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Webmaster privat - Ausarbeitungen und Kommentare rund um das Thema

Webmaster dieser Homepage www.gewalt-im-jhh.de ist Helmut Jacob. Alle Beiträge auf dieser HP sind mit der “Freien Arbeitsgruppe JHH 2006” abgestimmt. Jede neue Seite bedarf der Zustimmung der gesamten Gruppe. Die Seiten “Blick über den Tellerrand” werden durch den Webmaster eigenverantwortlich geführt. Hier finden sich Kurzmitteilungen und Verlinkungen zu anderen Artikeln, die der Webmaster findet oder die ihm zugesandt werden.
Neben seiner Tätigkeit im Zusammenhang mit dieser HP betreibt der Webmaster den eigenen Blog:
http://helmutjacob.over-blog.de/ .
Ferner schreibt er Artikel fĂĽr die READERS EDITION
http://www.readers-edition.de/ , Pressemitteilung Presseportal http://pressemitteilung.ws/node/ und auf anderen journalistisch geprägten Internetplattformen.
Auf Wunsch werden an dieser Stelle Beiträge mit Kurzhinweisen zum Inhalt aufgelistet, die per Klick abrufbar sind. Die ältesten Beiträge finden Sie zuerst; die jüngsten jeweils am Schluss der Seite.

04.06.12
Rettet die Diakonie! Tätervertreter brauchen die Unterstützung der Opfer!

Diakonisches Werk kämpft mit Millionenloch. Dazu hätten auch die Einzahlungen in den “Heimkinderfonds” beigetragen. Jacob schreibt an Diakonie-Präsident Johannes Stockmeier und verweist auf eine Spende zur Rettung der Diakonie.

Original-Brief als pdf-Datei                                       Blog-Eintrag

Zur Kritik der Kirchen am Urteil gegen eine Beschneidung

Beschnitten werden muss nur eins – die Macht der Kirchen

„Das Kölner Landgericht hatte in seiner am Dienstag [26.06.2012] veröffentlichten Entscheidung die Auffassung vertreten, eine Beschneidung aus religiösen Gründen sei strafbar. Sie sei auch nicht durch die Einwilligung der Eltern gerechtfertigt, da sie nicht dem Wohl des Kindes entspreche. Der Körper des Kindes werde durch die in Islam und Judentum verbreitete Beschneidung ‚dauerhaft und irreparabel verändert’“.

 Helmut Jacob | 28. Juni 2012, 17:16 Uhr | 5 Kommentare

 

Forderung nach Aufhebung der Verjährung sexualisierter Gewalt

FĂĽr Gerechtigkeit und fĂĽr Opfer sexueller Gewalt

Nun schon seit 13 Tagen hungert Norbert Denef. Er nimmt nur noch Wasser und Tee zu sich und liegt inzwischen geschwächt auf seinem Sofa. Mit ihm hungern fünf weitere Sympathisanten oder selbst Opfer sexualisierter Gewalt.

 Helmut Jacob | 21. Juni 2012, 17:37 Uhr

 

Chance nach Forderung von Opferrente vertan

Kalter Kaffee, lau aufgewärmt – Bayerischer Landtag hörte Heimopfer

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit bekamen laut „WELT ONLINE“ 80 ehemalige „Heimkinder“ am 12. Juni Gelegenheit, dem Sozialpolitischen Ausschuss des Bayerischen Landtags über ihre Erlebnisse in überwiegend kirchlich geprägten Kinder- und Jugendheimen zu berichten. Es ging um physische, psychische und sexuelle Gewalt in den drei Nachkriegsjahrzehnten, die der Sozialwissenschaftler Prof. Manfred Kappeler, Berlin, zusammenfassend resümierte: „Diese Kinder und Jugendlichen wurden zu Ausgelieferten. Sie hatten keine Chance, sich zu wehren.“ Kappeler laut „Süddeutsche.de“ weiter: „Und es gab keine Instanz, keine Person, die ihnen zugehört oder gar geglaubt hätte.“ Inzwischen sind hunderte Berichte über diese Zeit auch im Internet zu finden.

 Helmut Jacob | 13. Juni 2012, 16:39 Uhr

 

Evangelische Einrichtungen im Umgang mit ihrer Nachkriegsvergangenheit

Eingelullt und abgehakt: Wie Tätervertreter ihre Heimopfer abservieren wollen

Teil 3: Abgewimmelt: Der Verweis auf den Runden Tisch Heimerziehung

 Helmut Jacob | 23. Mai 2012, 13:41 Uhr | 3 Kommentare

 

Evangelische Einrichtungen im Umgang mit ihrer Nachkriegsvergangenheit

Eingelullt und abgehakt: Wie Tätervertreter ihre Heimopfer abservieren wollen

Teil 2: Entschuldigungsgestammel – Der Eiertanz um die Wahrheit

 Helmut Jacob | 18. Mai 2012, 13:10 Uhr | 2 Kommentare

 

Seichte Formulierungen oder eiskaltes KalkĂĽl?

Eingelullt und abgehakt: Wie Tätervertreter ihre Heimopfer abservieren wollen

Teil 1: Verbrechen in der diakonischen Waschmaschine: bagatellisiert und weichgespĂĽlt

 Helmut Jacob | 15. Mai 2012, 21:23 Uhr | 5 Kommentare

 

Bischof Stefan Ackermann beharrt auf Verjährung – aber vertraulich

Bischof Stefan Ackermann ist Missbrauchsbeauftragter der Katholischen Kirche. Als solcher hat er einen groĂźen Themenkomplex zu beackern. Da wurden Kinder und Ministranten anal vergewaltigt. Ein ehemaliger Ministrant berichtet, dass er dem Pfarrer in der Sakristei noch vor der Messe sein Hinterteil zur Bedienung bereit halten musste.

 Helmut Jacob | 7. April 2012, 15:44 Uhr | 3 Kommentare

 

In Erinnerung an die Opfer brauner Theologen

„Alles Kranke ist Last“– Euthanasie im Dritten Reich

„Die Geisteskranken, die moralisch Irren und andere Minderwertige haben so wenig ein Recht Kinder zu zeugen, als sie ein Recht haben Brand zu stiften.“

 Helmut Jacob | 7. April 2012, 09:10 Uhr | 3 Kommentare

 

Kein Schmerzensgeld fĂĽr Opfer der kreuznacher diakonie

Und sonntags predigt er auf der Kanzel – Der Umgang der kreuznacher diakonie mit ihren Heimopfern

Unter der Schlagzeile „Heimkinder in der Stiftung kreuznacher diakonie“ schreibt Stiftungsleiter Pfarrer Wolfgang Baumann über die Aufarbeitung der Verbrechen an Heimkindern in den Nachkriegsjahrzehnten. Da es sich um eine Einrichtung auch für geistig und körperlich behinderte Menschen handelt, ist anzunehmen, dass die geplante Veröffentlichung eines Buches über die gesammelten Erkenntnisse diesen Personenkreis behandelt.

 Helmut Jacob | 4. April 2012, 16:51 Uhr

 

Die Zeit der Ausflüchte und der Verharmlosungen ist vorbei –„Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen in Institutionen“

Abschlussbericht des DJI-Projekts im Auftrag der Unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs, Dr. Christine Bergmann

 Helmut Jacob | 5. März 2012, 15:52 Uhr 

Umleitung – Der schludrige Umgang mit zweckgebundenen Spenden an das Diakonische Werk

Post vom Präsidenten! Ich, Mitglied der untersten Kaste der Gesellschaft, erhalte Post vom Präsidenten. Geradezu mit zitternden Händen öffnet meine Assistentin den Umschlag und bedeutet mir mit bebender Stimme: „Helmut, Du hast Post vom Präsidenten!“

http://helmutjacob.over-blog.de/article-umleitung-der-schludrige-umgang-mit-zweckgebundenen- spenden-an-das-diakonische-werk-107856213.html

"Heimkinderfonds ist sehr gefragt" Wie bitte? – Journalistische Stimmungsmache gegen statistische Fakten

„Bereits 120 bayerische Anträge auf Unterstützung wurden bewilligt
München - Gut dreieinhalb Monate nach der Anhörung ehemaliger Heimkinder im bayerischen Landtag haben bereits etliche der Betroffenen Leistungen aus dem eigens für sie gebildeten Bundesfonds erhalten ... Nach Auskunft von Stefan Rösler, dem Leiter der Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder in Bayern, wurden bislang 60 Anträge auf Rentenausgleich sowie weitere 60 Anträge auf Hilfe bei Folgeschäden bewilligt. ... Die anfängliche Kritik mancher Betroffener, der Fonds sei nichts weiter als 'Betrug', habe mittlerweile abgenommen.“ (1)

Würde ich unter einer "dissoziativen Identitätsstörung" (2), also unter einer Persönlichkeitsspaltung leiden, würde der Helmut zum Jacob sagen: "Jetzt mache ich ein Fass auf; - diese Nachricht ist ein Grund zum Feiern!" Und der Helmut würde dem Jacob vorwerfen: "Sechs Jahre hast Du alles schwarz gemalt und in den letzten Jahren sogar den "Runden Tisch Heimerziehung" (RTH) niedergeschrieben. Und jetzt lies mal: Die meisten Betroffenen mögen den Fonds! Also mögen sie auch den RTH und ihre damalige Vorsitzende Antje Vollmer. Vollmer? Das ist die mit der Hans-Ehrenberg-Medaille." (3)

Aber die Zahl 60/60 irritierte mich gewaltig. ...

http://helmutjacob.over-blog.de/article-heimkinderfonds-ist-sehr-gefragt-wie-bitte-journalistische- stimmungsmache-gegen-statistische-fa-110732101.html

„Die Hilfe kommt an“ Wie bitte? – Lesermanipulation im Kreuzfeuer der Statistik

 â€žDie Hilfe kommt an“, heiĂźt es als Schlagzeile auf einer Seite des Bayerischen Landtages, auf der das Thema „Sozialausschuss: Tätigkeit der Regionalen Anlauf- und Beratungsstelle fĂĽr ehemalige Heimkinder in Bayern stößt auf positive Resonanz“ angefĂĽhrt ist. (1) Offensichtlich ist, dass der Leiter der „Anlauf- und Beratungsstelle fĂĽr ehemalige Heimkinder in Bayern“ beim Bayerischen Landesjugendamt, MarsstraĂźe 46, 80335 MĂĽnchen, Stefan Rösler (2) und der Sozialausschuss des Bayerischen Landtags die Erfassung von 450 Fällen schon jetzt als einen kleinen Erfolg feiern. Anders sind die Formulierungen „Die Hilfe kommt an“ und „Positive Resonanz“ nicht zu deuten.

