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“Es wäre zudem hilfreich, wenn das DW [ Diakonische Werk ] in diesem Zusammenhang auch eine Stellungnahme abgibt zum Vorschlag von Frau Künast, eine
Stiftung einzurichten, nachdem die rechtlichen und faktischen Grundlagen für die Aufarbeitung dieses Teils der deutschen Vergangenheit sehr desolat zu sein scheinen.”
Auszug aus der Email: Von: Schäfer, Dierk
Email: "Pfarrer Dierk Schäfer" < Dierk.Schaefer@Ev-Akademie-Boll.de > Gesendet: Dienstag, 1. April 2008 10:28
An: Pfarrer Klaus-Dieter K. Kottnik
Präsident des Diakonischen Werkes der EKD e. V. Diakonischen Werke der Evangelischen Kirche in Deutschland (DW der EKD) Email: < praesidialbereich@diakonie.de > Betreff: Ehemalige Heimkinder
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Renate Künast, MdB
“VI. Eine Stiftung als vielversprechende Lösung
Angesichts dieser rechtlichen Hindernisse bei Entschädigung auf Grundlage der bestehenden gesetzlichen Regelungen erscheint ein Stiftungsmodell als beste Lösung.
Es hat den Vorteil der größten Zielgenauigkeit. Anerkannte Vorbilder wie die Zwangsarbeiterstiftung existieren. Zudem könnten die Träger, insbesondere Kirchen, Bund und Länder nach einem bestimmten Kostenschlüssel
einzahlen und gemeinsam mit den Betroffenen Verantwortung in der Stiftung übernehmen. Darüber hinaus wird es erforderlich sein, auch jene Unternehmen und Kommunen mit in die Verantwortung einzubeziehen, die
seinerzeit von Heimkindern als billige Arbeitskräfte profitiert haben. Möglich wäre dabei auch - anders als bei der „Rentenlösung“ - die Konzentration der Mittelvergabe auf die Betroffenen, die in besonders
verwerflicher Weise behandelt wurden und heute noch stark darunter leiden, auch an den wirtschaftlichen Folgen.”
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Fundstelle: hier klicken
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"Bedauerliche Einzelfälle"
Etwa 3000 Heime gab es in Deutschland zwischen 1950 und 1970, 80 Prozent davon in kirchlicher Hand.
Insgesamt wurden dort etwa eine Million Kinder und Jugendliche erzogen. Was jedoch hinter den Mauern vieler Einrichtungen geschah, gelangt bis heute nur vereinzelt an die Öffentlichkeit. Doch immer mehr
Betroffene brechen, wie Wolfgang Rosenkötter, ihr Schweigen und fordern eine Wiedergutmachung von Seiten der Kirche. So ist es Rosenkötter wichtig, dass "die Träger, die Verantwortlichen,
anerkennen, dass Zwangsarbeit stattgefunden hat, dass man sich für diese Sache entschuldigt, dass ein finanzieller Ausgleich erfolgt für die Zeit, die man hier erlitten hat und nicht entlohnt wurde."
Fund: ZDF Frontal21 hier klicken
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Über eine strenge, autoritäre Erziehung reichten die Methoden der Nonnen weit hinaus. Was Carola K. erlebte, war einfach Quälerei. "Das
Schlimmste war, ich musste mein eigenes Grab graben", erzählt sie. Eine Nonne holte die damals 9-Jährige abends aus dem Bett und ließ sie unter Todesangst graben. Das Mädchen flehte und bettelte -
aber Gnade gab es nicht.
Fund:
ZDF Frontal21 hier klicken
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Der ZDF-Film und Reakionen darauf: hier klicken
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Die Kirchen haben sich schon entschieden. Man will gern am Runden Tisch weiterdiskutieren, aber nicht zahlen. O-Ton Klaus-Dieter Kottnik
Präsident Diakonisches Werk: Wir sehen Einzelfälle, für diese Einzelfälle haben wir mitinitiiert den Runden Tisch, der entstehen soll. Wir erwarten die historische Aufarbeitung durch die
Universität. Wir sehen keine Systematik und deshalb sehen wir auch keinen Fonds.
Fund: ZDF Frontal21 hier klicken
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Der Webmaster Martin Mitchell (Australien) schreibt zu seiner Homepage:
www.heimkinder-ueberlebende.info wird ohne Zensur oder Zurückhaltung aus dem Exil von Australien aus gehostet und von einem hoch-engagierten ehemalig selbst betroffenen bundesrepublikanischen Heimkind betrieben. Die Seite befasst sich eingehend mit historischen Aufklärungsarbeiten, dessen Ziel es ist, diese bis heute verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik Deutschland (1945-1985) so weit wie möglich überall bekannt zu machen, um dadurch (a) die bisherige Tabuisierung dieses Themas von Seiten der gesamten Gesellschaft, der Kirchen und des Staates aufzuheben, (b) ein Schuldbekenntnis aller damalig Verantwortlichen zu bewirken, (c) eine Anerkennung der den Heimkindern zugefügten Leiden herbeizubringen, und (d) eine Wiedergutmachung und Entschädigung für alle Betroffenen zu erzielen. Auch aufrufbar über www.freistatt.de.vu, die Bethel-eigene Anstalt im Wietingsmoor, wo der Betreiber dieser Seite selbst (in den 1960er Jahren) interniert und, unter dem Motto “Arbeite und Bete!”, versklavt gewesen war und misshandelt worden ist.
