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Runder Tisch sexueller Missbrauch (Bergmann)

Protokoll Erste Sitzung am 23. April 2010
Runder Tisch
Sexueller Kindesmissbrauch in
AbhÀngigkeits- und MachtverhÀltnissen
in privaten und öffentlichen Einrichtungen
und im familiÀren Bereich
VollstĂ€ndiger Bericht    hier klicken
 

Pressemitteilung vom 7.5.2010
Hubert HĂŒppe: Behinderte Menschen zukĂŒnftig am Runden Tisch gegen Kindesmissbrauch vertreten
Nach seinem GesprĂ€ch mit dem Bundesfamilienministerium begrĂŒĂŸt Hubert HĂŒppe, Beauftragter der Bundesregierung fĂŒr die Belange behinderter Menschen, die Entscheidung, Menschen mit Behinderungen am Runden Tisch gegen
Kindesmissbrauch zu beteiligen.
„Es wird davon ausgegangen, dass Kinder mit
Behinderungen einem vielfach höheren Risiko ausgesetzt sind, Opfer sexuellen
Missbrauchs zu werden“, betont der Beauftragte. Dies sei etwa darin begrĂŒndet,
dass TÀter von Kindern mit Behinderungen hÀufig weniger Gegenwehr erwarten, so
der Beauftragte. Außerdem sei die Gefahr fĂŒr TĂ€ter entdeckt zu werden, oft geringer.
„Dies betrifft etwa Kinder mit einer eingeschrĂ€nkten SprechfĂ€higkeit oder bestimmten
Formen der seelischen Behinderung“, verdeutlicht Hubert HĂŒppe. Der Beauftragte
sieht mit der jetzt getroffenen Entscheidung die Chance, zukĂŒnftig den Missbrauch
behinderter Kinder und Jugendlicher besser zu bekÀmpfen.
VollstĂ€ndige Pressemitteilung    hier klicken

Auch am Runden Tisch sex. Mißbrauch kein behinderter Vertreter? Anfrage an den Hubert HĂŒppe, Behindertenbeauftragter Bundesregierung:
“Gestatten Sie uns ... die Frage, wie nun das behinderte Mitglied am Runden Tisch heißt und unter welcher Adresse es zu erreichen ist. Schließlich mĂŒssen wir ihm ja unsere Anliegen zur Weitergabe an Frau Bergmann (Vorsitzende des Tisches) zukommen lassen.”
kompl. Schreiben     hier klicken

15.06.10| Beauftragte Bergmann: Mehr als 1000 Betroffene melden Missbrauch
Mehr als 1000 Meldungen ĂŒber sexuelle Übergriffe hat die Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs, Christine Bergmann, seit ihrem Amtsantritt bislang erhalten. In zwei Drittel der FĂ€lle habe der Missbrauch in Institutionen stattgefunden, davon rund die HĂ€lfte in kirchlichen, vor allem katholischen Institutionen. Das gehe aus einer ersten Zwischenbilanz der Missbrauchsbeauftragten hervor, berichten die Dortmunder „Ruhr Nachrichten“.
Etwa ein Drittel der Betroffenen berichtet danach von sexuellem Missbrauch in der Familie oder im Bekanntenkreis. Mehr als 60 Prozent der Anrufer hÀtten sich zuvor noch nie jemandem anvertraut. Fast 90 Prozent der Betroffenen gÀben an, dass sie Missbrauch wiederholt oder mehrfach erlebt hÀtten.
Jungen seien hÀufiger in kirchlichen Einrichtungen missbraucht worden, MÀdchen in therapeutischen Einrichtungen. Vom Missbrauch in Familien seien Frauen in ihrer Kindheit doppelt so hÀufig betroffen gewesen als MÀnner. Das Alter der Anrufenden reiche bisher von 17 bis 79 Jahre, das Durchschnittsalter liege bei 50 Jahren. Auch Angehörige von Opfern meldeten sich.
Im kirchlichen Bereich hatte am Montag das Bistum MĂŒnster, die drittgrĂ¶ĂŸte Diözese in Deutschland, eine erste Bilanz zu sexuellen Übergriffen von Geistlichen vorgelegt. Die Bistumskommission sprach von 106 Opfern, 56 Beschuldigten – und von teils „erschĂŒtternden Lebensbiografien“ der damals jugendlichen Opfer.
www.welt.de/politik/deutschland/article8051576/Mehr-als-1000-Betroffene-melden-Missbrauch .html

TatsĂ€chlich: Auch am Runden Tisch sexueller Mißbrauch kein behinderter Vertreter - HĂŒppes AnkĂŒndigung falsch!
Immerhin kam ein GesprÀch mit unserem Pressesprecher zustande

Brief der Tischvorsitzenden “Runder Tisch Sexueller Mißbrauch” an die FAG:
Berlin, den 0 9. AUG. 2010
fĂŒr Ihre E-Mail vom 5. Mai 2010 danke ich Ihnen. Ich bitte um Nachsicht, dass ich Ihnen erst heute antworte. Es ist mir jedoch wichtig, die Vielzahl eingehender Schreiben persönlich zu beantworten.
Ich sehe es so, wie Sie es beschreiben: die „schwĂ€chsten Mitglieder der Gesellschaft" gehören gehört. Umso mehr freue ich mich, dass inzwischen eine Einigung mit den fĂŒr die personelle Besetzung zustĂ€ndigen Ministerinnen erzielt werden konnte und die Teilnahme des DBR am Runden Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch in AbhĂ€ngigkeits- und MachtverhĂ€ltnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiĂ€ren Bereich" und den zugehörigen Arbeitsgruppen gesichert ist.
Inzwischen habe ich, wie Sie wissen, mit Vertretern des DBR, Frau Puschke, Frau Tietz und Ihrem Kollegen Herrn Dickneite, ĂŒber die besondere Betroffenheit behinderter Frauen, MĂ€nner und Kinder von sexuellem Missbrauch gesprochen. In dem sehr anregenden GesprĂ€ch haben wir ĂŒber die besonders erhöhte Gefahr sexueller Übergriffe gegenĂŒber von Behinderung betroffener Menschen gesprochen und dabei auch den besonderen
Schwierigkeiten Aufmerksamkeit geschenkt, die aus der erhöhten AbhĂ€ngigkeit von fremder Hilfe und UnterstĂŒtzung resultieren.
Ich habe Ihren Kolleginnen und Herrn Diekneite zugesagt, dass ich Menschen mit Behinderungen in meiner Arbeit eine besondere Rolle zukommen lassen werde. Als UnabhĂ€ngige Beauftragte und Teilnehmerin am Runden Tisch werde ich mich fĂŒr Lösungen einsetzen, die den Interessen aller Betroffenen sexuellen Missbrauchs gerecht werden und-sie bei der Verarbeitung ihrer Erfahrungen und im Umgang mit den biographisch oft tiefgreifenden Folgeproblemen wirksam unterstĂŒtzen.
Ich freue mich auf die weitere im GesprÀch verabredete Zusammenarbeit mit dem DBR und lade Sie ein, meine Arbeit weiterhin so aufmerksam zu begleiten.
Mit freundlichen GrĂŒĂŸen
Christine Bergmann
Kompletter Brief als *.doc-Datei
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30.09.2010 Runder Tisch Kirche will Missbrauchsopfer entschÀdigen
Die katholischen Bischöfe haben ein Modell zur EntschĂ€digung von Missbrauchsopfern vorgestellt: Sie bieten Geld, Therapien und besondere Hilfen fĂŒr HĂ€rtefĂ€lle an. ...
Die Kirchenvertreter stellten ihre PlĂ€ne am Donnerstag dem "Runden Tisch Sexueller Kindesmissbrauch" in Berlin vor. Im Bundesjustizministerium waren 60 Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft zur zweiten Sitzung des Gremiums zusammengekommen, dessen Ziel es ist, Kinder und Jugendliche besser vor Missbrauch zu schĂŒtzen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/runder-tisch-zu-missbrauch-katholische-kirche-will-missbrauchsopfer-entschaedigen-1.1 006759
Die Höhe der EntschĂ€digung seitens der Kirche wurde bislang nicht festgelegt. Dies solle "im Interesse der gemeinsamen Meinungsbildung" gemeinsam mit den am Runden Tisch beteiligten Institutionen geschehen.Vertreter von Opfern sexuellen Missbrauchs hatten eine pauschale EntschĂ€digung von 82.000 Euro gefordert. Medienberichten zufolge wollen die Bischöfe dagegen nach dem Vorbild der ĂŒblicherweise von Gerichten verhĂ€ngten EntschĂ€digungen nur 5000 bis 10.000 Euro je Opfer zahlen. Wie die Bischofskonferenz und die Orden - viele MissbrauchsfĂ€lle geschahen an Ordens-Schulen - erklĂ€rten, sei eine Vergleichbarkeit der Leistungen aus GrĂŒnden der Gerechtigkeit wichtig.
http://www.tagesschau.de/inland/kirche134.html
Obwohl keine konkreten Zahlen genannt werden, spricht sich die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) jedoch fĂŒr einen Höchstbetrag je Fall aus.
„Ich kann verstehen, dass die Ungeduld vieler Opfer wĂ€chst und man es nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag hinausschieben will“, sagte der DBK-Missbrauchsbeauftragte, Bischof Stephan Ackermann, im Vorfeld des Treffens in Berlin. Das Fehlen konkreter EntschĂ€digungssummen sei allerdings unter anderem ein „Zeichen der Fairness gegenĂŒber dem Runden Tisch“.
Konkrete Zahlen vereiteln Lösung
Sollten bereits jetzt konkrete Zahlen genannt werden, werde eine einvernehmliche Lösung am Runden Tisch vereitelt. Kleinere Gruppen wie zum Beispiel Sportvereine könnten bei bestimmten Summen ĂŒberfordert sein und sich zurĂŒckziehen. „Fokussieren wir uns jetzt schon auf Zahlen, schĂŒren wir Emotionen und Unzufriedenheit“, sagte Ackermann.
http://www.focus.de/panorama/welt/missbrauchsskandal/missbrauch-kirche-will-keine-pauschale-entschaedigung-zahlen_ai d_557697.html
Opfervertreter kritisierten am Donnerstag, dass sie nicht am Runden Tisch vertreten seien. „Wir wollen fĂŒr uns selber sprechen“, sagte Christian Bahls von dem Verein Mogis. Die Opfergruppe „Eckiger Tisch“ forderte, die Kirche mĂŒsse in direkten GesprĂ€chen mit den Opfern ĂŒber EntschĂ€digungen verhandeln. „Was wir vermissen (...) ist die direkte Auseinandersetzung mit der Institution, die fĂŒr das, was wir erlebt und erlitten haben, die Verantwortung trĂ€gt“, teilte sie mit. Sie bekrĂ€ftigte die Forderung nach einer EntschĂ€digung in Höhe von 82 373 Euro pro Person. ...
Nach dem Vorschlag der Kirche sollte vor allem der TĂ€ter fĂŒr eine EntschĂ€digung verjĂ€hrter FĂ€lle aufkommen. Dieser könne aber nicht gezwungen werden, sondern mĂŒsse freiwillig zahlen. Zeige er sich nicht bereit oder nicht in der Lage, sei die betroffene kirchliche Organisation – zum Beispiel das Bistum, die Diözese oder der Orden – gefragt, bis zu einer nicht nĂ€her genannten Höchstsumme zu zahlen.
http://www.focus.de/panorama/welt/kriminalitaet-kirche-will-keine-pauschale-opferentschaedigung-zahlen_aid_557434.html