Aber diese Meldung trĂĽgt.  ...

http://helmutjacob.over-blog.de/article-die-hilfe-kommt-an-wie-bitte-lesermanipulation-im-kr euzfeuer-der-statistik-110808476.html

Heuchelei: Diakonie Präsident Johannes Stockmeier fordert Kampf gegen Altersarmut

 â€žâ€™Die gesetzliche Rente schĂĽtzt absehbar nicht mehr vor Armut. Wer lange Jahre Beiträge zahlt, aber nur ein geringes Einkommen hat, kann heute kaum mehr als die Grundsicherung im Alter erwarten’, sagte Diakonie-Präsident Johannes Stockmeier am Dienstag in Berlin ...“

http://www.domradio.de/news/artikel_84570.html

„In besondere Not gerieten vor allem Frauen, die aufgrund von Erziehungs- oder Pflegezeiten keine ausreichenden Rentenanwartschaften aufbauen könnten.“, so laut „domradio.de“. „Daher setzt sich die Diakonie für eine gesetzliche Mindestrente ein, die Erwerbstätige, Pflegende und Erziehende vor drückender Armut schützt“, erklärte Stockmeier laut domradio.de

 Meine Meinung:

 Die Tränen schieĂźen aus den DrĂĽsen ob des tapferen Einsatzes unseres Diakonie-Präsidenten ...

http://helmutjacob.over-blog.de/article-heuchelei-diakonie-prasident-johannes-stockmeier-fordert-kampf -gegen-altersarmut-111433180.html

Die Verarsche des Jahres, die Klatsche des Jahres und die verregnete  Freude des Jahres

Was 2012 in Erinnerung bleibt

Nein, die diesjährige Politik unserer Bundesmutti ist es nicht wert, erinnert zu bleiben. Ihr Hick-Hack in Sachen Griechenlandrettung ist längst nicht mehr nachzuvollziehen. Je nach dem Stand des Wahlkalenders sabbelt sie dem Volk nach dem Maul, wünscht den Griechen den Austritt aus der EU, um ihre Verheißungen nach der Wahl wieder einzukassieren. Aber das Volk liebt sie; es hat schon viele Schaumschläger geliebt.

Ursula von der Leyen. Um Himmelswillen. Jeder Gedanke an sie wertet sie auf.

Auch das Geseiche der Kirchen zu den von ihnen geduldeten und oft genug geförderten Verbrechen an Säuglingen, Kindern und jungen Erwachsenen ist schnell vergessen. Es ist nur Kopie der vorangegangenen Jahre. Hohl, dumm und nicht ernstgemeint.

Unvergessen bleibt mir die Verarsche 2012:

„Bundesregierung zieht erste positive Bilanz aus dem Fonds ‚Heimerziehung West’"
http://www.bundestag.de/presse/hib/2012_10/2012_469/01.html

2086 Vereinbarungen seien bis Mitte Oktober 2012 geschlossen worden. Es gab also Geld- oder Sachleistungen aus dem Opferfonds für Überlebende der Heimhöllen und Erziehungsgefängnisse der 2 Nachkriegsjahrzehnte.

Nachdem ich den zuständigen Staatssekretär mit der hohen Zahl der vermutlich noch lebenden Opfer konfrontiert und sie in Relation zur Zahl der bisherigen Almosenempfänger gesetzt habe (400.000 Überlebende / 2086 Vereinbarungen (nicht gerechnet die Mehrfach-Vereinbarungen) = etwa ½ Prozent Almosenakzeptanz), erhielt ich folgende, reichlich dämliche, Antwort:

„Angesichts der schrecklichen Erfahrungen, die ehemalige Heimkinder gemacht haben, verbietet es sich, mit Hilfe spekulativer Rechenexempel dem Erfolg oder Misserfolg des Fonds das Wort zu reden.“
http://helmutjacob.over-blog.de/article-4-seiten-schaumschlagerei-die-antwort-des-bundesfamili enministeriums-112783055.html

So rechtfertigt man das bis jetzt völlige Scheitern des Opferfonds. 99,5% der Opfer lassen sich nicht über den Tisch ziehen.

Die Klatsche des Jahres

Der katholische Pfarrer zeigte seiner angeblich sündigen Kindergärtnerin die Rote Karte und schmiss sie ob ihres angeblich lotterhaften Lebenswandels raus. Die Eltern der Kinder zwangen die Stadtverwaltung, ihrerseits die katholische Kirche aus dem Kindergarten rauszuschmeißen. Und so kam es: Der Rat der Stadt haute der katholischen Ortsgemeinde samt ihrem Pfarrer per Ratsbeschluß rechts und links eins um die Ohren und strich ihr die Trägerschaft über den Kindergarten. Hier ist dieser Sieg der Vernunft über einen Ast einer in weiten Teilen verlotterten Kirche (laut einem Urteil darf die katholische Kirche als „Kinderficker-Sekte“ bezeichnet werden: http://www.google.com/search?q=urteil+berlin+Kinderfickersekte&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t)
nachzulesen:
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/katholische-kirche-kuendigt-kindergaertnerin-kommu ne-kuendigt-kirche-a-823317.html
http://www1.wdr.de/themen/panorama/kindergartenkuendigung100.html

 Die verregnete Freude des Jahres

Ein neues Kinderheim wurde nach einem Opfer benannt. Schon zu ihren Lebzeiten trug die Evangelischen Stiftung Volmarstein an Marianne Behrs den Wunsch heran, dieses neue Heim nach ihr zu benennen. Das geschieht sehr selten: Die Namensnennung und damit verbundenen Ehrung einer noch lebenden Person. Sicher noch nie ist es passiert, dass irgend eine Leitung einer anderen Einrichtung in kirchlicher Trägerschaft den Mumm hatte, so wenigstens ein kleines Zeichen der Buße für das völlige Versagen in den Nachkriegsjahrzehnten und in den Jahren der Aufarbeitung zu setzen. Über die Hölle der kleinen Marianne lesen Sie hier: http://gewalt-im-jhh.de/Erinnerungen_MB/erinnerungen_mb.html
Ăśber das nach ihr benannte Haus lesen Sie hier:
http://gewalt-im-jhh.de/Marianne-Behrs-Haus_-_neues_Ki/marianne-behrs-haus_-_neues_ki.ht ml
http://www.gewalt-im-jhh.de/hp2/Aktion_KK_-_kuscheliges_Kinder/aktion_kk_-_kuscheliges_ki nder.html

Die Freude ĂĽber diese Ehrung ist allerdings getrĂĽbt:
"Nun aber will die Evangelische Stiftung Volmarstein ein neues Heim nach einem mißhandelten Heimkind nennen. Dies ist die höchste Anerkennung, die auf symbolischer Ebene möglich ist. Was noch aussteht sind Entschädigungen. Insbesondere wird man der Angst der ehemaligen Heimkinder begegnen müssen, die mit der Aussicht auf erneute Heimunterbringung in Alten- bzw. Pflegeheimen verbunden ist."
So mahnte Dipl.-Psychologe/Dipl.-Theologe Dierk Schäfer, Pfarrer i.R. in seiner Rezension des Buches über Volmarstein.
http://gewalt-im-jhh.de/Gewalt_in_der_Korperbehinderte/Im_Herzen_der_Finsternis-2schaefer .pdf

Und tatsächlich: Schmerzensgeld, Schadensersatz, Absicherung des Alters nach einer verpfuschten Kindheit mit oft verpfuschtem weiteren Leben als Konsequenz des Erlebten stehen immer noch aus. http://www.gewalt-im-jhh.de/hp2/ESV_in_der_Pflicht_-_Endlich_V/esv_in_der_pflicht_-_endlich _v.html

Solange dieser Skandal nicht beseitigt ist, bleibt diese Ehrung eine leere HĂĽlse und gerät gar in Gefahr, zu einer weiteren Täuschung der Opfer der Volmarsteiner Anstalten zu geraten. 

 

Das war absehbar: Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche gescheitert

 In „SĂĽddeutsche.de“ beschreibt Roland PreuĂź des Pudels Kern einer beabsichtigten einseitigen Vertragsänderung:

Im Vertragsentwurf des VDD vom Mai vergangenen Jahres, dessen Wortlaut derSüddeutschen Zeitungvorliegt, fordert die Kirche letztlich die Kontrolle über die spätere Präsentation der Untersuchung. "Über die Veröffentlichung" der Zwischen- und Abschlussberichte des Projekts, "insbesondere Art und Umfang der Vorstellung der Untersuchungsergebnisse gegenüber der Öffentlichkeit, entscheiden VDD und KFN gemeinsam. Ist eine Einigung nicht möglich, unterbleibt die Veröffentlichung." Das heißt: Kommen die Forscher zu unliebsamen Ergebnissen, könnte die Studie in der Schublade verschwinden. Alle Datenbestände der Untersuchung seien zudem "an den VDD herauszugeben", heißt es im Entwurf weiter.

http://www.sueddeutsche.de/politik/missbrauch-in-der-katholischen-kirche-angst-vor-der-ganzen-wah rheit-1.1568329

Und darum ist die Studie vorerst gescheitert. Denn das empfindet der Vertragspartner als Zensur. Hier ein kleiner Pressespiegel vom 8. Februar 2012: 

http://www.google.com/search?q=studie+sexueller+missbauch+gescheitert&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t #q=studie+sexueller+missbrauch+gescheitert&hl=de&tbo=u&source=univ&tbm=nws&sa=X&ei=uHTt UPjlPI3NswbixoG4DQ&ved=0CDUQqAI&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_qf.&bvm=bv.1357316858,d.Yms &fp=8fcfaa4f3adef75d&biw=1024&bih=676

 Den Meldungen ist nichts hinzuzufĂĽgen. Allerdings ist dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen und seinem Direktor Professor Christian Pfeiffer eine gewaltige Blauäugigkeit vorzuwerfen. Ein Blick ins Internet, hier besonders auf die Homepage „netzwerkB“ der Opfergruppe um Norbert Denef, hätte gereicht, um das Begehren der katholischen Kirche nach angeblich unabhängiger Aufarbeitung der Verbrechen ihrer Priester abzulehnen. Die Infos zeigen: Aufarbeiten will die katholische Kirche nicht.

http://netzwerkb.org/

weiter: hier klicken

 

Kaum Interesse am Opferfonds für ehemalige „Heimkinder“ – 700 „Vereinbarungen“ in NRW

Ca. 4700 Euro pro Opfer –Kniefall vor der ehemaligen Vorsitzenden des Rundes Tisches?