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Hamburg entschieden, dass man durch die Ausbringung eines Links die Inhalte der gelinkten Seite gegebenenfalls mit zu verantworten hat. Dies kann, so das Landgericht, nur dadurch verhindert werden, indem
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Offener Brief des 1. Vorsitzenden des Vereins Ehemaliger Heimkinder e. V., Wolfgang Rosenkötter an Diakoniepräsident Pfarrer Klaus-Dieter Kottnik vom 1. Mai
2008 |
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http://www.diakonie-forum.de/bundesverband-landesverb-nde-diakonie-vor-ort/diakonie-in-deutschla
nd/497-ehemalige-heimkinder-und-ihr-heutiges-trauma-berw-ltigen-helfen/index14.html?s=3e53eb89 f180bd7288ad1ff4dbbbe52717612a20
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Offener Brief an den Bundestagspräsidenten
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Das anliegende Verfahren beim Petitionsausschuss hat bis heute, nach über einem Jahr, keine sichtbaren Erfolge zu verzeichnen. Es wurden nur wenige
Kindheitsmisshandelte vom Petitionsausschuss gehört. Diese selektierten Sprecher, so wichtig sie auch für den Anfang eines Verfahrens sind, haben keine Kenntnisse von den individuellen Bedürfnisse und den
grausamen Erlebnissen der restlichen 500 000 Kindheitsopfer und haben deshalb keine Kompetenz, um für diese Aussagen zu machen. Deshalb es ist nicht richtig, dass wir, die Misshandelten, nur auf eine
Anerkennung/Entschuldigung warten, sondern wir fordern das im Grundgesetz seit 1949 verankerte Recht ein, dass „die Würde des Menschen unantastbar“ ist.
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Brief komplett hier klicken
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Welche Rechte haben die ehemaligen Heimkinder?
Der bedeutende Kirchenhistoriker Karlheinz Deschner sagte: Zitat: »Nach
intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit, einschließlich und besonders des 20. Jahrhunderts, keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so
fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie die christliche Kirche, ganz besonders die römisch-katholische Kirche.« (Deschner: »Die beleidigte Kirche oder: Wer stört den öffentlichen Frieden?«)
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Beitrag komplett hier klicken
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Vortrag von Prof. Benard zum Stand der Aufarbeitung in den Archiven von Freistatt... ...kann als Video (für Windows) hier angesehen werden.... (Das Video wird bei
DSL-Internetverbindung mit Windows XP oder Vista und Mediaplayer 11 automatisch.je nach DSL-Verbindung nach ca.1-2 Min. geladen! Bitte hier drücken und warten.
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25. April 2007 Gerechtigkeit für ehemalige Heimkinder
Zum grünen Eckpunktepapier "Gerechtigkeit für Heimkinder"
erklären Renate Künast, Fraktionsvorsitzende, und Josef Winkler, Obmann im Petitionsausschuss:
In Heimen der 50er und 60er Jahre herrschten
teilweise katastrophale Zustände. Besonders in den sogenannten Fürsorgeheimen hat es systematische Misshandlungen von Kindern und Jugendliche gegeben. In vielen Heimen gab es eine vollständige Reglementierung des
Tagesablaufes und aller sozialen Kontakte, körperliche Züchtigung war eine gängige Erziehungsmethode. Heimzöglinge wurden teilweise zu schweren Arbeiten herangezogen und der Zugang zu Bildung wurde ihnen verwehrt.
