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8. August 2010, 15 Uhr - 17 Uhr:
"Missbrauch schlägt zurück"
im Rahmen des Friedensfastivals Berlin Alexanderplatz
vom 6. 8. bis 8. 8. 2010
dabei auch:
Klaus Dickneite, FAG JHH 2006

Klaus Dickneite (re.) neben dem Filmemacher Peter Henselder (Berlin)   Teil 1 hier   Teil 2 hier

“Hölle von Volmarstein” in youtube aufgetaucht
hier klicken

Kommentare zu
Runder Tisch war eine Farce
Wetter, 14.12.2010, DerWesten

Welch Meinung hat mein Bürgermeister hierzu? Er ist Mitglied im Kuratorium, und erster Bürger der Stadt!
#1 von combo59 , am 14.12.2010 um 20:56

Der Überschrift kann man eigentlich nichts hinzufügen!

... vielleicht nur die Feststellung, dass hier bis auf drei Ausnahmen praktisch nur Vertreter der Täter zusammen saßen und Vorsitzende war die ehemalige Chef-Kirchenlobbyistin der grünen Bundestagsfraktion und die unter anderem dadurch hervorgetreten ist, dass sie die Missbrauchsdebatte hinsichtlich der katholischen Kirche letztlich als kirchenfeindlich gebrandmarkt hat. Man kann sich daher allenfalls über die Naivität derjenigen wundern, die erwartet haben, dass bei der Konstellation eine ehrliche Aufarbeitung erfolgt und es für die Geschädigten eine echte Hilfe gibt, von ausreichender finanzieller Wiedergutmachung ganz zu schweigen.
#2 von Joachim M. , am 15.12.2010 um 02:41

Bin selber ein Opfer der Heimerziehung! Ich wurde vom ersten Tag meines Aufenthaltes in Halfershof, von Erziehern und deren Lieblingen aus dem Kreis der Zöglinge,sexuell missbraucht.....und das fast vier Jahre lange Jahre.
Der runde Tisch hat auf ganzer Linie versagt!
Der LVR gibt lieber Geld für eine Aufarbeitung der Heimerziehung aus, statt es in einen Topf mit den Kirchen und Ländern zu geben um das Unrecht mit einer kleinen Erhöhung ( € 300.-)der Rentenzahlung als Wiedergutmachung zu leisten.
Ich schiebe eine dicken Hals, wie Institutionen hier im Land mit Opfern umgehen! Man sollte diese Damen und Herren vom Runden Tisch in Berlin mal richtig aufklären! Meiner persönlichen Meinung nach, sollten diese Leute in Steintafeln geschlagenes Gesetze mit den § 1 und 2 des Grundgesetzes, um die Ohren gehauen werde, jeden Tag!
Die Opfer werden noch verhöhnt und mit peanuts abgespeist. Obwohl dieser Zusatzbeitrag endlich ist...............fast alle Opfer sind schon älter....ich bin 65 Jahre.

