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Februar 2014: Hilfe für traumatisierte Opfer soll stark eingeschränkt werden -
Ombudsmann Peter Schruth droht mit Rücktritt
"Sie litten unter schwerem psychischen Druck und körperlicher Gewalt. Jetzt sollen die
Leistungen für die Opfer der Heimerziehung in der DDR stark eingeschränkt werden. Der Ombudsmann der Betroffenen droht mit Rücktritt."
http://www.tagesspiegel.de/politik/fonds-fuer-ddr-heimkinder-hilfe-fuer-traumatisierte-opfer-soll-stark-
eingeschraenkt-werden/9422100.html
Dem Artikel ist zu entnehmen, dass am kommenden Mittwoch über ein Eckpunktepapier der
Bundesregierung beraten werden und Beschlüsse gefasst werden sollen. Nach Info's des "Tagesspiegel" sollen die bisherigen Sachleistungen in Höhe von 10.000,-€ "ausschließlich für
Therapien, für Aufarbeitungen und Qualifizierungsmaßnahmen bereitgestellt werden." Die Antragssteller sollen sich laut Eckpunktepapier künftig entscheiden, "ob sie diese zweckgebundenen Leistungen
wählen oder sich alternativ dazu 3000 Euro (bei nachgewiesener besonderer finanzieller Bedürftigkeit 5000 Euro) auszahlen lassen." Zusätzlich sei geplant, die Frist für die Beantragung der Mittel Mitte des
Jahres enden zu lassen.
Ombudsmann Schruth, Sprecher des Lenkungsausschusses, droht seinen Rücktritt für den Fall der Umsetzung dieses Eckpunktepapieres an. "Das Vorgehen widerspreche dem
ursprünglichen Anliegen des Fonds und führe zu einer Ungleichbehandlung zwischen Ost und West sowie zwischen denen, die bereits Leistungen beantragt haben, und denen, die das bisher noch nicht getan haben."
Kommentar:
Zunächst gilt es festzuhalten, dass
Peter Schruth von der Mehrheit der Opfer abgelehnt wird. Er wurde ihnen vor die Nase gesetzt. Seine Rolle am „Runden Tisch Heimerziehung“ (RTH) gab und gibt Anlass zu reichlicher Kritik. Auch als Ombudsmann hat
er sich nicht mit Ruhm bekleckert. Einen von behinderten Opfern anerkannten Opfervertreter hat er zunächst ausgeladen und erst nach massivem Protest wieder zum „Lenkungsausschuss“ zugelassen. (Als dieser
Behindertenvertreter das Gefühl bekam, dass der Lenkungsausschuss nur die Funktion hat, Opfern die unsägliche Empfehlung des RTH und den nachfolgendenden Gesetzesbeschluss schmackhaft zu machen und sie durch die
Hintertür doch noch zur Zustimmung der Beschlussempfehlungen des RTH zu gewinnen - die meisten Opfervertreter haben ihre erpresste Zustimmung widerrufen - hat er freiwillig das Feld geräumt.) Wenn Schruth nun
über Ungleichbehandlung von Ost und West schwadroniert, ist dies, freundlich ausgedrückt, lächerlich. Sobald der Opferfonds West leer ist, beginnt jenes Theater, das im Osten dargeboten wird, auch hier: Man wird
die Leistungen einschränken. Sicher wartet man schon sehnlichst darauf, dass die Inanspruchnahme des Opferfonds West termingebunden zu Ende geht. Das Geld, dass dann im Pott ist, geht in den Osten. Das Gejammer von
Schruth geschieht von falscher Stelle zur falschen Zeit. Er hätte schon am RTH die Brocken hinschmeißen sollen. Das hätte seinen guten Ruf erhalten, wenn nicht sogar gestärkt. Jetzt geht er angeschlagen vom
Platz, egal, ob seine Drohung Wirkung hat, oder nicht. http://www.fuvss.de/fileadmin/mediapool/baukaesten/FS_fuvss/2013-10-17-VerfRegAnerkennungLei d.pdf
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29.12.2013: Schmerzensgeld für die Opfer - Katholische Kirche zahlt sechs
Millionen an Missbrauchsopfer Knapp vier Jahre nach der Enthüllung des Missbrauchsskandals hat die katholische Kirche Opfer mit
schätzungsweise rund sechs Millionen Euro entschädigt. Etwa 1300 Menschen stellten bei der Koordinierungsstelle der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) einen entsprechenden Antrag. In den allermeisten Fällen
habe die Expertenstelle eine Geldzahlung empfohlen, ... . Im Durchschnitt flossen für jedes Opfer rund 5000, in Einzelfällen bis zu 18 000 Euro, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. http://www.focus.de/politik/deutschland/schmerzensgeld-fuer-die-opfer-katholische-kirche-zahl
t-sechs-millionen-an-missbrauchsopfer_id_3508559.html
28. Dezember 2013: Verbände fordern härteren Umgang mit Tätern Fonds Sexueller Missbrauch steht in der Kritik Mehr als 700 Menschen haben in diesem Jahr Hilfe beim Fonds Sexueller Missbrauch beantragt.
Unterdessen wird Kritik am Fonds von Seiten der Opferverbände laut: Die Anträge seien "retraumatisierend", außerdem müsse die Politik die strafrechtlichen Verjährungsfristen für Straftäter endlich aufheben.
Seit Mai können Betroffene Hilfsgesuche stellen und beim Fonds Sachleistungen von bis zu 10.000 Euro beantragen. Der Bund beteiligt sich an dem Fonds mit 50 Millionen Euro. Auch die Länder hatten
Unterstützung zugesagt, bislang floss allerdings nur aus Mecklenburg-Vorpommern Geld. Für Norbert Denef vom Opferverein Netzwerk B hat sich nichts getan: "Das ist alles Augenwischerei. Für die Opfer hat
sich nichts verbessert, das gesellschaftliche Verständnis ist nach wie vor nicht da", sagte Denef. http://www.n-tv.de/politik/Fonds-Sexueller-Missbrauch-steht-in-der-Kritik-article11984486.html
02. Dezember 2013: Sexueller Missbrauch - Katholische Priester verurteilt
Zwei katholische Priester sind wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Gegen einen
37-jährigen Portugiesen wurde eine zehnjährige Haftstrafe verhängt, wie örtliche Medien berichteten. Nach Auffassung der Richter hatte sich der frühere Vize-Rektor eines Seminars in der Stadt Fundao an sechs
Minderjährigen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren vergangen. http://www.n-tv.de/panorama/Katholische-Priester-verurteilt-article11839631.html
18. Januar 2014: Kindesmissbrauch und die Kirche - Benedikt XVI. entließ 400 Priester Der Vatikan hat in den beiden letzten Jahren unter dem zurückgetretenen Papst Benedikt XVI. rund 400 Priester wegen Kindesmissbrauchs entlassen. "2012 waren
es etwa 100, 2011 etwa 300", sagte Vatikansprecher Federico Lombardi. ... Papst Franziskus hatte am Donnerstag die zahlreichen Skandale der vergangenen Jahre als "Schande der Kirche" gegeißelt. Die
verantwortlichen Priester, Bischöfe und Laien hätten "keine Verbindung zu Gott" gehabt, sondern ihre Positionen in der Kirche ausgenutzt. http://www.n-tv.de/panorama/Benedikt-XVI-entliess-400-Priester-article12103986.html
16. Januar 2014: Fehlende Transparenz in Missbrauchsfällen - UN kritisieren
Vatikan scharf Mitglieder eines UN-Komitees haben den Vatikan wegen mangelnder Transparenz im Umgang mit dem sexuellen Missbrauch von Kindern
durch katholische Geistliche kritisiert. Der Kirchenstaat weigere sich nach wie vor, die von den UN geforderten genauen Angaben zu Umfang des Skandals und zu Tätern zu machen, bemängelten sie bei der ersten
öffentlichen Anhörung zu diesem Thema vor dem UN-Komitee für die Rechte des Kindes in Genf. Papst Franziskus prangerte die Skandale am selben Tag bei seiner Frühmesse im Vatikan als "die Schande der
Kirche" an. http://www.n-tv.de/panorama/UN-kritisieren-Vatikan-scharf-article12093001.html
als "Dessert mit zwei Beinen zu einem erlesenen Mahl" 13. Januar 2014: Sex-Skandal im Vatikan? - Schweizergardisten packen aus Traditionell bewacht die Schweizergarde Papst und Vatikan. Doch offenbar dient die Truppe nicht nur allein dem Schutz, sondern auch als Lustobjekt einiger Diener
Gottes. Ex-Gardisten berichten über unmoralische Angebote und sexuelle Belästigungen.... Anfang des Jahres berichtete die Zeitung "Schweiz am Sonntag" erstmals über einen Gardisten, der von einem
Dutzend Geistlichen belästigt wurde. Die Geistlichen bis hinauf zum Bischof und Kardinal hätten ihm sexuell motivierte Avancen gemacht, wird der ehemalige Gardist in der Zeitung zitiert. Mit jeder Menge Alkohol,
Einladungen und sexuellen Angeboten sollen sich die Diener Gottes ihm genähert haben. Dem Bericht zufolge gab es ganz unverhohlene Anfragen, zum Beispiel als "Dessert mit zwei Beinen zu einem erlesenen
Mahl" zu fungieren. http://www.n-tv.de/panorama/Schweizergardisten-packen-aus-article12065251.html
12. Juni 2013: Sodom und Gomorrha im Vatikan? - Papst Franziskus prangert
"Gay-Lobby" an Papst Franziskus hat nach Angaben einer Webseite vor lateinamerikanischen Kirchenvertretern Korruption im Vatikan und
die Existenz eines Schwulen-Netzwerks eingeräumt. "In der Kurie gibt es heilige Menschen, aber auch eine Korruptions-Strömung, die gibt es, das stimmt", sagte der Papst nach Angaben des chilenischen
Portals "Reflexión y Liberación" bei einem Treffen mit sechs führenden Mitgliedern der Lateinamerikanischen Religiösen-Konföderation (CLAR). "Man spricht von einer "Gay-Lobby", und das
stimmt, die ist da... man muss sehen, was wir machen können", zitierte ihn die Internetseite weiter. http://www.n-tv.de/politik/Papst-Franziskus-prangert-Gay-Lobby-an-article10812226.html
28. Januar 2014: Bischöfe beraten über neue Missbrauchsstudie Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hat sich ... zu einer zweitägigen Arbeitssitzung getroffen. Laut DBK-Sprecher Matthias Kopp war gestern
das ausgeschriebene Forschungsprojekt "Sexueller Missbrauch" Thema. Über das Ergebnis wird noch geschwiegen. Die erste Missbrauchsstudie der katholischen Kirche mit dem Kriminologischen
Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) war vor einem Jahr gescheitert. http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierische n-Volksfreund-Bischoefe-beraten-ueber-neue-Missbrauchsstudie;art806,3772306
