wurden. Ich frage mich, mit welcher Zielsetzung die Heimerziehung damals eigentlich betrieben wurde. Ich bin aber auch deshalb entsetzt, wenn man vor Augen hat, welche Anstrengungen heutzutage unternommen werden, wie man mit den Kindern in der stationären Unterbringung heute umgeht und welche guten pädagogischen Konzepte dahinterstehen. ...
http://
www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.stolz-im-interview-ich-bin-erschuettert.75b386de-aee6-40fb-8 97c-2ade14b5d4cb.html

12.07.2010 KIRCHE
Die Küsse eines Hirten
Sexueller Missbrauch schien ein Problem des katholischen Milieus zu sein. Nun kommt der größte Fall der evangelischen Kirche ans Licht. Von Jürgen Dahlkamp und Ralf Hoppe
... Der Pastor ist damals Anfang 50, auf den ersten Blick der Phänotyp des allzeit freundlichen, fröhlichen Geistlichen, rothaarig, vollbärtig, ein Mann für Jugendgruppen und Lagerfeuer.
Sebastian Kohn, so erinnert er sich, erwachte, weil der Stiefvater an seinem Bett stand, seine Hände unter die Decke schob, sein Glied berührte, streichelte, ihn zu erregen versuchte.
... Oft habe er die Zudringlichkeiten schamhaft abgewehrt, zu oft aber auch über sich ergehen lassen, sagt Sebastian Kohn heute. Doch in jener Februarnacht ist es, als ob etwas in ihm zerreißt. Er springt aus dem Bett, wirft eine Lampe um, Splitter, Scherben. Sebastian Kohn ist da 19 Jahre alt, ein muskulöser junger Mann, seit seiner Kindheit turnt er, ist einer der Besten im Verein, Barren und Hochreck. Er stößt seinen Stiefvater heftig vor die Brust, der taumelt rückwärts gegen den Türrahmen, "aber er kriegte gleich diesen Hundeblick, dass man nicht zuschlagen mag". Weiter:
http://
www.spiegel.de/spiegel/print/d-71558776.html

06. Oktober 2010:
Misshandlung in Heimen war lange bekannt
Hannover (dpa/lni) - Missstände und Misshandlungen in Kinderheimen in den 50er und 60er Jahren sind Behörden und Experten bereits damals bekannt gewesen. Das hat eine Untersuchung zu den Zuständen in Diakonie-Heimen in Niedersachsen ergeben, die der Wohlfahrtsverband am Mittwoch präsentiert hat. «Das Landesjugendamt hat immer wieder die Augen zugemacht», sagte die Historikerin Ulrike Winkler. Man habe um die Missstände gewusst, diese allerdings hingenommen, um Geld bei der Betreuung der Kinder zu sparen. Bereits in den 50er Jahren hätten Fachverbände über die Gewalt in den Heimen diskutiert, sagte Prof. Hans-Walter Schmuhl. In den Einrichtungen selber habe die Debatte aber erst in den 60er Jahren begonnen.
http://
www.bild.de/BILD/regional/hannover/dpa/2010/10/06/misshandlung-in-heimen-war-lange-bekannt.ht ml
"Mitarbeiter waren keine Monster"
Fachverbände hätten schon in den 50er- Jahren über die Gewalt in den Heimen diskutiert, sagte der Historiker Hans-Walter Schmuhl. Erst in den 60er- Jahren habe die Debatte in den Einrichtungen selber begonnen. "Die Heime waren nach dem Krieg heruntergekommen, und es gab einen gravierenden Personalengpass." Die Mitarbeiter hätten in den autoritär geführten Einrichtungen versucht, die Ordnung aufrechtzuerhalten, sagte Winkler. "Sie waren keine Monster, sie gerieten auf eine schiefe Ebene und glitten in Gewalt ab."
http://
www.ndr.de/regional/niedersachsen/heimkinder121.html

Diakonie lässt Leidensgeschichte der Heimkinder aufarbeiten
Der Berliner Historiker Professor Hans-Walter Schmuhl führte die Missstände unter anderem auf die mangelnde Ausbildung der Erzieher und auf die marode Bausubstanz zurück. Überforderte Mitarbeiter hätten in heruntergekommenen Häusern mit viel zu großen Schlafsälen viel zu große Gruppen betreut. "Es entstand ein System, in dem gesetzliche Vorgaben unterlaufen wurden", sagte Schmuhl. ...
Besonders schwerwiegend seien die Misshandlungen in der Diakonie Freistatt bei Diepholz gewesen. "Da ging es zu wie in einer Kaserne", sagte Schmuhl. Hier seien Kollektivstrafen verhängt worden, und die Jugendlichen hätten sich in einem Klima der Gewalt gegenseitig kontrolliert und diszipliniert. Im Frühsommer soll eine Quellensammlung zu den Heimkindern erscheinen. Schmuhl und Winkler haben dafür bisher zwölf Heime besucht, Akten gesichtet und mehrere Interviews mit ehemaligen Insassen geführt.
http://
www.evlka.de/content.php?contentTypeID=4&id=14652

Misshandelte Heimkinder
* Sendetermin Sonntag, 10. Oktober 2010, 19.30 - 20.00 Uhr .
Seit Jahren kämpfen sie um Anerkennung und Entschädigung: Tausende ehemalige Heimkinder, die in den 50er und 60er Jahren misshandelt worden sind. Seit Anfang 2009 versuchen Opfer, Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Bund und Länder an einem Runden Tisch eine Einigung zu erzielen. Doch kurz vor dem Ziel könnte alles am Streit ums Geld scheitern.
Infos: http://www.wdr.de/tv/westpol/sendungsbeitraege/2010/1010/heimkinder.jsp
Film: http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtvextrakt.phtml?p=10&b=280&ex=5

7. Juni 2008 Bergische Diakonie: Behinderte in Kessel gesteckt
Wülfrath. Die Bilder sind wackelig. Der Ton scheppernd. Ein fünf Minuten und 51 Sekunden langer Film, offenbar mit der Handykamera aufgenommen. Zu sehen sind zwei in weiß gekleidete Personen. Sie zerren. Sie schieben. Sie drängen eine junge behinderte Frau zu einem überdimensionalen Kochtopf in einer Großküche. Die Frau schreit, kreischt, wehrt sich. „Nein. Aua“ Mit Mühe wird sie in den rechteckigen, mit etwas Wasser gefüllten Kessel gehoben.
Irgendwo lachen und glucksen Leute, die an dieser bizarren Szene ihre Freude haben. Später wird die Frau mit Sahne eingesprüht und mit Spülmittel eingeseift. Nach drei, vier Minuten wirkt die Situation entspannter. Die Frau schreit nicht mehr. Mehrere Personen – Männer und Frauen sind zu erkennen – helfen ihr aus dem Kessel heraus. Ereignet hat sich dieser Vorfall bereits Anfang 2007 in der Küche der Bergischen Diakonie Aprath (BDA). ...
„Wir erbringen unsere Dienste für unsere Mitmenschen in christlicher Verantwortung und Nächstenliebe“, heißt es im Leitbild. Die Erfahrungen des Dritten Reiches würden die BDA lehren, „kompromisslos für Schutz und Unversehrtheit des Lebens einzutreten“.
http://
www.wz-online.de/?redid=250092
Mehr Hintergrund: http://
amd.co.at/anti/moitzfeld/
http://amd.co.at/anti/moitzfeld/Bergische_Diakonie_Aprath2.pdf

Kommentar
Zum Umgang mit den Missbrauchsopfern
Von Stefan Kunze, 29.09.10, 09:36h
Professor Wolf von der Uni Siegen wird die wissenschaftliche Aufarbeitung der Missbräuche im „Gut an der Linde“ in Moitzfeld nicht übernehmen. Am Ende scheiterte es am Geld. Er meinte, für 200 000 Euro könnte er Licht in die widerlichen Umstände bringen, die damals in dem Kinderheim der Bergischen Diakonie Aprath herrschten. Das Unternehmen möchte maximal 50 000 Euro zahlen. Wie umfassend und teuer eine fundierte Untersuchung sein sollte, ist von außen schwer zu beurteilen.
Einen Aspekt muss die Diakonie bei allen ökonomischen Abwägungen, die auch im „Sozialen Sektor“ gelten, immer im Hinterkopf haben. Die Opfer dürfen auf keinen Fall das Gefühl bekommen, nicht ernst genommen zu werden - Professor Wolf war ihr Wunschkandidat. Für langes Taktieren ist keine Zeit mehr. Die Opfer haben schon viel zu lange gelitten, einige leben inzwischen nicht mehr. Am „Runden Tisch“ im Mai 2010 kam es zu ergreifenden Szenen. „Ich habe mir mein Leben auch anders vorgestellt“, sagte ein gestandener, erwachsenen Mann mit tränenerstickter Stimme. Für die Diakonie gibt es eine verdammte Pflicht: Lasst die Missbrauchopfer kein zweites Mal allein!
http://
www.ksta.de/html/artikel/1285337919613.shtml

Vergewaltigt in der Schlafstube - MISSBRAUCH Opfer schildern Übergriffe in evangelischem Heim in Bergisch Gladbach
Und die Erzieher? Wo waren die Menschen, denen diese Kinder anvertraut waren? Rainer H. berichtet von insgesamt drei Erziehern, die ihn, den kleinen, schmächtigen Junge, regelmäßig zum Sex zwangen. Erzieher Thomas K. war nach den Berichten von mehreren Heimkindern besonders schlimm. Er vergewaltigte vergewaltigte in der Schlafstube, während die anderen Kinder daneben lagen. Und es gab nach den Berichten der Kinder ein Erzieherpärchen, das nur an den Wochenenden aktiv wurde. „Wenn die anderen Kinder bei den Eltern waren, wurde ich auf deren Zimmer
gerufen. Da musste ich bei deren Sex-Spielen mitmachen.“ Es gab sie, die Beschwerden, die Hilferufe. In einem „Beschwerdekasten“ beschrieben die Kinder die Übergriffe. Die Reaktion der Heimleitung: Keine. Stattdessen berichten die ehemaligen Heimbewohnern davon, dass die Erzieher ihnen einen Sack über den Kopf zogen und sie verprügelten. „Erzähl' das nie wieder, damit zerstörst Du das Leben des Erziehers.“
http://amd.co.at/anti/moitzfeld/MissbrauchPano.pdf

Pfarrer Iwand Schneider in "Lokalzeit aus Köln" zu den Kosten für die wissenschaftliche Aufarbeitung der Verbrechen im Erziehungsheim für Jungen der Bergischen Diakonie Aprath "Gut an der Linde" in Bensberg Moitzfeld 1927-1980
http://
www.youtube.com/watch?v=VNAVgqgUf3A&feature=player_embedded