HP des Runden Tisches Heimerziehung. Auf den ersten Blick: 4 interessante Expertisen. Nur wer die Newsletter liest, finder den in der Buttonleiste nicht aufgefĂŒhrten Ordner “documents” mit “Ergebnisprotokollen”. Alle “Ergebnisprotokolle” sind in einem weiteren Ordner versteckt.
http://www.rundertisch-heimerziehung.de/
http://www.rundertisch-heimerziehung.de/documents/Ergebnisprotokoll_Sitzung8_RTH.pdf
http://www.rundertisch-heimerziehung.de/aktuelles3.htm

HP des Runden Tisches Sexueller Mißbrauch. Auf den ersten Blick: spannend; auf den zweiten ebenfalls.
http://beauftragte-missbrauch.de/

Mi 01.12.2010
Zwischenbericht des Runden Tisch gegen Kindesmissbrauch verabschiedet
Am 1. Dezember wurde auf der dritten Sitzung des Runden Tisches gegen Kindesmissbrauch der Zwischenbericht verabschiedet. Unter dem gemeinsamen Vorsitz von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder, Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Bundesbildungsministerin Annette Schavan wurden die Ergebnisse der bisherigen Arbeit beraten und eine erste positive Bilanz gezogen. Mit dem Zwischenbericht liegt eine aktuelle Zusammenfassung der umfangreichen Arbeiten vor.
"Das Tabu, ĂŒber sexuelle Gewalt an MĂ€dchen und Jungen zu sprechen, wurde gebrochen - PrĂ€vention, Forschung und Gesetzgebung arbeiten gemeinsam an einer nachhaltigen Strategie zum Schutz gegen sexuellen Missbrauch. Ich werde zentrale Ergebnisse aus den Diskussionen der letzten Monate im Bundeskinderschutzgesetz aufgreifen. Damit wird es fĂŒr die öffentlichen TrĂ€ger in der Kinder- und Jugendhilfe zur Pflicht, fachliche Standards zum Kinderschutz zu entwickeln, anzuwenden und regelmĂ€ĂŸig zu ĂŒberprĂŒfen", erklĂ€rte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder.
http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/kinder-und-jugend,did=165260.html
Kurzfassung 2. Zwischenbericht
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Langfassung 2. Zwischenbericht
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2.5.1 Verteilung relevanter Institutionen im institutionellen Kontext
Die meisten Berichte zu Institutionen betreffen die Kirche, Schulen, Heime und medizinische
Einrichtungen. Von Institutionen, die Ferienfreizeiten veranstalten oder Pfadfindergruppen
anbieten, sowie Institutionen wie Sportvereinen, KindergÀrten, AusbildungsstÀtten,
AuslÀnderbehörden und Bundeswehr, liegen bisher noch sehr wenige Berichte vor (weniger als
10), sie werden im Folgenden deshalb nur bei den qualitativen Analysen berĂŒcksichtigt.
Von den 460 Personen, die ĂŒber Missbrauch in Institutionen berichten, sind 62 (15%) Betroffene
auch zusÀtzlich in ihrer Familie missbraucht worden, 16 (3,5%) zusÀtzlich im nÀheren Umfeld,
81 (17,5%) zusÀtzlich von einem FremdtÀter, 9 (2%) von einer FremdtÀterin und 5 (1%)
Betroffene haben in allen hier genannten Kontexten Missbrauch erlebt.
Die im Folgenden dargestellte Verteilung der Institutionen (s. Abbildung 3) beruht teilweise auf
Mehrfachnennungen, so dass sich N = 577 ergibt. Deutlich wird, dass die Kirche dominiert
(46,8%), wobei ĂŒberwiegend (31,4%) von der katholischen Kirche als Kontext des
Missbrauchsgeschehens berichtet wird. Zudem wurde bei Schulen und Heimen die Kirche
teilweise auch als TrÀger benannt (9% katholische, 1% evangelische Schulen, 6% Heime). Bei
den medizinischen Einrichtungen handelt es sich um KrankenhÀuser und Praxen.
Abbildung 3: Verteilung der benannten unterschiedlichen Institutionen (N = 577)
 

Katholische Kirche will Missbrauchsopfer entschÀdigen - Bis zu 5000 Euro möglich
Die deutschen Bischöfe schließen bei der EntschĂ€digung von Missbrauchsopfern offenbar einen Alleingang nicht mehr aus. Als wahrscheinlich gilt, dass sich die katholischen Kirche am Angebot des Jesuitenordens orientiert. Dann bekĂ€me jedes Opfer etwa 5000 Euro.
(sey) Ende April will der von der Bundesregierung eingerichtete Runde Tisch zum Thema Kindesmissbrauch seinen Abschlussbericht vorstellen. Darin sollen nach Angaben der Missbrauchsbeauftragten Christine Bergmann (SPD) auch Empfehlungen zu finanziellen Hilfen fĂŒr die Opfer stehen. Den betroffenen Institutionen stehe es aber frei, "mit gutem Beispiel voranzugehen und eigene Regeln fĂŒr die EntschĂ€digung aufzustellen", so Bergmann.
http://
www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-TV-Katholisch e-Kirche-will-Missbrauchsopfer-entschaedigen-Bis-zu-5000-Euro-moeglich;art806,2665750