30. Januar 2014: Millionen-Verluste der evangelischen Kirche - Ethisch
korrekt verzockt Das Evangelisch-Lutherische Stadtdekanat wird sich womöglich von Grundstücken und Immobilien trennen müssen, um den
voraussichtlichen Verlust von 5,5 Millionen Euro wettzumachen. Das Geld hatte das Dekanat in vier mittelständische Unternehmen investiert, mit der Hoffnung, dadurch höhere Renditen als bei herkömmlichen
Bankanlagen erzielen zu können. Doch die vier Unternehmen gingen insolvent, ... Ob die gescheiterten Investitionen personelle Konsequenzen haben werden, ließ sie aber offen. http://www.sueddeutsche.de/muenchen/millionen-verluste-der-evangelischen-kirche-ethisch-k
orrekt-verzockt-1.1875380
Dierk Schaefers Blog
Opferhierarchie: Die Probleme bei der „Entschädigung“ der Heimkinder Ost … …haben vielleicht ähnliche Wurzeln wie die, bei der
„Entschädigung“ der Heimkinder West: Kinder haben keine Rechte, weder in West, noch in Ost, – auch nicht rückwirkend. So scheute man sich, die Zwangsarbeit der Heimkinder West auf dieselbe Ebene zu
stellen, wie die der Zwangsarbeiter im Nazi-System. Die Heimkinder Ost waren zwar Opfer des politischen Systems (auch „Verwahrlosung“ durfte es aus politischen Gründen nicht geben). Doch mit den edleren
politisch verfolgten Erwachsenen will man sie nicht gleichstellen. Kinder in Deutschland haben es nicht gut, egal ob in West oder Ost. Ein ausführlicher Essay von Ingo J. Skoneczny zur „Entschädigung“ der
Heimkinder Ost[1] führt nun zu heftigem Widerspruch von Lutz Adler.[2]
[1] http://www.erzieherin.de/wie-die-entschaedigung-zu-neuem-unrecht-fuehrt.php [2] Lutz Adler http://dierkschaefer.files.wordpress.com/2014/01/adler.pdf
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Dierk Schaefers Blog: Das dürfte Aufsehen erregen Der Europäische Gerichtshof macht einen Staat (Irland) verantwortlich für den Mißbrauch an Schulen, auch wenn es sich um kirchliche Schulen gehandelt hat.[1]
Auszüge aus dem Bericht des WDR: [2] »Das Straßburger Gericht stützte sich in seinem Urteil ausdrücklich nicht auf die mittelbare Verantwortung, die der irische Staat trage, weil er seine Schulen der
Obhut der Katholischen Kirche anvertraut hatte. Stattdessen stellte das Gericht allgemeingültig fest, der Staat trage die Verantwortung dafür, dass alle Kinder in allen Schulen vor Missbrauch geschützt würden
und dass Mechanismen bestünden, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Dieser Ansatz reicht über Irland hinaus und erfasst wohl auch Privatschulen, mit denen der Staat direkt nichts zu tun hat.«
»Irlands Volksschulen waren damals wie auch heute fast ausschließlich unter der Kontrolle der Katholischen Kirche. Der Staat bezahlte zwar die Lehrerlöhne, mischte sich aber nicht in den Schulalltag ein.«
»Die Klägerin habe unmenschliche und entwürdigende Behandlung erlitten und sei der Möglichkeit beraubt worden, sich Recht zu verschaffen. Sie habe daher Anspruch auf Genugtuung.« Der irische
Erziehungsminister, Ruairi Quinn, kündigte Konsequenzen an. Er sei froh für die Klägerin, dass sie das erwünschte Ergebnis erzielt habe und werde sich nun damit beschäftigen, was das bedeute.«
Der mit
den vergleichbaren deutschen Verhältnissen vertraute Leser erkennt die Bedeutung der Straßburger Gerichtsentscheidung: Nicht nur die Mißbrauchsopfer, sondern auch die Mißhandlungs- und Ausbeutungsopfer in
deutschen Kinderheimen jeglicher Art dürfen Hoffnung schöpfen: Auch sie haben unmenschliche und entwürdigende Behandlung erlitten , auch sie sind der Möglichkeit beraubt worden, sich Recht zu verschaffen. Sie
habe daher Anspruch auf Genugtuung. Ja, werden manche sagen, da gibt es doch den Heimkinderfonds. Falsch! Denn dort geht es erklärtermaßen nicht um Rechtsansprüche, sondern um freiwillige Unterstützung in
prekären Lebenslagen, die auf die Heimzeit zurückzuführen sind. So könnte den findigen Fonds-Erfindern ihr eigene Schutzkonstruktion schmerzhaft auf die Füße fallen. Ich gönne es ihnen.
[1] Dank an Martin Mitchell/Australien, der auf die Gerichtsentscheidung aufmerksam gemacht hat. [2] http://www.wdr5.de/sendungen/diesseitsvoneden/missbrauchirland100.html
Ähnliche BeiträgeKK: KirchenKonkurs In "heimkinder"Kirche – In Österreich wird’s ernst In "Kirche"„Er ist ein Priester, du mußt ihm gehorchen“ In "Kirche"
Beschlagwortet mit:"Europäischer Gerichtshof", Entschädigung, Kinderheime, Kirche, Missbrauch, Schulen, Staat, Verjährung
Einen entsprechenden Bericht gab es bereits am 28.01.14 im SPIEGEL, zu erreichen über http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0.1518.946001.00.html Unsere Interessengemeinschaft lässt
einen auf Europarecht spezialisierten Anwalt die Rechtssituation für Klagen gegen die BRD bzw. einzelne Bundesländer prüfen. http://www.spiegel.de/panorama/justiz/egmr-billigt-irischen-missbrauchsopfer-entschaedigung-zu-a-9
46001.html
Erst strippen, dann kassieren: "Bitte
schildern Sie die Umstände und den Hergang der Missbrauchstat" Dierk Schaefers Blog: Betr.: »Anerkennung Leid« »Die Evangelische
Kirche von Westfalen, die lippische Landeskirche und die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe übernehmen Verantwortung in Anerkennung des Leids Betroffener sexualisierter Gewalt, das in ihren Einrichtungen und
Arbeitsfeldern zugefügt und erlitten wurde.« »Die finanzielle Leistung in Anerkennung des Leids wird in Höhe von 5.000,00 Euro gewährt. Diese Leistung erfolgt unabhängig von Art und Schwere des Unrechtes,
das die Betroffenen erlitten haben. Die Leistung versteht sich weder als Wiedergutmachung noch als Entschädigung, sondern erkennt symbolhaft das zugefügte Leid an.« »Leistungen in Anerkennung des Leids sind
freiwillige Leistungen, die ohne Anerkenntnis einer Rechtspflicht erfolgen. Für diese freiwilligen Leistungen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Aus der Gewährung dieser freiwilligen Leistungen können keine neuen
Rechtsansprüche hergeleitet werden oder etwa aus der Gewährung der freiwilligen Leistungen entstehen.«[1] »Voraussetzungen
Leistungen in Anerkennung des erlittenen Leids können von Personen geltend gemacht werden, a) wenn sie von sexualisierter Gewalt durch Mitarbeitende einer kirchlichen Körperschaft oder Einrichtung im Bereich
der beiden Landeskirchen oder einer diakonischen Körperschaft oder Einrichtung im Bereich des Diakonie RWL e.V. betroffen sind, b) sie zum Tatzeitpunkt minderjährig waren und c) wenn zusätzlich ein
institutionelles Versagen kirchlicher Verantwortungsträger ursächlich oder mitursächlich für das erlittene Leid war.« [2] Es geht also ausschließlich um sexuelle Übergriffe von Einzeltätern, nicht um die
Strukturen, die Mißhandlungen und Ausbeutung in diversen Erziehungseinrichtungen förderten, erst recht nicht um eine fehlgeleitete Theologie. Diese Mißhandlungen sind nicht einmal finanziell-symbolisch
anerkennenswert. Die schriftführenden Kirchen schützen
ihre Heime und ihre Vergangenheit. Was soll falsch gewesen sein? Und damit die Bittsteller ihre Kindheitserlebnisse noch einmal so richtig nachkosten können, geht das Antragsformular ins Detail: »Bitte benennen Sie die Tatzeit so genau wie möglich. Es ist auch die Angabe eines Zeitraums möglich. Bitte machen Sie deutlich, wenn es sich um mehrere Mißbrauchsfälle gehandelt hat. … Bitte schildern Sie die Umstände und den Hergang der Missbrauchstat. Sie können ein Zusatzblatt verwenden.«[3]
Vielleicht sollten die Opfer selber eine Frage anfügen, ob nämlich die Mitglieder der Kommission beim Lesen ihrer Sexualreports irgendwelche Regungen gehabt haben – „und wenn welche? Bitte beschreiben Sie
sie so genau wie möglich. Sollte der Platz nicht ausreichen, nehmen Sie ein Zusatzblatt. Ihre Angaben sind mir wichtig; sie helfen mir für die Gestaltung der weiteren Kommunikation mit Ihnen.“
[1] Quelle für diese Zitate: http://www.fuvss.de/fuer-betroffene/anerkennung-leid/ [2] Zitate aus http://www.fuvss.de/fileadmin/mediapool/baukaesten/FS_fuvss/2013-10-17-VerfRegAnerkennungLei d.pdf
[3] http://www.fuvss.de/fileadmin/mediapool/baukaesten/FS_fuvss/2013-11-04-AnerkennungLeid-Antrag
_form.pdf Das Formular gibt es hier: http://www.fuvss.de/fileadmin/mediapool/baukaesten/FS_fuvss/2013-11-04-AnerkennungLeid-Antrag
_form.pdf
Auszug aus dem Fragebogen noch einmal hier: II. Angaben zur Tat 1. Täterin/Täter Bitte geben Sie den Namen der Täterin oder des Täters und deren oder dessen
Funktion zur Tatzeit an, soweit Ihnen dies bekannt ist. Name, Vorname Funktion der Täterin/des Täters zur Tatzeit 2. Tatort Bitte benennen Sie die Institution, innerhalb welcher der sexuelle
Missbrauch, den Sie minderjährig erfahren mussten, begangen wurde und beschreiben Sie ggf. den genauen Tatort. Institution Ort ggf. Beschreibung des Tatorts 3. Tatzeit Bitte benennen Sie die Tatzeit
so genau wie möglich. Es ist auch die Angabe eines Zeitraums möglich. Bitte machen Sie deutlich, wenn es sich um mehrere Fälle sexuellen Missbrauchs gehandelt hat. 4. Tathergang Bitte schildern Sie die
Umstände und den Hergang der Missbrauchstat. Die Angaben sind für die weitere Aufklärungsarbeit unerlässlich. Sie können ein Zusatzblatt verwenden. 5. Umgang mit dem Missbrauchsfall Wussten andere
Personen von dem sexuellen Missbrauch, den Sie minderjährig erfahren mussten? Wurde Druck auf Sie oder auf andere ausgeübt, keine Ermittlungen einzuleiten, keine Anzeige oder Mitteilung an vorgesetzte Stellen oder
an Dritte zu erstatten? Wissen Sie von anderen Fällen sexualisierter Gewalt in dieser Einrichtung?