mit freundlichen Grüßen

Dieter Otto-Lange

#3 von Dieter Otto-Lange , am 15.12.2010 um 14:08

Das würde mich auch interessieren, combo59! Seitens der Stadt Wetter wehte bisher nur ein laues Lüftchen. Unser aller Bürgermeister bekundete sein Beileid: “Dennoch möchte ich es nicht versäumen, mich des Schicksals anzunehmen und auf diesem Wege meine aufrichtige Anteilnahme auszusprechen.”
http://gewalt-im-jhh.de/Was_wir_wollen_-_zwischen_Ents/ Wetter_nicht_zustaedig_030609.jpg
Und dabei blieb es auch. Schlimmer noch: Über Wetter brach ein kollektiver Gedächtnisschwund ein; Quasi ein Behördenalzheimer. Kein Mensch kann (oder will?) sich mehr daran erinnern, dass Volmarstein über ein Jugendamt verfügte. Aber die Sonne, hier in Form des Internets, bringt es an den Tag und beendet das kollektive Nichtwissen(wollen?):
http://gewalt-im-jhh.de/Wetter_zu_Jugendamt_Volmarstein2 _010210.jpg
http://gewalt-im-jhh.de/Aufsichtspflicht_-_Wer_war_zus/aufs ichtspflicht_-_wer_war_zus.html
Nun, nachdem die Behinderten Opfer von Terror und Gewalt keinen müden Cent erhalten, ist Bürgermeister Hasenberg in moralischem Verzug. Sein Vorgänger Henning, Bürgermeister von Volmarstein und das damalige Jugendamt haben ihre Aufsichtspflicht nicht wahrgenommen. Zusammen mit der Evangelischen Stiftung Volmarstein, dem Ennepe-Ruhr-Kreis, der auch Jahrzehnte gepennt hat, und den Landschaftsverbänden, die wie ein Strauß je ihren Kopf ganz tief im Sand verbuddelt haben (wenn ich die nicht sehe, sehen die anderen auch nicht) müssen sie nun überlegen, wie sie den Opfern einen erträglichen Lebensabend bereiten. Daran wird sichtbar ob Beileidsbekundungen ernstgemeint oder Worthülsen sind.
Helmut Jacob
#4 von Helmut Jacob , am 15.12.2010 um 19:01

Also mit Geld kann mann das Unrecht wettmachen. Ich dachte die die Schuldigen sollten gefunden werden.
#5 von Ernstderlage , am 16.12.2010 um 10:03

Jugendamt - wenn ich das schon höre. Die werden doch erst aktiv, wenn etws passiert ist oder wenn Eltern denunziert werden. Jaa, dann werden sie ganz schnell.
Zurück zu Volmarstein: Glaubt irgendjemand, dass heute noch ehemalige Erzieher des Johanna-Helenen-Heimes im Dienst sind? Wenn die Kindesmißhandlungen in den 50-70-iger Jahren stattgefunden haben, sind die doch alle in Rente.
Die ESV sollte daher mal in ihrem Archiv kramen und die damaligen Personallisten des Johhanna-Helenen-Heimes vorlegen.
#6 von gustav gans , am 16.12.2010 um 10:56

#5
Da sind Sie wohl nicht so ganz auf dem laufenden.
Das ganze Elend und Leid der Kinder wurde von zwei Historikern aufgearbeitet und in einem Buch zusammengetragen, (das vergessene Haus) vorgestellt und dem ESV Vorstand Jürgen Dittrich übergeben wurde es von den Autoren( Ulrike Winkler und Hans Walter Schmuhl) im März dieses Jahres.
Auch hier hielt mein Bürgermeister es nicht für nötig dabei zu sein.
Er zog es vor, sich lächelnd auf der konstituierenden Sitzung des VDK zu präsentieren. Was sind schon zahlreiche gequälte Kinder in einem fast vergessenem Wetteraner Kinderheim!
#7 von combo59 , am 16.12.2010 um 11:12

#6
Mit den Königsbergern Diakonissen zogen 1947 im Johnna Helenen Heim Angst und Schrecken ein!
Mit Ihrem gehen nach ca. 20 Jahren begann eine neue Zeit!
#8 von combo59 , am 16.12.2010 um 11:22
www.derwesten.de/staedte/wetter/Runder-Tisch-war-eine-Fa rce-id4059636.html