Unter der Überschrift „Ein Jahr Beratung für Betroffene der Heimerziehung“ teilt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in seiner Pressemitteilung vom 13.03.2013 bemerkenswertes zum Opferfonds für mißhandelte Heimkinder in den zwei Nachkriegsjahrzehnten mit: ... weiter hier klicken

„Soviel du brauchst“ – Mißhandelte Heimkinder brauchen wenig

DIE "HEIMKINDER" UND DER KIRCHENTAG 2013

„Soviel du brauchst“. Diese Formulierung in Anlehnung an den Bibelvers aus dem 2. Buch Mose, Kapitel 16, 18 (1) war das Motto des Kirchentags 2013 in Hamburg. Phoenix-TV zur Thematik: „So viel du brauchst - dahinter steht die Frage: Was brauchen wir eigentlich, um gut zu leben? Wir als Gemeinschaft, aber auch jeder Einzelne? Haben wir noch Wünsche? Ist mehr besser? Wann sind wir zufrieden? Und wie viel ist genug? ...“ (2)

Es gibt eine große Gruppe von Menschen in unserem Land, die braucht nicht viel. Ihr genügt etwa 300 Euro Rente bis zum Lebensende oder etwa 50.000 bar ausgezahlt. Damit ist diese Gruppe schon zufrieden und dafür hat sie bereits sehr viele Vorleistungen erbracht. Es sind die ehemaligen Heimkinder, die in den Nachkriegsjahrzehnten zusammengetreten, vergewaltigt, in Angst und Schrecken versetzt, gesundheitlich ruiniert wurden. An einige wenige von ihnen möchte ich noch einmal erinnern, um klar zu machen, dass ihre Ansprüche eigentlich ungerechtfertigt bescheiden sind.

Da ist das kleine Mädchen, das nachts aus dem Schlafsaal gezerrt wurde, ...

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Gewalt an behinderten Menschen in den Nachkriegsjahrzehnten – nur an Kindern?

Mit einer Arbeitsgruppe arbeiten wir seit 7 Jahren die Gewalt an behinderten Kindern in den Nachkriegsjahrzehnten in einem Heim auf.

Waren es nur Kleinkinder und Kinder, die psychische, physische und sexuelle Gewalt in allen Facetten erleben mußten? Dieser Frage gehe ich ebenfalls seit 7 Jahren nach. Gestern traf ich meinen Freund Werner wieder (Namen und Orte sind anonymisiert, um juristische Schritte gegen Werner zu vermeiden) und wir sprachen über seine Zeit in einem Heim für körperbehinderte Männer.

Als junger Mann wurde er dort eingeliefert, weil im Rehabilitationszentrum für Querschnittsgelähmte in Heidelberg kein Platz für ihn frei war. Übergangsweise sollte er in diesem Heim für behinderte Männer leben. Jahre später kam ihm seine Akte und damit ein Brief eines Oberarztes unter die Augen. Der Oberarzt schrieb: Herr Werner ... wird hier vor Ort rehabilitiert. Jetzt verstand Werner, warum er trotz intensivster Bemühungen nie nach Heidelberg verlegt wurde.

Werner erlitt einen Sportunfall und ist aus diesem Grunde querschnittsgelähmt. Den Kopf kann er noch gut bewegen, Arme und Beine sind außer Funktion. Er ist heute Firmeninhaber mit über 400 Mitarbeitern.

Zunächst hatte Werner mit seinem Leben abgeschlossen. ...
http://
helmutjacob.over-blog.de/article-gewalt-an-behinderten-menschen-in-den-nachkriegsj ahrzehnten-nur-an-kindern-117839232.html
 

Angstfurzen: Behinderteneinrichtungen suchen Kostenträger zur „Entschädigung“ ihrer Opfer
Das St.-Florian-Prinzip: „... verschon' mein Haus, zünd' andre an“

In einer „Aktuelle[n] Meldung“ verweist das Franz Sales Haus – eine Einrichtung für behinderte Menschen in Essen – auf erste Erfolge in dem Bemühen, für seine Heimopfer aus dem Opferfonds des Bundes, der Länder und der beiden Kirchen, Leistungen zu bekommen. (1)

Dazu in der Meldung: „Große Hoffnungen auf eine baldige Gleichbehandlung aller Heimkinder haben wir, seitdem wir Mitte April 2013 ein Schreiben von Frau Bundesarbeitsministerin Dr. von der Leyen erhalten haben. Sie teilte uns darin mit, dass sie die beiden Publikationen zur Aufarbeitung des Franz Sales Hauses gelesen habe und sich die Inhalte mit einer kürzlich durch ihr Ministerium in Auftrag gegebenen Expertise decken. Danach seien die Zustände in den Heimen der Jugend- und der Behindertenhilfe der damaligen Zeit vergleichbar gewesen, was dafür spreche, alle ehemaligen Heimkinder zum Ausgleich für das erlittene Leid und Unrecht gleich zu behandeln. Weiterhin teilte Frau Dr. von der Leyen uns mit, dass sie mit uns der Auffassung sei, dass für die sogenannten behinderten Heimkinder eine Lösung gefunden werden müsse, die ihnen dieselben Leistungen wie Kindern und Jugendlichen aus Heimen der Jugendhilfe bietet. Sie sei zuversichtlich, dass sie nun zügig zu einer Lösung kommen würden.“

http://www.readers-edition.de/2013/05/13/angstfurzen-behinderteneinrichtungen- suchen-kostentrager-zur-entschadigung-ihrer-opfer/

Bundesregierung feiert Akzeptanz des Opferfonds fĂĽr ehemalige Heimkinder

Statistik belegt: Kein Grund zum Feiern – Opferfonds gescheitert

Den Opfern von physischer, psychischer und sexueller Gewalt in den zwei Nachkriegsjahrzehnten in meist kirchlichen Heimen wollte der „Runde Tisch Heimerziehung“ (RTH) unter Antje Vollmer wirklich helfen. So stellte es der RTH immer wieder öffentlich dar. Von 2008 bis 2010 hatte der Tisch getagt und eine abschließende Lösung vorgeschlagen, die vom Deutschen Bundestag übernommen wurde: „Der Runde Tisch hält eine Summe von 120 Millionen Euro für die Ausstattung des Fonds / der Stiftung für erforderlich, die sich aufteilt in 20 Millionen Euro für den ‚Rentenersatzfonds’ und 100 Millionen Euro für den ‚Fonds für Folgeschäden der Heimerziehung’“. So geschrieben im Abschlussbericht des RTH. (1)

Die Bundesregierung feiert sich nun zum zweiten Mal selbst in einer Pressemitteilung vom 22.05.2013: „Die Unterstützung für ehemalige Heimkinder, ...

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Protokoll der Gewalt in einem Kinderheim – Fehlende Umarmung und Trost

Unter der Schlagzeile „Der Horror am Waldrand“ berichtet die taz in ihrer Ausgabe vom 15.06.2013: „Der Staat schickt Kinder und Jugendliche in Heime der Haasenburg GmbH, in denen brutaler Drill herrscht. Die Behörden wissen von den Missständen.“

Es folgt die Schilderung einer „Antiaggressionsmaßnahme“ mit einer 17jährigen Frau, deren Name geändert ist. Demnach soll Hanna die Aufnahme von Nahrung und Medikamenten verweigert haben. Laut Protokoll hat man ihr zwangsweise den Kopf festgehalten und nach weiterer Gegenwehr beide Hände verbunden, „da sie an den Fingern pult“. Hanna wehrt sich, der Erzieher hält weiterhin ihren Kopf fest. Hanna „schlägt Kopf heftig auf Liege. Erzieher hält Kopf wieder fest.“ Und so weiter und so weiter.

Laut Protokoll hat diese Behandlung von 20 Uhr bis 1 Uhr nachts gedauert. Grund für diese Behandlung: „Befolgte Anweisung nicht, ging selbständig auf den Flur“.

Hannas Spezialbehandlung war „Teil des Konzepts“. Laut taz wurden ihr tausende Dokumente zugespielt: „Das Protokoll der Anti-Aggressionsmaßnahme schildert keine Überreaktion oder Entgleisungen Einzelner. Vielmehr hielten sich die Erzieher an formalisierte Regeln.“

http://www.taz.de/Kinderheim-in-Brandenburg/!118139/?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter

Andere Menschen bezeichnen solche Maßnahmen als Folter. Hannas Reaktionen sind nachzuvollziehen. Es sind auch Trotzreaktionen, ist altersentsprechendes oppositionelles Verhalten. Der Umgang des Personals mit diesem Mädchen dokumentiert eins: ihre völlige pädagogische Unfähigkeit.

Wie hätte Hanna reagiert, wenn eine Erzieherin (statt eines Erziehers; etliche Kinder sollen sexuelle Gewalt im Elternhaus erfahren haben) sie in den Arm genommen, an sich gedrückt hätte und ihr tröstend über das Haar gestrichen hätte?

Diese Folterungsmethoden erinnern mich an das Schwarze Kapitel insbesondere der Kirchen in den Nachkriegsjahrzehnten. Fixieren, zwingen, demütigen und dauerstressen waren auch in dieser Zeit beliebte „Erziehungsmethoden“. Das Zwangsstopfen von Nahrung in kleine Kinderhälse wird in Berichten von Opfern der Orthopädischen Anstalten Volmarstein (heute Evangelische Stiftung Volmarstein) auf der Homepage der „Freien Arbeitsgruppe JHH 2006“ detailliert beschrieben.

Auch ein ehemaliger Praktikant dokumentierte seine Beobachtung: „Die beiden Diakonissen der Mädchenschulstation hatten ein schmächtiges, elend aussehendes WĂĽrmchen auf den Boden gelegt, knieten sich auf Arme und Beine, und während die eine den Kopf festhielt und ihm den Mund aufriĂź, schaufelte die andere ( man kann es wirklich nicht anders bezeichnen ) das Essen, Kartoffel, Fleisch und grĂĽnen Salat in den Mund. Was das Kind erbrach wurde wieder mit hineingeschaufelt. Begleitet wurde das Ganze von einem herzzerreiĂźenden Geschrei des Mädchens.“ Der Praktikant Jochen Twer, Diakon, weiter: „Ich war unfähig zu handeln. Der freie Nachmittag, der das Essen beschloĂź, bewirkte durch endloses Wiederholen dieses Dokumentarfilms, begleitet von Herz- und Magenkrämpfen, einen hohen Grad an Erholung und Entspannung. -  Sieht es so hinter allen Anstaltsmauern aus?“

http://gewalt-im-jhh.de/Auszug_aus_einem_Praktikumsber/auszug_aus_einem_praktikumsber.html

Ja so sah es hinter allen Anstaltsmauern aus. In dieser Hinsicht war Volmarstein ĂĽberall.

Und es scheint so zu sein: Die Gewalt wiederholt sich mehr und mehr, das Personal wird wieder unfähig, die Personaldecke ist schon wieder zu dünn, die Träger der Heime wollen nur eins, Umsatz machen.