Mehr dazu: In dieses Feld klicken
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Kardinal entschuldigt sich bei Missbrauchsopfern
Der Kardinal von Los Angeles würde den Opfern von sexuellem Missbrauch gern ihre Unbefangenheit zurückgeben. Er weiß aber auch, dass dies unmöglich ist. Selbst
finanzielle Entschädigungen könnten das nicht aufwiegen. Jeder Betroffene soll bis zu 1,3 Millionen Dollar bekommen. Mehr dazu: In dieses Feld klicken
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Ehemalige Heimkinder klagen an Ein schwerer Gang für Roswitha Schnabel: Sie besucht das Vincenzheim in Dortmund. In den sechziger Jahren musste sie als Jugendliche vier Jahre lang in dem
damaligen Erziehungsheim leben. Hinter der Fassade spielten sich grausame Szenen ab. Sendemanuskript vom 25.05.2008 hier klicken
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Tipps zum abwimmeln von Ansprüchen
Der EREV-Vorstand empfiehlt, in etwaigen öffentlichen Diskursen das Thema möglicher Rentenansprüche aus "Zwangsarbeit" oder anderer
Schadensersatzleistungen nur dahingehend zu beantworten, dass hierzu ggf. juristische Prüfungen erforderlich sind. Des Weiteren wird empfohlen, deutlich sich von misshandelnden und herabwürdigenden
Erziehungsmethoden zu distanzieren und das Bedauern über etwaig resultierende Traumatisierungen auszudrücken. Weitere Argumente können sein:
Die damaligen gesellschaftspolitischen und sozialen Verhältnisse
unterscheiden sich gravierend von der heutigen Situation in den Mitgliedseinrichtungen. Die Methoden in den Einrichtungen waren überwiegend ein Spiegel der Methoden, die in Familien angewendet wurden (nicht nur in
Heimen, sondern in dieser Zeit wurde auch in Familien geschlagen!)
Fundstelle: hier klicken
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Dierk Schäfer Evangelische Akademie Bad Boll an Diakonie-Präsident Kottnik Mittwoch, 23. April 2008 12:24
Auf einer Tagung für
Notfallpsychologen sagte ein Lufthansa-Mitarbeiter in seinem Referat: »Immer wenn unsere Dachmarke berührt ist, müssen wir tätig werden«, und zwar so, daß die Marke vor Schaden bewahrt bleibt.« Dies bezog er auch
auf Vorfälle, in denen die Lufthansa nicht schuldhaft verwickelt ist, aber in der öffentlichen Meinung als involviert gesehen wird. Nun ist die Kirche keine abgegrenzte Firma, sondern besteht in Deutschland aus
eigenständigen Landeskirchen mit jeweils einem Diakonischen Werk, und die Dachorganisationen haben wenig top-down-Einfluß. In der allgemeinen öffentlichen Wahrnehmung ist das aber nie angekommen. Da wird alles, was
irgendwie nach Kirche aussieht, als „Die Kirche“ wahrgenommen und oft nicht einmal ein Unterschied zwischen evangelisch und katholisch gemacht.
An erster Stelle aber geht es um die Menschen mit ihren
beschädigten Biographien, geht es um ihre Würdigung, die mehr sein muß als historische Aufarbeitung. Denn davon lebt nur der Kopf und nicht die Seele. Sie muß auch mehr sein als ein „Sorry!“, wie es der australische
Ministerpräsident immerhin sehr eindruckvoll gegenüber den Aborigines ausgesprochen hat. Zu Wort und Geste muß die Tat hinzutreten, die erkennen läßt, daß man sich unter Berücksichtigung der (darzulegenden)
Möglichkeiten, es sich auch etwas hat kosten lassen. Hier ist Irland ein Vorbild.
Dann geht es aber auch darum, weiteren Schaden von der Kirche abzuwenden. Sollten Sie je die Gelegenheit haben, direkt mit
Betroffenen über ihre Heimerfahrungen und über ihre Verlassenheit von Gott und der Welt zu sprechen, dann werden Sie auch erkennen, welchen Schaden die Kirche genommen hat.
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Die meisten Kinder im katholischen Heim St. Josef im rheinischen Eschweiler
schlafen schon, als die neunjährige Carola von Schwester Theofriedis aus dem Bett geholt und in den Garten geführt wird. Dort bekommt das vor Angst und Kälte zitternde Mädchen eine Schaufel in die Hand gedrückt.
"Du gräbst jetzt dein Grab", befiehlt ihr die Schwester. Carola schluchzt, bettelt, will zurück ins Haus. Doch alles Flehen ist vergebens, die Neunjährige muss weitergraben. Solange bis die Schwester
glaubt, die Erziehungsmaßnahme reiche nun aus.
In den Fängen der Fürsorge Das Schicksal von Heimkindern der 60er Jahre von Angelica Fell
"Sei lieb, sonst kommst du ins Heim", necken Eltern ihre Kinder bisweilen, wenn die mal wieder nicht brav gewesen
sind. Nur eine Redewendung, sicherlich, doch klingt sie dennoch zynisch, vor dem Hintergrund, den Angelica Fell und Sibylle Bassler bei ihren Recherchen offenbarten.
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Hamburg entschieden, dass man durch die Ausbringung eines Links die Inhalte der gelinkten Seite gegebenenfalls mit zu verantworten hat. Dies kann, so das Landgericht, nur dadurch verhindert werden, indem
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"Wir wurden von den Nonnen selbst bei Kleinigkeiten blutig geprügelt und
ausgepeitscht", sagte de Picco. Zur Nikolauszeit seien sie mit Dornenstöcken geprügelt worden. Der Künstler und Stadtschreiber in
Hameln war von 1963 bis 1972 in Lippstadt in einem katholischen Internat der "Heiligen Hedwigschwestern" untergebracht. Mittlerweile ist das Internat geschlossen.