25.01.2011
Der Jesuitenorden kĂŒndigt an, Opfer des sexuellen Missbrauchs in seinen Internaten schnell zu entschĂ€digen. Allerdings bloß mit 5.000 Euro pro Person.
Der Jesuitenorden will die Missbrauchsopfer an seinen Schulen "möglichst bald" entschĂ€digen. Das kĂŒndigte der Rektor des Berliner Canisius-Kollegs, Pater Klaus Mertes, in einem Interview mit der taz an. Bei "angenommenen 5.000 Euro" pro Person, so erklĂ€rte der Geistliche, wĂ€ren das bei 205 anerkannten Opfern eine Million Euro. Er sicherte zu, es werde "keine komplizierte Verfahren" geben fĂŒr die Opfer: "Wir haben sie anerkannt und werden auszahlen." Der Leiter der Jesuitenschule sagte, er sei nicht der Einzige, der dafĂŒr kĂ€mpfe, "dass es bald kommt".
http://
www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/orden-will-zahlen/

 Zynisch und schĂ€big - Kommentar von Christian Stiller
(moz) Als der Rektor des Canisius-Kollegs, Pater Klaus Mertes, vor einem Jahr an der Jesuiten-Schule 22 FĂ€lle sexuellen Missbrauchs, die schon Jahre zurĂŒcklagen, öffentlich machte, löste er eine regelrechte Lawine aus. ... Vielmehr hat der Skandal deutlich gemacht, wie tief Strukturen und Dogmen reformbedĂŒrftig sind, damit es zu einer Vertuschung solcher FĂ€lle nicht mehr kommen kann.
Die Opfer wird das gewiss nur schwer versöhnen, wie auch die von den Jesuiten angebotene EntschĂ€digung. Sexuelle Gewalt sowie ein womöglich verpfuschtes Leben infolge dieser traumatischen Erfahrungen lĂ€sst sich eh nicht mit Geld wiedergutmachen, allenfalls lindern. Das Leid jedoch mit nur 5000 Euro „anzuerkennen“, ist nicht nur zynisch, sondern auch schĂ€big.
http://
www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/279484/

ECKIGER TISCH
Pressemitteilung vom 27. Januar 2011
Stellungnahme zur schriftlichen AnkĂŒndigung des Jesuitenordens,
den Missbrauchsopfern, „die sich im vergangenen Jahr gemeldet
haben 
 in zwei bis drei Monaten 
 nach PrĂŒfung eines
entsprechenden Antrags eine Zahlung von 5000,- Euro anzubieten“
Wir stellen fest, dass der Jesuitenorden sein bisher ĂŒber die Presse gemachtes
Angebot nunmehr auch gegenĂŒber den Betroffenen wiederholt hat − vier Monate
nach den ersten Berichten darĂŒber. Weitere Monate der PrĂŒfung werden
angekĂŒndigt.
Wir sind verwundert, dass dieses Angebot offensichtlich an ein wie auch immer
geartetes Antragsverfahren gekoppelt werden soll. Ebenso verwundert sind wir
darĂŒber, dass der Orden erneut um Geduld bittet, da er offensichtlich die
Zustimmung der Bischöfe und der anderen Orden zu seinem Vorgehen abwarten
möchte. Vor diesem Hintergrund sind wir skeptisch, ob es in drei Monaten
tatsÀchlich zu einem solchen Angebot kommen wird.
Die in Aussicht gestellten 5.000 Euro sind unangemessen. ...
http://
www.eckiger-tisch.de/wp-content/uploads/2011/01/PM_ECKIGER-TISCH_27-01-2011.pdf

 

Katholische Bischöfe einigen sich auf Zahlungen an Opfer sexuellen Missbrauchs
5000 Euro als „Orientierung“
OsnabrĂŒck. „Die Summen sind beschlossen ... es geht jetzt noch um die genauen ModalitĂ€ten.“ Die katholischen Bischöfe und Ordensoberen haben sich nach den Worten ihres Missbrauchsbeauftragten Stephan Ackermann auf die Details zur EntschĂ€digung der Opfer sexuellen Missbrauchs an kirchlichen Schulen und Einrichtungen geeinigt.
Der Bischof kĂŒndigte an, die Kirche werde die Summen im MĂ€rz nennen, wenn sie ihr weiteres Vorgehen vorstellen werde. Der Jesuiten-Orden hatte bereits einen Betrag von 5000 Euro pro Opfer vorgeschlagen. Der Runde Tisch Heimkinder hat sich auf einen Fonds in Höhe von 120 Millionen Euro verstĂ€ndigt, was neben Rentenausgleichszahlungen ebenfalls auf mehrere Tausend Euro EntschĂ€digung im Einzelfall hinauslaufen könnte. „Damit sind Orientierungen gegeben“, sagte Ackermann der „Frankfurter Rundschau“.
http://
www.noz.de/deutschland-und-welt/politik/51172367/5000-euro-als-orientierung
http://
www.fr-online.de/politik/spezials/missbrauch/-die-summen-sind-beschlossen-/-/1477336/7148262/-/i ndex.html

Es wird wichtig bleiben, sich gegen Manipulationsversuche zu wehren

Behindertenvertreter Klaus Dickneite zu seiner Rolle am „Runden Tisch sexueller Mißbrauch“

Herr Dickneite, was machen Sie am „Runden Tisch sexueller Missbrauch“ in Berlin?

Ich bin Vertreter des Deutschen Behindertenrates. Das war die einzige Möglichkeit, ĂŒberhaupt einen Vertreter am Runden Tisch zu haben, der die Interessen von Menschen mit Behinderungen dort einbringen kann. Einerseits bringe ich die Probleme behinderter Menschen ein, andererseits habe ich mich aber auch von Anfang an als Betroffener geoutet.

Seit wann sind Sie am Runden Tisch Bergmann?
Dort bin ich seit etwa Ende 2009. Dieses Gremium ist ĂŒbrigens nicht als ein Runder Tisch von Frau Bergmann zu verstehen. Er wurde im Auftrag des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung installiert. Dort konnte ich inzwischen erreichen, dass noch ein weiteres Mitglied des Deutschen Behindertenrates beteiligt wird. Dabei handelt es sich um eine Kollegin, die selbst auch behindert ist, aber nicht betroffen durch sexuellen Mißbrauch. Sie ist allerdings seit vielen Jahren in der Beratung von sexuell misshandelten behinderten Frauen tĂ€tig.

Zu welchen AusschĂŒssen werden Sie zusĂ€tzlich hinzugebeten?

Ich bin ordentliches Mitglied der Arbeitsgruppe des Runden Tisches im Justizministerium, wo es im Prinzip um die juristische WĂŒrdigung des Tatbestandes geht. Meine Kollegin ist in der Arbeitsgruppe des Familienministeriums, in der vor allem ĂŒber Prophylaxe und ĂŒber Fragen der Fort- und Weiterbildung zur Vermeidung von Misshandlungen beraten wird.

Welchen Eindruck haben Sie von der Arbeit des Runden Tisches?

Mein Eindruck ist, dass der Runde Tisch in gewisser Weise darunter leidet, dass dort viele Rechtsnachfolger oder potenzielle Vertreter der Organisationen sitzen, in denen Misshandlungen stattgefunden haben. Das heißt, eine wirklich neutrale Beurteilung ist nur bedingt möglich. Die Frage der Misshandlung von Menschen mit Behinderungen ist ĂŒberhaupt erst mit meiner Mitgliedschaft am Runden Tisch ein aktives Thema geworden. Einigen Mitgliedern des Runden Tisches sexueller Mißbrauch bin ich unbequem. GrundsĂ€tzlich werden zwar meine Eingaben zur Notwendigkeit der besonderen Beachtung der Erfordernisse fĂŒr Menschen mit Behinderungen berĂŒcksichtigt. Allerdings kristallisiert sich heraus, dass insbesondere auf der Seite der politischen Vertreter aus dem Bundestag der Versuch gestartet wird, diese Fragen nicht mehr so speziell zuzulassen. Als BegrĂŒndung wird angefĂŒhrt, dass dadurch eine Stigmatisierung des betroffenen Personenkreises hervorgerufen wĂŒrde. Ich halte dieses fĂŒr ein unglaubliches Vorgehen, um sich den speziellen Notwendigkeiten dieses Personenkreises entziehen zu können. Hier wird es wichtig bleiben, sich gegen solche Manipulationsversuche zu wehren. Allerdings kann ich sagen, dass zumindest in den Arbeitsgruppen meine BeitrĂ€ge wertgeschĂ€tzt werden und mir signalisiert wird, dass ich dort vermisst wurde, wo ich nicht teilnehmen konnte.

