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Marianne Behrs ist tot - Nachruf und Gedenken

Dierk Schäfer (15.11.12):
“Requiem für ein Heimkind”
Klaus Görzel, WP/WR (15.11.12):
“Namensgeberin stirbt vor Eröffnung”
Helmut Jacob (13.11.12):
“Ein ‘richtig glücklicher, ausgeglichener und zufriedener Mensch’? - Nachruf auf das ehemalige Heimkind Marianne Behrs”
Marianne Behrs im Interview, Teil 1
„Ich habe, Gott sei Dank, die Leute nicht hassen müssen, die mir das angetan haben“
Marianne Behrs im Interview, Teil 2
„Ich bin ein richtig glücklicher, ausgeglichener und zufriedener Mensch.“
Jochen Twer: “schwarz”, “Zu schnell”

Wir hatten kaum miteinander zu tun, Marianne Behrs und ich. Und doch wurde sie für mich lebendig. Als sie beschrieb, wie ihre Puppe von einer zornentbrannten Diakonisse zertrampelt wurde, war mir das Kind Marianne ganz nah in ihrer Verzweiflung und ihrem Kummer, der Symbolcharakter hat für das Ausgeliefertsein von Kindern an böse, wirklich böse
Erwachsene.
http://www.gewalt-im-jhh.de/Erinnerungen_MB/erinnerungen_mb.html
Eine Puppe nur? Nein, ein ganzes Kinderleben – und darüber hinaus. Helmut Jacob beschreibt es in seinem Nachruf auf Marianne Behrs:
http://helmutjacob.over-blog.de/ .
Hans-Walter Schmuhl und Ulrike Winkler schreiben: »Marianne B. [mußte] ein schwarzes Strafkleid tragen, wenn sie sich nicht wie verlangt benommen hatte. Sie hatte demütigende Prozeduren über sich zu ergehen lassen, die von keinem anderen Kind berichtet werden. Auch war sie ein bevorzugtes Prügelopfer, die Schwestern schlugen nicht nur selber zu, sondern animierten auch andere Kinder, Marianne zu schlagen und schlecht zu behandeln.
Regelmäßig wurde Marianne zu schweren und schmutzigen Arbeiten herangezogen«
.[Gewalt in der Körperbehindertenhilfe, Das Johanna-Helenen-Heim in Volmarstein von 1947 bis
1967]

Und nun ein Requiem?
Der Begriff kommt aus der katholischen Totenmesse
http://de.wikipedia.org/wiki/Requiem und ich verwende ihn absichtlich. Da ist einerseits das dies irae http://de.wikipedia.org/wiki/Dies_irae , wenn auch nicht mehr Bestandteil der Totenmesse, so doch hier wichtig. Tage des Zorns haben die Kindheit Marianne Behrs in der „Obhut“ kirchlicher Krüppelpädagoginnen zu einer schwarzen Kindheit werden lassen, eine Schwärze, die das ganze Leben bedrohte. Sie hat die Hölle auf Erden erlebt und braucht keine jenseitige zu fürchten.
 
Und der Himmel?
»Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen«, heißt es im Requiem über die Verstorbenen. Dies hat Marianne Behrs zum Glück auch noch im Diesseits erfahren dürfen. Eine Schar von leibhaftigen Schutzengeln war um sie und hat sie auf dem letzten Weg geschützt und begleitet. Die Kameradinnen und Kameraden aus Ihrer Kindheit haben Marianne nicht allein gelassen und sie – bildlich gesprochen – das ewige Licht leuchten sehen lassen.
Ihr ging es jedoch wie Moses, der das gelobte Land nicht mehr erreichte, sondern es nur vom Berg Nebo aus sehen durfte: Das neue Heim, das ihren Namen trägt und demnächst eröffnet werden soll, konnte sie nur auf Bildern sehen – und sie war stolz darauf, daß ihr Schicksal gewürdigt wird. Es wäre sicherlich in ihrem Sinne, wenn ihre Ruhe und ihr Licht zur beflügelnden Unruhe und zum Leuchtfeuer werden würde für die Menschen, die heute Verantwortung tragen für Kinder, wie Marianne Behrs eins gewesen ist.