Tägliche Grausamkeiten
Was ihn in den Anstalten erwartete, hatte der Junge sich in der Einsamkeit seiner Gartenlaube nicht ausmalen können. Schläge, Folter, Hunger und auch Missbrauch seien Alltag im Heim gewesen, berichtet Erich Foth. „Und gehörte dazu wie die Dusche.“
In den norddeutschen Heimen seien die Erzieher - oder besser: Aufseher - die Täter gewesen, sagt der Günsteröder. Das habe sich geändert, als er nach Rengshausen ins Beiserhaus gekommen sei: „Dort sind es die Jugendlichen selber gewesen, die anderen Insassen das Leben zerstörten.“
Aus Langeweile verprügelt
So sei er gleich am Tag seiner Aufnahme von einer Gruppe Jugendlicher besucht worden. „Die haben mich erst mal zusammengeschlagen - einfach aus Spaß und Langeweile.“ Die Aufseher hätten nichts gesehen, sagt er. So sei es allen Schwachen ergangen.
Auch im Speisesaal habe Faustrecht geherrscht: „Dort bekamen nur die Stärksten was und die ließen nichts übrig.“ Die Schwächeren, zu denen Foth damals gehörte, seien leer ausgegangen. Täglich.
Die Aufseher habe das nicht im geringsten interessiert. „Dann bin ich durch die Gärten und in den Einkaufsladen gegangen und hab’ mir was zu Essen geklaut“ sagt Erich Foth: „Für uns ging es ums pure Überleben.“ Einige seiner damaligen Mitzöglinge hätten sich im Lauf der Zeit umgebracht.
http://
www.hna.de/nachrichten/schwalm-eder-kreis/melsungen/quaelereien-hunger-frueherer-heimzoegling- erhebt-vorwuerfe-gegen-beiserhaus-968453.html

Deutschlandradio 21 Okt 2010 Live
"Der schwarze Schatten der Vergangenheit . Heimerziehung früher und heute”
Gesprächsteilnehmer Gesprächsteilnehmer u.a.:
- Dr. Antje Vollmer
- Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl
- Rüdiger Scholz
- Sonja Djurovic
- Karl-Heinz Kemper
- Dr. Michael Häusler
Moderation: Jürgen Wiebicke
http://
hpd.de/node/10492

Samstag, 23. oktober 2010

Fürsorgehölle der Bergischen Diakonie Aprath „Gut an der Linde" - Opfer bitten um Hilfe

Die Opfergruppe schreibt:

  Bitte nehmen Sie sich einen Moment Zeit für unser Anliegen, denn wir möchten Sie freundlich bitten,
für uns bei der Bergischen Diakonie Aprath (BDA) zu intervenieren.
Wir sind eine Gruppe ehemaliger Heimkindern der 60“ 70“ Jahre aus dem Erziehungsheim „Gut an derLinde“ in Bensberg- Moitzfeld, der Nachkriegsjahre 1951 bis 1973 (ca.) der BDA. Diese
Erziehungseinrichtung war auf Jungen mit normaler Intelligenz ausgerichtet, die angeblich mit der
Umwelt nicht zu Recht kamen.
Ausgelöst durch die öffentliche Diskussion über die „schwarze Pädagogik“ und den Kindesmissbrauch
in den Erziehungsheimen der Nachkriegszeit, die überwiegend in kirchlicher Trägerschaft waren,
haben wir uns nach Jahrzehnten, zumeist über Heimkinderforen, wieder gefunden. Beginnend vor
etwa einem Jahr haben wir die BDA mit ihrer unrühmlichen Vergangenheit, Akteneinsichtsersuchen,
Hilfe bei der Aufarbeitung, Fragen und Wiedergutmachungsforderungen konfrontiert. Das Heim wurde
von uns zumeist als die schlimmste Fürsorgehölle erlebt.
Herr Pfarrer Peter Iwand, der jetzige Vorstand der BDA, hat uns über die Presse und Homepage der
BDA mit den Worten „ich mache es mir zu Eigen, denn ich stehe in einer Verantwortung und
stehe auch als Person dafür ein“ vor Monaten Aufklärung und Transparenz zugesagt. Tatsächlich
bemüht sie die BDA aber kaum, sondern schmettert unsere Anliegen größtenteils ab. Fragen werden
nicht beantwortet, Akteneinsichtsersuchen monatelang verzögert, das Problem verharmlost,
beschönigt und klein geredet und unser Schaden in Abrede gestellt.

 Der Einrichtung wird vorgeworfen:

  Die Stigmatisierung - die Heimjungen wurden im Ort geschnitten!
Die Prügel durch Erzieher und größere Jungen!
Der sexuelle Missbrauch durch Erzieher und größere Jungen!
Die Unzucht mit Abhängigen!
Die Zwangsarbeit bei Bauern etc.!
Die Bestrafungen wegen jeder Kleinigkeit!
Der ständige Zu- und Abgang von Jungen – Freunde waren auf einmal weg!
Der Essenszwang - man wurde gezwungen auch den ekeligsten Fraß zu essen!
Die Einheitskleidung - damit war man schon von weitem als Heimkind zu erkennen!
Der ständige Gruppenwechsel – man musste ständig die Gruppe/Ersatzfamilie wechseln!
Die gesellschaftliche Abschottung – das Heim war eine Welt für sich!
Der ständige Erzieherwechsel, bzw. der Austausch oder die Kündigung unliebsamer Erzieher!
Die sexuellen Kontakte untereinander – auch Heimjungen haben Bedürfnisse nach Nähe!
Die ärmlichen Verhältnisse ohne Besitz – es passte alles in ein winziges Fach!
Die zeitweise verdreckten und baufällige Unterkünfte und Gebäude!
Das Fernhalten von Bildung – man wurde nur auf Volkschule und einfache Berufe getrimmt!
Das Fernhalten von Mädchen – Kontakte zur Orts- Jugend wurden nicht gefördert!
Der systembedingte Einfluss von kriminell vorbelasteten Jungen!
Die fehlende menschliche Zuwendung durch die Erzieher!
Die ständigen Eigentumsdelikte in der Nachbarschaft!
Die unzureichenden fachlichen Qualifikationen der Erzieher!
Das Verbot von Körperkontakt durch Erzieher – kein Streicheln, Knuddeln oder Umarmen
Die Erzieher und die BDA Zentrale/Vorstände bedrohten sich gegenseitig mit Kündigung!
Die Erzieher und Jugendlichen gingen letztendlich prügelnd aufeinander los!
Das Heim war insgesamt verwahrlost!
Das Mobiliar war demoliert!

Opfer klagen über Behinderungen und Verzögerungen der Aufarbeitung durch die Bergische Diakonie Aprat:

 Die Mitarbeiter der BDA - Vorstände, Heimleier, Erzieher – haben, anders als andere in anderen
Heimen, nie Ehemaligentreffen organisiert und sie geben uns die damaligen Anschriften bzw.
Elternanschriften trotz mehrfacher Bitten nicht heraus. Das erschwert uns die Suche nach unseren
damaligen Heimkameraden, die oft mehr Familie für uns waren als unsere biologischen
Herkunftsfamilien. Dieser Umgang mit uns, „den ehemaligen Heimkindern“, legt den Schluss nahe,
dass man nicht will, dass wir mit unseren damaligen Heimfreunden Kontakt aufnehmen. Hintergrund
ist unseres Erachtens, dass die Verantwortlichen der BDA nicht wollen, dass wir uns „sammeln“ und
so immer mehr Unrecht aufdecken können, welches ihre damaligen Vorstände organisiert und die
Mitarbeiter im Heim umgesetzt haben. Offensichtlich ist den Verantwortlichen der „gute Ruf“
wichtiger als die Ansprüche „ihrer“ ehemaligen Heimkinder.

Sie bitten uns und Sie:

  Wir bitten Sie, dass Sie die BDA auf ihre Verpflichtung gegenüber uns ehemaligen Heimkindern schriftlich hinweisen, insbesondere den verantwortlichen Vorstand. Ihre Bereitschaft vorausgesetzt, würden wir uns freuen, wenn Sie uns an die obigen Absender bzw. eine Kopie zukommen lassen.
 Die Anschrift der BDA : Bergische Diakonie Aprath - Otto-Ohl-Weg 10 - 42489 Wülfrath
Die eMail der BDA
Vorstand: vorstand@bergische-diakonie.de
Sekretariat Vorstand: marion.achinger@bergische-diakonie.de
Vorstandsvorsitzender Pfarrer Peter Iwand: peter.iwand@bergische-diakonie.de
 

Schluss des Appells:

  Vielen Dank dass Sie sich Zeit genommen haben, es freut uns von Ihnen zu hören. Wir sind am
Ende und hoffen auf Sie.
Mit freundlichen Grüßen
Die Gemeinschaftsaktion einiger ehemaliger Heimkinder aus „Gut an der Linde“

Infos:
Diakonie Aprath Interview Pfarrer Iwand Sommer 2010: http://
www.youtube.com/watch?v=5PK2fEmTkeE&feature=related
Aprath Pfarrer Iwand Pfarrer Schneider über zu hohe Kosten für eine wissenschaftliche Aufarbeitung:http://
www.youtube.com/watch?v=VNAVgqgUf3A
Über die Einrichtung: http://
amd.co.at/anti/moitzfeld/
kompl. Brief der Opfergruppe: http://
amd.co.at/anti/moitzfeld/BDA_Rundschreiben.pdf

Missbrauch: Der Leidensweg des Manuel Nowatschek
Seit 17 Jahren kämpft Eva Nowatschek um Gerechtigkeit für ihren Sohn. Manuel, heute 29 Jahre alt, soll im Alter von 11 Jahren in der katholischen De La Salle Schule in Strebersdorf über mehrere Monate hinweg von insgesamt sieben Mitarbeitern und Geistlichen vergewaltigt worden sein. Dabei sollen auch Fotos und Videoaufnahmen gemacht worden sein. "Mein Sohn war danach lange Zeit in Behandlung, hat bis heute starke Schmerzen und ist auch psychisch schwer angeschlagen." Seit seinem 24. Lebensjahr bezieht Manuel Nowatschek aufgrund seiner Verletzungen sogar Vollinvaliditätspension.
Erziehung als Berufung
"Ich habe erst Dienstagfrüh von den Vorwürfen aus den Medien erfahren, ohne uns Gelegenheit zu geben, dazu Stellung zu nehmen", mit diesen Worten eröffnete Provinzial und Schulbruder Johann Gassner die Pressekonferenz zu den aktuellen Missbrauchsvorwürfen. Daraufhin verlas der Leiter des katholischen Internats eine Presseerklärung: "Erziehung von Kindern und Jugendlichen ist unsere Berufung." Den Vorwurf des schweren sexuellen Missbrauchs dementierte der Direktor des Privatinternats entschieden. ...
http://
kurier.at/nachrichten/2014464.php