 

Kinderheim, ZwangsfĂĽttern, Fixieren

Entstehung einer Selbsthilfegruppe behinderter Heimopfer

Wie die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ entstand

Teil 1: „In die Puschen gestellt“:

 In diesen Tagen wäre D. Ulrich Bach 82 Jahre geworden. Er starb im März 2009. Ulrich Bach war Pfarrer, zuletzt in der Evangelischen Stiftung Volmarstein bei Hagen und Lehrer in Sachen Theologie. Er unterrichtete im „Martineum“, im Diakoniewerk- Ruhr in Witten und gab Vorlesungen an der Evangelischen Fakultät der Universität Bochum.

An dieser Stelle soll nachgezeichnet werden, wie die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ - eine Gruppe behinderter Heimopfer des Kinderheims „Johanna-Helenen-Heim“ und ehemaliger Mitarbeiter der damaligen Orthopädischen Heil- Lehr- und Pflegeanstalten Volmarstein (heute Evangelische Stiftung) – entstand.

 â€žDas glaubst Du doch selbst nicht“

In einem Brief an Ulrich Bach erinnerte Marianne Behrs (November 2012 verstorben) an ihre „Silberne Konfirmation“. Hier ein Auszug:

weiterlesen hier klicken

 

Entstehung einer Selbsthilfegruppe behinderter Heimopfer

Wie die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ entstand

Teil 2: Die Beleidigung, die LĂĽge, der Zusammenbruch eines Opfers

Nach dem rührseligen Brief des Anstaltsleiters erkannte ich sofort: Der Mann spielt mit gezinkten Karten und will nur Infos über diese Zeit. Von mir wurde er nicht beliefert. Vielmehr schrieb ich einen Leserbrief zu dem Artikel des Lokalredakteurs Görzel und stellte klar: „Fakt ist: Auf den zwei Kinderstationen arbeiteten insgesamt vier allesamt gewalttätige Schwestern. Auf der Kleinkinderstation war eine Schwester als gewalttätig bekannt. Viel mehr als diese fünf Schwestern waren auf allen drei Stationen nicht beschäftigt (etwa sechs).“ (1)

Damit korrigierte ich Springers Behauptung in der Lokalpresse, wonach er an eine Bündelung der Gewalt „als bestimmendes Bild“ nicht glauben wollte. Und damit fühlte sich Springer sicher zu Recht provoziert.

So kam, was kommen musste; Ernst Springer holte in einem Gegenleserbrief im Evangelischen Wochenmagazin „Unsere Kirche“ zum Gegenschlag aus: „Erstens sind wir Herrn Jacobs Hass auf schreckliche Erlebnisse seiner Kindheit und seine Institutionskritik gewohnt, ja verstehen Herrn Jacob hier vor Ort.“ Springer weiter: „Wir wissen aber auch, wie Traumatisierungen oft den Blick trüben, zumindest fixieren können.“ (2)

Der Angesprochene verstand sofort: Er stellt mich öffentlich als verrückt dar. Und er wollte mich mit diesem verbalen Schlag für immer und ewig mundtot machen. Außerdem stecken in diesem Satz mehrere Lügen. Über schreckliche Erlebnisse aus meiner Kindheit habe ich mit der Evangelischen Stiftung, mit den Anstaltsleitern und sonstigen Pfarrern nie zuvor gesprochen. Traumatisiert war ich zu keinem Zeitpunkt.

Mit diesem Brief ist Springer der wohl entscheidende Fehler unterlaufen. Angesichts solcher Beleidigungen schlagen sich manche Leser auf die Seite des Getroffenen. Durch Springers Aufforderung im Beitrag der Lokalzeitung, mehr „Butter an die Fische“ zu geben, fühlten sich andere Opfer angesprochen und öffneten ihre Butterdose.

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Entstehung einer Selbsthilfegruppe behinderter Heimopfer

Wie die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ entstand

Teil 3: Die „Volmarsteiner Erklärung“, einige erneute Lügen, Reaktionen

Fast auf den Tag genau, drei Monate nach meinem ersten Leserbrief in „Unsere Kirche“, (1) brachte die Evangelische Stiftung Volmarstein eine „Volmarsteiner Erklärung“ zu den Vorwürfen heraus. Bereits der Titel verkürzt die Zeit der Verbrechen um 3 Jahre: „Die Nachkriegsjahre (etwa 1947 - 1962) im Johanna-Helenen-Heim (JHH) der Evangelischen Stiftung Volmarstein (ESV) ...“ (2) Immerhin dauerte diese Schreckenszeit mindestens bis Ende 1965. Die gewalttätige und in etliche Verbrechen verstrickte Diakonisse Jenny war immerhin bis 1967 auf der Kinderstation tätig.

In der einleitenden Erklärung soll eine Entschuldigung an die Opfer gerichtet sein: „Wir sprechen diesen Opfern der damaligen Zeit unsere Anteilnahme aus, trauern mit ihnen über ggfs. eine ‚verlorene Kindheit’ und solidarisieren uns mit ihren Leiderfahrungen.“ In der Erklärung weiter: „Wir bedauern, jetzt erst aufgrund der aktuellen Thematisierung – für viele nicht mehr Lebende zu spät – auf diesen ‚weißen Fleck auf der Landkarte unserer Anstalts- bzw. Stiftungsgeschichte’, der gegenüber den anderen Heim- und Lehrwerkstätten unserer Stiftung offensichtlich ein ‚schwarzer’ war, gestoßen zu sein.“ (3)

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Entstehung einer Selbsthilfegruppe behinderter Heimopfer

Wie die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ entstand

Teil 4: GrĂĽndung der Freien Arbeitsgruppe JHH 2006

Anmerkung zum Namen unserer Arbeitsgruppe von Wolfgang Möckel: „Der Name passt perfekt auf diese Gruppe. Sie ist kein Verein und es ist auch nichts vereinsmäßig organisiert. Und es ist eine Freie Arbeitsgruppe. Die Freiheit des Einzelnen steht an erster Stelle. Auch die in den Namen integrierte Jahreszahl des Beginns ist bedeutsam. Der Beginn der Tätigkeit wird immer wieder dokumentiert.“

Nachdem sich die Hoffnung, dass die „Evangelische Stiftung Volmarstein“ ihr schwarzes Kapitel offen und ehrlich aufarbeitet, zerschlug, jede Korrespondenz ins Leere lief und seitens des Stiftungssprechers eher aggressive Verlautbarungen ertragen werden mussten, bemühte sich Ulrich Bach um die Zusammenstellung einer Gruppe. Als Vertreter der Opfer war die beabsichtigte Zahl von 5 Personen, ehemalige Schülerinnen und Schüler, schnell erreicht: Wolfgang Möckel, Klaus Dickneite, Marianne Behrs und ich stimmten sofort zu. Nach der Gründungssitzung erweiterte Horst Moretto diesen Kreis auf 5 ehemalige Schüler.
Allerdings mussten auch ehemalige Mitarbeiter aus dieser Zeit gefunden werden. ...

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Entstehung einer Selbsthilfegruppe behinderter Heimopfer

Wie die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ entstand

Teil 5: „Ohne Öffentlichkeitsarbeit kräht kein Hahn nach uns“

Nachdem sich die Arbeitsgruppe konstituierte, legte sie sich eine kleine Geschäftsordnung zu: „Die sogenannte 'Kleine Geschäftsstelle' besteht aus drei Personen, dies sind der Gruppensprecher, der Pressesprecher und der Koordinator, der die Kontakte zu den einzelnen Ehemaligen hält.“

Bis zum Jahre 2011 war ich der Gruppensprecher, Klaus Dickneite der Pressesprecher und Wolfgang Möckel aus Holland der Koordinator, der Verbindungen zu den ehemaligen MitschülerInnen hält. Um auch private Beiträge schreiben zu können, die nicht die Meinung der Arbeitsgruppe abdecken müssen, hat die Arbeitsgruppe auf meinen Wunsch hin Klaus Dickneite auch die Gruppensprecherfunktion übertragen. „Der Gruppensprecher hat keine besonderen Befugnisse; er ist Gleicher unter Gleichen.“, so in der kleinen Geschäftsordnung weiter. Dieser Grundsatz hat bis heute bewirkt, dass in der Gruppe ein harmonischer Zusammenhalt besteht. Jeder Briefentwurf geht allen Gruppenmitgliedern zu. Ziel ist es, möglichst eine einstimmige Verabschiedung der Texte zu erreichen. So kann es geschehen, dass an einem Text mehrere Gruppenmitglieder arbeiten, eigene Gedanken oder Formulierungsänderungen einfügen.

Zwei Mitglieder der kleinen Geschäftsstelle handeln völlig autonom: der Pressesprecher und der Koordinator. Der Pressesprecher bekommt viele Texte vorformuliert, weil er als Bezirksbürgermeister von Hannover und in anderen Behindertenverbänden stark eingespannt ist. Alle anderen Gruppenmitglieder erhalten ebenso die vorformulierten Pressetexte und können Änderungen oder Ergänzungen vornehmen.

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Wie die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ entstand

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Sie erwarteten Akten und es kommen Menschen – Überforderte Anlaufstellen für Heimopfer
Sie erwarteten Akten und bekamen sie auch. Akten, die auf jeden Fall unvollständig sind, weil kein Verbrecher seine Taten dokumentiert. Viele Akten sind es eh nicht. Die in den Heimen fielen ab 2008 sintflutartigen Kellerüberschwemmungen zum Opfer oder waren gerade erst vernichtet worden, weil ja die Aufbewahrungspflicht längst abgelaufen war. Andere Akten sind immer noch unauffindbar. In den Akten der Volmarsteiner Heimopfer blätterten andere Kinder; sie wurden vom Johanna-Helenen-Heim auf den Dachboden des Jungen-Lehrlingsheims ausgegliedert. Als es dann soweit war mit der Aufarbeitung, war wohl nichts mehr vorhanden. Und nun lagen die Restbestände auf den Tischen der Sachbearbeiter oder Fallbearbeiter, wie immer sie sich auch nennen. Jene Männer und Frauen, die zu den Anlaufstellen für die Abwicklung des Opferfonds für ehemalige Heimkinder der Erziehungshilfe in den einzelnen Bundesländern großteils abkommandiert wurden. Viele dieser Fallbearbeiter wurden aus anderen Abteilungen abgezogen, um diese Akten zu bearbeiten und Fallentscheidungen zu treffen. Entscheidungen über die Höhe der Gelder, die direkt als „Rentenersatzleistungen“ oder indirekt als Sachleistungen zur Kompensation der Folgeschäden ausgezahlt wurden.