Gefürchtet sei bei den Kindern auch gewesen, über Nacht im Keller bei den "toten Nonnen" eingesperrt zu werden. Dort wurden die verstorbenen Nonnen vor ihrer Bestattung aufgebahrt.
Mädchen, die erstmals ihre Menstruation bekommen hatten, mussten ebenfalls mit Bestrafung rechnen, weil sie "sündig" wurden, berichtete
de Picco. Haben Kinder nicht pariert, seien sie in den Heimen an ihre Betten gekettet und mit Medikamenten ruhig gespritzt worden. Lehrer,
Jugendämter oder der Vormund hätten über die Misshandlungen geschwiegen. "Heute ist die Situation aber anders, da gibt es in den Heimen viel mehr Kontrollen", sagte de Picco.
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Meldung vom 17. 06. 2008
Missbrauchsopfer erhält 40 Jahre nach Tat Anspruch auf Entschädigung Darmstadt (dpa/lhe) - Mehr als 40 Jahre nach dem sexuellen Missbrauch
durch einen Erzieher wird das Opfer aus dem nordhessischen Werra-Meißner-Kreis entschädigt. Wie das Hessische Landessozialgericht in einem am Montag in Darmstadt veröffentlichten Urteil entschied, gilt das erst 1976
in Kraft getretene Opferentschädigungsgesetz auch für diese Tat aus den frühen 60er Jahren. Nach dem Urteil sind auch Opfer von Verbrechen vor 1976 anspruchsberechtigt, wenn sie «infolge des tätlichen Angriffs
schwerbeschädigt sind und Bedürftigkeit vorliegt». Die Revision wurde nicht zugelassen (AZ L 4 VG 6/07).
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Heim-Erziehung mit “allen” Mitteln... UK26-2008
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Beispiel für den Umgang der katholischen Kirche mit ihrer Vergangenheit, hier in
Australien
Protest am Weltjugendtag ist verboten. Sydney soll eine von Demonstranten gesäuberte Oase sein. Dafür will die australische Polizei sorgen. Also wurden für
den WJT neue Regelungen erarbeitet, die aber viele freiheitsliebende Australier empören: Die Polizei bekam die Macht, Leute „for causing annoyance and inconveniance“ – also Leute, die ärgern, stören, lästig sind –
zu verhaften und mit einer Geldstrafe von A$ 5,500 (umgerechnet etwas mehr als Euro 3,000) zu belegen. Link hier klicken
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Ein Säugling war eine Weile bei uns Kindern im Schlafsaal untergebracht. Das Kindchen blieb den ganzen Tag mutterseelenallein und unversorgt. /DIE NONNEN
WURDEN NICHT BESTRAFT - DENN DIE MÄCHTIGEN HABEN IMMER RECHT. / Sein Körperchen lag bloß wie das vom Jesulein, und es ernährte sich die
meiste Zeit von Kot, den es auch überall in seinem Gesichtchen und am Gitter seines Bettchens verschmierte. Manchmal stahl ich mich tagsüber heimlich
zu ihm. Es stank fürchterlich. Seine Mutter soll nach Trier in das Kloster vom Guten Hirten verbracht worden sein. Alles war sehr geheimnisvoll. Link hier klicken
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Aus: “Unsere Kirche” Nr.28 vom 06.07.2008
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25.04.2007 Gerechtigkeit für ehemalige Heimkinder
Eckpunktepapier "Gerechtigkeit für Heimkinder"
In Heimen der 50er und 60er Jahre herrschten teilweise katastrophale Zustände.
Besonders in den sogenannten Fürsorgeheimen hat es systematische Misshandlungen von Kindern und Jugendliche gegeben. Heimzöglinge wurden teilweise zu schweren Arbeiten herangezogen und der Zugang zu
Bildung wurde ihnen verwehrt. Josef Winkler hat sich als Berichterstatter im Petitionsausschuss für diese Menschen stark gemacht und für die Grüne Fraktion federführend das Eckpunktepapier
"Gerechtigkeit für Heimkinder" erarbeitet.
Funstelle hier klicken: http://www.josef-winkler.de/common/info/startseite/index.html?no_cache=1&expand =475&cHash=db0fc8c49e
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Tereick verlässt die Diakonie Mit sofortiger Wirkung als Geschäftsführer ausgeschieden / Diakonie Teil von "Bethel im Norden" |
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St. Johannisstift trennt sich von Sven Freytag Auslöser: Angebliche Differenzen im hauptamtlichen, zweiköpfigen Vorstand Paderborn (st). Vor 145 Jahren, im Februar 1863, nahm das St. Johannisstift seine Arbeit auf – anlässlich des 145-jährigen Bestehens sollte 2008 als
,,Jubiläumsjahr" begangen werden. Gestern allerdings gab es einen wenig feierlichen Paukenschlag: Das St. Johannisstift hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem hauptamtlichen Vorstand Sven
Freytag (45) getrennt.