Mehr Vorwürfe gegen Schulbrüder
Im Kirchen-Skandal gibt es immer mehr Fälle. Der Orden gesteht "inadäquate Erziehungsmethoden" ein, streitet Missbrauch aber weiterhin ab.
Das war der sadistischste Erzieher, den ich jemals erleben musste", sagt ein 51-jähriger ehemaliger Internatsschüler am Samstag im Ö1-Morgenjournal über Bruder Paul Kaiser, der diese Woche vom Dienst bei den Schulbrüdern Strebersdorf freigestellt wurde - angeblich, um "seine Kräfte völlig frei für seine Verteidigung einsetzen zu können". Auch dieser Ex-Schüler spricht von sexuellen Übergriffen in Strebersdorf, allerdings nicht durch Bruder Paul, sondern durch einen Religionslehrer, der inzwischen gestorben ist.
Wenige Stunden später gibt es eine Stellungnahme der Schulbrüder: Die Bezeichnung "sadistischer Erzieher" könne man nicht nachvollziehen. "Für inadäquate Erziehungsmethoden in der Vergangenheit entschuldigt er sich", heißt es in der Aussendung. "Wir möchten nochmals betonen, dass Bruder Paul niemals einen Schüler sexuell belästigt oder missbraucht hat."
http://
kurier.at/nachrichten/2015665.php

22. Oktober 2010, 16:32 Großbritannien
Priester wegen Missbrauchs zu 21 Jahren Haft verurteilt
Richter: "Unvorstellbar grausame" Taten
Ein ehemaliger katholischer Priester ist im englischen Birmingham wegen Kindesmissbrauchs zu 21 Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der heute 73-Jährige zwischen 1959 und 1983 in insgesamt 21 Fällen kleine Buben sexuell missbraucht hat, wie es am Freitag bei der Urteilsverkündung hieß. Sechs Knaben wurden zu Opfern.
http://
derstandard.at/1287099815275/Grossbritannien-Priester-wegen-Missbrauchs-zu-21-Jahren-Haft-ve rurteilt

26. September 2010, 21:32 Missbrauch in der Kirche
Bischöfe feilschen um geringere Entschädigung
Artikelbild: Beim Bitten und Beten um Vergebung bei Missbrauchsopfern zeigt sich die katholische Kirche großzügig. Um die finanzielle Entschädigung wird noch verhandelt - Foto: APA/Uwe Zucchi
Die katholische Kirche in Deutschland will Missbrauchsopfern nicht die geforderte Pauschale von 82.000 Euro zahlen. Ähnlich wie in Österreich soll sie bei 5000 Euro beginnen. ...
Der Schwere der Tat angemessen
Dabei gehe es um Summen, "die der Schwere der Tat angemessen sind und die den Opfern wirklich helfen", kündigt ein Vertreter der Bischofskonferenz an. Das könnten, wie es in ähnlichen Fällen auch von deutschen Gerichten entschieden worden sei, zwischen 5000 und 10.000 Euro sein - jedoch nicht die von Opfervertretern pauschal geforderten 82.373 Euro. Allerdings sollen Kosten für Therapien und andere Hilfsleistungen auch in größerem Umfang von der Kirche erbracht werden. Die höchste bisher in Deutschland bekanntgewordene Entschädigungssumme betrug 25.000 Euro.
Vier Kategorien
In Österreich will die kirchliche Opferschutz-Stiftung schon im Oktober die ersten Entschädigungszahlungen vornehmen. Sie waren, wie berichtet, am vergangenen Dienstag beschlossen worden. Vier Kategorien wurden festgelegt: 5000 Euro, 15.000 Euro, 25.000 Euro und Beträge darüber. Detailsummen zu den zehn von der Klasnic-Kommission bereits positiv beschiedenen Fällen wurden bisher nicht bekannt.
http://derstandard.at/1285199305662/Missbrauch-in-der-Kirche-Bischoefe-feilschen-um-geringere-Entsc haedigung

21. September 2010
Erste Entschädigungs-Zahlungen beschlossen
Zehn Fälle werden entschädigt - Summen von 5000 Euro, 15.000 Euro, 25.000 Euro und "Beträgen darüber"
Wien - Es wird für die heimische Kirche Zeit, tief in den Klingelbeutel zu greifen. Wie bereits erwartet hat die von Kardinal Christoph Schönborn einberufene Opferanwaltschaft unter der Leitung der ehemaligen steirischen Landeshauptfrau Waltraud Klasnic am Dienstag erste bindende Entschädigungszahlungen beschlossen.
Zehn Fälle seien "positiv" entschieden und würden nunmehr an die kirchliche "Stiftung Opferschutz" weitergeleitet werden. Weitere Entscheidungen würden für die nächsten Sitzungen vorbereitet, insgesamt seien bereits über 500 Meldungen eingegangen. Am Dienstag hat sich die Kommission in einem Fall auch auf eine weitere Anzeige geeinigt. Die Entschädigungszahlungen für die Opfer betreffen vier vereinbarte Kategorien. Diese seien aufgeteilt in Summen von 5000 Euro, 15.000 Euro, 25.000 Euro und "Beträgen darüber", so Klasnic. Konkrete Summen für die ersten zehn Fälle wurden aber nicht genannt.
http://
derstandard.at/1285042350690/Missbrauch-in-der-Kirche-Erste-Entschaedigungs-Zahlungen-besch lossen

26.10.2010 "Pater S." und das Zölibat
"Missbrauch in der Kinderheimen an der Tagesordnung"
"In den 50er, 60er und 70er Jahren war der körperliche und sexuelle Missbrauch in allen Kinderheimen an der Tagesordnung". Als ich diesen Satz aus dem Mund einer Mitarbeiterin eines Kinderheimes in NRW hörte, wusste ich nicht ob ich vor lauter Wut weinen oder schreien sollte. Liest man die Berichte über Priester und Nonnen, die als Täter und Täterinnen überführt wurden, dann kommt noch die Uneinsichtigkeit dazu: "Ich wollte doch nur lieb und zärtlich sein. Kein Kind habe ich zu etwas gezwungen." Ein Priester jedoch brachte es auf einen wesentlichen Punkt: "Solange es das Zölibat gibt, solange werden Kinder missbraucht." ...
Jeden Tag, also morgens vor dem Frühstück, gingen wir in die Kapelle des Kinderheimes Herman Josef Haus. Ein Salvatorianer Pater aus Steinfeld, hielt die Messe ab und wohnte auch im Heim. Beim Fußballspiel bekam ich mal den Ball in den Unterleib und der Salvatorianer sagte zu mir, ich müsse zu ihm kommen, damit er mich untersuchen kann. So fing der sexuelle Missbrauch an. Ich saß auf seinem Schoß und er rieb sein Teil an meinem Körper. Einmal hatte ich den erigierten Penis auch in der Hand. Sein stöhnen geht mir bis heute nicht aus dem Sinn. Auch seine Alkoholfahne war für mich unerträglich. Sein Name war Pater S. M. Er massierte auch anderen Heimkindern gerne die Hoden nach dem Fußballspiel bei einer Verletzung. Hans-Günter H. kann den sexuellen Missbrauch im Heim bestätigen, denn auch seine Hoden wurden massiert. Unser erster Erzieher hieß damals Herr Haas. Unsere Lehrerin war eine kleine, alte Nonne, die besonders gerne zuschlug. Schwester Adelheid hatte sehr starken Mundgeruch gehabt. Als ich sie darauf ansprach bezog ich feste Prügel. Frag nicht nach Sonnenschein! ...
http://
www.news4press.com/Meldung_557931.html

Wiederentdeckt:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/966056/Missbrauch-und-Schikane-in-Heimen#/beitrag /video/966056/Missbrauch-und-Schikane-in-Heimen

Erziehungsheim!
Erfahrungen aus einem Erziehungsheim in den 60er Jahren.
6.30 Uhr waren wir alle fertig, danach mussten wir in die Kapelle zum "Beten". Das ging bis 7 Uhr. Ab 7 Uhr bekamen wir alle unser Frühstück in unserem großen Frühstücksraum. Die Haus Mutter, eine alte Nonne, sie saß immer neben mir und nahm ihr Frühstück so ein, wie ich. Das hatte ich von meiner damaligen Großmutter gelernt. Trockenes Brot im Kaffee. Das war unser gemeinsames Frühstück jeden Tag. Man musste sich auch ganz genau überlegen, was man sagen wollte. Denn während dem Frühstück durfte niemand sprechen.7.30 Uhr mussten wir alle an unsere Arbeit gehen. Wir hatten da sechs  Arbeitsbereiche im Haus zu verrichten, die uns alle eingeteilt wurden. Während der Arbeitszeit durften wir uns nicht unterhalten miteinander. Diese Athmosphäre mussten wir erdulden, und das jeden Tag!
Der Tag wurde bestimmt von den Nonnen in diesem Heim. Mit der Zeit wurde einem bewußt, das auch hier die Nonnen regieren konnten, wie sie wollten. Wenn sie ein Mädchen auf der Latte hatten, so musste einst ein Mädchen die schwerste Arbeit im Haus verrichten, so eine Art Bestrafung, das war in diesem Mädchenheim Gang und Gebe.
Das Schlimmste in dieser Zeit war neben der Zwangsarbeit, man durfte nicht sprechen, man konnte sich den ganzen Tag mit niemanden unterhalten, wenn man erwischt wurde bekam man das vom Taschengeld abgezogen und einen Verweis im Büro der Hausmutter, das alles nach der Arbeit. Eine Welt, in der man mit der Zeit verstummt, und die Agressionen wachsenen von Tag zu Tag mehr.
http://
knol.google.com/k/erziehungsheim#Erziehungsheim_%282D%29_Schafhof_%282D%29_N%2 8C3%29%28BC%29rnberg%2821%29

31. Oktober 2010
Mahnwache in Rom: Vatikan-Sprecher von Missbrauchsopfern ausgepfiffen
Missbrauchsopfer aus mehr als einem Dutzend Ländern haben sich am Sonntag in Rom versammelt und ihrem Unmut gegenüber der katholischen Kirche Luft verschafft. Als Vatikan-Sprecher Federico Lombardi den Demonstranten vor der unweit des Vatikan gelegenen Engelsburg entgegentrat, wurde er mit einem Pfeifkonzert und "Schämen Sie sich"-Rufen begrüßt, wie italienische Medien berichteten.
http://
www.stern.de/news2/aktuell/mahnwache-in-rom-vatikan-sprecher-von-missbrauchsopfern-ausge pfiffen-1619350.html
Sie trugen T-Shirts mit der Aufschrift “Genug!“ in deutsch, italienisch und englisch. Von den Vereinten Nationen wollten sie fordern, den systematischen sexuellen Missbrauch von Kindern als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuerkennen.
http://
www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/politik/missbrauchsopfer-demonstrieren-im-vatikan -1.281757
Die Teilnehmer wollten am Sonntagabend im Kerzenschein zum Vatikan ziehen, um ihrer Forderung nach einem stärkeren Engagement der Kirche bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle Nachdruck zu verleihen. Sie trugen T-Shirts mit der Aufschrift «Genug!» in deutsch, italienisch und englisch.
http://
www.webnews.de/798917/missbrauchsopfer-demonstrieren-im-vatikan