Und plötzlich kommen Menschen. Erst zögerlich, dann in immer größerer Zahl. Opfer, die es aufgegeben haben, auf Gerechtigkeit zu warten und eine ehrliche Wiedergutmachung zu bekommen. Es kommen Krebskranke und solche, die spüren, dass ihre Lebensuhr bald stehen bleibt. Sie wollen wenigstens den „Spatz in der Hand“ abholen, den der Vertreter der Opfer ohne Mandat ihnen andrehte.

Es kommen Wracks, die seit Jahrzehnten traumatisiert sind und niemanden finden, der mit ihnen die physischen, psychischen und sexuellen Höllen aufarbeitete, die sie erlebten; die Höllen auf Erden. Es kommen solche, die ihr Leben in Einsamkeit verbringen, weil sie anders sind, als der Durchschnittsbürger. Weil sie in Jugendheimen dazu erzogen wurden, asozial zu werden. Weil sie sich gegen Attacken ihrer Mithäftlinge wehren mussten, die selbst Gewaltverbrecher wurden, und nun selbst verbal oder mit geballter Faust um sich schlagen, wenn sie Gefahr befürchten. Wer will schon so einen als Freund. Es kommen alte Männer und Frauen, die ihren Ehepartner und Kindern verschweigen, dass sie einmal Heimkind waren. Heimkind zu sein, war viele Jahrzehnte ein Makel und führte in allen Bereichen zur Diskriminierung. Heimkinder galten und gelten teils heute noch als purer Dreck. Es kommen solche, die heimlich kommen und auch ihre Zahl wird steigen. Die sich klammheimlich ihr Geld abholen wollen und darum flehen, dass es nicht aufs Konto überwiesen wird. Die Familie könnte ja etwas merken und peinliche Fragen stellen. Und das Sozialamt verlangt immer die Kontoauszüge zur Kontrolle ihrer Hilfeempfänger. Wer weiß schon, dass diese Gelder unantastbar sind?

Und sie erzählen. Einige sicher zum ersten Mal, weil sie einem Fallbearbeiter gegenübersitzen, der ihnen zuhört. Das spüren sie: Da hört einer zu. Jetzt kann es endlich raus. Und sie spüren auch: Der Druck wird weniger, je mehr ich sprechen darf. So erzählen sie viel und soviel Schlimmes, dass auch der Aktenbearbeiter ins Schlucken kommt. So deutlich hat man das in den Zeitungen doch nicht gelesen. Zu Recherchen im Internet war keine Zeit; bisher hatte man auch nichts damit zu tun. Sie erzählen von Vergewaltigungen untereinander, von Tritten, von Bewußtlosigkeit, von riesigen Ängsten, die ihnen den Schlaf raubten und immer noch rauben. Sie erzählen von der Schwerstarbeit im Moor oder beim Bauern im Nachbardorf, der sie zusammenschlug, wenn sie ihr Tagessoll nicht erfüllten. Denn: Heimkinder galten als purer Dreck. Sie erzählen von ehemaligen KZ-Wächtern, die sie, die Jugendlichen, nun in Schach halten sollen. Von solchen, die sich an ihnen vergingen, solchen, die „Blockwarte“ heranzüchteten, die ihnen die Drecksarbeit, das Zusammenprügeln angeblich rebellischer junger Männer und Frauen abnahmen.

Sie erzählen auch, wie sie dressiert wurden, all die Empfindungen, die sie als junge Menschen mit sich herumtragen, die Sehnsucht zum anderen Geschlecht, das Bedürfnis nach Liebe, Zuneigung, Kuscheln und Erfüllung als Schweinerei zu betrachten. Da ist der Pater, der seinen Jungen einen Vortrag hielt: „Zwischen den Schenkeln einer Frau findet sich der Eingang zur Hölle“ Sicher ist da auch die ein oder andere Frau, wie die aus Volmarstein, die schon vor ihrem 30sten Lebensjahr die Menopause erlebte. Auch ihr wurde beigebracht, dass all das da unten und die angeblich ach so schlimmen Gedanken im Kopf, allergrößte Sünde und Schweinerei ist. Und wenn die Funktionen eines Körpers nicht mehr gebraucht werden, stellen sie sich ab. Ein Mensch, der ein halbes Jahr bewegungslos im Krankenhaus liegt, braucht Physiotherapie, um wieder Treppen steigen zu können. So einfach ist das. Und so war es bei dieser Frau auch: Keine Liebe, kein Mann, kein Kuschelpartner, an Kinder war erst recht nicht zu denken.

So tun sich nun vor den Sachbearbeitern Abgründe auf. Sie brauchen gar keine qualifizierte Ausbildung, um zu begreifen: Mit Häkchen im Fragekatalog ist der Fall nicht vom Tisch. Da sitzen ja psychisch, physisch und sexuell gebrochene Menschen vor ihnen. Manche weinen, manche zittern am ganzen Körper und manche können zunächst nichts sagen. Sie brauchen Minute um Minute, um all ihren Mut zusammenzunehmen, um von ihren Höllen zu erzählen.

So kommt, was kommen musste, worauf immer wieder hingewiesen wurde: Diese Opfer sind personal- und kostenintensiv. Immer stärker setzt sich die Erkenntnis durch, dass die wenigen Mittel für den Einzelfall gar nicht ausreichen können. Dass viele tausend Euro aufgewandt werden müssen, um die vielen Traumatisierungen und Retraumatisierungen in den Griff zu bekommen. Dass viel mehr Sachbearbeiter, unbedingt aber auch qualifizierte Fachkräfte, wie Psychologen, Psychiater in den Anlaufstellen benötigt werden und solche, die die Nerven haben, zuzuhören und zu trösten. An der Front in den Anlaufstellen wird klar: Viele Opfer brauchen sofort Hilfe, um davon noch profitieren zu können.

Dieses Dokument wurde mir zugeschickt:

Probleme und Unzulänglichkeiten in der Berliner Anlaufstelle

...

[ offizieller Bericht ausgehend von ]

Berliner Anlaufstelle, Beratungsstelle und Treffpunkt fĂĽr ehemalige Heimkinder [ ABeH ]

„Bedarfe psychosoziale Betreuung/psychotherapeutische Behandlung in der ABeH“

In der ABeH haben sich bisher ca. 2.000 von Heimerziehung betroffene Personen gemeldet, ca. 500 haben zum jetzigen Zeitpunkt eine Beratung zu den Fondsleistung durch eine/n hauptamtliche/n BeraterIn erhalten.

Die Rahmenbedingungen der Beratungssituation (kalkulierte 7,25 Stunden pro betroffener Person) erlaubt nur eine sehr zielorientierte Beratung, die auf den Abschluss der Vereinbarung und die Abwicklung der Fondsleistungen fokussiert. Dies steht in einem problematischen Verhältnis zu den Bedarfen der Betroffenen und den formulierten fachlichen Ansprüchen des Fonds. Bei der Installierung der ABeH wurden auf Grundlage der Vereinbarungen der Steuerungsgruppe u.a. folgende Ansprüche an die Arbeit mit den Betroffenen formuliert:

● „Dialogische Exploration der jeweiligen Problemlagen und Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten (...)

â—Ź Krisenintervention (...)

● Hilfe bei der Bewältigung von individuellen, familiären und gesellschaftlichen Problemen und Integration in das soziale Umfeld“ usw.

(zitiert aus der schriftlichen Vereinbarung des Senats und der GskA zur Einrichtung der ABeH)

Aufgrund der Rahmenbedingungen (Stellenausstattung, räumliche Ausstattung usw.) können die Ziele des Fonds nur teilweise umgesetzt werden. In der Beratung und Betreuung werden vielfach Bedarfe einer psychosozialer Betreuung, Biographiearbeit und Vermittlung in psychotherapeutische Behandlung sowie weitere Unterstützungsbedarfe offensichtlich, denen die BeraterInnen aufgrund der mangelnden Zeit nicht gerecht werden können.

Eine im Frühjahr 2013 dem Fachbeirat vorgelegten Stundenkalkulation hat gezeigt, daß im Durchschnitt pro Fall 11,6h aufgewendet werden, also mehr als die kalkulierten 7,25 Stunden. Dieses Missverhältnis hat man zwar versucht durch eine Entlastung im Arbeitsbereich „Finanzabwicklung“ zu begegnen, trotz dem fehlt oft die Zeit und der Raum, den Anliegen der Betroffenen gerecht zu werden.

Wir haben in der ABeH versucht, die Bedarfe an psychosozialer/therapeutischer Versorgung durch eine MitarbeiterInnenbefragung zu konkretisieren.

1. Therapiebedarf

● ca. 10 % der Klienten fragen aktiv nach therapeutischer Behandlung/äußern aktiv Bedürfnisse nach Psychotherapie und ggf. auch Vermittlung.

● ca. 20% der Klienten zeigen passiv einen Bedarf an therapeutischer Behandlung bzw. einen Bedarf nach einem "Clearing" hierzu. Hinweise auf einen Bedarf hierzu sind z.B. geäußerte andauernde psychische / psychosomatische Beschwerden, Beschreibungen von Retraumatisierungszuständen, ausgelöst durch die Auseinandersetzung mit dem Fond usw.

â—Ź ca. 10-15% der Klienten befinden sich in einer akuten psychischen / psychosozialen Krisensituation.

(Die genannten Zahlen fĂĽr den Therapiebedarf und psychosoziale UnterstĂĽtzung sind nicht additiv, sondern ĂĽberschneiden sich.)

Aktuelle Situation der Therapievermittlung

Wenn Therapiebedarfe offensichtlich werden, stellt sich das Problem, daß eine Vermittlung in Psychotherapie hohe Anforderungen an die Kompetenzen der Betroffenen stellt, da das kassenfinanzierte Verfahren sehr aufwendig und langwierig in der Abwicklung ist und es meist Wartezeiten von einem halben bis zu einem Jahr für einen Therapieplatz bei qualifizierten Therapeuten gibt. Häufig wäre es notwendig, die Betroffenen hierbei zu unterstützen und zu begleiten, um tatsächlich eine therapeutische Behandlung herzustellen. Therapieangebote ohne Kassenabrechnung innerhalb von Einrichtungen sind sehr limitiert und auch mit entsprechenden Wartezeiten verbunden.

2. Bedarf an psychosozialer UnterstĂĽtzung

Hier wurde der Anteil der Klienten erhoben, die Bedarfe/Interesse an einer intensiveren psychosozialen Beratung/Unterstützung aufgrund der durch Heimaufenthalte (mit)-bedingte Problemlagen wie Bedrohung von Obdachlosigkeit, soziale Isolation, chronische psychische Krisen, Drogenmissbrauch, Mittellosigkeit, körperliche bzw. psychosomatische Erkrankungen, Behinderungen usw. haben. Des weiteren entsteht der Bedarf auch durch die mit der Fondsabwicklung teilweise ausgelöste Reakualisierung / Retraumatisierung.