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Autoritäre Erziehung in Heimen Haasenburg bald wieder offen? Das OVG hatte überraschend bei einem Erörterungstermin vor zwei Wochen entschieden, dem Betreiber und dem Jugendministerium einen Vergleich vorzuschlagen. Mit
einer solchen Einigung sollen beide Seiten leben können. Bislang gingen Insider allenfalls von einer finanziellen Entschädigung für der Träger aus. ... Das Ministerium hatte der Haasenburg GmbH wegen
Misshandlungsvorwürfen Ende 2013 die Betriebserlaubnis entzogen. Der Betreiber war mit einem Eilantrag dagegen vor dem Verwaltungsgericht Cottbus gescheitert und zog dann vor das OVG. http://www.taz.de/Autoritaere-Erziehung-in-Heimen/!136002/
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Ex-Heimkinder: Warnung vor einer Abtretungsvereinbarung
Es gibt einige Menschen, die ehemaligen Heimkindern uneigennützig und kostenlos zur Seite stehen, wenn es darum geht, Beiträge aus dem Opferfonds des
Bundes, der Länder und der Kirchen für misshandelte Heimkinder oder aus anderen Beihilfetöpfen zu bekommen. Dazu gehört beispielsweise der „Verein ehemaliger Heimkinder e.V.“ (VeH), der eine große
Internetpräsenz betreibt (http://www.veh-ev.eu)
und reichlich Informationen zur Verfügung stellt. Für den Bereich behinderter Heimopfer bietet sich die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ an, die auf ihrer HP www.gewalt-im-jhh.de ebenfalls umfangreiche Informationen bietet und in Einzelfällen behinderte Opfer vertritt. Beide HP’s zeichnen sich dadurch aus, dass die Opfer eigentlich keine weiteren Hilfen brauchen, weil detailliert beschrieben ist, wie und wo diese Gelder beantragt werden können. Oft ist allerdings moralische Unterstützung nötig und die bieten die Vorstandsmitglieder vom VeH allemal. (Kontakte unter: http://www.veh-ev.eu/Der_Verein/Der_Vorstand/der_vorstand.html)
Allerdings gibt es auch Heimopfervertreter, die ihre Hilfe gegen Bezahlung anbieten. Sie fordern einen bestimmten Betrag für ihren Leistungsaufwand.
Ähnliches konnten die Heimopfer nach der Installation des Opferfonds beobachten, als die meisten Bundesländer sich aus dem Opferfonds von 120 Mio. Euro zunächst einmal 10 % aufteilten. Die staatlichen Stellen,
die in der Aufsichtspflicht völlig versagt und damit die unzähligen Verbrechen erst ermöglicht haben, lassen sich die Regulierung ihrer Fehler auch noch bezahlen. Soviel zur Moral.
In Berlin firmiert eine solche Opfervertretung, die kaum einzuordnen ist. Sie oder er, oder auch beide, sind Präsidenten dieses Vereins, sie oder er sind
oder waren Opfer in Heimen. Die Darstellungen sind unterschiedlich. So bescheinigt beispielsweise der VeH einen Fall, in dem sich ein Mensch zunächst nicht als Opfer, dann aber doch als ein solches eintragen lassen
wollte.
Die Homepage ist dünn; es steht viel zu der Rubrik, was dieser Verein will. Konkret ist aber nicht nachzulesen oder auf den ersten Blick zu finden, wie denn
nun diese Hilfen aussehen und was die Leistungen kosten. Erstaunlich ist auch, dass der Vorstand nur aus zwei Mitgliedern zu bestehen scheint; - jedenfalls sind andere Namen nicht zu finden. Der Verein soll
äußerst streitsüchtig sein und jeden, der sich kritisch über ihn äußert, direkt verklagen. Ich kommentiere dies alles allerdings nicht.
Was mich stutzig macht, ist eine im Internet kursierende Abtretungsvereinbarung. Sie hat zum Inhalt, dass der Leistungsnehmer alle Forderungen gegen
beispielsweise Heimträger, staatliche oder kirchliche Stellen, etc. an den Leistungserbringer abtritt.
Ich rate von einem solchen Vertragsabschluss ab. Mir scheint, dass mit einer solchen Unterschrift zuviel Befugnisse dem Opfervertreter übertragen werden, die
im Nachhinein nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Stutzig macht mich aber auch, dass ich selbst auf diesem Formular keine Angaben über die Leistungsentgelte finde. Darum empfehle ich jenen, die ihre
Anträge selbst nicht durchsetzen wollen oder können, eine Vereinbarung zu treffen, nach der der Leistungserbringer prozentual aus den Opferleistungen bezahlt wird. Bis dahin fließen mögliche Gelder auf das Konto
der Opfer und sind dort zunächst einmal vor irgendwelchen Zugriffen geschützt.
Heimopfer, Gewalt, Missbrauch, Zwangsarbeit, Runder Tisch Heimerziehung, Antje
Vollmer, Evangelische Kirche, Katholische Kirche, Caritas, Diakonie
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01. Juli 2014 MEDIENMITTEILUNG
RUNDER TISCH [Schweiz]: BETEILIGTE LEGEN
GEMEINSAME VORSCHLÄGE VOR Der Runde Tisch für die Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen hat heute in Bern einen Bericht mit zahlreichen
Massnahmenvorschlägen zuhanden der politischen Behörden verabschiedet. Er schlägt namentlich finanzielle Leistungen zugunsten der Opfer vor, aber auch deren Beratung und Betreuung, eine umfassende Aktensicherung
und Akteneinsicht sowie die wissenschaftliche Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels der Schweizer Sozialgeschichte. Für den Runden Tisch ist klar, dass Staat und Gesellschaft in der Schuld der Opfer stehen. ...
Finanzielle Leistungen sind unabdingbar Viele Opfer haben schwere finanzielle Nachteile erlitten, die sich auf ihr ganzes Leben auswirken (mangelnde Ausbildung, schlecht bezahlte berufliche Tätigkeiten, tiefe
AHV-Renten, keine oder nur bescheidene berufliche Vorsorge etc.). Aus diesem Grund erachtet der Runde Tisch finanzielle Leistungen zugunsten der Opfer als unabdingbar. Er schlägt dafür eine Kombination zwischen
einem einmaligen Solidaritätsbeitrag und monatlichen Beiträgen vor, die mit der AHV-Rente ausbezahlt werden sollen. http://www.fuersorgerischezwangsmassnahmen.ch/de/2014-07-01_mm_runder_tisch.html
Dazu Erich Kronschnabel im Blog des Theologen Dierk Schäfer: Von: Mail von E.K. <e.kronschnabel@googlemail.com> Datum: 2. Juli 2014 08:15
Betreff: Fwd: [Neuer Beitrag] Was der Runde Tisch in kurzer Zeit erreicht hat, übertrifft selbst die zuversichtlichsten Erwartungen An: info@antje-vollmer.de Guten Tag, Frau Vollmer! Als Opfer Ihrer
Heimkinder-Verhöhnungsaktion, Runder Tisch Heimerziehung genannt, übermittele ich Ihnen das schweizerische Ergebnis zur gleichen Thematik. http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/02/was-der-runde-tisch-in-kurzer-zeit-erreicht-hat-
ubertrifft-selbst-die-zuversichtlichsten-erwartungen/ Was sagt uns dieses Ergebnis aus der Schweiz? Dass Sie und die Vertreter der
Täternachfolgeinstitutionen ein erbärmlich menschenverachtendes Machwerk gegen die Opfer ablieferten, das von Ihren Gesinnungsfreunden in der Politik übernommen und festgeschrieben wurde. Sie dürfen für sich
den Titel “Furchtbarste Theologin” in Anspruch nehmen. Ihr Name ging in die Heimkindergeschichte ein, er steht für Menschenverachtung in bösartigster Form. Erich Kronschnabel http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/02/was-kann-und-soll-ich-als-theologe-dazu-sage
n/
Stuttgarter Nachrichten.de: Steve Przybilla, 30.06.2014 16:30 Uhr - Studie Katholische Hochschule Freiburg Die stillen Leiden der Heimkinder Auch in
Behinderten-Einrichtungen wurden früher Kinder misshandelt. In welchem Ausmaß, das versucht gerade die Katholische Hochschule in Freiburg zu ergründen. Die Zusammenarbeit mit den Behinderteneinrichtungen laufe
gut, so die Projektleitung. http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.studie-katholische-hochschule-freiburg-die-stillen-lei den-der-heimkinder.70d81fee-12d2-42a7-880e-686af1f04788.html
Dazu Dierk Schäfer in seinem Blog: ... Sehr geehrte Frau Arnold, der Zeitung entnahm ich die Information über Ihr Forschungsvorhaben über die ehemaligen Heimkinder. Als mit der Materie
befaßter nicht Betroffener kam mir sofort „noch ‘ne Studie“ in den Sinn. Zu fragen ist nicht nur nach der gesellschaftlichen Relevanz Ihres Vorhabens, sondern auch nach der wissenschaftlichen. Betroffene
urteilen härter: „Ausgerechnet die Täterorganisationen lassen Gutachten über ihre eigenen Taten erstellen. Wie wären wohl Reaktion auf eine Studie über die Verbrechen Nazideutschlands, die ein
post-faschistisches Institut im Auftrag der NPD durchführt? Wie würden die Ergebnisse ausfallen?“ (Kommentar zu http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/06/30/heimkinder-systematisch-geschlagen-vergewa
ltigt-und-zur-zwangsarbeit-verdonnert/ ). Die Verbrechen an den ehemaligen Heimkindern sind zwar nicht flächendeckend aber exemplarisch gut
aufgearbeitet. Was uns fehlt ist die wissenschaftliche Aufarbeitung der Vorgänge am Runden Tisch und drum herum. Hier gibt es bereits treffende Einschätzungen von Prof. Manfred Kappeler. Doch hier wäre vertiefte
Quellenarbeit über die politischen Hintergründe nötig. Interessant wäre schon, ob und inwieweit Sie Zugang erhalten zu staatlichen und kirchlichen Archiven, Zugang zu den Beteiligten – und ob diese frei
sprechen dürfen. Ich gehe von einem großen Betrug an den ehemaligen Heimkindern aus, denn es gibt dafür deutliche Belege im Ablauf des Runden Tisches. Das hätte ich aber gern wissenschaftlich überprüft. Daß
Runde Tische anders zusammengesetzt auch anders arbeiten können, sieht man hier: http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/02/was-der-runde-tisch-in-kurzer-zeit-erreicht-hat-
ubertrifft-selbst-die-zuversichtlichsten-erwartungen/ Im Kontrast dazu: http://dierkschaefer.wordpress.com/2011/01/31/der-runde-tisch-heimkinder-und-der-erfolg-der-
politikerin-dr-antje-vollmer/ Sie werden sicherlich Ihr Projekt nicht aufgaben wollen, es wäre aber gut, wenn Sie es erweitern.