Bischof: Sexualerziehung könnte “Missbrauch” von Schülern sein
“Das Erziehungssystem könnte Schüler missbrauchen, wenn es sie – anstatt ihnen zu helfen, ihre sexuelle Energie unter Kontrolle zu halten – über Schwangerschaftsverhütung aufklärt.” [Times of Malta]
Diese Auffassung vertrat der Bischof von Gozo (der zweitgrößten Insel der Republik Malta), Mario Grech, in einer Ansprache während einer Konferenz zur “Theologie des Körpers”.
Schüler im Unterricht über Verhütung aufzuklären ermuntere diese, sich auf eine ”Kultur des Genusses” (“culture of pleasure”) einzulassen und sei gleichbedeutend mit Missbrauch, so der Bischof der Times of Malta zufolge.
Er fügte hinzu: Wenn Liebe als erotische Liebe dargestellt werde, die den menschlichen Körper missbrauche, werde wahre Liebe missbraucht. “Wahre Liebe sollte jemanden dazu bringen, zu geben und nicht zu besitzen”, soll Mgr Grech gesagt haben, wobei er dem Artikel zufolge darauf bestand, dass die Gesellschaft die menschliche Sexualität missbrauche.
Mgr Grechs Äußerungen blieben nicht ohne Widerspruch: Der Leiter der Universitätsklinik von Gozo, Dr. Philip Carabot, sagte:
http://
blasphemieblog2.wordpress.com/2010/11/05/bischof-sexualerziehung-konnte-missbrauch-von- schulern-sein/

01.11.10 Bonn:
Als Heimkinder missbraucht
Einer sagt: „Die Hälfte der Nacht hospitalisiere ich. Ich schlage mit dem Kopf hin und her und bin verzweifelt.“ Ein Mann hat das alles auf dem Gewissen: Herbert L. ..
Opfer Werner M. (heute 46) zum EXPRESS: „Er hat es immer verstanden, einen von uns zu isolieren und sich dann an ihm zu vergehen. Ich durfte am 30. Juni 1974 als nachträgliches »Geschenk« zu meinem 10. Geburtstag in seine Dienstwohnung kommen, um mit ihm das WM-Spiel der deutschen Fußballer gegen Schweden anzuschauen. Als das Spiel vorbei war, öffnete Herbert L. seine Hose und nahm meine Hand. Ich sollte ihn befriedigen. Ich spürte, wie die Angst in mir explodierte.“
... Nach dem gleichen Muster ging Herbert L. beim damals elfjährigen Max B. vor. Während einer Ferienfreizeit an der Ardèche in Südfrankreich musste Max als Jüngster zuerst ins Bett.
Herbert L. legte sich neben ihn. Max B.: „Erst schob er seine Hand in meinen Schlafsack und berührte mich, dann forderte er mich auf, ihn auch anzufassen und zu befriedigen. Noch heute schäme ich mich dafür, dass ich einen gewissen Kitzel dabei empfunden habe, obwohl das mit sexuellem Genuss überhaupt nichts zu tun hatte.“ ...
http://
www.express.de/regional/bonn/diese-maenner-zittern-noch-heute/-/2860/4796152/-/index.html

3. September 2010 Teure Medikamente gegen die Angst
... Dann wechselt sie das Thema, erzählt, wie schwer sie es hat, schließlich zeigt sie dem 12-Jährigen ihre Blinddarmnarbe: "Fass doch mal an!"
Der Junge will nicht. Bricht in Tränen aus. Wird ins Bett geschickt. Bekommt am nächsten Tag ein Einzelzimmer. Begründung: "Du onanierst." Deshalb müsse er beobachtet werden. Von den anderen Kindern.
Auf dem Bauch liegend wird Jörg W. ans Bett gefesselt. Morgens bekommt er kalte Duschen von seinen Altersgenossen, die ihn anschließend bis zur Toilette begleiten. Die Tür schließen darf der Junge nicht. Jörg W. pinkelt deswegen in eine Büchse. Schüttet den Inhalt aus dem Fenster seines Einzelzimmers.
http://
bundestagsausschuss.blogspot.com/2010/09/ans-bett-gefesselt.html

14. 06. 10
Ex-Heimkind beeindruckt Kirchenleute
Bielefeld (WB). Der menschenverachtende Umgang mit Heimkindern bis in die 70er Jahre ist nach Ansicht der Evangelischen Kirche von Westfalen nicht nur einigen Wenigen anzulasten.
»Es sieht so aus, als sei das gesamte System der Heimerziehung verantwortlich gewesen«, sagt Oberkirchenrätin Doris Damke. Am Freitag hatten in Bielefeld leitende Vertreter von Kirche und Diakonie das frühere Heimkind Wolfgang Focke (63) aus Lügde (Kreis Lippe) zu einem mehrstündigen Gespräch getroffen. Focke hatte im Mai beim Landgericht Bielefeld eine Schmerzensgeldklage gegen die Kirche eingereicht. Er war nach eigenen Angaben zwischen 1959 und 1964 in vier Heimen der Diakonie misshandelt und missbraucht worden.
Außerdem wurde er als Arbeitskraft in Landwirtschaft und Industrie eingesetzt, wobei der Lohn an das jeweilige Heim ging. »Sie haben mir jede Bildung verweigert. Ich habe mir später als Erwachsener das Lesen und Schreiben mehr schlecht als recht selbst beigebracht«, sagt der Mann, der zuletzt als Gärtner gearbeitet hat.
Oberkirchenrätin Doris Damke, die als Dezernentin für die Diakonie verantwortlich ist, erklärte nach dem Treffen: »Wir waren beeindruckt und berührt von den Schilderungen.« Diesen Eindruck hatte auch Wolfgang Focke.
http://
www.westfalen-blatt.de/start.php?id=38985&artikel=reg

06.11.2010 Neue Berechnungen
Staat stützt Kirchen mit Milliarden
Deutschlands Kirchen erhalten aus der Staatskasse jährlich rund 19 Milliarden Euro. Nach SPIEGEL-Informationen ist das wesentlich mehr als bislang bekannt.
Die deutschen Kirchen, ihre Mitglieder und Wohlfahrtsverbände erhalten nach Informationen des SPIEGEL wesentlich höhere staatliche Zuschüsse als vielfach angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt der Experte für kirchliche Finanzen, Carsten Frerk, in seiner neuen Publikation "Violettbuch Kirchenfinanzen", die nächste Woche veröffentlicht wird.
... Nach Frerk betragen die direkten und indirekten Leistungen, die der Staat Katholiken und Protestanten und deren Einrichtungen bisher gewährt, jährlich insgesamt rund
19 Milliarden Euro. Diese Summe enthält nicht die neun Milliarden Euro Kirchensteuern und die schätzungsweise 45 Milliarden für Caritas und Diakonie. ...
http://
www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,727683,00.html

Westfälischer Präses Buß bittet Mißbrauchsopfer um Verzeihung
In seinem Jahresbericht vor dem Kirchenparlament entschuldigte sich Buß bei den Opfern von sexuellem Missbrauch und von gewalttätigen Erziehungspraktiken in ehemaligen Heimen. "Für widerfahrene Gewalt und das ihnen in der Kirche geschehene Unrecht bitten wir die Opfer um Verzeihung", sagte er. Es werde nach Möglichkeiten gesucht, zu helfen.
Buß kündigte an, die westfälische Kirche werde die Ergebnisse des Runden Tisches Heimerziehung als verbindlich ansehen und sich "so auch der materiellen Verantwortung stellen".
http://
www.epd.de/west/west_index_82209.html
http://
www.domradio.de/aktuell/69201/es-droht-exodus-der-christenheit-im-irak.html

Pastor wird nach Missbrauchsfällen entlassen
17. November 2010 | 15:31 Uhr | Von dpa
Er kommt einem Rausschmiss zuvor: Nach dem Missbrauchsskandal in Ahrensburg hat der betroffene Pastor gekündigt.
Nach dem Missbrauchsskandal in der evangelischen Kirchengemeinde in Ahrensburg wird der beschuldigte pensionierte Pastor aus dem Dienst entlassen. "Wir haben die Ermittlungen abgeschlossen. Sie haben die Vorwürfe gegen ihn bestätigt", sagte der stellvertretende Sprecher der Nordelbischen Evangelischen-Lutherischen Kirche, Thomas Kärst, am Mittwoch in Kiel. ... Der 72 Jahre alte Pastor soll in den 70er und 80er Jahren mehrere Jugendliche sexuell missbraucht haben.
http://
www.shz.de/nachrichten/top-thema/article/111/pastor-wird-nach-missbrauchsfaellen-entlassen.html
Der pensionierte Ahrensburger Pastor Dieter K., dem sexueller Missbrauch von Jugendlichen vorgeworfen wird, hat seine Entlassung aus dem kirchlichen Dienst zum Jahresende beantragt. Damit verliere er seine Pensionsansprüche als Kirchenbeamter, teilte die kirchliche Pressestelle am Mittwoch mit. Der Pastor werde stattdessen eine Rente von der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten, deren Beiträge die Nordelbische Kirche nachzahlen muss. Die Rente wird aber niedriger als seine Pension sein, weil er als Beamter keine Arbeitnehmerbeiträge eingezahlt hat. ...
Mit der von ihm selbst beantragten Entlassung entfällt das anstehende Disziplinarverfahren, weil eine Entlassung ohnehin die höchste Strafe gewesen wäre. Künftig darf er keine Gottesdienste mehr halten oder Amtshandlungen wie Taufen oder Beerdigungen durchführen. Außerdem darf er keinen Talar mehr tragen und sich nicht mehr „Pastor“ nennen.
http://
www.abendblatt.de/region/norddeutschland/article1698846/Ahrensburger-Pastor-Trotz-Entlassung- Geld-von-der-Kirche.html