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“Positionspapier” des Bundesverbandes evangelischer Einrichtungen und Dienste vom 31 .01./01.02. 2008 : “zur Heimerziehung der 50er und 60er Jahre und zur Heimerziehung der Gegenwart”
1. Aus der Geschichte zu lernen, ist Pflicht verantwortungsvoller Sozialpolitik und verantwortlicher Pädagogik.
2. Das erlittene Unrecht der Opfer in der Heimerziehung der 50er und 60er Jahre ist anzuerkennen und das Leid ist nicht zu relativieren.
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„Mit der Zwangsjacke in die Wanne“
Von Wilfried Meisen, 26.08.08, 18:13h, aktualisiert 27.08.08, 10:12h
Früheres Heimkind in Kerpen erhebt schwere Vorwürfe gegen die Nonnen von St. Vinzenz. Der Orden weist die Anschuldigungen des Heimkinderverbandes als unbegründet zurück.
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Schlechte Bezahlung damals für Personal im JHH Situation heute:
Kirchen-Mitarbeiter müssen von Hartz IV leben
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Ehemalige Heimkinder - in der Diskussion mit der Diakonie?!
Neues Forum des Diakonischen Werkes |
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Prof. Dr. Manfred Kappeler
Überlegungen zum Umgang mit Vergangenheitsschuld
in der Kinder- und Jugendhilfe Die Behauptung, die TäterInnen seien „Kinder ihrer Zeit“, sie handelten in Übereinstimmung mit den „gängigen
Vorstellungen von Erziehung und mit dem vorherrschenden Bild von schwer erziehbaren Kindern und Jugendlichen“, sie hätten in der Heimerziehung/Fürsorgeerziehung nur die Erziehung praktiziert, die auch außerhalb der
Einrichtungen in der Gesellschaft „üblich“ gewesen sei, bezweckt eine Generalamnestie, die das „System“ entlasten soll. Es kann nachgewiesen werden, dass es zu allen Zeiten, besonders aber in der Deutschen
Nachkriegsgeschichte, eine entwickelte Kritik an menschenunwürdigen und unter sozialpädagogischen Gesichtspunkten kontraproduktiven Verhältnissen, Sichtweisen und Methoden gegeben hat. Es gab zu jedem einzelnen
Kritikpunkt Verbesserungs- beziehungsweise Veränderungsvorschläge und es gab alternative Praxis, bis hin zu als Modelleinrichtungen zur Reform der Heimerziehung konzipierten Heimen. Die wissenschaftlich-fachliche
Kritik und die alternative Praxis als praktische Kritik können dokumentiert werden. Die Landesjugendämter als „Fürsorgeerziehungs-Behörde“ waren gesetzlich verpflichtet, die Minderjährigen, für die Fürsorgeerziehung
angeordnet war oder freiwillige Erziehungshilfe vereinbart wurde, während der ganzen Zeit ihres Heimaufenthalts persönlich zu begleiten und sich über ihr Wohlergehen ständig zu informieren. Die kommunalen
Jugendämter, die Kinder auf der Grundlage der Paragraphen 5 und 6 des Jugendwohlfahrtsgesetzes in Heimen „unterbrachten“, waren verpflichtet, sich über die Wirkungen der Heimerziehung auf diese Kinder auf dem
Laufenden zu halten. Die Vormünder, die ihre Zustimmung zur „Unterbringung“ gaben, waren verpflichtet, ihre Mündel auch während ihres Heimaufenthalts zu begleiten, sich um ihr Wohlergehen zu sorgen und sie vor
Schädigungen zu schützen. Da alle „unehelich geborenen“ Kinder bis in die siebziger Jahre hinein automatisch einen Amtsvormund bekamen und diese Kinder eine sehr große Gruppe in der Heim- und Fürsorgeerziehung
bildeten, trug das „Vormundschaftswesen“ insgesamt eine große Verantwortung für sehr viele Kinder und Jugendliche.
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Prof. Dr. Manfred Kappeler
war Bäcker, Sozialarbeiter und Psychotherapeut für Kinder und Jugendliche. Er studierte Erziehungswissenschaften und war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2005 Professor für Erziehungswissenschaft und Sozialpädagogik an der TU Berlin.
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Bethel - Aus der Vergangenheit gelernt?