WP/WR Wetter 30.11.10

Westfalenpost Lokalteil Wetter-Herdecke 15.12.2010
hier klicken

Westfalenpost Lokalteil Wetter 18.12.2010 größer: hier klicken
Scan:
Runder Tisch soll Schieflage korrigieren
Evangelische Stiftung Volmarstein spricht sich für Zahlungen auch an frühere Heimkinder mit Behinderungen aus
Wetter. Auch betroffene Behinderte sollen Anträge an den Fonds richten können, den der „Runde Tisch Heimerziehung" vorgeschlagen hat. Das fordert die Evangelische Stiftung Volmarstein.
Die Evangelische Stiftung Volmarstein begrüßt die Ergebnisse des Runden Tisches Heimerziehung in den 50er und 60 er Jahren, wie sie im Abschlussbericht in Berlin festgehalten worden sind und dem Petitionsausschuss im Januar übergeben werden.
Aber: Die Evangelische Stiftung Volmarstein hat als eine der ersten Einrichtungen der Körperbehindertenhilfe in Deutschland die eigene Heimkinder-Geschichte wissenschaftlich aufgearbeitet und ist in einen intensiven Dialog mit ehemaligen Heimkindern getreten. Dabei hat sie immer wieder darauf hingewiesen, dass der Runde Tisch Heimerziehung einen Makel hat: Die ehemaligen Heimkinder, die Einrichtungen der Behindertenhilfe zugewiesen waren waren von vorne herein nicht berücksichtigt und beteiligt.
Begrenzter Blick
.,Der Runde Tisch Heimerziehung war aufgrund der Auftragslage durch den Petitionsausschuss auf die Fürsorgeerziehung begrenzt', so Pfarrer Jürgen Dittrich, Vorstandssprecher der Evangelischen Stiftung Volmarstein. „Diese Schieflage könnte und sollte wenigstens vom Ergebnis her korrigiert werden. Da die Ergebnisse des Runden Tisches sich nicht ausdrücklich auf ehemalige Heimkinder der Erziehungshilfe beziehen, gehe ich davon aus, dass auch ehemalige behinderte Heimkinder die entsprechenden Hilfsangebote aus einem Fonds/einer Stiftung in lnspruch nehmen können. Dies ist unsere Erwartung, alles andere wäre ungerecht und würde Behinderte erneut benachteiligen", so Dittrich: „Dies sollte dann auf jeden Fall im Rahmen der zu erwartenden Bundestagsdiskussion ausdrücklich festgestellt werden, damit die wahrscheinlich deutlich kleinere Gruppe der behinderten ehemaligen Heimkinder nicht vergessen wird und nicht unberücksichtigt bleibt. Die Fonds beziehungsweise die Stiftungsmittel müssen auch für diesen Personenkreis gelten.
 

24. 12. 2010
Ruhrnachrichten, Lokalteil Witten

06.02.2012 | 17:54 Uhr
ESV - Erinnerungen an die Leidenszeit

Marianne Behrs vor dem ehemaligen Johanna-Helenen-Heim

Wetter. So riesig! So hell und freundlich! Marianne Behrs rollt sichtlich begeistert durch den Rohbau des Kinderheims, das ihren Namen tragen wird. 50 Jahre ist es her, dass sie im Gebäude genau gegenüber von der Lehrerin gequält und schikaniert wurde. Sie zählt zu den Opfern im Johanna-Helenen-Heim der ersten Nachkriegsjahre.

 „Da oben war der Schlafsaal mit den 15 Betten“, zeigt Marianne Behrs auf das Obergeschoss des heutigen Johanna-Helenen-Hauses. „Und da drüben rechts war der Klassenraum, wo ich immer in der Ecke stehen und auf die Treppe der Leichenhalle schauen musste“. Dick vermummt sitzt sie in ihrem Rollstuhl. Auf dem Weg vom Richtfest des Marianne-Behrs-Hauses zur kleinen Nachfeier in einem Raum des heutigen Johanna-Helenen-Hauses steht sie vor den steinernen Zeugen ihrer Leidensgeschichte.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Evangelischen Stiftung Volmarstein wird ein Haus nach einer Person benannt, die noch lebt. „In Andenken und Ermahnung an ihre bewegende Geschichte“ hat die ESV sie zur Namenspatronin für ein neues Kinder- und Jugendwohnhaus gemacht. Das freut die heute 62-Jährige, die in Gevelsberg lebt. „Mein Name ist aber nur stellvertretend“, sagt sie. Erinnert werde damit an alle Mitglieder aus der Freien Arbeitsgruppe Johanna-Helenen-Heim. Die Gruppe arbeitet die eigenen Opfergeschichten auf.