Mit freundlichem Gruß Dierk Schäfer PS: Wie Sie sehen (werden), läuft zu dieser Thematik Vieles über das Internet. Auch mein Mail an Sie wird heute noch in meinem Blog erscheinen. http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/02/noch-ne-heimkinderstudie/
Dazu auch die "Freie Arbeitsgruppe JHH 2006": Frau Laura Arnold Katholische Hochschule Freiburg E-Mail: laura.arnold@kh-freiburg.de Ihre geplante Studie über ehemalige Heimkinder
Sehr geehrte Frau Arnold! Durch Information erfuhr ich heute von Ihrer geplanten neuen Studie zu den Verbrechen an ehemaligen Heimkindern. In den „Stuttgarter-Nachrichten.de“ werden Sie mit der Bemerkung
wiedergegeben, daß Ihre Zusammenarbeit beispielsweise mit den Behinderteneinrichtungen gut laufe. Darüber freuen wir uns sehr. Weniger freuen wir uns darüber, daß Sie offensichtlich mit Gruppierungen
Betroffener, die ebenso Untersuchungen zu diesem Thema ausgeführt haben, nicht in Kontakt getreten sind. Unsere „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ kann Sie umfangreich über die Verbrechen im
Johanna-Helenen-Heim der damaligen Orthopädischen Anstalten Volmarstein bei Hagen (heute Evangelische Stiftung Volmarstein) informieren. Hier ein Link, der Sie zu unseren Ermittlungen führt: http://gewalt-im-jhh.de/Aufarbeitung_der_Grausamkeiten_171108.pdf Bei Durchsicht unserer Homepages werden Sie feststellen, daß wir auch über andere Behinderteneinrichtungen berichtet haben. 1. HP: http://gewalt-im-jhh.de 2. HP: http://www.gewalt-im-jhh.de/hp2/index.html
Die Historiker Dr. Ulrike Winkler und Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl haben ebenso über Volmarstein, aber auch in anderen Einrichtungen recherchiert. Diese Links hilft Ihnen weiter: http://gewalt-im-jhh.de/Bericht_der_Historiker_Prof__S/bericht_der_historiker_prof__s.html http://gewalt-im-jhh.de/Gewalt_in_der_Korperbehinderte/gewalt_in_der_korperbehinderte.html Unsere
gesamte Homepage gibt es auch als CD gegen Material- und Portokosten zur freien Verwendung. Sollten Sie Bedarf haben, schreiben Sie mich einfach an. Umfangreiche Informationen stellt Ihnen auch Herr
Dipl.-Theologe/Dipl.-Psychologe Dierk Schäfer aus Bad Boll zur Verfügung. Hier sein Blog: http://dierkschaefer.wordpress.com Ob angesichts der Fülle des schon vorhandenen Materials eine weitere Studie nötig ist, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Mit freundlichen Grüßen
i.A. Helmut Jacob
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Vorbildlich: Runder Tisch für Heim- und Erziehungsopfer in der Schweiz kämpft
für echte Entschädigung
Ihr Forderungskatalog
1. Anerkennung des Unrechts
Der Runde Tisch schlägt vor, für alle Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen an Orten, die eine besondere Bedeutung haben, ein
Mahn- bzw. Denkmal oder eine Gedenkstätte zu errichten. Mindestens ein Mahn- oder Denkmal bzw. eine Gedenkstätte soll von gesamtschweizerischer Bedeutung sein.
2. Beratung und Betreuung
2.1 Der Runde Tisch schlägt die finanzielle Unterstützung einer gemeinsamen Plattform für Suchdienste vor.
2.2 Der Runde Tisch schlägt die Ausdehnung des Geltungsbereichs des Opferhilfegesetzes auf die Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen
im Hinblick auf die Unterstützung durch die Beratungsstellen und die Kostenbeiträge vor. Dabei ist auch zu prüfen, ob der zeitliche Geltungsbereich zu präzisieren ist.
3. Akteneinsicht / Aktensicherung / Bestreitungsvermerke
3.1 Der Runde Tisch schlägt vor, dass die Verantwortlichen der kantonalen, kommunalen und privaten sowie insbesondere der kirchlichen Archive weiterhin
sensibilisiert und in Bezug auf Aktenführung, Aktensicherung und Gewährung von Akteneinsicht durch die Staatsarchive unterstützt werden. Die Verantwortlichen jener Archive, zu denen bislang kein Zugang bestand,
sollen den Betroffenen Akteneinsicht gewähren.
3.2 Der Runde Tisch schlägt vor, dass die bisherige Praxis bei der Anbringung von Bestreitungsvermerken weitergeführt wird, und dass die
Archivmitarbeitenden die Betroffenen bei der Formulierung von Bestreitungsvermerken und Gegendarstellungen weiterhin unterstützen.
3.3 Der Runde Tisch schlägt vor, die im Rehabilitierungsgesetz vorgesehenen Vorschriften betreffend Archivierung in geeigneter Form in die zu schaffende
Rechtsgrundlage für die Rehabilitierung aller Gruppen von Betroffenen des Runden Tisches zu übernehmen.
3.4 Der Runde Tisch schlägt vor, der Änderung des Zivilgesetzbuches (Adoptionsrecht) erhöhte Priorität einzuräumen. Es ist zudem zu prüfen, ob und wie
bei Adoptionen bereits vor der Inkraftsetzung der neuen Regelung eine Kontaktnahme ermöglicht werden kann.
4. Finanzielle Leistungen
4.1 Der Runde Tisch schlägt vor, substantielle finanzielle Leistungen zugunsten der Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen
vorzusehen. Er schlägt vor, die gesetzliche Grundlage für einen Solidaritätsfonds zu schaffen. Einzig der SBV will die finanziellen Leistungen auf Härtefälle beschränken.
4.2 Der Runde Tisch schlägt vor, in Ergänzung zum vorgeschlagenen Solidaritätsfonds eine gesetzliche Grundlage für die Ausrichtung eines Zuschlags zur
AHV-Rente an alle rentenbeziehenden Opfer zu schaffen. Einzig der SBV will diesen Zuschlag auf Härtefälle beschränken.
4.3 Der Runde Tisch schlägt vor, die Soforthilfe bei der Berechnung der Sozialhilfe, der So- zialversicherungsleistungen und weiterer Sozialleistungen
(z.B. Bedarfsleistungen) sowie bei der Steuerveranlagung nicht als anrechenbares Einkommen zu berücksichtigen.
4.4 Der Runde Tisch schlägt vor, dass die kantonalen Behörden angehalten werden, ihren Ermessensspielraum zu nutzen und die Soforthilfe als unpfändbaren
Vermögenswert zu betrachten.
4.5 Der Runde Tisch schlägt vor, die besondere Situation von Opfern fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen bei der Überprüfung und
Festsetzung von Voll- und Teilrenten der IV zu berücksichtigen.
4.6 Der Runde Tisch schlägt vor, die Betreibungs- und Konkursämter betreffend Nicht- pfändbarkeit der Leistungen der Soforthilfe zu informieren sowie die
gesetzliche Grund- lage für den Solidaritätsfonds so auszugestalten, dass eine Pfändung von finanziellen Leistungen an Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierun- gen ausgeschlossen wird.
4.7 Der Runde Tisch schlägt vor, bei der Beurteilung von Gesuchen um Steuererlass von
Opfern mit tiefen Einkommen den Ermessensspielraum zu ihren Gunsten auszuüben.
4.8 Eine Minderheit des Runden Tisches schlägt vor, den Opfern von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen auf Lebzeiten ein GA 2. Klasse zu
finanzieren.
5. Wissenschaftliche Aufarbeitung
5.1 Der Runde Tisch schlägt vor, den Schweizerischen Nationalfonds mit der Durchführung eines Nationalen Forschungsprogramms zum Thema fürsorgerische
Zwangsmassnah- men und Fremdplatzierungen zu beauftragen. Für den Fall, dass kein solches Pro- gramm zustande kommen sollte, schlägt der Runde Tisch vor, durch eine Gesetzesän- derung den Auftrag der
Unabhängigen Expertenkommission gemäss Artikel 5 des Bun- desgesetzes zur Rehabilitierung administrativ versorgter Menschen im Sinne einer um- fassenden Aufarbeitung zu erweitern.
5.2 Der Koordination zwischen Unabhängiger Expertenkommission und Nationalem For- schungsprogramm sowie der nachhaltigen Vermittlung soll besondere Beachtung
ge- schenkt werden. Im Rahmen der Forschungsprojekte sollen Anlaufstellen für Zeitzeu- ginnen und Zeitzeugen geschaffen werden, und es sollen auch die Psychiatriegeschich- te, die strafrechtliche Unterbringung, die
Nachfolgegeneration / Zweitgeneration sowie die Medikamentenversuche berücksichtigt werden.
6. Öffentlichkeitsarbeit / gesellschaftspolitische Sensibilisierung
6.1 Der Runde Tisch schlägt vor, die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung für die
Sensibilisierung der Öffentlichkeit aufzubereiten.
6.2 Der Runde Tisch schlägt vor, die Ausstellung «Enfances volées – Verdingkinder reden» und eine allfällige Aktualisierung und Erweiterung dieser
Ausstellung finanziell zu unter- stützen.
6.3 Der Runde Tisch schlägt vor, das Thema in den Schulbüchern und in anderen Lehrmit- teln zu behandeln. Er schlägt zudem vor, die Schulen aufzufordern,
Betroffene einzula- den, damit sie über ihr Schicksal und ihre Erfahrungen berichten können.
6.4 Der Runde Tisch schlägt vor, dass sich auch die zukünftigen Fachpersonen insbeson- dere im Sozialbereich sowie in der Rechtswissenschaft im Rahmen
der Berufsbildung mit dem Thema fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen aus- einandersetzen.