â—Ź ca. 30 % der Betroffenen haben Bedarf an einer offenen psychosozialen Sprechstunde/Clearing/Weitervermittlung zu Problemlagen, die durch die Heimunterbringung verursacht wurden.

â—Ź ca. 20-30% der Betroffenen haben Bedarf an einer psychologischen Beratung (im thematischen Kontext ihrer Heimerfahrung)

â—Ź ca. 20% der Betroffenen haben Interesse/Bedarf an psychosozialer Gruppenarbeit (Entspannung, Stabilisierung usw.), um ihre psychische Situation zu stabilisieren.

Problem der Vermittlung in psychosoziale UnterstĂĽtzungsangebote

Teilweise wurden Betroffene durch den Heimaufenthalt schwer traumatisiert und sind heute aufgrund der chonifizierten Symptomatik nur eingeschränkt in der Lage, eigene Interessen zu verfolgen, sich selbst zu versorgen usw. und begegnen dem Hilfesystem mit den jeweiligen Einschränkungen bzw. müssten unterstützt werden die Angebote des allgemeinen Hilfesystems zu nutzen. Viele habe durch biographische Erfahrungen aber auch ein Misstrauen gegen öffentliche Stellen und Hilfen entwickelt, das verhindert, sich hier Unterstützung zu holen.

3. Zusammenfassung der Situation

Die Arbeit der ABeH kann den Bedarfen der Betroffenen und den durch den Fonds formulierten Ansprüchen nur sehr eingeschränkt gerecht werden. Betroffene werden teilweise wieder mit ihren Erfahrungen und Problemen alleine gelassen. Es gibt außerhalb der ABeH nur ein spezifisches, aber auch sehr limitiertes Angebote für ehem. Heimkinder der DDR durch die Beratungsstelle Gegenwind (Beratungsstelle für politisch Traumatisierte der SED-Diktatur). Auch für die MitarbeiterInnen der ABeH bedeutet dies auf Dauer eine Überlastungssituation, da versucht wird innerhalb des knappen Zeitkontingents weitergehende Unterstützung zu leisten, was aber oft nur unbefriedigend gelingt.

Zitatende

Wie „Mimerle“ zu Marianne kam
Das Versagen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe in MĂĽnster

Kapitel 1: Zerplatzte Träume
Kapitel 2: Mimerles Weg zu Marianne
 
Es waren drei bewegende Monate, der November und Dezember 2008 und der Januar 2009. Fangen wir ganz von vorne an. Im August 2006 bildete sich die „Freie Arbeitsgruppe Johanna-Helenen-Heim 2006“ (FAG JHH 2006). In dieser Gruppe fanden ehemalige Heimkinder der Orthopädischen Anstalten Volmarstein und ehemalige Mitarbeiter zueinander, um die zwei grausamen Nachkriegsjahrzehnte, die körperbehinderte Klein- und Schuldkinder als wahre Hölle empfanden, aufzuarbeiten. Verbrechen in allen Facetten erlebten die Jungen und Mädchen und Marianne Behrs in besonderer Intensität ...

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Werden Sie arm fĂĽr die Opfer Ihrer Katholischen Kirche! - Offener Brief an Erzbischof Zollitsch

An den Vorsitzenden der
Deutschen Bischofskonferenz
Erzbischof Robert Zollitsch
KaiserstraĂźe 161
53113 Bonn
Fax: 0228 / 103-299

 

"Bitte, macht euch nicht lächerlich! Seid Heilige, oder aber geht zurück in eure Diözesen und arbeitet als Pfarrer."

"Es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Nonne in einem nagelneuen Auto sehe".

 

 Sehr geehrter Herr Zollitsch,

diese Zitate stammen nicht von mir. Sie stammen von Ihrem obersten Chef Papst Franziskus. Er ist es auch, der – man hat das Gefühl, fluchtartig - die Suite des Papstes verlassen hat und ins Gästehaus Santa Marta gezogen ist. "Dort bin ich nicht isoliert", soll er geäußert haben.

In den letzten Tagen wird er auch Bischof Tebartz die Leviten gelesen haben. Nicht umsonst stammelte dieser eine Entschuldigung, die in etlichen katholischen Kirchen verlesen wurde.

Papst Franziskus hat die Marschrichtung vorgegeben: Jetzt ist Schluss mit Prunk und Geprotze! Er selbst fährt einen Ford Focus und erwartet von allen kirchlichen Mitarbeitern,

kompletter Brief und Fotoserie Dierk Schäfer hier klicken

 

„die gruppe um herrn jacob ist ein verfechter des fonds.“ – Nein, wir lehnen den Opferfonds für ehemalige Heimkinder ab!

Vor einigen Tagen erhielt ich einen erbosten Anruf: „Wofür stehst Du denn jetzt eigentlich?“, wurde ich energisch gefragt. Ich erwiderte dem Anrufer, dass meine und die Haltung der „Freien Arbeitsgruppe JHH 2006“ vielfach dokumentiert sind. Der Anrufer schickte zugleich eine Email mit einem Link und dort fand ich obigen Satz.

Wie lehnen diesen Opferfonds natürlich nach wie vor ab. Er ist unsozial, ich meine gar asozial. Der Weg bis zur Gründung dieses Fonds ist von Skandalen gepflastert. Da wurden drei völlig überforderte, nicht gewollte, aber teils ins Mediengewitter verliebte sogenannte Opfervertreter von einer Gruppe von Anwälten über den Tisch gezogen und von sogenannten Theologen vollgelabert. Es wurden Fakten verdreht und unterschlagen und es wurde manipuliert. Die Arbeitsgruppe hat auf ihrer Homepage www.gewalt-im-jhh.de diese Trickserei dokumentiert. Der Sozialwissenschaftler Professor Manfred Kappeler, der Diplomtheologe Dierk Schäfer und letztendlich die Arbeitsgruppe haben die zahlreichen Manipulationen und Ungereimtheiten zusammengefasst:

http://gewalt-im-jhh.de/Schafer_-_Kappeler_und_sonstig/schafer_-_kappeler_und_sonstig.html

Und als die gemeinsame Unterschriftenwelle zu scheitern drohte, lieĂźen die Drei und ihre Vertreter erpressen mit der Drohung: Dann gibt es gar nichts. Und dann feierte einer dieses willkĂĽrlich ernannten Opfervertreter diesen Betrug an den Heimopfern noch als kleinen Erfolg und schwadronierte davon, dass der Spatz in der Hand besser sei, als gar nichts. Ich erspare den Leser die erschĂĽtternden Filmdokumente.

Sogleich setzte sich die Manipulationsmasche fort. Man gründete einen „Lenkungsausschuss“, in dem Opfer mit darüber diskutieren dürfen, wie denn das Geld nun verbraten werden soll. Die Arbeitsstatuten sind nicht bekannt, auch nicht die Entscheidungsbefugnisse der Opfervertreter. Einen Vertreter für Behinderteneinrichtungen wollte der Lenkungsausschuss zunächst nicht. Erst als die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ Öffentlichkeit herstellte, zog man die Ausladung wieder zurück. Unser Vertreter hat allerdings schnell die Flucht ergriffen, als er feststellte: Auch hier sollen Opfer nur missbraucht werden und die faulen Manöver noch gutheißen. So entstand also mit dem Segen von einigen Opfervertretern ohne Mandat der Opferfonds und das Konstrukt, nach dem abgerechnet wird.

Dieser Opferfonds ist schon darum abzulehnen, weil er eine weitere Misshandlung der Opfer darstellt. Wenn ich einem anderen Menschen sein Auto zu Schrott fahre, drücke ich ihm nicht 100 € in die Hand und sage: „Lass mal Deinen Außenspiegel da vorne reparieren; - aber sorry, mehr Geld habe ich nicht, mehr gibt es nicht.“ In den Heimen wurden unzähligen Kinderseelen zu Schrott gequält. Unzählige Psychen lebenslang zerstört, unzählige Körper malträtiert, wodurch heute noch Behinderungen zu beklagen sind. In den Heimen wurde ausgebeutet und es wurden Arbeitslose produziert, weil Kinder und Jugendliche nicht ordentlich beschult wurden. In katholischen Heimen, aber auch in evangelischen, wurden Kinder sexuell (das Wort Missbrauch ist völlig unzutreffend!) vergewaltigt und genötigt. Sie dienten der Triebbefriedigung Pädophiler mit allen Mustern der Perversität, die ich hier nicht näher erläutern darf, um keine Retraumatisierungen zu erzeugen. Wer will, schaue auf die Internet-Seiten des Arbeitskreises behinderter Opfer von Volmarstein mit den Titeln:“Blick über den Tellerrand“. Für diese Schäden durchschnittlich 5.000 €, in wenigen Fällen auch 10.000 € nach einer entwürdigenden Prozedur einmalig aufzubringen, ist ein weiterer Schlag ins Gesicht der Betroffenen.

Dieser Fonds ist auch abzulehnen, weil er nicht dem Willen der Opfer entspricht. Sie wollen eine Rente von 300 € monatlich bis zu ihrem Tode oder eine einmalige Entschädigung von 54.000 €. Welch ein bescheidenes Verlangen für so viel zerstörte Biographien. Die behinderten Opfer von Volmarstein sind da schon viel frecher. Behinderungsbedingt brauchen sie mehr Bestechungsgeld, um ihren Lebensabend in der Pflege würdig zu erleben. Darum fordern sie 400 € Rente und die Verhinderung erneuter Einweisung in irgend ein Heim. Ihre Forderungen sind auf der Homepage konkretisiert zu finden:

http://gewalt-im-jhh.de/Was_wir_wollen_-_zwischen_Ents/was_wir_wollen_-_zwischen_ents.html

Die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ hat einstimmig beschlossen, diesen Opferfonds nicht zu akzeptieren und keinen Gebrauch davon zu machen. Sie wird auch weiterhin diesem Beschluss folgen, bis Mittel in den Fonds einfließen und ausgezahlt werden, die den Begriff „Entschädigung“ verdient haben. Die Volmarsteiner Heimopfer lassen sich nicht abspeisen. Bei allen Misshandlungen, die sie ertragen mussten, haben sie einen Rest Stolz behalten. Diesen hat man aus ihnen nicht hinausprügeln können. Aber wir vertreten nicht alle behinderten Heimopfer dieses Landes, selbst die Volmarsteiner Opfer nicht. Das wäre anmaßend und uns fehlt dazu jede Legitimation. Wir wissen also nicht, wer nicht doch aus diesem Fonds Mittel erhalten möchte.