Anders als die meisten bekomme sie eine Wiedergutmachung durch die ESV, so Marianne Behrs. Das wünsche sie auch für die anderen. Und für das Heim? „Kinder sollen sich in ihm wohl fühlen können.“
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-wetter-und -herdecke/erinnerungen-an-die-leidenszeit-id6323023.html

DER KOMMENTAR
Auf dem Weg der Aussöhnung
Klaus Görzel

Die ESV hat Wort gehalten. Sie hat sich ihrer dunklen Geschichte, der Misshandlung körperbehinderter Heimkinder, gestellt. Ein dickes Buch ist im Auftrag der Stiftung entstanden. Es hält fest, wie die Schwächsten der Schwachen im Johanna-Helenen-Heim in der unmittelbaren Nachkriegszeit gequält wurden.

Viele Opfer haben sich ein Mahnmal gewünscht. Die Leitung der ESV hat lieber auf „lebendige Erinnerung“ gesetzt. Das sind mittlerweile nicht mehr nur Worte: In der Ausbildung des heutigen Personals berichten Opfer von damals, wie abscheulich sie behandelt wurden. Damit sich das nie mehr wiederholt. Zur Verbeugung vor den Opfern zählt auch die Benennung des neuen Kinderheims nach Marianne Behrs.

So wird Erinnerung wach gehalten an das Grauen. Der Name ist aber auch ein Stück Aussöhnung. Ohne finanzielle Entschädigung aller bleibt diese jedoch unvollständig.

Klaus Görzel

06.02.2012 | 17:47 Uhr. ESV - Ein neues Zuhause für 24 Kinder

Marianne Behrs im Rohbau des nach ihr benannten Heims mit den ESV-Vorständen Markus Bachmann und Jürgen Dittrich sowie Assistentin Lina Kortegaard

Wetter.Der Rohbau für ein neues Kinder- und Jugendwohnhaus auf dem Gelände der Evangelischen Stiftung ist fertig. Am Montag war Richtfest für das Marianne-Behrs-Haus.

24 Jungen und Mädchen, die noch im Oscar-Funcke-Haus untergebracht sind, sollen hier ein neues Zuhause finden. Das Oscar-Funcke-Haus ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit und soll umgebaut werden. Nach dem Umbau wird es weniger Kindern Platz bieten können als bisher.

Mehr Platz zum Spielen versprach ESV-Vorstand Pfarrer Jürgen Dittrich am Montag ebenso wie Orte zur Entspannung und aktiven Beschäftigung. Alles liegt auf einer Ebene, jedes Kind bekommt ein rollstuhlgerechtes Einzelzimmer. Jeweils acht Kinder werden in einer Wohngruppe leben. Zwei Innenhöfe sorgen für zusätzliches Licht

Der Neubau erstreckt sich über rund 1300 Quadratmeter und kostet rund 2,6 Millionen Euro. 800 000 Euro davon muss die ESV aus Eigenmitteln aufbringen.

Opfergruppe fordert Wiedergutmachung
Seit fünf Jahren dokumentiert eine Arbeitsgruppe die Missstände im früheren Johanna-Helenen-Heim. In ihm hat auch Marianne Behrs vor einem halben Jahrhundert gelitten. Die Arbeitsgruppe begrüßt daher die Benennnung des neuen Heims nach einem Opfer der körperlichen und seelischen Gewalt. Gleichzeitig zeigt sie sich aber enttäuscht von der ESV: Die Forderung „nach echter, auch finanzieller Wiedergutmachung, wurde abgelehnt“, heißt es in einer Pressemitteilung. Gruppenmitglied Helmut Jacob sieht die ESV beim Schmerzensgeld in der Pflicht: Die „Verweigerungshaltung“ sei ein Skandal.