6.5 Der Runde Tisch schlägt vor, eine Sonderbriefmarke mit Zuschlag zu Gunsten der Op- fer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen
herauszugeben und eine Gedenkmünze für die Opfer prägen zu lassen.
6.6 Der Runde Tisch schlägt vor, sicherzustellen, dass auch betroffene Personen im Straf- und Massnahmenvollzug informiert werden.
6.7 Der Runde Tisch schlägt vor, ein Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln.
Dazu gehört, dass die Website www.fszm.ch laufend aktualisiert wird.
6.8 Der Runde Tisch schlägt vor, zu prüfen, ob eine Änderung des Strafgesetzbuchs zur Verhinderung und Bestrafung der Verspottung und Verunglimpfung der
Opfer von für- sorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 notwendig ist.
7. Organisatorische Massnahmen
7.1 Der Runde Tisch schlägt vor, den Runden Tisch und die Funktionen des Delegierten vorläufig weiterzuführen.
7.2 Der Runde Tisch schlägt vor, das Betroffenenforum vorläufig weiterzuführen.
7.3 Der Runde Tisch schlägt vor, die Selbsthilfe der Betroffenen zu fördern. Dazu sollen insbesondere in den sieben Grossregionen der Schweiz unter
Berücksichtigung der ländlichen Regionen sogenannte Selbsthilfezentren oder Selbsthilfegruppen eingerich- tet werden. Betroffene von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierun- gen sollen mit
staatlicher Unterstützung Plattformen einrichten können, die ihnen Hilfe zur Selbsthilfe bieten (z.B. Informations- und Erfahrungsaustausch, Massnahmen zur Entfaltung und Entwicklung von persönlichen und
beruflichen Ressourcen).
7.4 Der Runde Tisch schlägt vor, Projekte von Betroffenen bzw. von deren Organisationen finanziell zu unterstützen.
Zusammenfassende Aufarbeitung und Begründung für die Forderungen des Runden
Tisches in der Schweiz
Die vor 1981 getroffenen fürsorgerischen Zwangsmassnahmen gegenüber Jugendlichen und Erwachsenen sowie die Fremdplatzierungen von Kindern und Jugendlichen
sind ein dunkles Kapitel der schweizerischen Sozialgeschichte. Viele unter uns lebende Mitmenschen leiden nach wie vor schwer unter dem Unrecht und Leid, das sie erfahren haben. Die Thematik ist noch kaum
wissenschaftlich erforscht. Eine umfassende politische und gesellschaftliche Auf- arbeitung erfolgte bisher nur teilweise (so z.B. bei den Kindern der Landstrasse und den Zwangssterilisierungen).
In jüngerer Zeit drang dieses Thema vermehrt ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Verschie- dene Veranstaltungen, Ausstellungen und Gedenkanlässe haben das
Leiden der Opfer und den gesellschaftlichen Kontext thematisiert, und es wurde versucht, erste Schritte hin zu ei- ner Aussöhnung zu ermöglichen. Auf nationaler Ebene folgten nach längerem Stillstand Ge-
denkanlässe in den Anstalten Hindelbank (2010) für die administrativ versorgten Menschen und im Kulturcasino Bern (2013) für alle Gruppen von Betroffenen.
Vor diesem Hintergrund wurde im Juni 2013 von Frau Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes, ein
Runder Tisch einge- setzt. Dieser Runde Tisch hat den Auftrag, eine umfassende Aufarbeitung der fürsorgeri- schen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 vorzubereiten und in die We- ge zu leiten. Am
Runden Tisch nehmen paritätisch betroffene Personen und Vertreter und Vertreterinnen von Betroffenenorganisationen sowie von interessierten Behörden, Institutio- nen und Organisationen teil. Um weiteren
Betroffenen zu ermöglichen, sich mit ihren Anlie- gen in die laufenden Arbeiten des Runden Tisches einzubringen, wurde zudem ein Betroffe- nenforum ins Leben gerufen.
Mit dem vorliegenden Bericht und der Verabschiedung eines Massnahmenkatalogs zuhan- den der Entscheidungsträger in der Politik und in verschiedenen
Institutionen schliesst der Runde Tisch ein Jahr nach seiner Einsetzung einen ersten, sehr wichtigen Teil seiner Arbei- ten ab. Der Runde Tisch hat bereits mehrere wichtige Massnahmen getroffen, eingeleitet oder
unterstützt: So wurden in den Kantonen Anlaufstellen aufgebaut, die den Betroffenen beratend und unterstützend zur Seite stehen. Weiter wurden Empfehlungen betreffend die Aktensicherung und den Aktenzugang
erlassen sowie ein Soforthilfefonds für Opfer von für- sorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen geschaffen, die sich aktuell in schwierigen finanziellen Verhältnissen befinden.
Die vom Runden Tisch im Bericht vorgeschlagenen weiteren Massnahmen betreffen die An- erkennung des Unrechts, die Öffentlichkeitsarbeit und organisatorische
Vorkehrungen. Wich- tige Vorschläge betreffen sodann finanzielle Leistungen sowie die wissenschaftliche Aufar- beitung. Die Realisierung einzelner Massnahmenvorschläge, namentlich für finanzielle Leis- tungen,
erfordert die Schaffung gesetzlicher Grundlagen. Andere wiederum, wie etwa die Lancierung eines Nationalen Forschungsprogramms zur wissenschaftlichen Aufarbeitung sowie die Massnahmen zur Sensibilisierung der
Öffentlichkeit, können auch ohne neue Ge- setzesgrundlagen realisiert werden.
Die Arbeiten des Runden Tisches und was daraus für die Betroffenen sowie für die ganze Schweiz entstehen kann, bieten eine historische Chance, dieses
schwierige Kapitel aufzuar- beiten und gleichzeitig dazu beizutragen, dass sich solches Unrecht nicht wiederholt.
http://www.fuersorgerischezwangsmassnahmen.ch/pdf/RT_Bericht_Vorschlaege_de.pdf
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14. Juli 2014 Aufruf an die Heimis zur Abstimmung "Für die Verteidigung
der katholischen Kirche in Deutschland !"http://www.tfp-deutschland.de/kampagne/christenhass_neu.html?gclid=CM-ukbzhvb8CFQI
ewwodL1IAjA#sthash.qwdspbSX.7JSO13Fl.dpuf
Liebe Heimis! Wer ist prädestinierter, die Ehre der katholischen Kirche zu retten, als ehemalige Heimkinder, die in Heimen unter kirchlicher
Trägerschaft verprügelt, vergewaltigt, psychisch kaputt gemacht und in den Wahnsinn getrieben wurden? Also stimmt ab zur „Verteidigung der katholischen Kirche in Deutschland“. Nirgends steht, dass nur die
Katholiken abstimmen dürfen; also sind auch die Evangelen gefordert. Auch ich habe abgestimmt. Ich fürchte, dem Blogbetreiber gefallen meine Antworten nicht.
9. Juli 2014 KABINETTSBESCHLUSS: Mehr Geld für die Heimkinder der DDR
Das Bundeskabinett hat die Aufstockung des Fonds "Heimerziehung in der DDR" beschlossen. Die endgültige Höhe der zusätzlichen Mittel wird aber
erst nach Ablauf der Anmeldefrist im September festgelegt - wenn die Zahl der Betroffenen feststeht.
http://www.deutschlandfunk.de/kabinettsbeschluss-mehr-geld-fuer-die-heimkinder-der-ddr.1 818.de.html?dram:article_id=291289
Mein Kommentar:
Ein echtes Kabinettstückchen. Der Beschluss dokumentiert die Hoffnung der Regierung, dass wegen der noch kurzen verbleibenden Anmeldefrist möglichst wenig
Opfer vorstellig werden. Schadensbegrenzung nennt man das und das ist die Fortsetzung der Schweinereien, die am "Runden Tisch Heimerziehung" passiert sind.
9. Juli 2014
Info Dierk Schäfer, Bad Boll: Neues aus der Haasenburg
Posted in Gesellschaft, heimkinder, Kinderrechte, Pädagogik by dierkschaefer on 9. Juli 2014
»Haasenburg-Skandal: Experten fordern bessere Heimaufsicht[1]«
»Nötig seien mehr unangemeldete Kontrollen, wie es in Krankenhäusern und in der Pflege Standard sei. Doch diese sind in der Jugendhilfe bislang nicht
vorgesehen«.
„Die Kommission hat darauf hingewiesen, dass ähnliche Vorkommnisse auch in anderen Einrichtungen nicht auszuschließen sind und dass unsere
Kontrollmechanismen nicht angemessen auf menschenunwürdige Auswüchse in der pädagogischen Praxis reagieren.“
„Es kann durchaus sein, dass noch mehr Heime solche Maßnahmen praktizieren, von denen wir keine Kenntnis haben.“
Wozu Pädagogik? Ein Arzt weiß eine Alternative zum Fixieren: „In kritischen Situationen, in denen Kinder sich selbst oder andere gefährden, könnte
anstelle von Freiheitsentzug auch eine freiwillige, zeitlich begrenzte Medikamentengabe die Situation entschärfen“, glaubt der Mediziner.
[1] Alle Zitate aus: http://www.moz.de/nachrichten/brandenburg/artikel-ansicht/dg/0/1/1299783/
http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/09/neues-aus-der-haasenburg/
14. Juli 2014
Gegen das Vergessen: Dierk Schäfer, Bad Boll erinnert an das Leid ehemaliger
Heimkinder
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Heimkids sind immer noch ein Thema. Wer von Ihnen hin und wieder meinen Blog aufsucht, weiß das. Ansonsten: Schauen Sie doch einmal wieder rein. Es gibt
neue Entwicklungen.
1. Die Heimkinder aus den psychiatrischen Einrichtungen und Heimen für Menschen mit Behinderung, vom Runden Tisch nicht beachtet, sollen nun eine
flächendeckende Studie bekommen, soweit sie katholisch sind. http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/08/neue-heimkinderstudie-im-auftrag-der-carit as/ Dort auch weiterführende Links.
2. Mit der Frage, wie die von den Nazis leergemordeten Heimplätze nach dem Krieg wieder belegt wurden und in wessen Interesse, dürfte ein neues Kapitel
eröffnet werden. http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/04/nachkriegskinder-als-frischfleisch-fur-die-ps
ychiatrien/ und http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/03/das-leid-von-kindern-in-psychiatrischen-einr
ichtungen-in-der-nachkriegszeit/
3. Auch heute noch gibt es Heime, in denen die Zustände ähnlich skandalös sind wie in den mittlerweile historischen. http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/09/neues-aus-der-haasenburg/
Wie eine Gesellschaft mit den „Überzähligen“ umgeht, mit den Menschen, die man nicht (mehr) braucht, die aber Kosten verursachen, zeugt von ihrer
Humanität.