“Die Skandale in der Heimerziehung reichen bis in die Neuzeit hinein. Davon ist der Sozialpädagoge Prof. Dr. Manfred Kappeler überzeugt. "Die
Jugendhilfe hat einen langen und mühsamen Weg hinter sich, und er ist noch nicht zu Ende", so der emeritierte Professor der Technischen Universität Berlin. Fürsorge-Einrichtungen nennt er totale
Institutionen, in die Kinder und Jugendliche gegen ihren Willen eingebracht werden. "Die Insassen werden der Anstalt angepasst und mit Zwang dazu bewegt, dem Zweck der Anstalt zu dienen. Das muss
zwangsläufig Gewaltverhältnisse zur Folge haben", macht Prof. Kappeler deutlich. Der Gegensatz zu einer totalen Institution sei eine Kultur der Partizipation. "Partizipation in der Jugendhilfe
ist das Lernen von Demokratieverhalten. Das Kind wird zum Rechtssubjekt und wird ermuntert, aktiv mitzuarbeiten und die eigene Meinung zu vertreten." Einen wertschätzenden Dialog mit Jugendlichen
könnten aber nur Fachkräfte pflegen, die in den Institutionen selbst Partizipation lebten, ist Prof. Kappeler überzeugt. "Wie aber soll Partizipation in einer von Bürokratie gegängelten und in einem
hierarchischen System verankerten Einrichtung möglich sein?", kritisiert Prof. Kappeler. Statt Partizipation durchzusetzen, würden in Deutschland Bootcamps gefordert.”
Entnommen aus: DER RING Zeitschrift der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel - Mai 2008
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Genauso wie vor 40 Jahren werden heute in Deutschland besonders gerne Menschen mit Behinderungen in Sondereinrichtungen weggesperrt.
Dabei ist der Trend zum Ausbau von Anstalten und Sondereinrichtungen ungebrochen. Obwohl immer wieder vom Paradigmenwechsel gesprochen und seit 40 Jahren das „Normalisierungsprinzips“ im theoretischen
Diskurs der Sozialarbeiter und Sozialpolitiker abgehandelt werden, hat dies am Deutschen Anstaltswesen und Anstaltsdenken fast nichts geändert. Genauso wie in den sechziger Jahren sind die Anstalten zu
80 % in konfessioneller Hand von DIAKONIE und Caritas!
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Diakonie: Übergriffe keine seltene Ausnahme Der Direktor der Diakonie in Niedersachsen, Manfred Schwetje, räumte Misshandlungen in kirchlichen Heimen ein. "Es gibt die Situation, dass
Übergriffe in einigen Heimen keine seltene Ausnahme bildete", sagte er am Montag in Hannover. Wenn die Untersuchung abgeschlossen sei, solle über Hilfen für die Betroffenen entschieden werden. Diese
erwarteten aber mehr als eine Entschuldigung. Die Caritas bezweifelte am Montag in einer ersten Reaktion eine Systematik der Gewalt in den kirchlichen Kinderheimen. Vielmehr seien die Erzieher dort durch
die schlechten Voraussetzungen wahrscheinlich überfordert gewesen, so ein Caritas-Sprecher.
Erinnerungen unter Tränen
Der Verfasser der noch in Arbeit befindlichen Dokumentation, Hans Bauer, sagte, es habe sich nicht um bedauerliche Einzelfälle
gehandelt, sondern um systematischen Missbrauch. Die schweren Misshandlungen seien zwar nicht von oben angeordnet, aber gängige Praxis gewesen. Ehemalige Zöglinge hätten ihm vom sexuellen Missbrauch
durch das Personal der Einrichtungen berichtet, so der ehemalige Erziehungleiter. "Da vergingen sich Erzieherinnen an 13-jährigen Jungen und umgekehrt noch häufiger Erzieher an Mädchen. Da ist
beides geschehen." Männer, die heute schon im Rentenalter seien, hätten ihm unter Tränen das ihnen zugefügte Leid geschildert. Jahrzehntelang hätten die Opfer aus Scham und der Angst davor, dass
ihnen nicht geglaubt werde, geschwiegen. Stand: 15.09.2008
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Studie belegt Psychoterror und Gewalt in Kinderheimen
"Heiminsassen mussten Fliesen mit der Zahnbürste schrubben oder wurden tagelang in fensterlose Verliese eingesperrt", sagte Bauer:
"Das war an der Tagesordnung." Das Briefgeheimnis sei verletzt und Bildung verhindert worden. "Die Jugendämter und die Heimaufsicht haben ein Großteil des Unrechts geduldet und sind
mitverantwortlich", betonte Bauer, der im Auftrag des Diakonischen Werkes der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers über die Vorkommnisse recherchiert hat. Die Anregung dazu hatte
Landesbischöfin Margot Käßmann gegeben.
Unter den Diakonischen Werken in Deutschland sei Hannover damit Vorreiter. Andere trauten sich noch nicht so offensiv an dieses Thema heran.