Requiem aeternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis. Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen.

Neben das Gedicht „schwarz“ von Marianne Behrs habe ich den Traum der Schläferin bei Marc Chagall gestellt. Das Leuchten des Blumenstraußes hat etwas vom ewigen Licht – und wir brauchen solche Träume, um nicht zu verzweifeln, und als Anreiz, sie wahr werden zu lassen.

http://dierkschaefer.files.wordpress.com/2012/11/requiem-fc3bcr-ein-heimkind.pdf

(Gedicht von Karl-Joachim Twer)
 

Ein „richtig glücklicher, ausgeglichener und zufriedener Mensch“?
Nachruf auf das ehemalige Heimkind Marianne Behrs

„Ich bin ein richtig glücklicher, ausgeglichener und zufriedener Mensch“, meinte Marianne Behrs im Februar dieses Jahres in einem langen Gespräch. Wenig zuvor hatte sie eine schwere Krebserkrankung mit großen Operationen überstanden und galt als tumorfrei. Heute Morgen, um 10 Uhr hat sie den Kampf gegen neue Tumore verloren. Ihr größter Wunsch ging jedoch in Erfüllung: Sie starb nicht einsam; ihre Assistentinnen hielten ihr die erkaltenden Hände bis zum letzten Herzschlag.

Glückliche Momente erlebte sie nur wenige in ihrem Leben. Das wussten nur ihre engsten Wegbegleiter. Schon ihre ständigen Hüftschmerzen wegen der orthopädischen Falschversorgung in ihrer Kindheit beeinträchtigten sie im täglichen Leben.

Um Mitternacht, am 17. Januar 1950, wurde sie in einer Straßenbahn geboren. ...

PDF-Datei   WORD-Datei

"Vergessen kann man das Ganze sowieso nicht" - Das ehemalige Heimkind Marianne Behrs
Sie wurde geschlagen, geängstigt, psychisch gequält, sexuell erniedrigt. Sie musste als Kind Zwangsarbeit leisten, sie wurde als Kind in der Pflege eingesetzt, man verweigerte ihr die Schulausbildung und steckte sie ins „Strafkleid“, wenn sie nicht parierte. 50 Jahre später holt die Vergangenheit sie ein. Ihre Psyche wehrt sich und doch stellt sie sich ihrer „verlorenen Kindheit“. Jetzt ist sie Namensgeberin für ein neues Heim für behinderte Kinder. Es wird gegenüber jenem Johanna-Helenen-Heim gebaut, in dem sie als Kind täglich mehrmals gequält und missachtet wurde. Das Johanna-Helenen-Heim ist Teil der heutigen Evangelischen Stiftung Volmarstein, der Rechtsnachfolgerin der damaligen Orthopädischen Heil-, Lehr- und Pflegeanstalten Volmarstein, unter Trägerschaft der Inneren Mission (heute Diakonisches Werk).
Wer ist Marianne Behrs?
Interview Teil 1:
„Ich habe, Gott sei Dank, die Leute nicht hassen müssen, die mir das angetan haben“
http://www.readers-edition.de/2012/02/14/%E2%80%9Eich-habe-gott-sei-dank-die-leut e-nicht-hassen-mussen-die-mir-das-angetan-haben%E2%80%9C-%E2%80%93-maria nne-behrs-im-interview-teil-1/
Interview Teil 2:
„Ich bin ein richtig glücklicher, ausgeglichener und zufriedener Mensch.“
http://www.readers-edition.de/2012/02/14/%E2%80%9Eich-bin-ein-richtig-glucklicher-a usgeglichener-und-zufriedener-mensch-%E2%80%9C-%E2%80%93-marianne-behrs-i m-interview-teil-2/

Auszug aus Zuschriften

Ich kann es gar nicht glauben, dass es jetzt doch so schnell ging und Marianne den Kampf gegen den Krebs verloren hat.
Sie war eine so lebensfrohe und liebenswerte Frau und ich hätte ihr sehr gewünscht, dass sie den Krebs noch einmal besiegt und noch einige schöne Jahre verbringen kann. Das einzig Gute ist, dass sie nun erlöst ist und nicht lange leiden musste, denn das hätte sie nicht verdient.
Wahrscheinlich habt ihr momentan viel zu organisieren und das Telefon steht bestimmt auch nicht still, darum dachte ich schreibe ich lieber diese Email.
Es wäre schön, wenn ihr mich informieren würdet, wann Marianne beigesetzt wird. Denn ich denke es würden sich gerne einige Mitarbeiter und ehemalige Mitarbeiter von ihr verabschieden. Natürlich nur wenn es erwünscht wäre.

