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Ein Jahr Bußaufruf Pfarrer Dierk Schäfer - Erinnerung und Mahnung

10. November 2010 Dierk Schäfer:
Am Buß- und Bettag vorigen Jahres habe ich einen Bußaufruf an die beiden Großkirchen in Deutschland gerichtet und an die ihnen zugerechneten Einrichtungen in Diakonie und Caritas, dazu auch an die Ordensgemeinschaften. Im Internet hatte ich dafür eine Petitionsliste aufgelegt.
Als Termin für einen Bußakt hatte ich den diesjährigen Buß- und Bettag genannt, wahlweise den Tag der unschuldigen Kindlein.
In meinen beiden neuesten Blog-Einträgen informiere ich über die Ergebnisse informieren, die meine Erwartungen weitgehend bestätigt haben.
Unter dem Link http://dierkschaefer.wordpress.com/2010/11/08/das-kapieren-die-kirchen-leider-nicht / finden Sie ein Interview über die Ergebnisse. Dort hatte ich auch einen weiteren Beitrag angekündigt, den ich nun in den Blog stelle. Dieser Beitrag unter dem Titel „Dies irae“ (Tag des Zorns) bedient sich der Form eines Triptychons, wie auch der Bußaufruf als solcher, wie auch der Bußaufruf als solcher eine klassische Form aufgreift.

Wegen der besseren Lesbarkeit sind die einzelnen Tafeln als Grafik-Dateien von links nach rechts vergrößert.

http://dierkschaefer.wordpress.com/2010/11/10/am-bus-und-bettag-vorigen-jahre s-habe-ich-einen-busaufruf-an-die-beiden-groskirchen-in-deutschland-gerichtet/

Der Bußaufruf von Dierk Schäfer – ein Interview

 Herr Pastor Schäfer, nennt man Sie Pastor oder Pfarrer? Worin liegen die Unterschiede?

Meine korrekte Amtsbezeichnung ist Pfarrer im Ruhestand. Ob Pfarrer oder Pastor ist von Landeskirche zu Landeskirche verschieden, meint aber dasselbe.

 Vor einem Jahr haben Sie zur Buße aufgerufen. Wen?

Mein Bußaufruf richtete sich an die beiden Großkirchen in Deutschland und die ihnen zugerechneten Einrichtungen in Diakonie und Caritas, dazu auch an die Ordensgemeinschaften.

 Hat Ihr Bußaufruf noch Gültigkeit?

Ja, natürlich. Als Termin hatte ich den diesjährigen Buß- und Bettag genannt, wahlweise denTag der unschuldigen Kindlein, das ist der Gedächtnistag für die angeblich von Herodes ermordeten Säuglinge und Kleinkinder in Bethlehem, der 28. Dezember. Da es nicht danach aussieht, daß die Kirchen dem Bußaufruf Folge leisten, ist er zwar in seinem Kern ignoriert worden, aber damit nicht ungültig. Buße, also Umkehr von falschem, von sündhaftem Tun und überzeugend tätige Reue sind immer nötig, in diesem Fall jedoch nach wie vor von besonderer Dringlichkeit, weil es Opfer gibt, die noch heute unter den Folgen ihres Aufenthalts in kirchlichen Einrichtungen leiden.

 Wieviele Reaktionen haben Sie erhalten?

Unterstützt haben den Bußaufruf als Petition an die Kirchen bis heute 240 Personen. Reaktionen vonseiten kirchlicher Stellen gab es nur wenige. Zumeist bedauerte man einerseits das Geschehene, verwies ansonsten aber auf die Beratungen am Runden Tisch. In kirchlicher Tradition gesprochen gab es, und das unabhängig von meinem Bußaufruf, eine Artun ausgereifter Reue inform von Betroffenheitsgesten, teilweise sogar Schuldbekenntnissen, doch zur ausgereiften Reue, der contritio, gehört mehr – und dazu hatte ich aufgerufen.

 Welche Reaktionen haben Sie besonders berührt?

Zum einen manche Reaktion von ehemaligen Heimkindern, auch die Unterstützung von nicht-Betroffenen. Belustigt hat mich die Reaktion eines Kollegen, der meinte, mir sozusagen augenzwinkernd mitteilen zu sollen, er wisse auch, wie man Öffentlichkeitsarbeit macht.

 Haben Sie Heimopfer unter den Eintragungen zum Bußaufruf in Ihrem Blog entdeckt?

Ja, sie haben sich „geoutet“, wie man heute sagt. Das können Sie nachlesen unter http://www.petitiononline.com/mod_perl/signed.cgi?heimkids

 Wieviele Pfarrer oder Pastoren haben mit direktem Eintrag oder in privater Korrespondenz auf Ihren Bußaufruf reagiert?