Hier wären noch mehr Gruppen aufzuzählen, als die Heimbewohner jedweden Alters. Ich will hier nur die Alten- und Pflegeheime nennen, auf die ein großer
Teil von uns „zualtert“, auch die ehemaligen Heimkinder. http://dierkschaefer.wordpress.com/2011/07/31/wurdiges-sterben/ und http://dierkschaefer.wordpress.com/2011/12/31/2243/. Der dort genannte Vorfall liegt zwar schon etwas zurück, doch ich bekomme auch Meldungen über aktuelle Fälle.
Ihrer Aufmerksamkeit herzlich empfohlen!
Mit freundlichem Gruß
Dierk Schäfer
Freibadweg 35
73087 Bad Boll
Blog: http://dierkschaefer.wordpress.com/
01. Juli 2014 MEDIENMITTEILUNG
RUNDER TISCH [Schweiz]: BETEILIGTE LEGEN GEMEINSAME VORSCHLÄGE VOR
Der Runde Tisch für die Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen hat heute in Bern einen Bericht mit zahlreichen Massnahmenvorschlägen zuhanden der
politischen Behörden verabschiedet. Er schlägt namentlich finanzielle Leistungen zugunsten der Opfer vor, aber auch deren Beratung und Betreuung, eine umfassende Aktensicherung und Akteneinsicht sowie die
wissenschaftliche Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels der Schweizer Sozialgeschichte. Für den Runden Tisch ist klar, dass Staat und Gesellschaft in der Schuld der Opfer stehen. ...
Finanzielle Leistungen sind unabdingbar
Viele Opfer haben schwere finanzielle Nachteile erlitten, die sich auf ihr ganzes Leben auswirken (mangelnde Ausbildung, schlecht bezahlte berufliche
Tätigkeiten, tiefe AHV-Renten, keine oder nur bescheidene berufliche Vorsorge etc.). Aus diesem Grund erachtet der Runde Tisch finanzielle Leistungen zugunsten der Opfer als unabdingbar. Er schlägt dafür eine
Kombination zwischen einem einmaligen Solidaritätsbeitrag und monatlichen Beiträgen vor, die mit der AHV-Rente ausbezahlt werden sollen.
http://www.fuersorgerischezwangsmassnahmen.ch/de/2014-07-01_mm_runder_tisch.html
Dazu Erich Kronschnabel im Blog des theologen Dierk Schäfer:
Von: Mail von E.K. <e.kronschnabel@googlemail.com>
Datum: 2. Juli 2014 08:15
Betreff: Fwd: [Neuer Beitrag] Was der Runde Tisch in kurzer Zeit erreicht hat, übertrifft selbst die zuversichtlichsten Erwartungen
An: info@antje-vollmer.de
Guten Tag, Frau Vollmer!
Als Opfer Ihrer Heimkinder-Verhöhnungsaktion, Runder Tisch Heimerziehung genannt, übermittele ich Ihnen das schweizerische Ergebnis zur gleichen Thematik. http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/02/was-der-runde-tisch-in-kurzer-zeit-erreicht-h
at-ubertrifft-selbst-die-zuversichtlichsten-erwartungen/
Was sagt uns dieses Ergebnis aus der Schweiz? Dass Sie und die Vertreter der Täternachfolgeinstitutionen ein erbärmlich menschenverachtendes Machwerk gegen
die Opfer ablieferten, das von Ihren Gesinnungsfreunden in der Politik übernommen und festgeschrieben wurde. Sie dürfen für sich den Titel “Furchtbarste Theologin” in Anspruch nehmen. Ihr Name ging in die
Heimkindergeschichte ein, er steht für Menschenverachtung in bösartigster Form.
Erich Kronschnabel
http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/02/was-kann-und-soll-ich-als-theologe-dazu-sa gen/
30. Juni 2014
Stuttgarter Nachrichten.de: Studie Katholische Hochschule Freiburg
Die stillen Leiden der Heimkinder
Auch in Behinderten-Einrichtungen wurden früher Kinder misshandelt. In welchem Ausmaß, das versucht gerade die Katholische Hochschule in Freiburg zu
ergründen. Die Zusammenarbeit mit den Behinderteneinrichtungen laufe gut, so die Projektleitung.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.studie-katholische-hochschule-freiburg-die-stillen -leiden-der-heimkinder.70d81fee-12d2-42a7-880e-686af1f04788.html
Dazu Dierk Schäfer in seinem Blog:
...
Sehr geehrte Frau Arnold,
der Zeitung entnahm ich die Information über Ihr Forschungsvorhaben über die ehemaligen Heimkinder. Als mit der Materie befaßter nicht Betroffener kam mir
sofort „noch ‘ne Studie“ in den Sinn. Zu fragen ist nicht nur nach der gesellschaftlichen Relevanz Ihres Vorhabens, sondern auch nach der wissenschaftlichen. Betroffene urteilen härter: „Ausgerechnet die
Täterorganisationen lassen Gutachten über ihre eigenen Taten erstellen. Wie wären wohl Reaktion auf eine Studie über die Verbrechen Nazideutschlands, die ein post-faschistisches Institut im Auftrag der NPD
durchführt? Wie würden die Ergebnisse ausfallen?“ (Kommentar zu http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/06/30/heimkinder-systematisch-geschlagen-verge waltigt-und-zur-zwangsarbeit-verdonnert/ ).
Die Verbrechen an den ehemaligen Heimkindern sind zwar nicht flächendeckend aber exemplarisch gut aufgearbeitet. Was uns fehlt ist die wissenschaftliche
Aufarbeitung der Vorgänge am Runden Tisch und drum herum. Hier gibt es bereits treffende Einschätzungen von Prof. Manfred Kappeler. Doch hier wäre vertiefte Quellenarbeit über die politischen Hintergründe
nötig. Interessant wäre schon, ob und inwieweit Sie Zugang erhalten zu staatlichen und kirchlichen Archiven, Zugang zu den Beteiligten – und ob diese frei sprechen dürfen. Ich gehe von einem großen Betrug an
den ehemaligen Heimkindern aus, denn es gibt dafür deutliche Belege im Ablauf des Runden Tisches. Das hätte ich aber gern wissenschaftlich überprüft. Daß Runde Tische anders zusammengesetzt auch anders arbeiten
können, sieht man hier: http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/02/was-der-runde-tisch-in-kurzer-zeit-erreicht-h at-ubertrifft-selbst-die-zuversichtlichsten-erwartungen/
Im Kontrast dazu: http://dierkschaefer.wordpress.com/2011/01/31/der-runde-tisch-heimkinder-und-der-erfolg-d er-politikerin-dr-antje-vollmer/
Sie werden sicherlich Ihr Projekt nicht aufgaben wollen, es wäre aber gut, wenn Sie es erweitern.
Mit freundlichem Gruß
Dierk Schäfer
PS: Wie Sie sehen (werden), läuft zu dieser Thematik Vieles über das Internet. Auch mein Mail an Sie wird heute noch in meinem Blog erscheinen.
http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/02/noch-ne-heimkinderstudie/
Dazu auch die "Freie Arbeitsgruppe JHH 2006":
Sehr geehrte Frau Arnold!
Durch Information erfuhr ich heute von Ihrer geplanten neuen Studie zu den Verbrechen an ehemaligen Heimkindern. In den „Stuttgarter-Nachrichten.de“
werden Sie mit der Bemerkung wiedergegeben, daß Ihre Zusammenarbeit beispielsweise mit den Behinderteneinrichtungen gut laufe. Darüber freuen wir uns sehr. Weniger freuen wir uns darüber, daß Sie offensichtlich
mit Gruppierungen Betroffener, die ebenso Untersuchungen zu diesem Thema ausgeführt haben, nicht in Kontakt getreten sind.
Unsere „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ kann Sie umfangreich über die Verbrechen im Johanna-Helenen-Heim der damaligen Orthopädischen Anstalten
Volmarstein bei Hagen (heute Evangelische Stiftung Volmarstein) informieren.
Hier ein Link, der Sie zu unseren Ermittlungen führt:
http://gewalt-im-jhh.de/Aufarbeitung_der_Grausamkeiten_171108.pdf
Bei Durchsicht unserer Homepages werden Sie feststellen, daß wir auch über andere Behinderteneinrichtungen berichtet haben.
1. HP: http://gewalt-im-jhh.de
2. HP: http://www.gewalt-im-jhh.de/hp2/index.html
Die Historiker Dr. Ulrike Winkler und Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl haben ebenso über Volmarstein, aber auch in anderen Einrichtungen recherchiert. Diese
Links hilft Ihnen weiter:
http://gewalt-im-jhh.de/Bericht_der_Historiker_Prof__S/bericht_der_historiker_prof__s.html
http://gewalt-im-jhh.de/Gewalt_in_der_Korperbehinderte/gewalt_in_der_korperbehinderte.ht ml
Unsere gesamte Homepage gibt es auch als CD gegen Material- und Portokosten zur freien Verwendung. Sollten Sie Bedarf haben, schreiben Sie mich einfach an.
Umfangreiche Informationen stellt Ihnen auch Herr Dipl.-Theologe/Dipl.-Psychologe Dierk Schäfer aus Bad Boll zur Verfügung. Hier sein Blog:
http://dierkschaefer.wordpress.com
Ob angesichts der Fülle des schon vorhandenen Materials eine weitere Studie nötig ist, wage ich doch sehr zu bezweifeln.
Mit freundlichen Grüßen
i.A.
Helmut Jacob
[Info für die Leser: Ich muss korrigieren: Die Uni hat auch mit der FAG JHH 2006 Kontakt aufgenommen. Der Forschungsauftrag der Caritas bezieht sich nur auf
Heimopfer katholischer Einrichtungen.]
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Evangelische Brüdergemeinde Korntal und die „Kinderhölle Korntal“
In einem Heim der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal fanden körperliche und
sexuelle Gewaltexzesse statt.