Kirchen verweigern Buße
Bad Boll.  Vor einem Jahr hat Pfarrer i.R. Dierk Schäfer aus Bad Boll die Kirchen zur Buße an misshandelten ehemaligen Heimkinder aufgerufen. Am heutigen Buß- und Bettag verstreicht die Frist, die er gesetzt hat - ohne Erfolg.
Unzählige Heimkinder sind in der Nachkriegszeit bis in die 70er-Jahre von Heimbediensteten gedemütigt, misshandelt, zur Zwangsarbeit gezwungen oder gar missbraucht worden. Die Bundesregierung hat einen Runden Tisch eingerichtet, der die Missstände aufarbeiten soll. Aber das ist für Dierk Schäfer, der im Laufe seiner Tätigkeit an der Evangelischen Akademie Bad Boll tief in dieses dunkle Kapitel vorgedrungen ist, nur Geplänkel. Das Gremium eiere um die Kernfrage der Entschädigungen herum, sagt er. Um die Dinge auf den Punkt zu bringen, hat er vor einem Jahr einen Bußaufruf an die Kirchen gestartet, weil er von ihnen Sühne erwartet und zu einem Anwalt der Opfer geworden ist. Die Kirchen hätten die meisten Heime betrieben und sollten sich ihrer Verantwortung stellen - gerade auch als Vertreter des Christentums. Es gehe dabei auch um ihre Glaubwürdigkeit. ...
Warum die Kirchen den Aufruf ignorierten, ist dem Kirchenmann aus Bad Boll klar. "Ich bin ein Nobody, auch in der Kirchenhierarchie", sagt er. Er stehe nun mal nicht auf Augenhöhe mit einem Bischof. Zudem seien die Kirchenoberen in ihren Entscheidungen eingeschränkt, weil sie verschiedene kirchenpolitische Strömungen ausbalancieren müssten. Man habe es mit Apparaten zu tun, die "eben auch von dieser Welt sind" und mit Hierarchien, in denen Apparatschiks säßen, aber "manchmal auch oben doch noch ein Mensch." Die Kirchen wählten einen bequemen Weg; am Runden Tisch segelten sie im Kielwasser von staatlichen Vertretern, die sich benähmen wie Versicherungsmanager, die sich vor dem Begleichen eines Versicherungsfalls drücken. Und den Korpsgeist gebe es auch noch. Ein geschätzter Kollege habe ihm zu bedenken gegeben, dass "wir Pfarrer" wohl die letzten seien, die ihre Kirche zur Buße rufen könnten. Schäfer widerspricht: "Wer, wenn nicht wir?" ...
Für die Opfer sei es ebenfalls keine Überraschung, dass die Kirchen nicht reagierten, weiß der Geistliche. Sie erwarteten als gebrannte Kinder von diesen Institutionen ohnehin nichts. Es sei schon viel, dass er, ein Pastor, für viele zu einer Vertrauensperson geworden sei. ...
http://
www.swp.de/goeppingen/lokales/voralb/art5775,720156

Könnten die Kirchen - wenn sie wollten - die Verbrechensopfer aus kirchlichen Heimen finanziell entschädigen?

Kirchenfinanzierung: Fragen und Antworten
BONN/BERLIN. (hpd/dbk) Die Katholische Bischofskonferenz hat vor einer Woche eine lange Liste mit 37 Fragen und Antworten zur Kirchenfinanzierung veröffentlicht. Da dies auch als Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion über die staatliche Finanzierung der Kirchen anzusehen ist, hat Carsten Frerk, der Autor des „Violettbuch Kirchenfinanzen“, diese Antworten durchgesehen und kommentiert.
Als technische Erläuterung: Die Fragen der Bischofskonferenz sind durchnummeriert worden, um sich besser im langen Text orientieren zu können. Nach jeder Frage folgt dann zuerst die Antwort der Bischofskonferenz (in normaler Schrift) und dann (in kursiver Schrift) die Kommentierung / Antwort von Carsten Frerk.
http://
hpd.de/node/10704?page=0,0

Violettbuch Kirchenfinanzen
Wie der Staat die Kirchen finanziert
Violett ist die Farbe des Fastens und nach der Lektüre des Violettbuchs Kirchenfinanzen drängt sich der Eindruck auf, den Kirchen stünde eine Fastenkur gut an. Denn Carsten Frerk führt eine lange Liste der Staatsleistungen, Subventionen und Zuschüsse aus öffentlichen Haushalten an die Kirchen oder ihre Einrichtungen auf. Ob es um die steuerliche Absetzbarkeit der Kirchensteuer geht, um Bischofsgehälter oder Kirchenbaulasten, um die Ausbildung des kirchlichen Nachwuchses oder Religionsunterricht, Militärseelsorge oder Auslandsmission – sämtliche relevanten Bereiche listet der Chefredakteur des Humanistischen Pressedienstes auf, erläutert Rechtsgrundlage und politische Hintergründe und nennt Zahlen. Dabei geht es nicht um Kleinigkeiten: Alles in allem erhalten die beiden großen christlichen Kirchen aus allgemeinen Steuermitteln mehr Geld, als sie selbst durch die Kirchensteuer einnehmen.
Im Vergleich zum Standardwerk Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland bietet das Violettbuch nicht nur aktuellere Zahlen, es legt den Schwerpunkt auf die politische Analyse und verzichtet weitgehend auf Tabellen. Dadurch spricht es alle jene an, die sich für die grundlegenden Problemstellungen interessieren und allzu detailliertes Zahlenmaterial lieber den Fachleuten überlassen. Doch auch diese sollten einen Blick ins Violettbuch werfen, denn zu zahlreichen Themen präsentiert Frerk neue Rechercheergebnisse.
http://
www.denkladen.de/product_info.php/info/p1572_Frerk--Violettbuch-Kirchenfinanzen.html

Kein Schutz des Kindeswohld nach damaligem Verständnis?

http://amd.co.at/anti/moitzfeld/privat/bundeskanzlerAmt.jpg

Fritzlarer Pfarrer muss ins Gefängnis
http://www.myvideo.de/watch/7866904
Das Landgericht Kassel hat einen früheren Pfarrer aus Fritzlar zu sieben
Jahren Haft verurteilt. Der Geistliche hatte Ministranten jahrelang sexuell
missbraucht - in 155 Fällen.
Die Richter folgten in ihrem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft und
verhängten die lange Haftstrafe. "Das wird die Opfer ein Leben lang
begleiten, das geht nicht wieder weg", hatte die Staatsanwältin in ihrem
Plädoyer dem Priester vorgehalten. Die Verteidigung hatte in ihrem Plädoyer
das Strafmaß in das Ermessen des Gerichts gestellt. Der 50-jährige
Angeklagte hatte zudem kinderpornografische Schriften besessen.
Angeklagter filmte Übergriffe
Viele Übergriffe hatte der gelernte Erzieher mit einer Videokamera gefilmt. ... Immer wieder war er nach dem gleichen Schema vorgegangen: Unter dem Vorwand medizinischer oder wissenschaftlicher Untersuchungen wegen möglicher körperlicher Probleme hatte er am Penis der Kinder manipuliert. Dies sei eine Art Dr.-Sommer-Mentalität gewesen, sagte der Angeklagte. "Sie machten den Kindern Angst", stellte der Richter dazu fest.
http://
www.stern.de/panorama/kindsmissbrauch-in-164-faellen-sieben-jahre-haft-fuer-pfarrer-aus-fritzlar-1 627756.html
http://
www.stern.de/panorama/prozess-wegen-kindesmissbrauch-paedophiler-pfarrer-muss-ins-gefaeng nis-1627735.html
http://
www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36086&key=standar d_document_40253341&mediakey=fs/hessenschau/20101125_1930_missbrauchsprozess&type=v

Gewalt in Kinderheimen in Bad Säckingen und Rickenbach
Schläge mit dem Besen, dem Handfeger, dem Stock: Nahezu zeitgleich erheben ehemalige Bewohner des einstigen Kinderheims St. Fridolin in Säckingen und des Hauses Marienwald in Rickenbach schwere Vorwürfe gegen Ordensschwestern vom Heiligen Kreuz. ...
Besonders schlimm sei es für die Jungs gewesen, "es war, als hätten die Nonnen einen Hass auf Jungen", sagt Antje. Klaus nickt. Er braucht Zeit, um sich auf das Gespräch einzulassen. Nur so viel sagt er: "Seit dem Jahr 2000 bin ich verrentet, wegen der Psyche." Die Erlebnisse von früher holten ihn immer wieder ein. Später erzählt er von vermummten Nonnen, die nachts in das Schlafzimmer der Krabbelgruppe kamen und wahllos Kinder aus dem Bett rissen und schlugen. Dass seine Angst so groß war, dass er sich lange auf keinen Dachboden und in keinen Keller getraut hat. Seine Schwestern berichten davon, dass sie nicht schlafen durften, wenn sie nicht artig waren. Dann mussten sie im Nachthemd vor dem Schlafsaal stehen, bis eine Nonne den Bann wieder aufhob.
http://
www.badische-zeitung.de/bad-saeckingen/gewalt-in-kinderheimen-in-bad-saeckingen-und-rickenb ach--28759880.html

Bischofskonferenz legt Zwischenbericht vor
Die Deutsche Bischofskonferenz legte heute Zahlen zum sexuellen Missbrauch vor! Nachdem der Runde Tisch der Bundesregierung zum sexuellen Mißbrauch vor einigen Tagen  sich mit Opfern getroffen und im Bericht darüber auch Zahlen der telefonischen Anlaufstelle (rund 7.500) bekannt gegeben hat, legt nun auch die Katholische Kirche in Deutschland die Zahlen vor, die sie im Rahmen der Hotline zum sexuellen Mißbrauch erhoben hat. Der Erhebungszeitraum geht von März bis Mitte Oktober dieses Jahren. In dieser Zeit wurden 3.431 Gespräche und 213 Internet-Beratungen durchgeführt. Über das Angebot auf der Internet-Seite http://www.hilfe-missbrauch.de informierten sich 22.845 Personen. Die Auswertung der Beratungen erfolgte aufgrund von 1.325 Basis-Erhebungsbögen sowie weiterer 245 Zusatzerhebungsbögen. Sowohl die Hotline wie auch die Auswertung der Gespräche und Fragebögen erfolgte im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz durch das Bistum Trier.
http://
www.top-medien-berlin.de/content/view/929/1/

Uni-Tagung wirft Schlaglicht auf Missstände in Kinderheimen der 50er- und 60er-Jahre - Ein Opfer berichtet
Unmenschlichkeit war Teil des Systems
Neben der Ausbeutung litten die Kinder darunter, dass ihnen Bildungschancen verwehrt wurden. "Es gab oft nur drei oder dreieinhalb Stunden Unterricht, danach ging es zur Arbeit." Die Folge: Der Anteil der damaligen Heimkinder, die einen akademischen Abschluss schafften, liegt nach Andres' Schätzung "im Promille-Bereich".
Selbst wenn die Jungen und Mädchen mit 14 Jahren die Volksschule geschafft hatten, winkte selten Verbesserung. Viele vermittelten die Heime an Bauern, wo sie ebenso rechtlos arbeiten mussten wie zuvor. Das Opfer Josef St. aus Osnabrück habe auf einem Bauernhof "gegen Almosen und ohne Sozialabgaben völlig entrechtet aushalten müssen, bis ihm mit 21 Jahren die Flucht nach Osnabrück gelang."
Es geht Andres um die Bloßstellung eines Systems, das Menschenrechte missachtete. Darüber hinaus will er, dass der Staat sein Verschulden anerkennt und Entschädigung leistet: "Es ist ein Gebot des Anstandes und der Gerechtigkeit, die Betroffenen endlich als Opfer anzuerkennen."
http://
www.landeszeitung.de/lokales/lueneburg/news/artikel/unmenschlichkeit-war-teil-des-systems/