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Auch in Rotenburger Anstalten wurden Kinder früher misshandelt
Brünjes erzählt ohne Hass und Bitterkeit. Er wolle nicht anklagen,
sondern die Dinge benennen. Insbesondere schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche seien von Misshandlungen und auch von sexuellen Übergriffen betroffen gewesen. "Die haben die meisten Prügel
bekommen." |
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Psychoterror und Gewalt in Kinderheimen: Kirchen wollen Aufklärung
Die Diakonie in Niedersachsen hat nach einem Radiobericht die Misshandlung von Kindern in kirchlichen Heimen in den 50er und
60er Jahren eingeräumt. Das Thema ist nicht neu.
Die Kinder mussten Stockschläge, sexuellen Missbrauch und Zwangsarbeit erleiden, etliche durften nicht zur Schule: „Es gibt die Situation, dass
Übergriffe in einigen Heimen keine seltene Ausnahme bildeten“, sagte Diakoniedirektor Manfred Schwetje. „Es ist schwer zu schätzen, wie viele von Gewalt betroffen waren.“ Die Diakonie versuche seit einem
Jahr, die damalige Lage in ihren Kinderheimen zu dokumentieren. Dazu würden ehemalige Heimkinder und Mitarbeiter befragt und alte Akten ausgewertet.
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Schläge und Schikane in Kinderheimen Diakonie bestätigt Misshandlung in den Fünfzigern
Der Bundesverband Diakonie hat eine unabhängige Studie über die konfessionelle Heimerziehung in der Nachkriegszeit angeregt, die an der
Universität Bochum angefertigt wird. Als vorbildlich in ihrer Selbsterforschung gilt die Diakonie Freistatt bei Nienburg im Westen Niedersachsens, die Gespräche zwischen ehemaligen Heimbewohnern und
Mitarbeitern organisierte, ihren Aktenbestand sichtete und einen ehemaligen „Zögling“ als Ombudsmann für jetzige Heimbewohner einsetzte. Sie plant zudem eine Dokumentationsstätte.
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„Es tut mir unendlich leid“ Präsident Kottnik zu den aktuellen
Vorwürfen in der Heimkinder-Diskussion
„Es gab Zeiten in der Nachkriegsgeschichte der 50er und 60er Jahre, in denen nicht alles getan wurde, um jedem jungen Menschen eine gute Zukunft
zu ermöglichen. Manchmal war es sogar das genaue Gegenteil. Ein Rundfunkbeitrag des NDR von heute und eine Veröffentlichung des Diakonischen Werkes Hannovers haben dies aktuell eindrücklich dargestellt.
Es waren junge Menschen in einzelnen diakonischen Einrichtungen davon betroffen. Mir tut das unendlich leid....”
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NDR: Zehntausende von Kindern in kirchlichen Heimen misshandelt
Studie zu Gewalt und Unrecht in den 50er und 60er Jahren – Landeskirche Hannover: Zahlen spekulativ HANNOVER. Stockschläge, sexuelle Übergriffe, Zwangsarbeit – eine Studie soll die Missstände in kirchlichen Kinderheimen der Nachkriegszeit aufklären.
Der NDR machte gestern erste Ergebnisse der Untersuchung öffentlich, die das Diakonische Werk Hannover in Auftrag gegeben hatte. Angeregt hatte die Studie für ihr Gebiet die Landeskirche
Hannover. "Wir sind daran interessiert, Missstände ans Licht zu holen", so deren Sprecher Johannes Neukirch.
Allerdings zeigten sich Landeskirche und Diakonie gestern nicht erfreut
darüber, dass der Autor der Studie – der langjährige Erziehungshilfe-Mitarbeiter Hans Bauer – ohne Absprache Zwischenergebnisse preisgab. "Das Material ist nicht ausgewertet. Genannte Zahlen müssen
wir als Spekulationen bezeichnen", so Johannes Neukirch.
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Fliesenschrubben mit der Zahnbürste Fußtritte, Schläge, Demütigungen, Vergewaltigungen: Misshandlungen waren in kirchlichen Kinderheimen in den 50er und 60er Jahren üblich. ... Mit dem Schuldeingeständnis der Ehemaligen sieht Scholz von der Diakonie jedoch keine Entschädigungen verknüpft: "Das muss auf
politischer Ebene diskutiert werden." Behörden und Gerichte, die die Jugendlichen in den Einrichtungen untergebracht haben, seien hier auch involviert. Für die juristische Aufarbeitung ist es oft zu
spät.
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Gewalt in Kinderheimen Schläge im Namen des Herrn
Sie waren der Kirche zur Erziehung anvertraut - und mussten Stockhiebe, harte Arbeit und drakonische Strafen erdulden. Rund 500.000 Kinder wurden in
den 50er und 60er Jahren in evangelischen Heimen misshandelt.