Alle Berichte: Klaus Görzel, “Der Westen”, WP und WR Wetter/Herdecke
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-wetter-und-herdecke/ein-neues-zuhause-fuer -24-kinder-id6322934.html

Pressemitteilung der FAG JHH 2006 vom 02. 02. 2012 komplett

Die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ freut sich, dass in diesen Tagen das Richtfest für das „Marianne-Behrs-Haus“ gefeiert wird. Die Arbeitsgruppe, eine Interessenvertretung der behinderten Opfer von Gewalt im Johanna-Helenen-Heim von 1945 bis etwa 1969 unterstützt dieses Projekt mit der „Aktion KK“ auf ihrer Homepage. Sie möchte mit der Namensgeberin, deren Leid auf der Homepage und in einem Buch veröffentlicht ist, dass dieses Haus ein kuscheliges Kinderheim (dafür stehen die Zeichen KK) wird, Marianne Behrs wünscht sich Kuscheltiere, Kinderspielzeug, Baukästen, Erfahrungs- und Lernspiele und anderes Unterhaltungsmaterial. Das fehlte im Johanna-Helenen-Heim und machte das Leben der Kinder trist und langweilig.

Aber die Arbeitsgruppe ist auch enttäuscht. Die Forderung an die Evangelische Stiftung Volmarstein nach echter, auch finanzieller Wiedergutmachung wurde abgelehnt. Die ESV am 12. Mai vergangenen Jahres: “Eine einseitige und nur durch die Evangelische Stiftung Volmarstein zu tragende monatliche Opferentschädigung ... kann ich Ihnen nicht in Aussicht stellen.”

Kann sich die Einrichtung damit ihrer moralischen Pflicht entziehen?, fragt sich die Gruppe. Mit ihrer Einschätzung steht sie nicht allein. Im Abschlussbericht des „Runden Tisches Sexueller Missbrauch“ betont beispielsweise die damalige Tischvorsitzende Dr. Christine Bergmann: „Zu Recht erwarten die Betroffenen, dass die Institutionen, die ihre Verantwortung in der Vergangenheit nicht wahrgenommen haben, wenigstens heute Verantwortung für die Taten übernehmen. Dazu gehören nach Ansicht des Runden Tisches auch sogenannte „Schmerzensgeldzahlungen“. Der Runde Tisch betont, dass diese Maßnahmen allein den Institutionen obliegen“, also auch der Einrichtung in Volmarstein.

Helmut Jacob, ehemaliger Sprecher der Gruppe, nennt die erkennbare Verweigerungshaltung der Evangelischen Stiftung einen Skandal. Sie solle für die Verbrechen unter ihrem Dach geradestehen.“ Jacob weiter: „Es wird langsam unanständig, immer wieder auf den 120-Millionen-Fonds zu verweisen, wo doch längst klar ist, dass daraus kein Schmerzensgeld und keine Wiedergutmachung geleistet werden.“

Klaus Dickneite, derzeitiger Gruppensprecher, betont: „Die geforderte Opferrente von 400 Euro ist berechtigt; nach einer zerstörten Kindheit kann mit dieser monatlichen Rente vielleicht wenigstens der Lebensabend würdevoller verbracht werden.“

Die Arbeitsgruppe hat einen Brief an Aufsichtsrat und Kuratorium der ESV geschickt und um nochmaliges Überdenken der Entscheidung gebeten. Jacob: „Für eine evangelische Einrichtung ist die bisherige Entscheidung fatal, weil sie ihren guten Ruf beschädigt.“ Ein Vertreter der Arbeitsgruppe wurde zu diesem Festakt nicht eingeladen.