Es ist schmerzhaft, dass wir schon jetzt von ihr Abschied nehmen müssen, ich hätte ihr so sehr gewünscht, dass sie die Einweihung des Hauses noch miterlebt.

Ich bin total geschockt, ich dachte; daß sie alles überstanden hätte.
Ich weiß nicht was ich sagen soll, aber es tut mir unendlich leid für sie.
ich werde heute abend eine kerze für sie anzünden und für sie beten.

wir trauern mit allen Freunden und Freundinnen um Marianne Behrs! Was für ein trauriger Tag.

... was für eine traurige Nachricht. Gerade noch hatte ich die Einladung zur Eröffnung des Marianne-Behrs-Hauses am 1. Dezember in der Hand - und jetzt erfahre ich von Ihnen, dass sie die Eröffnung gar nicht mehr erlebt.

gerade als Du diese Mail schriebst, habe ich Marianne noch einen Brief in die Post gelegt. Den wird sie wohl nicht mehr bekommen.


... ich habe nach dem kurzen Telefonat gemerkt wie schwach Marianne ist und sich schon in der Phase befindet, in der man sich nur noch auf das Wesentliche konzentriert und auch nur noch mit den engen Freunden kommunizieren möchte. ... Dir Helmut wünsche ich die Kraft die Du jetzt brauchst um Marianne den Halt zu geben, den sie diese Tage braucht.

bitte sag Marianne, dass ich fest an sie denke.
Ihre Strümpfe begleiten mich auch morgen wieder, ...

... Na ja, und um Sie herum gibt es – wie ich lese – noch eine ganze Schar von Engeln. Frau Behrs ist gut bei Ihnen allen aufgehoben – und mir fällt das Lied aus Humperdincks „Hänsel und Gretel“ ein:
Abends wenn ich schlafen geh
vierzehn Engel um mich stehn
zwei zu meiner Rechten
zwei zu meiner Linken
zwei zu meinen Häupten
zwei zu meinen Füßen
zwei, die mich decken
zwei, die mich wecken
zwei, die mich führen
ins himmlische Paradies
Amen
 

Die Firmenbezeichnung “SAB GmbH” steht für “Selbstbestimmte Assistenz Behinderter”. Die Firma in Bochum wird von einem behinderten Mann geführt. Für Marianne waren zuletzt Lina K., eine Studentin (Sozialpädagogik) und Nicole A., Krankenschwester, tätig. Sie und ihre Vorgängerinnen Lisa K. und Nicole W. zeichnete die geradezu geschwisterliche Verbundenheit mit Marianne aus. Dank auch an dieser Stelle dafür!

Hinweise für Besucher der Verabschiedung

Anteilahme im Forum “Freie Initiative Ehemaliger Heimkinder” Link

 

Urnenbeisetzung
Freitag, 14. Dezember 2012, 10.30 Uhr
RuheForst Philippshöhe Hagen, Kuhlestraße
Treffen: eine viertel Stunde vorher auf dem Parkplatz
Wegbeschreibung:
hier klicken
Leitung: Diakon Karl-Joachim Twer, Neuss
(auch Mitglied der Arbeitsgruppe)

 

“Lass mich Deine Schwester sein”.
1978 lernte die Schweizerin Ruth Tshabold Marianne kennen. Beide trafen sich zu einer Freizeit für behinderte Menschen auf der Insel Mallorca. Daraus entstand eine intensive Freundschaft zwischen Ruth und Marianne und der Familie. Irgendwann erfuhr Ruth, dass Marianne selbst keine Familie und keine Angehörigen mehr hat. Von da ab wollte sie Mariannes Schwester sein. Wenigstens zwei Mal wöchentlich, meist in den Nachtstunden, haben sie miteinander telefoniert und in den letzten Lebenstagen von Marianne täglich.