Darum empfinden wir es als einen weiteren Skandal, dass die behinderten Kleinkinder, Kinder und Jugendlichen, die Gewalt und Terror ertragen mussten, vom Opferfonds ausgeschlossen sind. Auch die Rechtsnachfolger dieser Unrechtsheime murren wenig hörbar, aber nicht aus Sympathie für ihre Opfer, sondern, weil ihnen diese Billiglösung auf Kosten der Steuerzahler zu entfleuchen droht. In die Psychiatrie Zwangseingewiesene, Säuglinge und Kleinkinder, gehen übrigens ebenfalls leer aus. Sie haben keine Lobby. Aber das ist ein anderer Skandal. Und wer meint, die vielen erwachsenen pflegebedürftigen Menschen wurden sehr viel besser behandelt, kennt auch nicht die ganze Wahrheit. Würden würden die vielen millionen Opfer damaliger Zeit anständig entschädigt, wäre die Bundesrepublik in der Tat pleite. Vielleicht aber auch nicht. Sie könnte die Milliarden abschöpfen, die auf Konten der Kirchen liegen. In Köln sind es bereits mehrere Milliarden, allein durch Beteiligungen an Immobilienumsätzen.

Dieser schäbige Opferfonds muss für alle Opfer da sein! So miserabel er auch ist: Jedes Opfer muss Gelegenheit haben, daraus Leistungen zu erhalten, wenn es dies möchte. Darum setzen wir uns für die Bereitstellung des Opferfonds auch für diese Opfergruppen ein. Aber es bleibt dabei: Unsere „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ und natürlich auch ich lehnen diesen Fonds in der jetzigen Form ab.

Verbrecher zeigt Größe – kirchliche Täternachfolger kennen keine Größe

Steuerhinterziehung ist ein Verbrechen. Ein Verbrechen an der Gesellschaft überhaupt. Diese Steuerhinterziehungen im zweistelligen Milliardenbereich pro Jahr (1) verhindern beispielsweise die Schulspeisung. Tausende Kinder gehen mit knurrendem Magen in die Klassen und verlassen sie ebenso hungrig. Folge der Steuerhinterziehungen ist auch die Anrechnung des Kindergeldes auf die Hartz IV-Bezüge. (2) Damit werden Mütter UND Kinder gleichermaßen bestraft. In gleicher Folge ist die Bezahlung der Pflegekräfte in den Krankenhäusern und Heimen asozial niedrig und es muß die Gesellschaft wundern, daß ihre Kranken und Alten überhaupt noch gepflegt werden. Anstatt die Steuersünder zu jagen, jagen die Behörden nach billigen Tagelöhnern aus dem Ausland, um diese Lücke zu schließen.

Daß ein Steuerhinterzieher, also ein Verbrecher, letztendlich doch zu seiner Tat steht, ist selten. Daß er seinen Advokaten nicht auf den Leim geht, ist in diesem Fall bayerische Bauernschläue. Anwälte verdienen immer, sowohl bei Sieg als auch bei Niederlage. Es hätte den Angeklagten vor dem BGH auch noch schlimmer erwischen können. Dieses, wenn auch viel zu späte, Eingeständnis, der Rücktritt von allen Ämtern und damit die Verabschiedung aus der obersten Schicht der Bevölkerungshierarchie in einigen Wochen, der unmittelbare Einzug in den Knast: Das zeigt schon eine gewisse Größe. Die aber selbstverständlich sein sollte.

Diese Größe ist den Rechtsnachfolgern kirchlicher Verbrecher völlig abhandengekommen. Sie setzen nach wie vor auf Aussitzen, um letztendlich doch mit einem blauen Auge davonzukommen. 2010 beendete der „Runde Tisch Heimerziehung“ mit dem Abschlußbericht seine Arbeit. Entschädigungen sind bisher nicht bezahlt worden. Weder seitens des Bundes, noch der Länder, noch der Kirchen. Was dort als Entschädigung gefeiert wird, ist eine erneute Mißhandlung der Opfer. Der „Runde Tisch sexueller Mißbrauch“ empfiehlt, dass die Mißbrauchsopfer ihre Forderungen an die jeweiligen Institutionen stellen. Bund und Länder streiten sich noch über Beteiligungen an einem Fonds.

Dieses Aussitzen trägt Früchte: Der renommierte Focus schreibt Blödsinn in seiner Onlineausgabe vom 13.03.2014. Zitat: „In den 1950er und 1960er Jahren litten Tausende der 700 000 bis 800 000 Kinder und Jugendlichen in westdeutschen Heimen unter radikalen Erziehungsmethoden, ...“ (3) Dies bedeutet: 700000 bis 800000 Kinder saßen in den Heimen. Davon litten Tausende. Und das ist Blödsinn: Die Zahl der geschätzten Opfer beträgt 800 000 Kinder und Jugendliche. Also müssen mehr in den Heimen untergebracht gewesen sein. Dies waren also die tatsächlich Tausenden Opfer! Aber was heißt tatsächlich? Die behinderten Heimkinder und -jugendlichen, die psychisch Erkrankten und die zwangsweise in die Psychiatrie eingewiesenen Kinder und Jugendlichen sind in der Rechnung nicht enthalten. Und niemand soll sich einbilden, daß in den Pflegeheimen unter kirchlichen Dächern gar keine Gewalt herrschte.

Um zwischendurch als Wohltäter an der Menschheit Lorbeeren einsammeln zu können, verteilen die Kirchen nun Klimpergeld unter ihren sexuell Geschundenen. Die katholische Kirche zog voran, was ungewöhnlich ist. Sie zahlt durchschnittlich 2.500 € für ihre Opfer. Nun trotteln drei evangelische Landeskirchen hinterher: die vom Rheinland, von Westfalen und vom Lipperland. Katholische und evangelische Kirchen zahlen also maximal 5.000 € pro von ihnen selbst anerkanntem Opfer. Damit wird das Schaf zum Gärtner und der Henker zum Wunderheiler. Aber die Schau hat diesen Truppen eine ganz andere Landeskirche gestohlen: Der Landesverband Hannover zahlt bis zu 32.000 Euro an seine Opfer.(4)

Wie dem auch sei, bevor es Bares gibt, müssen sich die sexuell Gequälten erneut ausziehen. Sie sollen peinliche Fragen beantworten. Kostprobe: „Bitte schildern Sie die Umstände und den Hergang der Missbrauchstat. ... Sie können ein Zusatzblatt verwenden.“ (5) Und danach wird peinlich genau abgefragt, ob das Opfer nicht schon von anderen Stellen abkassiert hat.

Die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ gibt den Opfern der Volmarsteiner Anstalten bei Hagen die Möglichkeit, fĂĽr sie diese Anträge zu stellen. Der erste Fall liegt der Anlaufstelle vor. Die persönlichen Daten wurden anonymisiert. Darauf kommt es jetzt noch gar nicht an; es geht um die Tat und die Folgen. Die Anlaufstelle lehnte diesen Antrag vorerst brĂĽsk ab. DarĂĽber wird an anderer Stelle berichtet. 

Helmut Jacob
17.03.2014

(1) http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/steuerhinterziehung-in-deutschland-das-grosse-milliarden-raets el-1.261318
(2)
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-kindergeld-wird-weiter-voll-angerechnet-91 88.php
(3)
http://www.focus.de/regional/stuttgart/soziales-fraktionen-einig-ueber-mehr-mittel-fuer-beratung-von-ex -heimkindern_id_3686589.html
(4)
http://helmutjacob.over-blog.de/article-unglaublich-aber-wahr-evangelische-landeskirche-hannover-zah lt-seinen-opfern-bis-zu-32-000-euro-wi-122294547.html
(5)
http://www.fuvss.de/fileadmin/mediapool/baukaesten/FS_fuvss/2013-11-04-AnerkennungLeid-Antrag _form.pdf

Dierk Schaefers Blog: Sex-and-crime im Kloster - Aber auch im Johanna-Helenen-Heim
In seinem Artikel "sex-and-crime im Kloster" berichtet Dierk Schäfer über eine religiöse Gruppe, die der Katholischen Kirche angegliedert ist. Schäfer beschreibt die Zustände in diesem Kloster und kommt zu der Feststellung:
"Wenn ich lese, welcher strengen Disziplin sich die Angehörigen der Gemeinschaft unterwerfen müssen, wie sie abgeschottet werden von den Personen, die bisher für sie bedeutsam waren, wie sie gehindert werden, untereinander Freundschaft zu schließen und welcher Gedankenkontrolle sie unterworfen werden, dann kommt mir die Scientology in den Sinn."
http://dierkschaefer.wordpress.com/2014/04/23/sex-and-crime-im-kloster/

Sofort kamen mir die Kinder der damaligen Orthopädischen Anstalten Volmarstein in die Erinnerung und ich schrieb einen Kommentar:
Nicht nur die, lieber Herr Schäfer. Mir sprangen sofort die Kinder von Volmarstein ins Gedächtnis. Im Johanna-Helenen-Heim war es keinen Deut besser. Die Kinder wurden, wenn möglich, von ihren Eltern abgeschottet. Einigen Kindern, die gar keinen Besuch bekamen, wurde gesagt, ihre Eltern seien gestorben. Manchen Eltern wurde aber auch vermittelt, dass sie besser den Kontakt zu den Kindern abbrechen sollten, weil das Kind unter den Kontakten zu sehr leiden müsste; und schließlich wollen doch die Eltern nur das beste für ihr Kind. Post wurde zensiert oder einfach vernichtet. Die Kinder wurden bedroht, damit sie nicht die Wahrheit über ihre Kinderstation, über ihre gewalttätigen Lehrerinnen erzählen. Und demonstrativ wurden einige Kinder schon einmal vorab bestraft, um andere Kinder entsprechend in Angst und Schrecken zu versetzen. Freundschaften untereinander wurden verhindert; zum anderen Geschlecht immer. Wobei alles Geschlechtliche "eine große Sauerei" war. Selbst sich küssende Liebespaare auf der Straße galten als Schweine und den Mädels wurde vermittelt, dass sie eben solche Huren würden, wenn sie das täten. Eine Schweinerei war es allerdings nicht, wenn die Schwestern, pädophil bis unter die Haarspitzen, den Kindern an die ach so schweinischen Stellen gingen und sich an den Auswirkungen aufgeilten. Erst langsam dämmerte es den so Missbrauchten, warum ihr Liebes- und Sexualleben in den Folgejahrzehnten immer wieder aus dem Ruder lief. Einige Jungen wurden selbst zu Vergewaltigern, einige Mädchen konnten fortan keine erfüllende Sexualität mehr erleben. Ich erspare mir Details.