Ist die große Teilnehmerzahl kontraproduktiv oder bereichernd fĂŒr den Tisch?
Nach meiner persönlichen Meinung könnte die Anzahl durchaus kleiner sein, damit der Kreis effektiver arbeiten kann. Möglicherweise wÀren dann nicht so viele Unterarbeitsgruppen nötig.

Wie ist die Besetzung des „Runden Tisches sexueller Missbrauch“? Wie groß die Anzahl der Opfervertreter, zu denen Sie ja auch zĂ€hlen?   ... weiter hier:

gewalt-im-jhh.over-blog.de/article-es-wird-wichtig-bleiben-sich-gegen-manipulationsversuche-zu-wehren- 69729907.html

Ein Jahr “Runder Tisch sexueller Missbrauch”
Geschrieben von pethens (Peter Henselder)
Montag, 11. April 2011

Der Runde Tisch der Bundesregierung zum sexuellen Missbrauch, der in voller Besetzung, aber auch in Arbeitsgruppen, Untergruppen und Foren einen Weg zu finden versucht, wie dem sexuellen Missbrauch entgegengewirkt werden kann, hat eine Vielzahl von Protokollen hervorgebracht, die auf der Seite des Runden Tisches zum Herunterladen bereit stehen (http://www.rundertisch-kindesmissbrauch.de). So sinnvoll es ist, von jeder Sitzung ein Protokoll anzufertigen, so umstĂ€ndlich ist es, diese sich einzeln anzusehen, auszudrucken und durchzuarbeiten. Hier bot sich an, die Protokolle in chronologischer Abfolge und auf das Wesentliche konzentriert in einen Text zusammenzufĂŒhren. Da es sich dabei um eine NacherzĂ€hlung handelt, die sich zwar eng an den Text hĂ€lt, aber freier formuliert, konnten aus stilistischen GrĂŒnden zudem sprachliche Verbesserungen und Textstraffungen vorgenommen werden. Zugleich bot dies auch die Möglichkeit, eigene Bemerkungen hinzuzufĂŒgen, die zur Unterscheidung in eckige Klammern [ ] gesetzt sind. Wir glauben, daß damit nicht nur den Betroffenen, sondern allen an der RĂŒckdrĂ€ngung des sexuellen Missbrauchs Interessierten die Arbeit des Runden Tisches leichter zugĂ€nglich, und vor allem verstĂ€ndlicher wird. Die kontinuierliche Darstellung der Protokolle gestattet einen Einblick in die Entwicklung des Themas, wie Meinungen ausgetauscht werden und sich verfestigen, neue Aspekte hinzuwachsen, vertieft werden und sich Ansatzpunkte zur VerknĂŒpfung und Kooperation ergeben, so daß am Ende eine in sich stimmige Konzeption vorliegt. Auch wenn gelegentlich der Eindruck entsteht, daß der Anlaß des Runden Tisches, nĂ€mlich die Vertuschung, aus dem Blick gerĂ€t, so zeigen einige AusfĂŒhrungen doch auch das Milieu und die AtmosphĂ€re auf, die den sexuellen Missbrauch begĂŒnstigen. Niemand hat gern mit dem sexuellen Missbrauch zu tun, entwickelt Abwehrmechnismen, glaubt vielleicht sogar, die eigene Institution vor Nestbeschmutzung bewahren zu mĂŒssen. Aber gerade das war der falsche Weg. Man muß sich dem Thema stellen. Doch erschreckt stellt man fest, wie gering eigentlich das Wissen ĂŒber den sexuellen Missbrauch ist. Deshalb ist es auch so schwierig, sachgerechte Strategien der Abwehr zu entwickeln und die Wirksamkeit einzelner Maßnahmen richtig einzuschĂ€tzen. Der Runde Tisch will ein effektives Instrumentarium schaffen. Somit ist er ein erster und wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Seine Arbeit sollte deshalb auch von vielen wahrgenommen und gewĂŒrdigt werden. Die folgende NacherzĂ€hlung will zur Darstellung der BemĂŒhungen und Leistungen des Runden Tisches einen Beitrag leisten und hofft auf diese Weise auch Menschen zu erreichen, denen die Protokollform nicht liegt.

RTsexuellerMissbrauch_
Protokolle-Teil1
RTsexuellerMissbrauch_
Protokolle-Teil2
RTsexuellerMissbrauch_
Protokolle-Teil3

WDR5 - Das Ende des Schweigens
Ein Jahr Missbrauchsdebatte
Vor genau einem Jahr kam Unglaubliches an die Öffentlichkeit: Lehrer des berĂŒhmten katholischen Canisius-Kollegs in Berlin sollen jahrelang ihre SchĂŒtzlinge sexuell missbraucht haben. Die Jesuitenpatres lösten eine beispiellose Debatte ĂŒber Missbrauch an Kindern und Jugendlichen aus, die katholische Kirche erlebte ihre grĂ¶ĂŸte Krise der jĂŒngeren Geschichte. Und die Missbrauchsdebatte weitete sich aus: Mit den Ereignissen etwa in der Odenwaldschule verließ die Debatte den kirchlichen Raum und erreichte bald die politische Ebene. Im FrĂŒhsommer beriefen gleich drei Bundesministerinnen einen runden Tisch zum sexuellen Missbrauch ein – und an der Hotline fĂŒr Missbrauchsopfer stehen seitdem die Telefone nicht mehr still.
Welche gesellschaftlichen Folgen Debatte und AufklÀrung hatten, dokumentiert eine Serie im WDR 5 Morgenecho vom 24.-29.1.2011 - hier nach der Sendung zum Nachhören.
Redaktion: Imke Marggraf
http://www.wdr5.de/sendungen/morgenecho/serienuebersicht/das-ende-des-schweigens.html

1. Teil: Die Kirchenkrise
http://
www.wdr5.de/sendungen/morgenecho/s/d/24.01.2011-06.05/b/serie-teil1-das-ende-des-schweigen s-ein-jahr-missbrauchsdebatte.html
2. Teil: Die ErschĂŒtterung der ReformpĂ€dagogik
http://
www.wdr5.de/sendungen/morgenecho/s/d/25.01.2011-06.05/b/serie-teil2-das-ende-des-schweigen s-ein-jahr-missbrauchsdebatte.html
3. Teil: Missbrauch in der evangelischen Kirche
http://
www.wdr5.de/sendungen/morgenecho/s/d/26.01.2011-06.05/b/serie-teil3-das-ende-des-schweigen s-ein-jahr-missbrauchsdebatte.html
4. Teil: Am runden Tisch
http://
www.wdr5.de/sendungen/morgenecho/s/d/27.01.2011-06.05/b/serie-teil4-das-ende-des-schweigen s-ein-jahr-missbrauchsdebatte.html
5. Teil: Das Ende des Schweigens - Ein Jahr Missbrauchsdebatte
http://
www.wdr5.de/sendungen/morgenecho/s/d/28.01.2011-06.05/b/serie-teil5-das-ende-des-schweigen s-ein-jahr-missbrauchsdebatte.html

WDR 5 StadtgesprÀch: Alles wieder gut? - Die Kirche nach den MissbrauchsfÀllen
Der Priester, der kleine Jungen vergewaltigt, der Diakon, der sich zu seinem Zögling ins Bett legt und ... - nachdem die ersten FÀlle von sexuellem Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen bekannt wurden, ging es Schlag auf Schlag. Allein im Erzbistum Paderborn haben sich seit Anfang vergangenen Jahres 56 Opfer gemeldet. Auch in der evangelische Kirche wurden FÀlle von sexueller Gewalt bekannt.
Doch gut ein Jahr danach ist es wieder ruhig geworden. Wir möchten in unserem StadtgesprĂ€ch verstehen, welches System hinter dem sexuellen Missbrauch steht  und wie Missbrauch kĂŒnftig zu vermeiden ist.
Ton: http://www.wdr5.de/sendungen/wdr-5-stadtgespraech/s/d/21.04.2011-20.05/b/wdr-5-stadtgespraech-alles -wieder-gut.html