Brief an ESV hier klicken

WARTEN AUF OPFERRENTE - EVANGELISCHE STIFTUNG VOLMARSTEIN LEHNT "ECHTE WIEDERGUTMACHUNG" AB
Neuer Vorstoß der "Freien Arbeitsgruppe JHH 2006"
Wiedergutmachung auf Raten – Neues Kinderheim erhält Namen eines Opfers
Helmut Jacob | 9. Februar 2012, 17:36 Uhr
Es geschieht selten, dass ein Neubau den Namen eines Menschen erhält, der noch lebt. In der Evangelischen Stiftung Volmarstein (bei Hagen) wird ein Haus für behinderte Kinder und Jugendliche gebaut. Dieses Haus wird zum Ende des Jahres „Marianne-Behrs-Haus“ heißen. ...
http://
www.readers-edition.de/2012/02/09/wiedergutmachung-auf-raten-%E2%80%93-n eues-kinderheim-erhalt-namen-eines-opfers/

Westfalenpost/Westfälische Rundschau 20. Juli 2012

Das Unrecht auch an den behinderten Heimkindern 1949-1975

Deutschland Deine Kinder (7)
BERLIN. (hpd) Neben Kindern, die in Heime der DDR eingewiesen wurden, blieben bisher auch andere unbeachtet: Kinder mit Behinderungen, untergebracht in Heilpädagogischen Einrichtungen. Ihnen widmet sich der 7. Teil der Serie. Das Unrecht auch an den behinderten Heimkindern 1949-1975 geschah in unserer Demokratie – nur waren die Kinder dennoch entrechtet.
Im evangelischen Johanna-Helenen-Heim - im Sinne des Soziologen Erving Goffman eine Institution, die sämtliche Lebensäußerungen kontrollierte und einem störungsfreien Betriebsablauf unterwarf -, fand bereits im März 2010 wissenschaftliche Aufklärung für die Zeit 1947-1967 statt.
Und, galt es bisher das Bewusstsein für ebenbürtige Menschenrechte von Behinderten zu schärfen, so begegnete der selbst betroffene Klaus Dickneite dem Vorwurf einer neuen Form: Benennung der Behinderung sei Diskriminierung. ...
http://
hpd.de/node/11394?page=0,0
Eine Studie über Gewalt in der Körperbehindertenhilfe
Dem Engagement von ehemaligen Heimkindern des Johanna-Helenen-Heimes in Volmarstein in Nordrhein-Westfalen ist es zu verdanken, dass eine wissenschaftlich Studie über das evangelische Heim für körperbehinderte Kinder in Auftrag gegeben wurde. Die HistorikerInnen Prof. Dr. Hans-Walther Schmuhl und Dr. Ulrike Winkler haben eine umfassende Forschungsarbeit über das evangelische Johanna-Helenen-Heim von 1947-1967 verfasst, die 2010 veröffentlicht wurde. Dabei haben sie nicht nur Akten untersucht, sondern auch ehemalige Heimkinder und ehemaliges Personal befragt. (7) Beide Wissenschaftler finden die Ausklammerung der Behindertenheime durch den Runden Tisch Heimerziehung nicht nachvollziehbar, zudem sei die Gruppe keineswegs marginal gewesen.
Die Einweisungswege in die heilpädagogischen Heime waren in diesem Zeitraum immer noch von eugenischem Gedankengut der NS-Zeit beeinflusst. Die Diagnostik war fragwürdig, Unterernährung und unzureichende Bildung konnten z.B. zu einer Einstufung als „geistig behindert“ führen. Verhaltensauffälligkeiten infolge von Vernachlässigung und Misshandlung wurden u. U. als vererbte, genetisch begründete, moralische Minderwertigkeit klassifiziert. Erst 1961 wurde eine Heimaufsicht verpflichtend durch die Landesjugendämter, 1963 wurde das Haus erstmals untersucht, jedoch sei es bei dieser Untersuchung um die Abstände der Handtuchhalter gegangen und nicht um die Lebensqualität der Kinder.
http://
hpd.de/node/11394?page=0,1

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Die drei Fragen als Worddatei
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