Über die Brüdergemeinde Korntal gibt Wikipedia Auskunft:
„Die Evangelische Brüdergemeinde Korntal ist eine selbständige christliche Gemeinde, die als Körperschaft des öffentlichen Rechts in Kooperation mit der
Evangelischen Landeskirche in Württemberg seit 1819 in Korntal bei Stuttgart besteht.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Brüdergemeinde_Korntal
Über eins der Opfer, Detlev Zander, berichtet das Wochenmagazin „Kontext“ ausführlich:
„Er verlor seine Familie, seinen Beruf und die Kraft, weiterzuleben. Sein Leben lang hat Detlev Zander unter den Folgen der Misshandlungen gelitten, die ihm
als Heimkind der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal angetan wurden. Nun hat er den Mut, zu reden. Er will, dass die Verantwortlichen, die sich gerne fromm geben, zur Rechenschaft gezogen werden.“ http://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/168/kinderhoelle-korntal-2266.html
Weitere Artikel zum Thema in der Wochenzeitung "kontext": http://www.kontextwochenzeitung.de/meta/suche.html?tx_newssearch_pi1%5Bcontroller%5D=New
s
In der Browser-Suchmaschine sind zahlreiche Links nach Eingabe der Begriffe „Detlev Zander Korntal“ zu finden:
https://www.google.de/search?client=opera&q=brüdergemeinde+korntal&sourceid=opera&ie=UTF -8&oe=UTF-8#q=detlev+zander+korntal
Detlev Zander hat mit Rechtsbeistand Christian Sailer die Brüdergemeinde auf 1,3 Mio. € Schadensersatz verklagt. Zander berichtet von „Prügelorgien der
Gruppenleiterin, fast tägliche Vergewaltigung durch den Hausmeister über acht Jahre hinweg, monatelange Zwangsarbeit beim Bau des Hauses des Heimleiters“. So die „Stuttgarter Zeitung“ in
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.klage-gegen-bruedergemeinde-korntal-millionenforderung-na ch-jahrzehnten.da2b91b0-d766-4402-9702-2b40950bfade.html und weiter: „Er war 1963 als Zweijähriger vom Landesjugendamt eingewiesen worden und lebte dort bis 1977.“ Über sein weiteres Leben in der gleichen Ausgabe: „Nach dem Aufenthalt in Korntal sei Z. Krankenpfleger geworden, habe jahrelang in diesem Beruf gearbeitet und nebenher das Abitur gemacht. „Dann hat ihn die Kraft verlassen“, weil die Ereignisse aus der Kinder- und Jugendzeit in Korntal wieder hochgekommen seien. Mittlerweile sei er arbeitsunfähig und beziehe Hartz IV, es gebe ärztliche Atteste und ein psychiatrisches Gutachten nach einer Therapie.“
Laut „Kontext“-Wochenausgabe haben sich laut „Selbsthilfegruppe Korntal“ inzwischen 50 weitere Opfer gemeldet. Ihre Webseite:
www.heimopfer-korntal.de.
Zu den anfänglichen Vertuschungs- und Verharmlosungsversuchen der Korntaler Brüder nimmt der evangelische Dipl.-Theologe Dierk Schäfer, Bad Boll, in seinem
Blogeintrag „Durch zweier Zeugen Mund wird allerwegs die Wahrheit kund.“ (http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/29/durch-zweier-zeugen-mund-wird-allerwegs-die-wa hrheit-kund/) Stellung:
„Durch zweier Zeugen Mund wird allerwegs die Wahrheit kund.[1]
Erst war es „nur” ein Missbrauchsfall[2], nun gibt es mehr davon.
»Mittlerweile sind Zeitzeugen auf Zanders Fall aufmerksam geworden. Darunter Michael Spreng, der von ähnlichen Erlebnissen wie Zander berichtet. Als Kind
mit fünf oder sechs Jahren habe der Hausmeister „entsprechende Dinge“ mit ihm getan. Spreng sagt, er sei „auch noch von anderen Kinderheimkindern misshandelt“ worden. Der gelernte Bäckermeister aus
Reutlingen betont, er sei froh, dass Zander „das ins Rollen gebracht hat“. Von ähnlichen Erfahrungen berichtet auch Werner Hoeckh, ebenfalls ein ehemaliges Heimkind. Er will wie Zander die Brüdergemeinde
verklagen.«[3]
Den frommen Brüdern in Korntal sei mit Matthäus 18,20 zugerufen: Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
In Vers 6 im selben Kapitel steht übrigens: Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Abfall verführt, für den wäre es besser, dass ein
Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist.
[1] Johann Wolfgang von Goethe, »Faust I«
[2] http://dierkschaefer.wordpress.com/tag/evangelische-brudergemeinde-korntal/ und http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/07/15/noch-einmal-ins-fromme-korntal/
[3] http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/ehemalige-heimkinder-der-korntaler-bruedergemeinde-m
issbrauchsvorwuerfe-weiten-sich-aus/-/id=1622/nid=1622/did=13878868/1s229cw/“
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Abgegrast vom Blog des Theologen Dierk Schäfer, Bad Boll
Man hat gar nicht so viel Zeit, die vielen Lumpereien rund um das Thema Heimkinder zu dokumentieren. Da ist es eine große Hilfe, wenn andere Interessierte
ebenso lesen und recherchieren. Der evangelische Theologe Dierk Schäfer hat sich auf die Seite der Heimopfer gestellt und trägt auf seinem Blog wieder Fundstellen und eigene Beiträge zusammen. Hier einige
Auszüge:
„Dieses Verfahren ist notwendig“
Posted in heimkinder, Kinderrechte, Kriminalität, Politik by dierkschaefer on 8. August 2014
„Dieses Verfahren ist notwendig, da die Mittel des Fonds aus öffentlichen Geldern zur Verfügung gestellt werden und im öffentlichen Interesse darauf zu
achten ist, dass mit diesen verantwortungsvoll umgegangen wird.“
Aber ja doch. Nach dem verantwortungslosen Umgang mit Schutzbefohlenen, kommt endlich Ordnung in die Angelegenheit. Die neue Verantwortung heilt die
unverantwortlichen Ausbeutungs- und Erziehungsmaßnahmen von damals.
»Zu den Verspätungen komme es durch den „großen Zuspruch“ von Betroffenen, sie seien unvermeidbar«.[1]
Viele sterben unvermeidbar auch vorher.
Wie heißt dieser Bürokrat? Stahl heißt er. Hart ist er wie Kruppstahl. Nach seinem Ableben wird mancher sagen: Er stahl uns den letzten Rest von Würde.
[1][1] http://www.fnp.de/nachrichten/politik/Die-Wut-der-Heimkinder;art673,975698
Kürzungen beim Opferfonds – Wer ist das Karnickel?
Posted in heimkinder, Kirche, Kriminalität, Politik by dierkschaefer on 7. August 2014
Kürzungen beim Opferfonds
“Grund für die Kürzung ist, dass die notwendigen Abstimmungen mit Ländern und Kirchen über deren Beteiligung sich verzögert.”
http://www.bundestag.de/presse/hib/2014_05/-/280560
Tagged with: ehemalige Heimkinder, Fonds für Opfer, Kürzungen
Was kann der Fonds Heimerziehung West leisten?
Posted in heimkinder by dierkschaefer on 7. August 2014
Man kann die Interviewer-Anstöße anklicken und erhält die Antworten im Interview.
Ich habe nur angeklickt „Es gibt harsche Kritik am Fonds Heimerziehung: Viele ehemalige Heimkinder sind bitter enttäuscht.“
In der Antwort: „Viele Betroffene verstehen die finanzielle Unterstützung auch als Symbol der Anerkennung. Wir bekommen zahlreiche berührende Schreiben
von Ehemaligen, die das aussagen.“ Da hätte ich gern mehr Informationen bekommen, was auch unter Wahrung des Datenschutzes möglich gewesen wäre. Was haben die dem Fonds dankbaren Heimkinder aus der Heimzeit
berichtet? Und dann die Anzahl der Schreiben in Relation zur Gesamtgruppe und ausgewählt von einer unparteiischen Person der Wortlaut einiger typischer Briefe.
Danach hatte ich keine Lust mehr, noch die anderen Positionen anzuklicken.
http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/evangelische-perspektiven/beratungsstelle-fonds-h eimerziehung-100.html
So finanziert sich die Caritas
Posted in Gesellschaft, Politik by dierkschaefer on 5. August 2014
So finanziert sich die Caritas – und das dürfte bei den anderen Verbänden ähnlich sein: Diakonie, Arbeitersamariterbund, Rotes Kreuz u.a.
“Sozialgesetze regeln in Deutschland, wem welche Hilfen zustehen. Der Staat überträgt diese (Pflicht-)Aufgaben freien Trägern wie der Caritas und regelt,
wie viel Geld sie für diese Leistungen aus der Sozialversicherung bekommen. Ergänzende und freiwillige Angebote finanziert die Caritas über Eigenmittel, Spenden und öffentliche Zuschüsse.”
http://www.caritas.de/diecaritas/transparenz/finanzierung/ueberblick
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Aktuelle Mißbrauchsstudie
Posted in heimkinder, Kinderrechte, Kirche, Kriminalität by dierkschaefer on 5. August 2014
„Im Erzbistum Freiburg sind in der Zeit von 1942 bis heute 185 Fälle sexuellen Missbrauchs bekanntgeworden, 72 Opfer waren Heimkinder. In der Mehrzahl der
Fälle waren Priester die Täter, die sich meistens an Jungen vergingen. Das belegt eine aktuelle Studie.“[1]
[1] http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/suedbaden/studie-ueber-missbrauch-im-bistum-frei
burg-priester-missbrauchten-meistens-jungen/-/id=1552/did=13803182/nid=1552/q556nt/#Ko mmentieren
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„Züchtigen ist ein Gesamtkonzept.“
Posted in Kinderrechte, Kriminalität, Pädagogik, Religion, Soziologie, Weltanschauung by dierkschaefer on 2. August 2014
»Jeder Schlag ist Misshandlung Seit dem Jahr 2000 gilt in Deutschland grundsätzlich jede Körperstrafe unabhängig von ihrer Härte als Misshandlung, auch
emotionale Misshandlung und Vernachlässigung zählen dazu. Einige Formen stehen nach dem Strafgesetzbuch unter Strafe. Ärzte, Pädagogen und Psychologen unterliegen auch bei Kindern ihrer Schweigepflicht, bis sie
den Verdacht hegen, das Kindeswohl könne gefährdet sein.«[1]
[1] http://www.spiegel.de/schulspiegel/zwoelf-staemme-sekte-zeigt-rtl-reporter-an-a-984059-druc k.html
Aus dem Bistum Trier
Posted in Kinderrechte, Kirche, Kriminalität by dierkschaefer on 1. August 2014
Meldung des Saarländischen Rundfunks
»(29.07.2014) In Lebach hat ein Pfarrer 2012 einem Jugendlichen Geld für eine sexuelle Handlung angeboten. Das Verfahren gegen den Pfarrer wurde im März
2014 wegen geringer Schuld gegen eine Zahlung von 6000 Euro eingestellt. Der Pfarrer hat die Geldauflage akzeptiert. Nun wurde auch seine Beurlaubung von Bistum wieder aufgehoben. Er darf wieder praktizieren, soll
allerdings nicht in Lebach eingesetzt werden.«[1]
Lebach ist im Beritt des Trierer Bischofs Ackermann, Missbrauchsbeauftragter der deutschen Bischofskonferenz.