Mit den sexuellen Verbrechen an Kindern und Jugendlichen befasst sich auch Norbert Denef, selbst Opfer. Hier seine Seite "NetzwerkB"
http://netzwerkb.org/
 

SPD-Politikerin Bergmann spricht sich fĂŒr finanzielle EntschĂ€digung von Missbrauchsopfern aus
... Die Verantwortung dafĂŒr liege vor allem bei den Institutionen, an denen der Missbrauch vorgefallen sei, so Bergmann gegenĂŒber der "Zeit". "Andererseits sehe ich aber auch die Regierung ganz klar mit in der Pflicht, gerade wenn es um Hilfe fĂŒr lange zurĂŒckliegende FĂ€lle geht und fĂŒr Menschen, die in ihren Familien missbraucht wurden", so Bergmann.
http://
www.berlinerumschau.com/news.php?id=19443&title=SPD-Politikerin+Bergmann+spricht+sich +f%FCr+finanzielle+Entsch%E4digung+von+Missbrauchsopfern+aus&storyid=1305708285117
http://
www.zeit.de/vorabmeldungen/neu-in-der-aktuellen-zeit?page=10
 

Christine Bergmann, RT Sexueller Mißbrauch:
Genugtuung und Anerkennung durch die Institution:
Genugtuung und Anerkennung liegt in der ZustÀndigkeit der jeweiligen Institution, in
der der Missbrauch stattgefunden hat, jedoch unter Einhaltung verbindlicher
Standards:
Verpflichtung, dass auf Wunsch von Betroffenen einmalig eine angemessene
Anerkennungssumme gezahlt wird, Orientierung an gerichtlich erzielbarem
Schmerzensgeld zum Zeitpunkt des Missbrauchs
Sicherstellung, dass Institutionen auf Wunsch von Betroffenen diese in
geeigneter Form um Verzeihung bitten
Erarbeitung einer „Wiedergutmachungskomponente“ fĂŒr erlittene
wirtschaftliche Nachteile (z.B. rĂŒckwirkende Übernahme von Therapiekosten)
PrĂŒfung der AntrĂ€ge Betroffener durch ein Gremium, dessen Vorsitz eine von
der Institution unabhÀngige Person innehat (Verfahrensanforderungen sollten
„Gemeinsamem Hilfesystem Rehabilitation“ entsprechen)
http://beauftragte-missbrauch.de/mod/resource/view.php?id=292

·  Abschlussbericht

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·  Zusammenfassung Abschlussbericht

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·  Kurzfassung Auswertung der Anrufe und Briefe der Anlaufstelle

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·  Kurzfassung Empfehlungen

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Frage an Christine Bergmann nach der Höhe der Schmerzensgeldzahlung:
http://www.youtube.com/watch?v=crUKrQ9a2LU&feature=channel_video_title

Dazu Dierk SchĂ€fer: Die Bordel- lisierung mißbrauchter Kinder
Da war der zweite Runde Tisch angetreten,  um die MißbrauchsfĂ€lle aufzuarbeiten. Nun liegt sein Bericht vor – und dazu der kurze Mitschnitt von der PrĂ€sentation der EntschĂ€digungssummen. Gefragt wurde nach den vor Gericht zu erzielenden Schmerzensgeldern.
Diese liegen teilweise nun zwar deutlich ĂŒber den jesuitischen VorschlĂ€gen, – wenn man oft genug penetriert worden ist. Mich hat es gegraust, als ich den Mitschnitt sah:
http://
dierkschaefer.wordpress.com/2011/05/27/di e-bordellisierung-misbrauchter-kinder/

Rechnen Sie selbst nach - Schmerzensgeldtabelle

http://www.schmerzensgeld.info/search.aspx

Keine Wiedergutmachung - "Die Hilfeleistungen sollen nicht direkt an die Betroffenen gehen ..."

Missbrauchsopfer können auf EntschÀdigung hoffen
Viele MissbrauchsfÀlle etwa in kirchlichen Einrichtungen sind strafrechtlich schon lange verjÀhrt. Opfer sollen nun Anspruch auf bis zu 10.000 Euro EntschÀdigung haben.
Die Arbeitsgruppe Justiz des Runden Tisches zur Aufarbeitung von FĂ€llen sexuellen Missbrauchs hat Opfer finanzielle Hilfe in Aussicht gestellt. Pro Antragsteller sollen grundsĂ€tzlich maximal 10.000 Euro, unter anderem fĂŒr Therapien, gewĂ€hrt werden können. Voraussetzung soll sein, dass nicht bereits andere Stellen wie beispielsweise Krankenkassen oder die TĂ€ter selbst fĂŒr Leistungen aufkommen.
http://
www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-10/missbrauch-opfer-entschaedigung/seite-1

Runde Tisch beendet heute seine Arbeit
Mittwoch, 30. November 2011
Mit der heutigen Abschlusssitzung beendet der Runde Tisch seine Arbeit. Die Bundesinitiative der Betroffenen von sexualisierter Gewalt und Missbrauch im Kindesalter (BI) hat seit MĂ€rz 2011 am Runden Tisch mitgearbeitet und sieht folgendes Fazit: Die Bundesinitiative schĂ€tzt die geleistete Arbeit aller Beteiligten des Runden Tisches sehr und befĂŒrwortet den Großteil der erarbeiteten Papiere. Aus unserer Sicht wurden jedoch folgende sehr wichtige Punkte nur unzureichend diskutiert und von Ergebnissen und Lösungen scheint man noch weit entfernt zu sein.
Aus diesem Grunde fordern wir: ...
https://
freemailng0702.web.de/online/redirect?goto=http%3A%2F%2Fwww.top-medien- berlin.de%2Fcontent%2Fview%2F1135%2F1%2F

29.11.2011 · 18:40 Uhr
Der Skandal und die Konsequenzen
Der Runde Tisch gegen sexuellen Kindesmissbrauch beendet seine Arbeit
Von Claudia van Laak
Als im vergangenen Jahr zahlreiche MissbrauchsfÀlle an verschiedenen Schulen ans Tageslicht kamen, reagierte die Bundesregierung mit der Einrichtung eines Runden Tisches. Vorderste Aufgabe: eine bessere PrÀvention schaffen und die FÀlle aufarbeiten. Nun wird die Arbeit eingestellt.
"Ich bin mit mir und der Welt und allem fertig. Ich brauch mir mein Leben nicht mehr nehmen. Das hat mein Stiefvater schon getan. Leider bin ich noch am Leben."
"Ich fĂŒhle mich so verloren - ich gehöre nicht dazu."
"Ich habe 22 Heime durchlaufen. Nachts kamen die Pater. Irgendwann hat man ins Bett gemacht, damit sie nicht mehr kommen. Wenn man aufmuckte, galt man als verhaltensauffÀllig und wurde in ein anderes Heim abgeschoben."
"Ich frage mich, ob ich Schuld bin."
Vier Stimmen von 20.000. 20.000 Anrufe, E-Mails und Briefe sind in den letzten eineinhalb Jahren im BĂŒro der UnabhĂ€ngigen Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung eingegangen. ...
http://
www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1616607/
TON: http://
www.dradio.de/aodflash/player.php?station=1&broadcast=60444&datum=201111 29&playtime=1322588417&fileid=76021b88&sendung=60444&beitrag=1616607&/
Links rechts: http://
www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1373434/

Der Runde Tisch beschloss, dass Betroffene Hilfen wie etwa Therapien in Höhe von maximal 10.000 Euro finanziert bekommen sollen. Barauszahlungen sind nicht geplant. Zudem sollen Missbrauchsopfer lÀnger als bisher die Möglichkeit erhalten, auf Schadensersatz zu klagen. Die zivilrechtliche VerjÀhrungsfrist soll von derzeit drei auf 30 Jahre verlÀngert werden.
http://
www.domradio.de/news/78189/runder-tisch-missbrauch-beschliesst-100-millionen- euro-fonds-fuer-opfer.html