Das kann ich nicht genau sagen, weil für die Petition nicht nach dem Beruf gefragt wurde.Dort sind es mindestens fünf, von denen ich es genau weiß. Ein paar Reaktionen, aber auch nur ganz wenige, erhielt ich auf meinen Beitrag Scham und Schande im Deutschen Pfarrerblatt. Nachzulesen unter http://dierkschaefer.files.wordpress.com/2010/05/essay- pfarrerblatt.pdf . Besonders gefreut hat mich, daß eine Kollegin diesen Beitrag kopiert hat, einem ehemaligen Heimkind gab und ihm sagte: Das ist Ihre Geschichte. Er nahm daraufhin Kontakt mit mir auf – und anscheinend konnte ich ihm sogar ganz konkret helfen.

 Worauf führen Sie die erschreckend geringe Zahl theologischer Reaktionen zurück?

Wenn Sie mit der Frage die geringe Zahl von unterstützenden Pfarrern meinen: Manche sehen wohl ein Problem in der Loyalität gegenüber ihrem Dienstherrn. Ein von mir durchaus geschätzter Kollege antwortete mir, „wir Pfarrer“ seien wohl die letzten, die ihre Kirche zur Buße rufen könnten. Ich antwortete: Wer, wenn nicht wir? Wenn Sie die ausgebliebenen theologischen Reaktionen meinen, also die immer noch ausstehende theologische Aufarbeitung kirchlicher Heimerziehung, dann dürfte wohl ein Problem darin gesehen werden, daß es geradezu ans „Eingemachte“ geht. Auf dem Prüfstand stehen nicht nur die pädagogischen „Heiligen“ beider Kirchen, also die Gründerväter der Heimeinrichtungen, die zu unanfechtbaren Vorbildern tätiger Menschenliebe stilisiert worden sind, sondern mehr noch: es geht um die mangelnde Diesseitsorientierung einer Theologie, die das Leben auf Erden nur als Vorstufe zum eigentlichen, also ewigen Leben erkennt und vor radikalen Maßnahmen folgerichtig nicht zurückschreckt. Das sind zwar eher die Probleme von vorgestern, doch man will an die Vergangenheit nicht ran. Wie lebendig solche Denkweisen heute wieder sind, erleben wir zur Zeit allerdings im islamistischen Fundamentalismus, der eigenes und fremdes Leben zugunsten des (eigenen) sicheren Paradieses opfert.

 Seit wieviel Jahren setzen Sie sich für ehemalige Heimkinder ein?

Das begann etwa im Jahr 2000 mit meinen Kriegskindertagungen an der Evangelischen Akademie Bad Boll. Dort lernte ich zum ersten Mal bewußt ehemalige Heimkinder und ihreTraumatisierungen kennen.

 Welches Erlebnis eines Heimkindes hat Spuren bei Ihnen hinterlassen?

Da müßte ich eine ganze Reihe von Episoden berichten, die mir eine Gänsehaut über den Rücken laufen ließen.

 Sie schrieben irgendwann, dass Sie unangemeldet beim Runden Tisch unter Vorsitz von Dr. Antje Vollmer erschienen. Wie war das? Wie reagierten die Tischmitglieder?

Das Gerücht scheint unausrottbar. Ich erschien nicht unangemeldet, sondern wurde zur Anhörung eingeladen und meine Auslagen wurden vom Runden Tisch erstattet. Wie die mir zu dieser Zeit nicht bekannten Teilnehmer am Runden Tisch reagierten, kann ich nicht sagen. Die Anhörung war eine Anhörung, mehr nicht. Es gab lediglich eine Rückfrage von Frau Rupprecht (MdB). Da ein echter Meinungsaustausch nicht vorgesehen und ich auch nicht zu den weiteren Tagesordnungspunkten an diesem Termin des Runden Tisches zugelassen war, hatte ich mir nicht mehr Zeit genommen, als unbedingt nötig. Ich bin am selben Tag wieder heimgefahren. Ein eher unerfreuliches Erlebnis.

 Am Runden Tisch haben Sie Ihre „Verfahrensvorschläge zum Umgang mit den derzeit diskutierten Vorkommnissen in Kinderheimen in der Nachkriegszeit in Deutschland“erläutert. Erhielten Sie irgendeine Reaktion?

Nein.

 Wie schätzen Sie die bisherige Selbstdarstellung der Heimopfer ein? Haben die Grabenkämpfe untereinander den Opfern geschadet? Warum?

Zum Glück haben wohl nur Insider das unerträgliche und abträgliche Hick-Hack der ehemaligen Heimkinder wahrgenommen. Dennoch hat es ihnen geschadet, denn das hat es dem Runden Tisch leicht gemacht hat, die Regularien nach Gutsherrenart zu bestimmen.