Zur Meldung drei Links:
http://www.sr-online.de/sronline/nachrichten/panorama/trier_bistum_pfarrer_beurlaubung_aufg ehoben100~print.html
http://www.schafsbrief.de/archiv-bis-01-11-2012/
http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierische
n-Volksfreund-Sex-gegen-Geld-Priester-muss-6000-Euro-Strafe-zahlen;art806,3833130
[1] http://www.sr-online.de/sronline/sr3/uebersicht/sr_3_thema/initiative_schafsbrief_entscheidun g_lebacher_pfarrer100.html Freitag, 1. August 2014
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Die Heimkinderakten beim Landeskriminalamt
Posted in heimkinder, Kinderrechte, Kirche, Kriminalität, Politik by dierkschaefer on 31. Juli 2014
Da gehören sie wohl hin. Doch hier ist mit LKA das Landeskirchliche Archiv gemeint. Dorthin hat die Brüdergemeinde ihre kompletten Akten bis zum Jahr 1984
abgegeben, so heißt es im Artikel.[1] Da können sie von den ehemaligen Heimkindern eingesehen werden und stehen der wissenschaftlichen Aufarbeitung zur Verfügung. Und die Akten nach 1984? Datenschutz, doch die
könnten auch interessant sein.
Das ganze ist ein Wettlauf mit der Zeit, denn nur bis Ende September 2014 können Anträge auf Finanzleistungen gestellt werden. Eine Notwendigkeit für die
dead-line gibt es nicht, doch sie könnte Geld sparen helfen, einen Schlußstrich ziehen. Aber: Wenn über eine üble Sache endlich Gras gewachsen ist, kommt garantiert ein dummer Esel, der es wieder runterfrisst.
Gott-sei-Dank!
[1] http://www.stuttgarter-nachrichten.de/thema/Stuttgart
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Korntal-Münchingen
Ausgeliefert
Posted in Justiz, Kinderrechte, Kirche, Kriminalität by dierkschaefer on 30. Juli 2014
»Die Staatsanwaltschaft Krefeld wirft einem deutschen Priester sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in 37 Fällen vor. Doch bislang weilte der
Verdächtige in Südafrika. Nun wurde er ausgeliefert. Er hatte sich einst selbst angezeigt«[1].
[1] http://www.focus.de/politik/deutschland/vergriff-er-sich-an-vielen-kindern-missbrauch-suedafrik
a-liefert-deutschen-priester-aus_id_4027632.html
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#Alarm: Die vielen Blogs sind den meisten Regierungen ein Dorn im Auge
Posted in Journalismus, Justiz, Medien, Politik, Soziologie by dierkschaefer on 26. Juli 2014
» Die vielen Blogs und alternativen Medien, die in den vergangenen Jahren praktisch überall auf der Welt entstanden sind, sind den meisten Regierungen ein
Dorn im Auge«[1]
[1] http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/07/26/eu-staaten-wollen-verlags-haeuser-und- staats-sender-im-internet-privilegieren/
Omerta cattolica
Posted in Kinderrechte, Kirche, Kriminalität by dierkschaefer on 24. Juli 2014
»Lange hüllte die katholische Kirche einen Deckmantel des Schweigens über sexuellen Missbrauch durch Geistliche«[1].
[1] http://www.dw.de/st%C3%BCck-f%C3%BCr-st%C3%BCck-f%C3%A4llt-der-katholische-man tel-des-schweigens/a-17806407
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Ein aufschlußreicher Brief des brandenburgischen Ministeriums für Bildung,
Jugend und Sport.
Posted in Geschichte, heimkinder, Justiz, Kinderrechte, Kriminalität by dierkschaefer on 22. Juli 2014
Der Brief Brandenburg Spezialheime nennt für das Gebiet des heutigen Landes Brandenburg die Zahl von 20.000 Kindern und Jugendlichen, die zur Zeit der DDR in
Spezialheimen lebten. [Hochgerechnet auf die 14 ehemaligen Bezirke der DDR könnten es 280.000 Betroffene sein!]
Diese Gruppe hat Anspruch auf Ausgleichsleistungen. Doch das Ministerium sieht rechtliche Hürden im Interesse der Anspruchsberechtigten zu handeln. Denn die
Daten der Einzelfälle in sogenannten Beschlußregistern sind nicht öffentlich zugänglich, auch nicht für Amtspersonen ohne Auftrag der Betroffenen; denn ausschließlich die Betroffenen können Akteneinsicht
beantragen. Die Daten können also nicht genutzt werden, um ehemalige DDR-Heimkinder über ihre Ansprüche zu informieren. Das geht nur über allgemeine Öffentlichkeitsarbeit.
Man sieht geradezu die Tränen des Mitleids in den Augen der Ministerin. Dummerweise wurde auch noch eine Antragsfrist beschlossen. Bis Ende September 2014,
wenn ich mich nicht irre. Bis dahin wird man wohl leider nicht alle erreichen. Aber „Pech gehabt“ ist ohnehin die Lebenserfahrung dieser Menschen, da darf man sie nicht irritieren. Das hat auch den Vorteil, daß
der Fonds wohl ausreichen wird, der 280.00 Anträgen nicht gewachsen wäre.
Noch ‘ne kleine Nachbemerkung:
»Die Anzahl der gestellten Anträge war … unerwartet hoch«
Tja, die könnte noch viel höher sein. Doch man ist wohl noch einmal davongekommen.
http://www.wochenspiegel-web.de/wisl_s-cms/_wochenspiegel/7459/Wittenberg/41599/__82 03_Mehr_Geld_fuer_den_DDR_Heimkinderfonds.html
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Gut gebrüllt, Löwe – oder doch nur ein Kätzchen?
Posted in heimkinder, Politik by dierkschaefer on 17. Juli 2014
Gut gebrüllt, Löwe – oder doch nur ein Kätzchen?
http://www.sozialismus.info/2014/07/ehemalige-heimkinder-gewalt-und-zwangsarbeit-wann-ko mmt-die-entschaedigung/
Bleiben wir im Reich der Tiere, so erinnert dieser Gruß mich an Reineke, den Fuchs[1]
»Mark Hauptmann begrüßt Kabinettsbeschluss zur Aufstockung des Heimkinderfonds«
http://www.dtoday.de/regionen/mein-today/parteien_artikel,-Hilfsansprueche-koennen-abgesic hert-werden-_arid,359948.html
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Reineke_Fuchs
Ein Theologe, er spricht vom “Symbolcharakter”
Posted in Kirche, Kriminalität, Theologie by dierkschaefer on 15. Juli 2014
»Wenn juristische Ansprüche verjährt und die Täter nicht mehr zu ermitteln sind oder diese nicht mehr leben, zahlen die beiden evangelischen Landeskirchen
5.000 Euro an die jeweiligen Opfer. Die Geldzahlung habe „Symbolcharakter“, sie sei „ein Element in einem Gesamtsystem von Unterstützung“, sagt Albert Henz, theologischer Vizepräsident der EKvW. Das Leid
der Opfer lasse sich „nicht entschädigen und nicht wiedergutmachen“. Es gehe darum, sie „ernst zu nehmen, anzuerkennen und ihr Schicksal zu würdigen“«[1].
Wenn ein Theologe vom Symbolcharakter spricht, weiß er wohl, welchen Begriff er benutzt. Symbolum ist die kirchenlateinische Bezeichnung für das
christliche Glaubensbekenntnis, ist Synonym, gleichbedeutend für Credo.[2]Wie vielfältig die Glaubensbekenntnisse sind und welche Wirkungen sie gegeneinander entfaltet haben, mag man bei Wiki nachlesen.[3]
Was mag nun das Glaubensbekenntnis des theologischen Vizepräsidenten der Evangelischen Kirche von Westfalen (EkvW) sein?
Da ist zunächst der Glaube an die Verjährung, also der Glaube an die Normen des säkularen Rechtsstaates, die seine Kirche von Rechtsfolgen befreien.
Verjährt ist verjährt. Er denkt wohl nicht daran, daß diese Einstellung auch theologische Implikationen haben könnte.[4]
Kann ihm vorwerfen, daß er an den schnöden Mammon glaubt? Geld, sagt er, habe Symbolcharakter, sei als solches ein Element in einem Gesamtsystem von
Unterstützung. Das Gesamtsystem von Unterstützung bleibt nebulös? Wie sieht die denn aus? Ist sie auch reine Glaubenssache? Immerhin kann er mit diesen beiden Bekenntnissätzen viel Geld sparen.
Er bewegt sich mit seinem sonstigen Glauben in traditionsbewährten Bahnen. Die sexuellen Übergriffe in kirchlichen Gefilden sind die ganz schlimmen, die
Gewalt nicht so sehr. Das Klingelbeutelgeld als Geste gibt es nämlich ausschließlich für sexuelle Übergriffe von Einzeltätern in kirchlichem Anstellungsverhältnis. Es geht nicht um die Strukturen, die
Mißhandlungen und Ausbeutung in diversen Erziehungseinrichtungen förderten, erst recht nicht um eine fehlgeleitete Theologie. Diese Mißhandlungen sind nicht einmal finanziell-symbolisch anerkennenswert.[5]
Damit bekundet er auch seinen Glauben an die Kirche, an die real existierende Kirche Jesu Christi in evangelisch Westfalen. Er schützt ihre Strukturen samt
ihren Heimen und deren Vergangenheit.
Hierzu gehört auch sein Glaube an die Verfahren der Antragstellung bei der Anlaufstelle. Seine „Troika“, gebildet von der Evangelischen Kirche von
Westfalen, der lippischen Landeskirche und der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, besteht auf einem persönlichen Antrag und ausführlicher Fallschilderung durch die traumatisierten Opfer. Zum anonymisierten Fall,
der eine individuelle Problematik verdeutlich, wurde ganz deutlich eine Stellung- oder gar An-nahme verweigert.[6]
Ja, man kann ihm im Blick auf sein Gewissen und das Kirchenbudget nur zurufen: Sei getrost, dein Glaube hat dir geholfen! Das sagte Jesus nach Matthäus 9;20.
An Kirchenfunktionäre hat er dabei wohl nicht gedacht – glaube ich.
[1] http://www.lz.de/owl/11182331_Spaete_Zahlungen_an_Missbrauchsopfer.html Dienstag, 15. Juli 2014
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Symbolon_%28Begriffskl%C3%A4rung%29
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Christliche_Glaubensbekenntnisse
[4] http://dierkschaefer.files.wordpress.com/2011/07/das-jc3bcngste-gericht2.pdf
[5] http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/02/08/betr-anerkennung-leid/
[6] http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/05/28/klartext-wenn-auch-pseudonymisiert/
Tagged with: Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, Evangelische Kirche von Westfalen, Lippischen Landeskirche
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