Auch die Gedankenkontrolle funktionierte ausgezeichnet: Die Lehrerinnen beispielsweise interpretierten ihre Bosheiten in die Gedanken der Kinder hinein und schon waren die Kinder bestrafungswürdig. Auch die pflegerischen Mitarbeiter konnten oft aus den Augen lesen. Jetzt muss ich doch einmal konkreter werden, damit man versteht wie verstört selbst junge Menschen waren. Bruder K. beispielsweise ging morgens durch die Jungenreihen in den Schlafsälen, deutete auf den ein oder anderen Jungen und meinte: "Ich sehe in deinen Augen, ob du gewichst hast." Mitten in der Pubertät fühlten sich manche Buben natürlich ertappt und wurden glutrot im Gesicht. Und so hatte der junge Diakonenschüler einen Beleg für seine Weissagung. Sofort wurde der Junge von ihm zusammengehauen. Dermaßen verängstigt reduzierte sich wahrscheinlich die Zahl der Masturbationen.

Die Gewalt im Johanna-Helenen-Heim geschah nicht nur in den zweieinhalb Nachkriegsjahrzehnten, sondern setzte sich in den Auswirkungen dieser Exzesse fort. Unter diesen Auswirkungen haben manchmal selbst Unbeteiligte, nämlich Ehepartner oder ganz banal Freunde zu leiden.
Auch unter diesem Aspekt betrachtet, ist die Forderung der Heimkinder, und hier insbesondere die der Volmarsteiner gegenüber den Rechtsnachfolgern wirklich barmherzig und lächerlich gering. Für die Verwüstungen in den Psychen der Opfer müssten die Tätervertreter nach amerikanischem Vorbild belangt werden; dort geht es um Millionenbeträge.

Heimopferfonds West floppt weiterhin: 1,6 % der Opfer stellten bisher Anträge

Sie wurden geschlagen, mussten Erbrochenes essen, wurden teils vergewaltigt, ihr Wille wurde gebrochen, manchmal waren sie Versuchskaninchen für Medikamente, die Religion allerdings wurde ihnen konfessionsübergreifend eingebläut: Ehemalige Heimkinder West.

Im Jahr 2006 wurde ein „Runder Tisch Heimerziehung“ in Berlin installiert, mit der ehemaligen Pastorin Antje Vollmer als Vorsitzende und mit einem auserwählten Kreis von überwiegend Juristen aus der Politik und den großen Kirchen besetzt. Drei willkürlich ausgesuchte ehemalige Heimkinder wurden als Opfervertreter berufen. Seitens der Opfer fanden sie keine Legitimation.

Der Opferfonds West wurde mit 120 Mio. Euro bestückt, davon 20 Mio. für sogenannte Rentenersatzansprüche und 100 Mio. zum Ausgleich der Folgeschäden der Heimzeit.

In der Onlineausgabe des Wochenmagazins „Die Zeit“ vom 30. Januar 2014 berichtet die Internetpräsenz: „West-Heimkinder meiden Hilfsfonds ... Anders als der Fonds für Opfer brachialer Heimerziehung in der DDR ist der Fonds für Westdeutschland gut gefüllt. Dort fürchten offenbar viele Opfer die Öffentlichkeit.“

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-01/heimkinder-fonds-entschaedigung

Die Ausgabe zitiert die Mitinitiatorin des Fonds Heimerziehung West, Heidelore Rampp: „Ich kann nur an alle appellieren, die Scham zu überwinden und die Chance zu nutzen, das einzufordern, was uns zusteht“. Das Schicksal der Frau Rampp ist auf der Internetpräsenz von t-online zu lesen:

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_67671716/heidelore-rampp-berichtet- aus-dem-leben-eines-ex-heimkindes.html

Die Zeit online gibt Auskunft über die bisherigen Zahlungen, die sie vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben in Köln ermittelt hat: „ ... sind aus dem Hilfsfonds für Opfer im Westen in den ersten beiden Jahren erst Leistungen für 66 Millionen Euro beantragt worden, weitere 54 Millionen Euro stünden noch bereit. Bislang haben sich 6.320 Betroffene radikaler Erziehungsmethoden beim Fonds gemeldet, die Antragsfrist endet Ende dieses Jahres.“

In einem Videobeitrag des Filmemachers Peter Henselder, der auch für eine private Berliner Fernsehanstalt dokumentarisch arbeitet, kommt ab der 9. Minute der Vorsitzende des Lenkungsausschusses für die Umsetzung des Heimopferfonds Prof. Peter Schruth zu Wort: „Der Fonds West mit seinen 120 Mio. ist auch leer ...“. https://www.youtube.com/watch?v=_n4SteugY0Q&list=UUYfQDxLFqzfnX4WoyTMO3hQ&hd=1

Zur Erinnerung: Schruth saß auch am „Runden Tisch Heimerziehung“ und hat den Abschlussbericht und damit die Beschlüsse des Runden Tisches mit abgezeichnet.

Aus der Meldung des Bundesamtes in Köln und der des Peter Schruth geht nicht hervor, welche Summen für Rentenersatzleistungen, welche für Ausgleichszahlungen geleistet wurden. Aus einer Information des Deutschen Bundestages vom 22.05.2013 kann allerdings abgeleitet werden, dass die höchsten Zahlungen, anders als geplant, für Rentenersatzleistungen aufgebracht wurden.

http://helmutjacob.over-blog.de/article-umsetzung-des-opferfonds-west-fur-ehemalige-kinder-und-juge ndliche-in-der-erziehungshilfe-119589167.html

 Meine Meinung:

Es ist festzustellen, dass von noch 400 000 lebenden Heimopfern sich 6 320 bei den Anlaufstellen gemeldet haben. Dies sind 1,58% aller Opfer in Westdeutschland. Auch heute noch werden in die Psychiatrie Zwangseingewiesene, Säuglinge und Kleinkinder und behinderte Menschen, die in den Nachkriegsjahrzehnten Opfer wurden, nicht in die Gesamtzahl der Opfer eingerechnet. Der Skandal: Sie erhalten nach wie vor keine Wiedergutmachung.

Die Folgerung des Magazins „Die Zeit“ aus der Tatsache, dass die Anlaufstellen West weniger frequentiert werden als die Ost-Stellen, ist allerdings falsch. Die Opfer West fürchten nicht die Öffentlichkeit. Das beweisen allein die zahlreichen Internetpräsenzen, Blogs, Leserkommentare und Film- und Tondokumente. Etliche entsprechende Portale haben zwar inzwischen geschlossen, andere sind nach wie vor rege. So beispielsweise des „Vereins ehemaliger Heimkinder“ und der „Freien Arbeitsgruppe JHH 2006“. Beide Internetauftritte verzeichnen monatlich tausende Besucher im zweistelligen Bereich. Sie werden u.a. von Universitäten und Wissenschaftlern aufgesucht. Etliche, im Eigenvertrieb oder im Auftrag von Heimen herausgegebene Bücher zeugen ebenfalls vom Mut vieler Opfer, in die Öffentlichkeit zu treten. Eine solche Öffentlichkeitsarbeit ist im Osten bisher nicht ersichtlich.

Warum die Opfer West den Fonds floppen lassen, liegt auch klar auf der Hand. Sie haben erkannt, dass dieser Fonds eine weitere Demütigung darstellt. Nach den Jahren der Hölle in den Heimen, den Betrugsmanövern am „Runden Tisch Heimerziehung“ und den beschämenden Abwicklungsformalien zur Erlangung von Leistungen aus dem Fonds wollen sie sich nicht noch einmal mit einem Almosenangebot demütigen lassen. Statistisch hat jedes Opfer etwa 5000 Euro Abfindung erhalten. Der Apell von Heidelore Rampp geht in die völlig falsche Richtung. Nur wenn die Geschundenen und Geschändeten aus der damaligen Zeit dem sogenannten Opferfonds weiterhin die „Rote Karte“ zeigen, könnte die Erkenntnis bei den Tätervertretern reifen, dass dieser Fonds wirklich eine Beleidigung der Opfer ist. Auch würde dieses völlige Scheitern des Fonds Ende dieses Jahres erneut die Presse interessieren und den Opfern damit noch einmal Gelegenheit zur Darstellung ihrer Sicht bieten. Die 1,58% indes sind eine weitere Ohrfeige für die damalige Tischvorsitzende Antje Vollmer.

Heimkinder, Heimopfer, Runder Tisch Heimerziehung, Evangelische Kirche, Katholische Kirche, Diakonie, Caritas, Antje Vollmer

Vor 5 Jahren: Dr. Ulrich Bach gestorben – Pfarrer, Lehrer, Diakoniker, Mahner, Warner, Menschenfreund

„‚Jeder Mensch gilt’ – das war das Lebensmotto von Pfarrer Dr. Ulrich Bach. Vor drei Wochen, am 8. März, verstarb der scharfsichtige Analytiker des tiefen Risses, der oftmals Menschen mit Behinderungen von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausschließt, der Liebhaber der „bunten Gemeinde Gottes“, der Bibelinterpret, der die biblischen Texte gleichermaßen für Behinderte und Nichtbehinderte las.“
So Bischof Dr. Wolfgang Huber 2009 als Ratspräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen zur Würdigung von Ulrich Bach anläßlich seines Todes am 8. März des gleichen Jahres.
Das Thema Behinderung hat ihn, der selbst an Polio erkrankt auf einen Rollstuhl angewiesen war, nicht nur theologisch, sondern auch in der täglichen Praxis gefordert. Er war Seelsorger in verschiedenen Häusern der damaligen Orthopädischen Anstalten Volmarstein (heute Evangelische Stiftung) bei Hagen, sondern wurde im täglichen Umgang mit jungen und älteren körperlich und geistig Behinderten mit den verschiedensten Problemen konfrontiert. Erst Ende der 80er Jahre erfaßte er das wahre Ausmaß an Gewalt und psychischer Zerstörung vieler solcher Schülerinnen, denen er 1964 Konfirmandenunterricht erteilte. Die geballte Konfrontation seiner Konfirmanden mit seinem Versagen damals ließ ihn nicht mehr los. Im Rahmen seiner Verabschiedung las er aus seinem Buch „Ohne die Schwächsten ist die Kirche nicht ganz. Bausteine einer Theologie nach Hadamar“, Seite 87, Neukirchen 2006:
http://
gewalt-im-jhh.de/Grobe_Unwahrheit_-_ESV-Leiter_/Bach_Buchauszug_Marianne.pdf
In diesem Kapitel geht Bach auf die Gewaltexzesse während dieser Zeit ein und konfrontiert damit die Evangelische Stiftung mit ihrem schwarzen, verdrängten Kapitel Anstaltsgeschichte.
Dieses Kapitel ist auch ein StĂĽck Aufarbeitung seines Verdrängens ... 
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