3. 12. 12

Abschied unter segnenden Händen

Es war ein bewegender Abschied in der Martinskirche. Und es wurde deutlich, dass hier keine 08/15-Trauerfeier zelebriert wurde. Pfarrer Jürgen Dittrich setzte besondere Akzente im Programmablauf, aber auch in seiner Predigt.
Vor ihrem Tod schrieb Marianne noch einen Brief, der im Rahmen der Verabschiedungsfeier vorgetragen wurde. Darin dankte sie namentlich allen, die ihren Weg über Jahrzehnte und in den letzten Jahren begleitet hatten.
Und es kamen Menschen, die für Marianne besonders wichtig waren und denen Marianne wichtig wurde:
- die Therapeutin, die ihr zur Seite stand, als sie 2006 erneut mit ihrer schlimmen Kindheit konfrontiert wurde
- der Journalist, der immer wieder über die Arbeit der Arbeitgruppe, zu der sie gehörte, und über sie selbst berichtete
-  Freundinnen aus dem Literaturkreis
-  Kolleginnen und Kollegen aus der Arbeitsgruppe
- ehemalige Mitarbeiterinnen des Jugendheims “Margaretenhaus”, in dem sie ihre Schneiderlehre absolvierte
- ehemaligen Assistentinnen, auch jene zwei, die ihre letzten Lebenstage begleiteten
- ehemalige Mitschülerinnen und Mitschüler
- solche, die ihr in den letzten Jahren zu Freunden und Freundinnen wurden
- ihre “Schwester” Ruth aus der Schweiz, die schon bei der Einweihung des Hauses dabei war
- Menschen, die ihre Kindheitserinnerungen auf der Homepage der “Freien Arbeitsgruppe JHH 2006” gelesen hatten und berührt waren (in den letzten 3 Jahren wurde ihre Seite 10.464 mal aufgerufen).

 

Predigt (Auszug) Pfarrer Jürgen Dittrich, Evangelische Stiftung Volmarstein

Im Glauben an Gott und im Gedenken an Marianne Behrs

Liebe Freundinnen und Freunde von Marianne Behrs,

liebe Trauergemeinde,

lasst uns in dieser Stunde des Abschiednehmens und Gedenkens an Marianne Behrs auf ein biblisches Wort hören, wie es im Psalm 31, in den Versen 6 und 16 formuliert ist:

„In deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott. Meine Zeit steht in deinen Händen“.

Uns verbindet heute hier das Denken und das Gedenken an Marianne Behrs. Ihr Lebenskreis schließt sich hier in der Martinskirche, in der wir vor einigen Jahren, im Vorfeld der Veröffentlichung des Buches „Gewalt in der Körperbehindertenhilfe – das Johanna-Helenen-Heim in den Jahren zwischen 1947 – 1967“ durch Erlebnisberichte der Betroffenen vor Augen oder besser vor unseren Ohren genannt bekamen, was das Leben und Lernen damals besonders belastete. Als ich im Jahre 2006 meinen Dienst hier begonnen habe, lernte ich sie und einige von Ihnen, die zur Freien Arbeitsgruppe JHH 2006 gehörten, kennen. Es gibt mit Sicherheit glücklichere Anlässe, sich kennenzulernen! Der Anlass unseres Kennenlernens war der Beginn der Aufarbeitung der Ereignisse im Johanna-Helenen-Heim. Die Anfänge der Martinskirche, in der wir uns hier befinden, reichen noch an die damaligen Geschehnisse dicht heran.