Demütigung und Züchtigung in kirchlichen Erziehungsheimen
Neben den Strafen und Züchtigungen sei aber vor allem die Atmosphäre einer geschlossenen, totalen Institution verantwortlich für lebenslange psychische Schäden bei den Heimkindern. Die Einrichtungen seien für sie wenig durchschaubar gewesen. Ihre Rechte seien eingeschränkt gewesen. Sie seien in autoritäre Abhängigkeitsverhältnisse gezwungen worden. „Die Verhältnisse haben bei ganz vielen zu Traumatisierungen geführt", sagte Frings.
"Grausame, große Verwahranstalten"
Es habe in der Erziehung der Kinder keine wesentlichen Unterschiede gegeben zwischen konfessionellen und staatlichen Heimen. Allerdings seien etwa 70 bis 80 Prozent der Erziehungs- und Waisenheime katholische oder evangelische Einrichtungen gewesen. Insgesamt waren nach Angaben des Historikers etwa 800.000 Kinder in den Heimen untergebracht, bis zu 600.000 davon in konfessionellen. Schläge und Demütigungen seien in vielen Einrichtungen vorgekommen, sagte Frings: „Und es gab besonders grausame, große Verwahranstalten." Zu ihnen gehörten etwa die Diakonie Freistatt oder das staatliche Erziehungsheim Göttingen.
http://
www.noz.de/lokales/49316494/demuetigung-und-zuechtigung-in-kirchlichen-erziehungsheimen

29.11.10: Knapp 100 Opfer sexuellen Missbrauchs in DDR-Heimen
Torgau (dpa) - Knapp 100 Opfer sexuellen Missbrauchs in DDR-Heimen haben sich bislang an die zentrale Anlaufstelle für Betroffene gewandt. Die Palette der Übergriffe reiche von sexueller Nötigung bis hin zu Vergewaltigung, sagte Gabriele Beyler, Vorsitzende der Initiativgruppe Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau.
http://
www.welt.de/newsticker/dpa_nt/regioline_nt/berlinbrandenburg_nt/article11290570/Knapp-100-Opf er-sexuellen-Missbrauchs-in-DDR-Heimen.html
Sie habe „erschütternde Eindrücke" gewonnen, „wie hier mit jungen Menschen umgegangen wurde", sagte Leutheusser-Schnarrenberger nach einem Rundgang durch die Gedenkstätte. In Torgau befand sich der einzige Geschlossene Jugendwerkhof der DDR. Er glich einem Gefängnis mit Arrestzellen und Einheitskleidung. Kinder und Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sollten in einem Aufenthalt zu „sozialistischen Persönlichkeiten" erzogen werden. Exakt 4046 Jugendliche wurden hier bis zu seiner Auflösung 1989 interniert.
„Heute gibt es Torgau und die DDR zum Glück nicht mehr", sagte Bundesfamilienministerin Schröder. „Wenn es aber sexuellen Missbrauch gegeben hat, ist es auch ein Thema für heute."
http://
www.dnn-online.de/nachrichten/sachsen/knapp-100-opfer-sexuellen-missbrauchs-in-ddr-heimen/r-s achsen-a-15421.html

 Es gibt noch Anstand - aber erst hinter der Grenze
Mittwoch, 1. Dezember 2010, 13:24 Uhr
Oberösterreich
Missbrauch an Heimkindern: Land zahlt
LINZ. Mit Schmerzensgeldern und Therapie bittet das Land Oberösterreich nun ehemalige Heimkinder um Vergebung. Pro Missbrauchsopfer werden bis zu 25.000 Euro bezahlt.
Zöglinge wurden von Erziehern verprügelt. Kinder mussten zur Strafe Erbrochenes aufessen: 46 Misshandlungsfälle legt die im Juni gegründete Opferschutzstelle des Landes einer unabhängigen Kommission vor. Strafrechtler Alois Birklbauer, Primarius des Wagner-Jauregg-Krankenhauses Werner Leixnering und der ehemalige Landesschulratspräsident Johannes Riedl sollen die traurigen Kindheiten unter der Obhut er Jugendwohlfahrt begutachten.
Als Vorbild für Entschädigungen gilt das Modell der Tiroler Landesregierung, das Summen zwischen 15.000 und 25.000 Euro gewährt.
http://
www.nachrichten.at/oberoesterreich/art4,513747
Dazu Dierk Schäfer:
Herzlichen Dank, Artikel gefunden!
Herzlichen Dank, Artikel gefunden unter: http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/art4,513747 .
Nur ein paar Kernsätze:
Es geht um
* 46 Misshandlungsfälle– darunter vier sexuelle Übergriffe – in den Jahren 1948 bis 1993. Zöglinge wurden von Erziehern verprügelt. Kinder mussten zur Strafe Erbrochenes aufessen.
* Als Vorbild für Entschädigungen gilt das Modell der Tiroler Landesregierung, das Summen zwischen 15.000 und 25.000 Euro gewährt.
* … stellte klar, dass die Zahlungen unabhängig von Verjährungen geleistet werden.

Was könnte das für den Runden Tisch heißen?
1. Es wird entschädigt …
2. … ohne Rücksicht auf Verjährung
3. … ohne Rücksicht auf die Höhe von Entschädigungsleistungen für andere Opfer.
4. … ohne Rücksicht auf den vom Runden Tisch gewählten Zeitraum.
5. … vermutlich ohne Rücksicht auf die rechtliche Konstruktion des Heimes.

Wohlgemerkt: Es geht hier um Mißhandlungen, also um Schmerzensgeld. Die Zahlungen für entgangene Rentenansprüche und für Therapiekosten muß der Runde Tisch gesondert betrachten.
http://
dierkschaefer.wordpress.com/2010/12/01/herzlichen-dank-artikel-gefunden/

 

3.12.2010
Münchner Erzdiözese legt Abschlussbericht zu Missbrauch vor
Im Erzbistum München und Freising sind einem Gutachten zufolge in den Jahren 1945 bis 2009 mindestens 159 Priester wegen sexuellen oder anderen körperlichen Misshandlungen auffällig geworden. Die tatsächliche Zahl sei aber wahrscheinlich „wesentlich höher“. Das sagte Rechtsanwältin Marion Westpfahl in München. Ihre Kanzlei hat das Gutachten auf Basis von Akten des Erzbistums und in dessen Auftrag erstellt. In nur 26 der Fälle wurden Priester wegen Sexualdelikten verurteilt. ...
http://
www.domradio.de/news/69692/muenchner-erzdioezese-legt-abschlussbericht-zu-missbrauch-vor.ht ml
Desinteresse an den Opfern
Die Täter zeigten selten Schuldgefühle, neigten aber zum Selbstmitleid. Mit am schlimmsten, so Westpfahl, empfand sie aber „die vollständige Nichtwahrnehmung der Opfer“ durch das Ordinariat: „Es herrschte Desinteresse am Tatgeschehen und am Opferschicksal.“
Laut Gutachten gab es 365 Fälle von Missbrauch. 159 Priester sind „auffällig“ geworden, wobei damit nicht alle einschlägigen Übergriffe erfasst seien. „Vielmehr ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher liegt.“ Wegen Sexualdelikten verurteilt wurden 26 Priester, unter ihnen befindet sich kein lebender Diözesanpriester mehr. Andere Misshandlungen durch Priester sind in 36 Fällen nachgewiesen worden.
Außerdem wurden 15 Diakone und sechs Personen unter den Pastoralreferenten, Seelsorgehelfern und Jugendpflegern „auffällig“. Auch die Religionslehrer im Kirchendienst nahmen die Gutachter unter die Lupe. 96 Fälle wurden ermittelt. Ein Lehrer wurde wegen eines Sexualdelikts verurteilt. Ein weiterer Fall sexuellen Missbrauchs sei erwiesen.
Eine umfangreiche Aktenvernichtung hat stattgefunden ...
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article11375687/Ein-System-der-Vertuschung-und-Verhar mlosung.html


Vom Kinder- zum Abmahnmissbrauch?
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung reagierte ein katholischer Pfarrer auf dem Bistum Regensburg zugetragene Missbrauchsvorwürfe mit der Zusendung von Unterlassungserklärungen, durch welche er die Informantin und eine Vermittlerin zum Schweigen bringen wollte.

Monika P., die in der Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern ehrenamtliche tätige Vermittlerin, sagte dem Blatt, dass sich die Haushälterin eines Priesters vor sieben Jahren mit der Information an sie gewandt habe, dass dieser sich einen minderjährigen "Ziehsohn" gehalten habe, der "auch im Schlafzimmer" ein- und ausging. Zudem soll der Geistliche regelmäßig "Buben" vom tschechischen Straßenstrich aufgesucht haben.

P. schickte die Frau zum Ombudsmann des Bistums Regensburg. Einige Tage darauf ging ein Abmahnschreiben eines von dem verdächtigten Pfarrer beauftragten Anwalts bei ihr ein. Mittels einer durch eine hohen Vertragsstrafe bewehrten Unterlassungserklärung sollte sich P. dazu verpflichten, die Vorwürfe (die sie nach eigenen Angaben gar nicht selbst äußerte) nicht zu "wiederholen". Auch der Haushälterin wurde eine Unterlassungserklärung vorgelegt, die sie unterzeichnete. Der betroffene Geistliche blieb bis jetzt in Amt und Würden. ...
Peter Muehlbauer06.03.2010
http://
www.heise.de/tp/blogs/8/147199
Mehr Abmahnmissbrauch im Bistum Regensburg?
Die Diözese verbot einem Blogger Äußerungen zum Umgang des kirchlichen Verwaltungsbezirks mit einem pädophilen Priester
Gestern machte die Süddeutsche Zeitung bekannt, wie ein katholischer Würdenträger aus dem Bistum Regensburg Hinweise auf Kindsmissbrauch mit Abmahnungen erstickte. Der Fall eines Marburger Bloggers deutet darauf hin, dass dies kein Einzelfall gewesen sein könnte. Bastiaan Zapf betreibt das Blog Brights Marburg. Mitte Dezember beschäftigte sich ein Autor dort mit einem im Handelsblatt erschienenen Artikel, der sich mit dem Umgang des Bistums Regensburg mit einem pädophilen Priester auseinandersetzte.
http://
www.heise.de/tp/blogs/8/147204

Noch mehr Anstand - aber erst hinter der Grenze

03.12.2010 Gewalt in Heimen: Stadt Wien entschädigt 32 Opfer
165 Menschen haben sich bisher bei der Stadt gemeldet, weil sie als Kinder in städtischen Heimen misshandelt worden sind. Nun hat die Stadt die ersten Entschädigungszahlungen beschlossen.
Wien wird 32 Opfer von Gewalt in städtischen Heimen entschädigen. Das hat Jugendstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) am Freitag in einer Aussendung bekannt gegeben. In einer Ausschusssitzung seien die dafür benötigten Mittel beschlossen worden, diese müssen am 15. Dezember im Gemeinderat abgesegnet werden. Zudem hat die Stadt eine Forschergruppe eingesetzt, welche die Geschehnisse aufarbeiten soll. Die Ergebnisse wurden für März 2012 angekündigt.
http://
diepresse.com/home/panorama/wien/615527/Gewalt-in-Heimen_Stadt-Wien-entschaedigt-32-Opfe r?_vl_backlink=/home/panorama/wien/index.do