 Sie betreiben einen Blog, das das Thema Heimopfer beinhaltet. Wird das Thema ausreichend im Internet behandelt?

Da ich mich nur selten in die Foren verirre, kann ich dazu wenig sagen. Mein Google-AlertHeimkinder bringt mir eine Menge Meldungen, mein Blog taucht im Alert allerdings nie auf.

 Eine ganz persönliche Frage: Hat die Beschäftigung mit dem Leid vieler Heimkinder vor 40bis 60 Jahren Ihr Leben verändert?

Ja. Zum Beispiel dominiert die Heimkindersache meinen Blog – das hatte ich nicht sogeplant.

 Stehen Sie auf Kriegsfuß mit Ihrer Kirche? Was würden Sie ihr anraten?

Wenn ich mit meiner Kirche auf dem Kriegsfuß stünde, würde ich sie nicht verteidigen, wenn sie unsachgemäß angegriffen wird. Ich hätte auch keinen Bußaufruf verfaßt, sondern ein Pamphlet.

 Sind die Kirchen noch glaubwürdig?

Das ist zu pauschal gefragt. Doch die Kirchen haben stark an Glaubwürdigkeit eingebüßt, wobei das Wort eingebüßt interessant ist, denn da steckt Buße drin. Einbußen erleidet man, tut man jedoch aktiv Buße, bewahrt man seine Handlungsfreiheit und seine Glaubwürdigkeit, das kapieren die Kirchen leider nicht.

Warum sind Sie einer der wenigen in kirchlichen Diensten Stehenden, die dieses eklatanteVersagen der Kirchen bearbeiten?

Das wüßte ich auch gern.

 Was würde Jesus zu der Feigheit seines „Bodenpersonals“ sagen?

Das ist eine hypothetische Frage, zudem enthält sie eine unbelegte Annahme. Ich weiß nicht,ob es sich um Feigheit handelt.

 Wie verträgt sich die „Frohe Botschaft Jesu Christi“ mit dem Umgang der Kirchen mit ihren Heimopfern?

Natürlich verträgt sich das nicht miteinander. Hier müßte nun die theologische Arbeit ansetzen: Wie konnte es zu diesen Verbrechen kommen? Welchen Anteil hatte die damals herrschende theologische Meinung daran? War das Ganze vielleicht nicht nur zeitbedingt, sondern offenbart es einen grundlegenden Fehler im „System“ von (christlicher) Religion? Den ehemaligen Heimkindern werden solche Gedanken weitgehend egal sein, doch als Theologe und Seelsorger würde ich mich freuen, wenn sich die Theologie endlich dieses Themas annehmen würde. Ich will demnächst in meinem Blog etwas dazu schreiben, weiß aber, daß es nicht darauf ankommt, was gesagt wird, sondern wer es sagt. Ich bin nur ein einfacher Pfarrer.

 Fragen: Helmut Jacob

06. 11. 2010

 

http://www.petitiononline.com/heimkids/petition.html

http://www.petitiononline.com/mod_perl/signed.cgi?heimkids

http://dierkschaefer.files.wordpress.com/2010/05/essay-pfarrerblatt.pdf

http://dierkschaefer.files.wordpress.com/2009/04/verfahrensvorschlage-rt.pdf 

Foto: Dierk Schäfer

Kirchen verweigern Buße
Bad Boll.  Vor einem Jahr hat Pfarrer i.R. Dierk Schäfer aus Bad Boll die Kirchen zur Buße an misshandelten ehemaligen Heimkinder aufgerufen. Am heutigen Buß- und Bettag verstreicht die Frist, die er gesetzt hat - ohne Erfolg.
Unzählige Heimkinder sind in der Nachkriegszeit bis in die 70er-Jahre von Heimbediensteten gedemütigt, misshandelt, zur Zwangsarbeit gezwungen oder gar missbraucht worden. Die Bundesregierung hat einen Runden Tisch eingerichtet, der die Missstände aufarbeiten soll. Aber das ist für Dierk Schäfer, der im Laufe seiner Tätigkeit an der Evangelischen Akademie Bad Boll tief in dieses dunkle Kapitel vorgedrungen ist, nur Geplänkel. Das Gremium eiere um die Kernfrage der Entschädigungen herum, sagt er.