„Ich bin ein richtig glücklicher, ausgeglichener und zufriedener Mensch“. Dieser Ausspruch von Marianne Behrs vom Februar 2012 habe ich auch im Ohr und finde ihn auf der Traueranzeige gut platziert. Dies ist ein Satz, mit dem ich mich gerne an Marianne-Behrs erinnere: Ich finde ihn ermutigend und beglückend zugleich, diesen Satz, den sie mir des Öfteren gesagt hat, wenn ich mit ihr im Gespräch war  -  ob in Berlin bei einer denkwürdigen Veranstaltung über die Heimkinder, an der einige hier aus dem Kreis teilgenommen hatten oder auch hier in Volmarstein. Dies ist ein bemerkenswerter, ja ich finde gnadenvoller Satz von einem Menschen, dem im Leben übel mitgespielt worden ist und der dennoch am Ende seines Lebens trotz seiner Erfahrungen einen solchen Satz für sich sagen kann! ...

Im Rückblick eines Lebens  -  wie bruchstückhaft gerade geschehen  - frage ich mich manchmal, wie ein Mensch all das an schweren Belastungen ausgehalten hat. Natürlich gab es auch positive Erinnerungen und Erlebnisse: Die Verbundenheit zu Freunden, das sich Aussprechen können, auch  die Zufriedenheit, nach dem das Unausgesprochene ausgesprochen war und man ihr Glauben schenkte in all den Dingen, die sie allzu belastend erlebt hatte, die man ihr erst nicht abnahm….. Was immer das Leben ausmacht mit seinen Licht- und Schattenseiten: Sie hat in ihren Freundschaften und Begegnungen auch Geborgenheit erfahren bis zuletzt. ...

Wenn wir uns mit dem Psalmbeter an Gott, den Herrn, erinnern lassen, dann werden wir allerdings auch nicht vergessen, was Gott uns an Marianne Behrs gegeben hat und welchen Grund wir zum Danken für dieses Leben haben.

„Ich bin ein richtig glücklicher, ausgeglichener und zufriedener Mensch“  - mit diesem Satz von Marianne Behrs nehmen wir von ihr Abschied in der Gewissheit, dass wir sie Gott dem Herrn anvertrauen, denn er hat das letzte Wort: Herr, auf dich traue ich. In deine Hände befehle ich meinen Geist. Du hast mich erlöst, du treuer Gott.

Amen

komplette Predigt hier klicken

 

Westfalenpost/Westfälische Rundschau, Lokalredaktion Wetter/Herdicke 04.12.2012

Urnenbeisetzung am 14. Dezember 2012

Andacht am Urnengrab

„...der mich liebet, der mich kennt und bei meinem NAMEN nennt.“ Diese Zeilen des Liedes „Weil ich Jesu Schäflein bin..“ sang Marianne zu ihrem Geburtstag besonders gerne und kräftig. Da ist wohl doch jemand, der sie liebt, der sie kennt und auch beim Namen nennt. Drei Begriffe, die in ihren jungen Jahren offenbar nur in diesem Lied für sie erfahrbar wurden. Wurde es später besser?

Erst der Name macht eine Person ansprechbar, unverwechselbar.

Jede Person hat einen eigenen Namen. Den erhalten wir bei der Geburt und er begleitet uns durch das ganze Leben.

Bei der Geburt geschieht Wunderbares, Neues. Bei Sterben und Tod geschieht wieder ganz Neues. Zwischen beiden Daten geschieht das Leben mit Freude und Leiden, mit  Übermut und Enttäuschung, mit Lieben und Verstoßen. Mit dem Tod schließt sich der Lebenskreis, endet ein Lebenslauf.

Wir heute hier und alle, die ihretwegen trauern, verbinden mit Marianne wichtige, markante Erfahrungen und Erinnerungen, die lange weiterleben werden und nur langsam verblassen.

Im Alten Testament lesen wir Worte des Schöpfers unseres Lebens: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.“ Jes 43,1b

- ich ergänze: und jetzt und für immer in Gottes Nähe.   Amen 

Diakon Karl-Joachim Twer, Neuss (Mitglied der FAG JHH 2006)

Foto grösser hier klicken

Das Lied: klicken

Der Text: klicken

Nach ihrer Ersterkrankung 2010 schrieb Marianne einen 7-seitigen Abschiedsbrief an ihr nahestehende Menschen. Dieser Brief wurde am 3. Dezember 2012 im Rahmen der Verabschiedungsfeier in der Martinskirche Volmarstein verlesen. Oben der letzte Absatz aus diesem Brief.

 Abschiedsbrief komplett
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