AKTUELL VOM 30.11.2011
Missbrauchsopfer sollen vor allem bei Therapien unterstĂŒtzt werden.
Konsequenzen aus dem Missbrauchsskandal
Runder Tisch legt Abschlussbericht vor
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat angekĂŒndigt, dass in dem Abschlussbericht des Runden Tisches zum sexuellen Missbrauch ein System konkreter Hilfen vorgeschlagen wird. Dazu gehöre die finanzielle UnterstĂŒtzung von Therapien, sagte die FDP-Politikerin im Deutschlandradio Kultur.
http://
www.dradio.de/aktuell/1616964/

30.11.2011 · 08:20 Uhr
"Das Ergebnis ist mager"
Opferschutzverband kritisiert Abschlussbericht zu Kindesmissbrauch
Ursula Enders im GesprÀch mit Anne Raith
Zu wenige Fachleute - zu viele politische Verpflichtungen: So beurteilt Ursula Enders von der Kölner Opferschutzstelle "Zartbitter" die Besetzung des Runden Tisches "Sexueller Kindesmissbrauch", der jetzt seinen Abschlussbericht vorgelegt hat. Dementsprechend mager sei das Ergebnis.
http://
www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1616902/

Bischof Ackermann lobt Runden Tisch – „Thema nicht erledigt“
Die katholische Kirche hat eine positive Bilanz des Runden Tisches zum sexuellen Missbrauch gezogen. Der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz fĂŒr Fragen im Zusammenhang des sexuellen Missbrauchs MinderjĂ€hriger im kirchlichen Bereich, Bischof Stephan Ackermann, nannte die Einsetzung des Gremiums am Mittwoch in Bonn ein „deutliches Signal“. Dadurch sei klar geworden, dass das Thema „uns alle angeht, die ganze Gesellschaft, viele Institutionen – darunter natĂŒrlich auch die katholische Kirche - aber auch die Familien“.
Keineswegs erledigt ...
http://
www.oecumene.radiovaticana.org/ted/articolo.asp?c=542280

30.11.2011
Die wichtigsten Ergebnisse des Runden Tisches Missbrauch
LÀngere VerjÀhrungsfristen und mehr Kinderschutz
Der Runde Tisch zu sexuellem Kindesmissbrauch hat schon vor der letzten Sitzung BeschlĂŒsse gefasst, die zum Teil bereits in die Gesetzgebung eingeflossen sind. Im folgenden ein Überblick ĂŒber die Ergebnisse der Beratungen
EntschÀdigung ...
Die Institutionen, in denen es zu Missbrauch kam, sollen selbst die Opfer entschÀdigen.
http://www.domradio.de/aktuell/78166/laengere-verjaehrungsfristen-und-mehr-kinderschu tz.html

Papiertiger oder echte Hilfe fĂŒr Opfer?
Berlin Der Runde Tisch zu sexuellem Missbrauch tagt am heutigen Mittwoch zum letzten Mal. Er hat eine Reihe von BeschlĂŒssen gefasst. Experten fĂŒrchten, viele von ihnen könnten als Papiertiger enden, falls das notwendige Geld nicht locker gemacht wird. ...
http://
www.lr-online.de/meinungen/Papiertiger-oder-echte-Hilfe-fuer-Opfer;art1066,35889 31

Mittwoch, 30. November 2011 13:00 Uhr
Leutheusser-Schnarrenberger: Keine reinen Barauszahlungen an Missbrauchsopfer ... Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger kĂŒndigte an, darin werde ein System konkreter Hilfen vorgeschlagen. Dazu gehöre die finanzielle UnterstĂŒtzung von Therapien. Reine Barauszahlungen an Missbrauchsopfer werde es aber nicht geben, sagte die FDP-Politikerin im Deutschlandradio Kultur.
http://
www.dradio.de/nachrichten/201111301300/4

SPD-Vize Schwesig: "Über Appelle nicht hinausgekommen"

01.12.2011, 06:48 Uhr

Runder Tisch konnte sich auf Maßnahmenpaket verstĂ€ndigen. SPD-Vize Schwesig gehen die Ergebnisse nicht weit genug.

Generell sollen die Institutionen, also die Kirchen oder TrĂ€ger von Schulen und Heimen, die Kosten ĂŒbernehmen. Dabei bleibt es den Institutionen ĂŒberlassen, die Höhe des Schmerzensgeldes festzulegen.

Auch bei Opfervertretern stießen die Ergebnisse auf Kritik. "Wir sind natĂŒrlich sehr ĂŒberrascht, dass die Deckelung der Hilfen fĂŒr Betroffene wie Therapien und Eingliederungsmaßnahmen bei 10 000 Euro es tatsĂ€chlich in den Abschlussbericht geschafft hat. Das Leid der Betroffenen ist ungedeckelt", sagte Christian Bahls von der Initiative Mogis.

http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article2111516/SPD-Vize-Schwesig-Ueber- Appelle-nicht-hinausgekommen.html

Wenn TĂ€ter mitentscheiden

Der Runde Tisch, der sexuelle Übergriffe in Institutionen und in der Familie aufhellen sollte, legt seinen Abschlussbericht vor. OpferverbĂ€nde sind enttĂ€uscht

BefĂŒrchtung bewahrheitet

Damit bewahrheitet sich, was OpferverbĂ€nde schon frĂŒhzeitig befĂŒrchteten: Dass es nĂ€mlich den Institutionen ĂŒberlassen bleibe, welche Maßnahmen sie ergreifen, um sexuelle Gewalttaten zu verhindern und wie sie rĂŒckwirkend die Opfer entschĂ€digen. Schon bei Einrichtung des Runden Tisches war kritisiert worden, dass die beteiligten Einrichtungen in großer Zahl eingeladen worden waren, die Opfer zu Beginn aber ĂŒberhaupt nicht und nach ihrem öffentlichen Protest erst auf Bergmanns nachdrĂŒckliche Initiative. Doch wurden sie nur marginal und ohne Stimmrecht berĂŒcksichtigt.

Inwieweit es sinnvoll ist, den Opfern Therapieangebote zu machen, statt sie mit ausschließlich mit Geld abzufinden, steht dahin.

http://www.freitag.de/politik/1134-wenn-taeter-mitentscheiden

Runder Tisch Kindesmissbrauch beendet - Die Hoffnung stirbt zuletzt und die Opfer zuerst

100-Millionen-Euro-Hilfsfonds als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme fĂŒr PĂ€dagogInnen und PsychiaterInnen

Der Runde Tisch Kindesmissbrauch hat seine Arbeit beendet. Die Ministerinnen Schavan, Schröder und Leutheusser-Schnarrenberger waren mit sich und dem Ergebnis im Reinen. Was die Damenriege vergessen hatten zu betonen, dass im Abschlussbericht oftmals das Wort "soll", "will", "beabsichtigt", "fortgesetzt", "erste Schritte" erwĂ€hnt wird. Die Opfer werden den Runden Tisch und den Abschlussbericht so sehen, wie er auch gemeint war. Nichts genaues kann man zusagen, alles wird geprĂŒft und steht unter dem finanziellen Vorbehalt. Was ist den zahlreichen Opfern nun zu raten?

http://johannes-schumacher.blogspot.com/2011/12/runder-tisch-kindesmissbrauch-been det.html 

Stellungnahme des Sprechers der “Freien Arbeitsgruppe JHH 2006”, Klaus Dickneite (Bitte Lautsprecher anklicken)

Gegen die VerjÀhrung von sexuellen Verbrechen
Norbert Dennef, Vorstand “netzwerkB” (Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt) auf dem SPD-Bundesparteitag am 6. Dezember 2011

Bitte Foto anklicken

Das Netzwerk Betroffener setzt sich fĂŒr die Opfer von sexualisierter Gewalt ein. Wir zeigen wie zerstörerisch sexualisierte Gewalt auf das gesamte Leben eines Opfers wirkt und wie Umwelt und Familie auf die Offenbarung reagieren.
 