„Affront gegen die Opfer“
Entschädigung für Ex-Heimkinder: Am Runden Tisch droht Krach
Osnabrück/Berlin. Am Runden Tisch Heimerziehung (RTH) in Berlin droht heftiger Streit mit den Betroffenen: Opfer von Gewalt in deutschen Kinderheimen können nach Informationen unserer Zeitung wohl nicht mit pauschalen Entschädigungen rechnen. Stattdessen sollen finanzielle Maßnahmen „immer individuell“ gewährt werden, „anknüpfend an heute noch vorhandene Folgeschäden“. ...
„Das wäre ein Affront gegen die Opfer. Wenn das so bleibt, gibt es Krach“, sagte Jürgen Beverförden, Sprecher ehemaliger Heimkinder in Niedersachsen am Sonntag. Er warnte vor Bürokratie und einer Re-Traumatisierung, wenn Opfer im Einzelfall ihr Schicksal belegen müssten.
http://
www.noz.de/deutschland-und-welt/politik/49625610/entschaedigung-fuer-ex-heimkinder-am-runden- tisch-droht-krach

NDR 1 Niedersachsen Stand: 06.12.2010 09:25 Uhr
Priester lädt Kinderpornos aus dem Netz
Die Gemeindemitglieder in Steinbild wurden am Sonntag im Gottesdienst über die Verfehlungen ihres Priesters informiert. Das Bistum Osnabrück muss sich erneut mit sexuellen Verfehlungen eines Priesters auseinandersetzen: Ein junger Geistlicher im nördlichen Emsland soll dabei ertappt worden sein, wie er im Internet auf Seiten mit Kinderpornografie zugegriffen hat. Der Osnabrücker Domkapitular und Personalreferent des Bistums, Ansgar Lüttel, informierte die Gottesdienstbesucher in der Gemeinde Wippingen am Sonntagmorgen in der 9.00-Uhr-Messe über die Suspendierung ihres Pfarrers. Im Anschluss blieben rund 50 Kirchgänger zu einem Gespräch in der Kirche.
http://
www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/media/hallonds589.html
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www.ndr.de/fernsehen/bistum103.html
http://
www.ndr.de/regional/niedersachsen/emsland/kirchenkrise101.html


Heidi Dettinger, Verein ehemaliger Heimkinder, auf der HP:
Sehr geehrter Herr Haarmann,
mit allergrößtem Entsetzen habe ich Ihren Kommentar in der NDR-Sendung "Priester mit Kinderpornos erwischt" gehört. Sie führen da wörtlich aus: "Es handelt sich ja nicht um Missbrauch. Es ist also keine Person unmittelbar geschädigt worden. (...) Und es ist besonders auch für die Gemeinden besonders enttäuschend, weil sie ja einen Priester haben, der erst seit vier Monaten etwa da ist und jetzt schon wieder abgezogen werden muss."
Fällt dem Sprecher des Bistums dessen Bischof sich noch vor weniger als einer Woche in einem Gottesdienst öffentlich und in Gegenwart der Medien als Geste der Buße vor den Altar legte, wirklich nichts besseres ein, als in einer Fernsehsendung zu bekunden, Kinderpornografie sei KEIN Missbrauch? Haben Sie sich niemals Gedanken dazu gemacht, WIE Kinderpornos entstehen? Welche Auswirkungen die unsäglichen Taten an kleinen und kleinsten Kindern, die diese Bilder dokumentieren, zeitigen? Und Sie wagen es, davon zu reden, dass "keine Person unmittelbar geschädigt worden" sei? Um im nächsten Satz die Gemeinden zu bedauern, für die es "besonders enttäuschend" sei, dass dieser Priester bereits nach vier Monaten wieder abgezogen werden muss...
Ich hätte es, bevor ich die Sendung sah, nicht für möglich gehalten, dass heute noch auf solch infame, herzlose, geradezu obszöne Weise von Kirchensprechern argumentiert wird.
Ich habe tatsächlich geglaubt, dass seit unseren Erfahrungen von sexueller Gewalt, Zwangsarbeit, Folter, Isolation, Essensentzug, Demütigung in den Heimen u.a. Ihrer Kirche einiges passiert sei, ein anderes Verständnis vielleicht von unserem Elend, von dem Elend der Kinder, die durch die Hölle sexueller Gewalt gehen mussten/müssen, damit sich ein Priester irgendwann einmal an ihren Bildern delektiert!
Das jedenfalls haben Sie mit Ihren eiskalten, steinharten Worten erreicht: Ich weiß jetzt, dass es in der Institution Kirche kein Umdenken geben wird!
Und eines noch: Ich - und da stehe ich nicht alleine da! - werde alles tun, die Kirche und Menschen wie Sie zu bekämpfen und bloßzustellen!
Heidi Dettinger
http://www.ndr.de/flash/mediathek/index.html - Stichwort "Kinderpornos" eingeben und staunen!

Hermann Harmann, Sprecher des Bistums Osnabrück:
Sehr geehrte Frau Dettinger,
Sie haben Recht! Da will ich auch nichts beschönigen. Es ist mir, leider, erst im Nachhinein deutlich geworden, wie missverständlich meine Äußerung aufgenommen werden konnte. Von mir gemeint war, dass der betreffende Priester in seiner Gemeinde nicht unmittelbar Kinder missbraucht hat. Aber, und da haben Sie vollkommen recht, letztlich sind natürlich Kinder missbraucht worden - und dabei fotografiert und gefilmt worden! Und das hat der betreffende Priester sich auf dem PC angeschaut. In diesem Sinne ist Kinderpornografie unmissverständlich ein Missbrauch. Da gibt es kein Wenn und Aber. Sie können mir glauben, dass ich hier nichts relativieren wollte! Ich bin selbst Vater dreier Kinder und kann mir vorstellen, wie schrecklich ein Missbrauch ist. Zumal ich in diesem Jahr auch mit Personen gesprochen habe, die als Kidner missbraucht worden sind.
Frau Dettinger, ich bin selbst sehr unglücklich über die Formulierung und bitte um Entschuldigung, dass sie so geschehen ist.
Mit freundlichen Grüßen
Hermann Haarmann

Dettinger, VeH:
Missverständlich können seine Äußerungen aufgenommen werden? Gemeint war? Nicht relativieren wollte er? Aber so richtig leid taten im die vergewaltigten Kinder wohl auch nicht, denn dazu hat er gar nichts gesagt (ob er auch seine Antwort wieder irgendwie nicht gemeint hat?), nachdem ihm doch die Kirchengemeinden so leid taten... Oh Kirchenvolk, mir graut vor dir!
http://veh-ev.info/

Wegen Kinderpornografie entpflichteter Priester hatte Bode kritisiert
Osnabrück. Der Bußgottesdienst des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode anlässlich der Missbrauchsfälle beschäftigt weiter katholisch-konservative Blogger – und es stellt sich heraus: Ausgerechnet der 38-jährige Priester aus dem Emsland, den der Bischof am Sonntag wegen der Nutzung kinderpornografischer Inhalte entpflichtet hat, gehörte zu den Kritikern des Bußaktes.
In dem seit Freitag nicht mehr öffentlich zugänglichen Blog „fortes fide“ hatte der Geistliche anonym angemerkt: „Schön und gut, das Mea culpa des Osnabrücker Bischofs zu den Missbrauchsfällen. Von einer Beteiligung an der Gebetswache für das Leben am Vorabend habe ich auf den Internetseiten dort nichts gefunden.“ Und der dem Opus Dei nahestehende Priester wirft den Bischöfen die Beteiligung an der „moralischen Verwahrlosung“ der Gläubigen im Gefolge der Königssteiner Erklärung vor, in der sich die Deutschen Bischöfe 1968 zu Fragen der Sexualmoral geäußert hatten.
http://
www.noz.de/deutschland-und-welt/politik/niedersachsen/49682221/blogger-beschaeftigt-weiterhin- bodes-bugottesdienst

Staat hilft mit Opferentschädigung
Im Würzburger Missbrauchfall verweigert der Bischof die Wiedergutmachung - Der Staat hilft mit Opferentschädigung !   Jahrelang wurde die heute 49-jährige Frau C.W. als junges Mädchen im Würzburger Marienheim von einem Priester sexuell missbraucht und von Ordensschwestern geschlagen und seelisch terrorisiert. Es war ein einziger Alptraum, der sie so traumatisierte, dass sie ihre Kindheitserlebnisse über Jahrzehnte verdrängte und mit niemandem darüber sprechen konnte. Erst im Rahmen einer stationären psychiatrischen Behandlung dämmerte der furchtbare Lebensabschnitt allmählich hoch. Ärzte und Psychologen bestätigten die Traumatisierung ihrer Persönlichkeit. In einem klinisch-psychologischen Gutachten eines Psychologen der katholischen Universität Eichstätt wurde ihre volle Glaubwürdigkeit bestätigt. Als sie sich an die Diözese Würzburg wandte, in deren Zuständigkeitsbereich das Heim lag und zu deren Personal der Priester gehörte, der sich an dem Kind vergangen hatte, versuchte das bischöfliche Ordinariat, den Fall mit kleineren Entschädigungsleistungen in Höhe von insgesamt rund 15.000 Euro aus der Welt zu schaffen. Auch die Intervention des Vizeoffizials der Diözese Eichstätt blieb vergeblich. Er schrieb dem Würzburger Bischof: "Frau W. ist glaubwürdig, und es liegt leider ein besonders gravierender und schwerwiegender Fall sexuellen Missbrauchs vor." Der Bischof lehnte weiter ab. ... Auch dringende Appelle der Klägerin an den Würzburger Bischof Hofmann sowie den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Robert Zollitsch, von der Erhebung der Einrede der Verjährung abzusehen und den Fall gerichtlich prüfen zu lassen, wurden abschlägig beschieden.
weiter:  http://
www.top-medien-berlin.de/content/view/944/1/

Dierk Schaefers Blog
Wenn es um Wiedergutmachung geht …
Veröffentlicht in heimkinder, Kirche von dierkschaefer am 10. Dezember 2010

Rechtsanwalt Dr. Christian Sailer hat den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn er schreibt:

»Der Fall zeigt in exemplarischer Form, wie verlogen die kirchlichen Entschuldigungen und Beteuerungen sind, für die Opfer der Sexualverbrechen ihrer Priester zu sorgen. Wenn es um Wiedergutmachung geht, entzieht sich die Kirche ihrer Verantwortung und verlegt sich unbarmherzig auf den juristischen Trick der Einrede der Verjährung. Sie überlässt es dem Staat, die größte Not der Opfer kirchlicher Verbrechen zu lindern, dem selben Staat, von dem sie aufgrund uralter Verträge Milliarden kassiert – mit dem Hinweis, der Staat könne sich nicht auf Verjährung berufen.«

Das dürfte nicht nur für die Mißbrauchsopfer gelten, sondern auch für die ehemaligen Heimkinder, wenn sie sich nach dem vermutlich ergebnislosen Ausgang des Runden Tisches auf den mühevollen Klageweg begeben.