Um die Dinge auf den Punkt zu bringen, hat er vor einem Jahr einen Bußaufruf an die Kirchen gestartet, weil er von ihnen Sühne erwartet und zu einem Anwalt der Opfer geworden ist. Die Kirchen hätten die meisten Heime betrieben und sollten sich ihrer Verantwortung stellen - gerade auch als Vertreter des Christentums. Es gehe dabei auch um ihre Glaubwürdigkeit. ...
Warum die Kirchen den Aufruf ignorierten, ist dem Kirchenmann aus Bad Boll klar. "Ich bin ein Nobody, auch in der Kirchenhierarchie", sagt er. Er stehe nun mal nicht auf Augenhöhe mit einem Bischof. Zudem seien die Kirchenoberen in ihren Entscheidungen eingeschränkt, weil sie verschiedene kirchenpolitische Strömungen ausbalancieren müssten. Man habe es mit Apparaten zu tun, die "eben auch von dieser Welt sind" und mit Hierarchien, in denen Apparatschiks säßen, aber "manchmal auch oben doch noch ein Mensch." Die Kirchen wählten einen bequemen Weg; am Runden Tisch segelten sie im Kielwasser von staatlichen Vertretern, die sich benähmen wie Versicherungsmanager, die sich vor dem Begleichen eines Versicherungsfalls drücken. Und den Korpsgeist gebe es auch noch. Ein geschätzter Kollege habe ihm zu bedenken gegeben, dass "wir Pfarrer" wohl die letzten seien, die ihre Kirche zur Buße rufen könnten. Schäfer widerspricht: "Wer, wenn nicht wir?" ...
Für die Opfer sei es ebenfalls keine Überraschung, dass die Kirchen nicht reagierten, weiß der Geistliche. Sie erwarteten als gebrannte Kinder von diesen Institutionen ohnehin nichts. Es sei schon viel, dass er, ein Pastor, für viele zu einer Vertrauensperson geworden sei. ...
http://
www.swp.de/goeppingen/lokales/voralb/art5775,720156

KOMMENTAR · KIRCHE: Chance weggeschnippt
Die Hoffnung stirbt zuletzt - und an diesem Buß- und Bettag jene Hoffnung, dass die Kirchen so handeln wie sie predigen. Ins Leere gelaufen ist der Aufruf des Bad Boller Theologen Dierk Schäfer an die Kirchen in Deutschland, sie sollten sich zu ihrer Verantwortung für die misshandelten Heimkinder in der Nachkriegszeit mit tätiger Buße bekennen. Die Frist, die ihnen Schäfer gesetzt hat, verstreicht mit dem heutigen Bußtag.
Die Kirchen haben ignoriert, was ihres Amtes gewesen wäre. Buße tun, ein klares Bekenntnis zur schuldhaften Vergangenheit in ihren Heimen und die Hinwendung zum Leid der Opfer. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Schäfer hat ihnen eine Steilvorlage gegeben, zu ihrer Rolle zu finden und wenigstens jetzt Menschenliebe zu praktizieren, wenn schon die Vergangenheit nicht mehr zu ändern ist. Die Kirchen haben diese Chance schnöde weggeschnippt. Sie nehmen lieber den breiten Weg, den bequemen, der zum Runden Tisch auf Bundesebene führt. Der eignet sich zum Taktieren und Bremsen.
Unendlich traurig. Vorbei die Vision, dass sich die Kirche aus eigener Kraft, initiiert von einem Pfarrer aus Bad Boll, ein Stück weit selbst erneuert. Dierk Schäfer wäre der richtige Starthelfer gewesen. Er kümmert sich seit langem um die Opfer und ihre Nöte. Die Kirche müsste sich über so einen Experten eigentlich freuen. Stattdessen übergeht sie ihn geflissentlich. JÜRGEN SCHÄFER
http://
www.swp.de/goeppingen/lokales/goeppingen/art5583,719916

Das Leid der Opfer lindern
Zu tätiger Buße hat Pfarrer i. R. Schäfer aus Bad Boll die Kirchen aufgerufen, und damit meint er außer einem Bekenntnis zu ihrer Verantwortung auch das Bemühen, das Leid der Opfer zu lindern.
Die ehemaligen Heimkinder wollen eine Entschuldigung und Entschädigung. Schäfers Standpunkt: Ein Entschädigungsfonds solle die Therapiekosten der Opfer und die ihnen entgangene Rente für die Zwangsarbeit abdecken; dazu ein Schmerzensgeld. Für einen guten Ansatz hält er eine monatliche Opferrente von zirka 300 Euro. Dies dürfe nicht auf andere Leistungen angerechnet werden. Viele frühere Heimkinder müssten von Hartz IV leben.
Schäfer ist selbst schon von dem Runden Tisch, der zur Aufklärung der Vergehen an Heimkindern eingerichtet wurde, zu einer Anhörung eingeladen worden. Ein eher unerfreuliches Erlebnis, berichtet er. "Ein echter Meinungsaustausch war nicht vorgesehen", er sei angehört und dann wieder verabschiedet worden. Resonanz: Keine.
http://
www.swp.de/goeppingen/lokales/goeppingen/art5583,719729