Landschaftsausschuss: Finanzierung der Anlaufstelle fĂŒr ehemalige Heimkinder nicht auf Kosten der Betroffenen
Rheinische Anlauf- und Beratungsstelle fĂŒr ehemalige Heimkinder soll nicht aus Mitteln des Hilfsfonds finanziert werden / Personalkostenbudget und Stellenplan des LVR-Dezernates Jugend aufgestockt / Genaue AusfĂŒhrungsbestimmungen der Fondsverwaltung sollen in Abrechnungsfragen Klarheit bringen
Köln. 8. Februar 2012. Die Anlauf- und Beratungsstelle fĂŒr ehemalige Heimkinder beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) soll nicht auf Kosten der Betroffenen finanziert werden. Diesen politischen Willen hat der Landschaftsausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland in seiner 19. Sitzung zum Ausdruck gebracht. Das politische Gremium stellt sich hiermit hinter die Menschen, die zwischen 1949 und 1975 in Erziehungsheimen unter der sogenannten „schwarzen PĂ€dagogik“ leiden mussten und seit Jahresbeginn Leistungen aus dem Fonds Heimerziehung beantragen können.
http://
www.lvr.de/app/presse/index.asp?NNr=8202
http://
www.lvr.de/de/nav_main/jugend_2/hilfezurerziehung/anlaufundberatungsstellefrehemaligeheimkin der/anlaufundberatungsstellefrehemaligeheimkinder_1.html

 

Die Zeit der AusflĂŒchte und der Verharmlosungen ist vorbei – „Sexuelle Gewalt gegen MĂ€dchen und Jungen in Institutionen“

 Abschlussbericht

des DJI-Projekts im Auftrag der UnabhÀngigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs, Dr. Christine Bergmann

1 Einleitung

1.1 Das DJI-Projekt „Sexuelle Gewalt gegen MĂ€dchen und Jungen in Institutionen“ im gesellschaftlichen Kontext

Nach einer langen Phase des Schweigens, der Sprachlosigkeit, des Wegschauens und des Nicht-fĂŒr-möglich-Haltens ist sexuelle Gewalt zu einem Thema der Öffentlichkeit, der Medien, der Fachwelt und nicht zuletzt der Politik geworden. Das Canisius-Kolleg in Berlin, das badische Kolleg St. Blasien, die Klosterschule Ettal bei Garmisch-Partenkirchen, die Odenwaldschule in Heppenheim: Sie alle stehen stellvertretend und besonders prominent fĂŒr eine Welle der Aufdeckung sexueller Gewalt gegen MĂ€dchen und Jungen in Institutionen. Die unzulĂ€nglichen Versuche, die Folgen und Traumatisierungen des erfolgten Missbrauchs in den Einrichtungen diskret und intern zu regeln, haben durch die anhaltende öffentliche Berichterstattung ein Ende gefunden. Die Zeit der AusflĂŒchte und der Verharmlosungen ist vorbei. Viele Opfer haben oft erst nach vielen Jahren oder gar Jahrzehnten den Mut und die Sprache gefunden, ihre Erfahrungen mitzuteilen, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen. Davon zeugt insbesondere die Auswertung der Anrufe bei der Anlaufstelle der UnabhĂ€ngigen Beauftragten (UBSKM 2011, S. 40f.). Aus GerĂŒchten und Mutmaßungen, aus VerdĂ€chtigungen und Zweifeln sind damit Gewissheiten geworden, aus EinzelfĂ€llen wurde ein ganzes Geflecht des anhaltenden Missbrauchs in Institutionen sichtbar. Diese InitialzĂŒndung hat zu einem Dammbruch gefĂŒhrt. Nach einer ersten Phase der Schockstarre und des unglĂ€ubigen Befremdens ĂŒber das in diesem Ausmaß nicht fĂŒr möglich Gehaltene ist eine neue Kultur der Versprachlichung, des Hinsehens und der öffentlichen Konfrontation entstanden.

Es gibt viele GrĂŒnde, warum sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Institutionen als gelegentliche Übergriffe pĂ€dosexueller EinzeltĂ€ter abgetan wurde. Einrichtungen, die der Erziehung und Bildung dienen, die psychosoziale und gesundheitliche Versorgung und Vorsorge sicherstellen und die Freizeitangebote aller Art vorhalten, können auf einen Vertrauensvorschuss bauen. Kaum jemand hat in Betracht gezogen, dass sexuelle Gewalt durch Professionelle oder ehrenamtlich TĂ€tige ausgeĂŒbt werden kann. Umso grĂ¶ĂŸer sind nach bekannt gewordenen Aufdeckungen die Verunsicherung und der Vertrauensverlust in die Institutionen und Personen, die eigentlich sichere Orte fĂŒr Kinder und Jugendliche garantieren sollen. Es besteht ein Vertrauensverlust von Kindern und Jugendlichen in Betreuungspersonen, ein Vertrauensverlust von Eltern in die Institutionen und die darin TĂ€tigen, ein Vertrauensverlust von verantwortlichen Behörden in die Einrichtungen.

Brisanten Problemen droht, dass sie tabuisiert werden. Sie lösen Angst und Scham aus, und aus GrĂŒnden des Selbstschutzes werden sie lieber verleugnet. Die darauf bezogenen Diskurse benötigen lange, um aus der Tabuzone in den öffentlichen Bereich zu kommen, um Arbeitsfelder dafĂŒr zu professionalisieren und um in Forschung und Entwicklung zu investieren.

Dass dieses Thema jedoch nicht gleich wieder nach dem ansonsten ĂŒblichen kurzen Medienhype von der Tagesordnung verschwunden ist, ist vor allem ein Verdienst der „UnabhĂ€ngigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs“ (UBSKM) (vgl. www.beauftragte-missbrauch.de), Dr. Christine Bergmann, der ehemaligen Berliner Frauensenatorin und Bundesfamilienministerin. Sie arbeitete unabhĂ€ngig vom Runden Tisch, hat aber fĂŒr ihn Empfehlungen entwickelt, und fungierte als direkte und unabhĂ€ngige Ansprechpartnerin fĂŒr Betroffene, aber auch fĂŒr Personen, die Missbrauch an Kindern und Jugendlichen aufdecken wollen. Sie hat beharrlich mit einem kleinen, aber sehr aktiven Team in wenigen Monaten ein Paket am Maßnahmen und AktivitĂ€ten geschnĂŒrt, um dieses Thema in einer nachhaltigen Form im öffentlich-politischen Raum zu platzieren. Der große Erfolg der „telefonischen Anlaufstelle“, die von ihr initiierte Kampagne „Sprechen hilft“, die GesprĂ€che mit den Betroffenen, der Einbezug der Expertise von PsychotherapeutInnen und -therapeuten und auch die von ihr (in Kooperation mit dem BMBF) in Auftrag gegebene und hier vorgelegte Studie des Deutschen Jugendinstituts zur sexuellen Gewalt gegen MĂ€dchen und Jungen in Institutionen: All das trĂ€gt dazu bei, dass das Unsagbare, das Verborgene, das Unangenehme Ausdrucksformen, Orte und Foren gefunden hat, unterfĂŒttert mit wissenschaftlicher Expertise, mit Daten und Fakten, jenseits aller auch manchmal lĂ€hmenden Betroffenheit. Die im Abschlussbericht der UnabhĂ€ngigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs zusammengefassten Erfahrungen und Erkenntnisse der unterschiedlichen AktivitĂ€ten, in die auch die Befunde der hier vorliegenden Studie einbezogen sind –, bilden die Basis fĂŒr die Empfehlungen an den Runden Tisch zur Aufarbeitung sexueller Gewalt.

Die Studie des Deutschen Jugendinstituts, deren Ergebnisse hier vorgestellt werden, wurde von der UnabhĂ€ngigen Beauftragten gleich zu Beginn ihrer Amstzeit vor dem Hintergrund vergeben, dass Erkenntnisse aus einem solchen Projekt ein wichtiges Element der von ihr angestoßenen Maßnahmen zur Aufarbeitung sein wĂŒrden. Sie hatte zum Ziel, die aktuellen Erfahrungen von ausgewĂ€hlten pĂ€dagogischen Einrichtungen mit sexualisierter Gewalt zu untersuchen. Das Projekt, das von der UnabhĂ€ngigen Beauftragten und vom Bundesministerium fĂŒr Bildung und Forschung finanziell gefördert wurde, hatte eine Laufzeit von einem guten Jahr, vom 1.7.2010 – 31.7.2011. Es folgte einem multidimensionalen Forschungsansatz und bearbeitete das Thema in Form von drei Modulen:

1. Literaturexpertisen zum Forschungsstand zu sexueller Gewalt und Aufarbeitung der aktuellen Praxisdiskurse,

2. Standardisierte Institutionen-Befragung in Schulen, Internaten und stationÀren Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe zum Umgang mit sexueller Gewalt,

3. Fokusgruppen mit von sexueller Gewalt Betroffenen als auch mit Personen, die in unterschiedlichen Bereichen und Professionen mit sexueller Gewalt befasst sind.