http://
dierkschaefer.wordpress.com/2010/12/ 10/wenn-es-um-wiedergutmachung-geht-%E 2%80%A6/

Dazu fällt dem Webmaster nichts ein

http://www.evangelisch.de/themen/r eligion/pr%C3%A4ses-schneider-i m-video-zu-heimkindern-und-weihn achten29503

EKD: Neuer Diakonie-Präsident hat „Herz für die Ärmsten“
Text mit ReadSpeaker vorlesen
Hannover/Kassel (epd) - Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, hat dem neuen Präsidenten des Diakonischen Werkes, Johannes Stockmeier, zu seiner Wahl gratuliert.
Stockmeier bringe „ein kämpferisches Herz für die Ärmsten unserer Gesellschaft“ in das Amt mit, erklärte Schneider am Donnerstag in Hannover. Er trete zudem in einer „schwierigen Zeit“ an. In den kommenden Jahren wollen das Diakonische Werk und der Evangelische Entwicklungsdienst fusionieren, neuer Standort wird Berlin.
http://
www.diakonie.de/agenturmeldungen-190-ekd-neuer-diakonie-praesident-hat-herz-fuer-die-aermste n-7467.htm

Späte Hilfe für Misshandelte Heimkinder
Man sah nur, was man sehen wollte
Tatsächlich war es die bedrückende und die gleichzeitig völlig normale Welt der bundesdeutschen Nachkriegszeit bis weit in die 70er Jahre hinein, in der Heimkinder unter der erbarmungslosen Knute ihres überwiegend klerikalen Erziehungspersonals zu leiden hatten. Es gab keinen Ausweg. Denn die weitgehend autoritär geprägte Gesellschaft draußen billigte stillschweigend, wenn nicht gar wohlwollend, diesen menschenfeindlichen Umgang mit den eingewiesenen Zöglingen.
Auffällig, wie sich die damaligen Experten und Behörden die Hände reichten, wenn es um die Aburteilung der Kinder und Jugendlichen ging. Kurzerhand diagnostiziert als auffällig und verwahrlost (ein damals gebräuchlicher Amtsbegriff), gab es kaum ein Entrinnen. In meiner Dissertation von 1977 an der hiesigen Universität versuchte ich diesen unheilvollen Zwangsmechanismus kooperierender Behörden zum Leidwesen der Betroffenen zu analysieren. Es ging hierbei weniger um der Person zugehörige Eigenschaften, sondern vielmehr um teilweise willkürliche Zuschreibungen, die mit dem Mantel medizinisch-psychiatrischer Floskeln verbrämt und legitimiert wurden. Die Jugendlichen wurden einer amtsfesten Stigmatisierung unterworfen, aus der es kein Entrinnen gab. Kurz gefasst: Man sah, was man sehen wollte, und hatte dann alle schlechten Gründe, diese in der Entwicklung befindlichen Menschen aus dem Verkehr zu ziehen. Die lange Tortur kann von uns Außenstehenden kaum nachvollzogen werden. Und so wundert es mich wenig, dass der sogenannte "Runde Tisch" nach zwei Jahren des Kreißens den Erwartungen der Opfer nicht genügen kann.
http://
www.badische-zeitung.de/leserbriefe-68/man-sah-nur-was-man-sehen-wollte--39119868.html

„Ich habe also erlebt, wie der Erziehungsleiter Meyer ’nen Jungen durch ne dicke Glastüre geschlagen hat.“
http://www.wz-newsline.de/lokales/krefeld/die-misshandelten-kinder-von-fichtenhain-1.534782

Das kleine Liebeswerk
Der katholischen Kirche laufen so viele Gläubige davon wie seit NS-Zeiten nicht mehr. Nun wird zum ersten Mal seit Kardinal Groer ein prominenter Verdächtiger bekannt: Martin Bormann, Priester und Sohn des wichtigsten Hitler-Vertrauten, soll Zöglinge brutal geschlagen und sich an einem schwer vergangen haben.
Von Marianne Enigl und Edith Meinhart
Frohbotschaften klingen anders. Kurz vor Weihnachten musste Wiens Erzbischof Kardinal Schönborn verkünden, dass im abgelaufenen Jahr 80.000 Katholiken der Kirche den Rücken kehrten. So viele Gläubige hatte nicht einmal die vor fünfzehn Jahren durch profil bekannt gewordene Missbrauchsaffäre um Kardinal Hans Hermann Groer vertrieben. Die bisherigen Bemühungen, den Opfern gerecht zu werden, lösten bei vielen von ihnen Wut und Enttäuschung aus. Eine kirchenunabhängige Plattform will die Peiniger daher jetzt „ohne Rücksicht auf Rang und Ansehen“ öffentlich machen.
Seit Groer wurde kaum ein Missbrauchs­priester beim Namen genannt. Ein bisher unbekannter Verdachtsfall zerstört den Mythos eines in der Zeit- und Kirchengeschichte einzigartigen Ordensmannes: Martin Bormann, der älteste Sohn von Hitlers Reichsleiter und Vertrauten, soll sich an einem Zwölfjährigen schwer vergangen haben. Der heute 63-jährige Victor M.* war Anfang der sechziger Jahre in einem Elitegymnasium der Herz-Jesu-Missionare in Salzburg Zögling und Bormann sein Erzieher.
profil besuchte den heute 80-jährigen Bormann in Deutschland, konfrontierte den Orden, sprach mit ehemaligen Mitschülern. Sie zeichnen das Bild eines Nachkriegsregimes hinter Klostermauern, in dem Buben neben ständiger religiöser Disziplinierung körperlicher Gewalt und militärischem Drill ausgeliefert waren. „Es tut immer noch sehr weh. Sie sehen, dass mir beim Erzählen ­Tränen kommen, obwohl ich eine Psychotherapie gemacht habe“, sagt ein heute 62-jähriger Ex-Zögling. Bormann, damals 30, war sportlich-gestählt, geheimnisumwittert, eitel, von jähzorniger Härte und brutal. Drei ehemalige Schüler berichteten profil, er habe Buben blutig geschlagen, einer blieb bewusstlos liegen.
http://
www.profil.at/articles/1052/560/285440/das-liebeswerk

31.12.2ß1ß
Beschämung über Missbrauchsskandale
Meisner spricht von "Jahr des Schreckens" für die Kirche
Viele Würdenträger der katholischen Kirche haben die Aufarbeitung der Missbrauchsskandale in den Mittelpunkt ihrer Silvesterpredigten gestellt. So zeigte sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, beschämt über den jahrzehntelangen körperlichen und sexuellen Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen. Bis heute bleibe die "drängende Frage", wie ausgerechnet Priester und kirchliche Mitarbeiter Vertrauen "auf solch empörende und beschämende Weise" missbrauchen konnten, sagte Zollitsch im Freiburger Münster. Er versprach Vorkehrungen, in Zukunft derartigen Missbrauch "so weit als möglich zu verhindern, zu verstärken.
Lehmann gesteht Fehler ein
Auch der Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann bekannte sich in seiner Predigt im Mainzer Dom zu einer Aufarbeitung der Fälle. Es dürfe "kein Vergessen geben", sagte er. Gleichzeitig räumte Lehmann ein, das "wir in nicht wenigen Fällen mit Anklagen und auch mit notwendigen Maßnahmen nicht mit dem nötigen Ernst und letzter Konsequenz vorgegangen" seien.
Es habe die katholische Kirche hart getroffen, dass durch die Skandale "nicht wenige Menschen" das Vertrauen zur Kirche und ihren Verantwortlichen verloren hätten. Die Gesellschaft dürfe nach den Missbrauchsfällen nicht einfach zur Tagesordnung zurückkehren, so der Mainzer Bischof.
Ein "schreckliches Jahr" für die Kirche
Noch deutlichere Worte fand Kardinal Joachim Meisner. Der Kölner Erzbischof bezeichnete 2010 als "annus terribilis" - als "Jahr des Schreckens". Er blickte auch voraus: Wenn aus einem Körper die Krankheitsherde entfernt würden, dann entstehe die Chance zu einer baldigen Genesung und zu einem Erstarken der Vitalität, sagte Meisner laut vorab verbreitetem Redemanuskript.
 
Ackermann spricht von "Reinigung des Gedächtnisses"
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann sieht die Aufarbeitung der Missbrauchsskandale als "Reinigung des Gedächtnisses" an. In seiner Silvesterpredigt äußerte Ackermann, der auch Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz ist, noch einmal sein Bedauern über die Vorfälle. Zugleich machte er deutlich, dass die Kirche mit der Aufarbeitung auch im neuen Jahr noch beschäftigt sein werde. Im neuen Jahr stünden noch "gewichtige Hausaufgaben" an. Dazu zählt der Bischof ausdrücklich die Frage nach der materiellen Anerkennung und anderer Hilfen für die Betroffenen.
Zwar seien die Vergehen sexuellen Missbrauchs durch Kleriker seltene Ausnahmen. "Aber insgesamt zeigen die Diskussionen des vergangenen Jahres doch noch einmal, wie sehr die Volkskirche auch von Formen der Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen geprägt war", sagte Ackermann.
http://
www.tagesschau.de/inland/silvesterpredigt100.html

Missbrauchsskandal sorgt für Austrittswelle
Zehntausende kehren katholischer Kirche den Rücken
Nach Bekanntwerden des Missbrauchskandals sind dieses Jahr mehrere Zehntausend Gläubige aus der katholischen Kirche ausgetreten. Besonders groß ist der Aderlass nach Berichten der "Frankfurter Rundschau" und der Nachrichtenagentur dpa unter anderem im Bistum Augsburg, wo der damalige Bischof Walter Mixa im Frühjahr einräumen musste, als Stadtpfarrer Heimkinder geschlagen zu haben. Hier verließen von Januar bis Mitte Dezember 11.351 Menschen die Kirche. Im Vorjahr waren es 6953 gewesen.
Dramatisch ist die Entwicklung laut "Frankfurter Rundschau" aber auch im Bistum Rottenburg-Stuttgart, wo bis Mitte November 17.169 Katholiken ihrer Kirche den Rücken kehrten (2009: 10.619). Im Bistum Trier traten dem Bericht zufolge 7029 Mitglieder bis Mitte November aus (2009: 4583). Im Bistum Würzburg waren es laut dpa-Umfrage bis Oktober 5484 (2009: 3788) und im Bistum Osnabrück bis November 2817 (2009: 2100). Das Bistum Bamberg rechnet bis zum Jahresende mit rund 6000 Austritten (2009: 3991).
"Jeder einzelne Austritt schmerzt"
Zwei Geistliche unterhalten sich mit Bibeln in Händen. (Foto: dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Geistliche mit Bibeln: "Jeder Austritt ist einer zuviel." ]
Wichtigster Beweggrund sind offensichtlich die Missbrauchsfälle in katholischen Einrichtungen und der Umgang der Kirche damit. ...
 http://www.tagesschau.de/inland/katholischekirche118.html

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