 kompletter Abschlussbericht hier

 

 Mitwirkung der “Freien Arbeitsgruppe JHH 2006”

Sexuelle Gewalt hat auch in den damaligen OrthopĂ€dischen Anstalten Volmarstein, heute Evangelische Stiftung Volmarstein, in den drei Nachkriegsjahrzehnten stattgefunden. Aus diesem Grunde hat die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ (FAG JHH 2006) ihren Pressesprecher Klaus Dickneite zum „Runden Tisch sexueller Missbrauch“ entsandt. Ebenfalls war Herr Dickneite in Arbeitsgruppen verschiedener Ministerien aktiv, die das Thema der rechtlichen Umsetzung von Forderungen der Opfer bearbeiteten. Die FAG JHH 2006 hat sich bei der Tischvorsitzenden Christine Bergmann dafĂŒr eingesetzt, dass Untersuchungen zum Thema „Sexuelle Gewalt gegen MĂ€dchen und Jungen“ nicht nur in Bezug auf Einrichtungen der Erziehungshilfe, sondern auch auf solche der Behindertenhilfe durchgefĂŒhrt werden. Zu diesem Zweck haben die Arbeitsgruppenmitglieder Marianne Behrs und Helmut Jacob ein etwa vierstĂŒndiges GesprĂ€ch mit der Autorin dieses Abschlussberichtes gefĂŒhrt. Die Ergebnisse dieses GesprĂ€ches sind in diese Arbeit eingeflossen. Der Arbeitsgruppe ist bekannt, dass neben der auf ihrer Homepage angedeuteten oder klar beschriebenen sexuellen Gewalt weitere sexuelle Übergriffe zwischen Mitarbeitern des Hauses und behinderten Schulkindern, aber auch sexuelle Misshandlungen unter den SchĂŒlern stattgefunden haben. Da dieses Thema in der Öffentlichkeit tabuisiert wird, konnten weitere schriftliche Aufzeichnungen nicht angefertigt werden. Auch gilt es, zu verhindern, dass Opfer in Konfrontation mit den Geschehnissen erneut traumatisiert werden.

Es wird zunehmend stĂ€rker deutlich, dass in den OrthopĂ€dischen Anstalten Volmarstein neben der psychischen und physischen Gewalt das Thema sexuelle Gewalt gleichrangig stehen mĂŒsste.

Sexuelle Übergriffe, so wurde von drei ehemaligen SchĂŒlern und einer ehemaligen SchĂŒlerin berichtet, haben sich nach der Schulzeit in der Ausbildung fortgesetzt.

Panorama FRANKFURTER RUNDSCHAU 04. JUNI 2012
KINDESMISSBRAUCH IN DEUTSCHLAND
Keine schĂŒtzende Hand
... Die Frau, die den Brief geschrieben hat, ist 48 Jahre alt. Sie schreibt: „Bei mir und meiner Schwester hat der sexuelle Missbrauch sehr frĂŒh angefangen.“ Sie schreibt: „Wir waren höchstens 3 Jahre alt.“ Sie schreibt: „Wir wurden ĂŒber Jaaahre nicht nur von EINEM missbraucht. Wir wurden systematisch zu sexuellen Diensten ,abgerichte' und zu diesem Zwecke auch ,verkauftÂŽ.“ ...
Es gibt nichts, das sie nicht gehört hĂ€tten in diesen 14 Monaten. Da war das MĂ€dchen, das vom Vater missbraucht wurde, darĂŒber in der Beichte berichtete – und anschließend vom Beichtvater zum Sex gezwungen wurde. Da war der Junge, der vom Fußballtrainer missbraucht wurde und den man zum Schweigen brachte, weil es im Dorf nur diesen einen Verein und diesen einen Trainer gab. Und dann waren da noch die TĂ€ter. Auch sie riefen gelegentlich an, um im Schutz der AnonymitĂ€t zu schildern, was sie gleich mit einem Kind zu tun gedenken. „Da sitzt man dann da“, sagt Petra Birkert. ...
http://
www.fr-online.de/panorama/kindesmissbrauch-in-deutschland-keine-schuetzende-hand,147 2782,8477022.html

Dierk Schaefers Blog

»FĂŒr die Opfer ist Christine Bergmann ein GlĂŒcksfall«

Posted in Christuskirche/BochumHans-Ehrenberg-GesellschaftheimkinderKinderrechteKirc he MenschenrechtePolitik,Theologie by dierkschaefer on 4. Juni 2012

Dieses GlĂŒck hatten die ehemaligen Heimkinder nicht, die hatten Antje Vollmer – und mehr UnglĂŒck im UnglĂŒck kann man wohl nicht haben.

Doch lesen Sie selbst:

http://www.fr-online.de/missbrauch/kindesmissbrauch-bis-zu-50-000-euro-fuer-opfer—statt-5000,1 477336,8484088.html

http://www.fr-online.de/panorama/kindesmissbrauch-in-deutschland-keine-schuetzende-hand,1472 782,8477022.htmlMontag, 4. Juni 2012

 

Doch wer von den ehemaligen Heimkinder auch immer sich in der MĂŒnchner Anhörung Gehör verschaffen will:

Er oder sie sollte fragen,was die ehemaligen Heimkinder bekommen, die nicht nur – schlimm genug – in staatlichen oder kirchlichen Anstalten fachpĂ€dagogisch betreut, sondern zudem auch sexuell mißbraucht wurden. Bekommen sie – neben dem, BesĂ€nftigungspflaster – auch die von Frau Bergmann geforderte EntschĂ€digung? Immerhin bis zu 50.000,00 €.

Wenn nicht, dann haben wir den eklatanten Fall von Ungleichbehandlung. Wenn doch, dann wird man vor Gericht klĂ€ren mĂŒssen, was alles in der Lage ist, lebensschĂ€digende Traumata zu verursachen, die ein VerjĂ€hrungshemmnis sind. Denn die beginnen nicht erst beim Mißbrauch.

Im Vergleich zu den Almosen von Frau Vollmer kann sich die Bergmannsche Lösung (bei allen Vorbehalten) sehen lassen. 

Die FAG JHH 2006 (Jacob) fragt
Peter Henselder (Alex TV Berlin) ĂŒbermittelt
Der Missbrauchsbeauftragte antwortet

1. Profitieren behinderte ehemalige sexuell missbrauchte Kinder von dem am Runden Tisch sexueller Missbrauch vorgeschlagenen Opferfonds? Wenn ja, wann wird dieser Fonds geöffnet?
2. Sollte dieser Opferfonds auch fĂŒr missbrauchte behinderte Heimkinder gelten, wird bei der Berechnung der Leistungen aus dem Opferfonds der behinderungsbedingte Mehraufwand berĂŒcksichtigt?
 

Hier die Antwort (klicken)

Resolution 22. Deutscher Psychotherapeutentag am 20. April 2013 in Berlin

 

Hilfe fĂŒr Opfer sexueller Gewalt – jetzt!

Im November 2011 forderte der Runde Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch“, dass, wo immer Übergriffe gegenĂŒber MĂ€dchen und Jungen geschehen, mit null Toleranz dagegen vorgegangen werden muss. Er empfahl, die Leiden der Opfer sexueller Gewalt besser wahrzunehmen und anzuerkennen. Er setzte sich zum Ziel, die Opfer kĂŒnftig angemessen zu beraten und zu versorgen.

Bislang sind jedoch keine konkreten Verbesserungen erkennbar. Der Hilfsfonds, in den Bund und LĂ€nder 100 Millionen Euro einzahlen wollten, ist bis heute nicht einge- richtet. Aktuell drohen die Empfehlungen des Runden Tisches „Sexueller Kindes- missbrauch“ aus der öffentlichen Wahrnehmung und von der politischen Agenda zu verschwinden.

Der 22. Deutsche Psychotherapeutentag fordert deshalb all jene auf, die bei der Um- setzung der Empfehlungen des Runden Tisches in der Pflicht stehen, ihre Zusagen und Selbstverpflichtungen endlich umzusetzen. Es muss alles daran gesetzt werden, dass möglichst wenig neues Leid entsteht.

 

Link: hier klicken
 

Schmerzensgeld fĂŒr Missbrauchsopfer nach VerjĂ€hrung - Ein Urteil, auf das sich Opfer beziehen können
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