ARD Tagesthemen vom 17. 09. 2008
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Gewalt in Erziehungsheimen offenlegen (epd) - Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann hat dazu aufgerufen, Misshandlungen in evangelischen Erziehungsheimen in
der Nachkriegszeit rückhaltlos offenzulegen. ... Auf Anregung Käßmanns hatte das Diakonische Werk der Landeskirche eine Studie zu «Gewalt und Unrecht in der Heimerziehung der 50er und 60er Jahre»
in Auftrag gegeben und vor kurzem einen Zwischenbericht dazu vorgelegt. Dabei hatten Betroffene berichtet, es habe in den Heimen auch Vergewaltigungen gegeben. «Das muss aufgedeckt werden», forderte die
Bischöfin: «Die Opfer müssen gehört und die Täterermittelt werden.»
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Aufarbeitung durch Studie
... soll nun eine gemeinsame Forschungsprojekt der evangelischen und katholischen Kirche an der Ruhr-Universität Bochum klären. Opferzahlen,
rechtliche Grundlagen und Regularien sollen erhoben und mit der Praxis verglichen, Fälle aufgearbeitet werden. "Wir wollen einen Querschnitt der Realität in den damaligen Heimen aufzeigen",
sagt Projektleiter Prof. Traugott Jähnichen. Ziel des Projekts sei es zudem, die Hintergründe der Zustände in den Heimen zu ergründen. Auch die Verantwortung des Staates sei noch zu klären.
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„Erforschung der Kirchlichen Heimerziehung in der frühen
Bundesrepublik Deutsch-land (1949-1972)“ Forschungsprojekt unter Leitung von Prof. Dr. Wilhelm Damberg und Prof. Dr. Traugott
Jähnichen Zwischen Skandalisierung und pädagogischer Reformdebatte – Zur Entwicklung der Heimerziehung in der frühen Bundesrepublik
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Forumsteilnehmer "Jomi" am 08.02.2009 im Internetforum des
Diakonischen Werkes Deutschland: "Jedenfalls hatte ich mich ans Telefon gesetzt und die Hotline angerufen. Was ich da bei mir erlebt habe, hätte ich vorher nicht für möglich gehalten. Ich hatte
Herzrasen, mir Schlug der Puls bis zum Hals, die Hände waren nass und ich legte noch bevor abgenommen wurde wieder auf. Es war für mich offensichtlich schwer, in Kontakt zu treten mit Menschen die selber
nicht schuldig an mir waren aber in deren Nachfolge standen. Ich selber schätze mich als selbstbewussten Menschen ein, arbeite in der (katholischen) Kirche in leitender Position in einer
Jugendhilfeeinrichtung. Dennoch diese körperlichen Reaktionen."
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Entschuldigung ohne Schuldeingeständnis
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Zitat epd: “Am vergangenen Freitag hatte sich die Vorstandsvorsitzende der
Rotenburger Werke, Jutta Wendland-Park, bei ehemaligen Heimkindern entschuldigt. „Wo immer Unrecht geschah, entschuldigen wir uns von ganzem Herzen“, hieß es in einer Stellungnahme der Theologin. Auch in den
Rotenburger Werken habe es Fälle von Unrecht gegeben, die nicht verheimlicht werden sollten.”
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Keine Entschädigung für deutsche Heimkinder? Prügel, Missbrauch, Sklavenarbeit - für viele Heimkinder gehörte die sogenannte "schwarze Pädagogik" bis in die 70er Jahre zum Alltag.
Erstmals erkennt nun die Hannoversche Landeskirche ihr Leid an. Doch: Eine finanzielle Entschädigung kann noch Jahre auf sich warten lassen. Für viele Opfer ist es dann zu spät.
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Gestohlene Kindheit: Wie Fürsorgeheime Kinder zerstört haben.
Im Namen des Staates und der Kirche kamen noch bis Ende der
siebziger Jahre in Deutschland jährlich rund 150000 Kinder und Jugendliche in Fürsorgeheime, waren dort weggesperrt auf ungewisse Zeit, oft wegen Nichtigkeiten. Manche 10 Jahre und länger. Was ihnen von
staatlichen Erziehern, Mönchen oder Ordensschwestern angetan wurde, ist bis heute ein Trauma. Ein Buch von Barbara Dickmann und Sibylle Bassler
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Wolfgang Tereick soll freiwillig gegangen sein Bethel - 06. Oktober 2008
Wolfgang Tereick soll seinen Abschied aus der Diakonie-Geschäftsführung in Freistatt ohne Druck von Bethel
genommen haben. Das erklärt Rolf Engels, Vorstandsmitglied der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel.
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Prof. Dr. Manfred Kappeler Vortrag an der Bergischen Universität Wuppertal am 7.7.2008
„Achtundsechzig“ – und die Folgen für Pädagogik und Soziale Arbeit
Das alles vollzieht sich, während heute,
vierzig Jahre nach der Heimkampagne, dreißig Jahre nach dem Jugendhilfetag 1978, Frauen und Männer im Alter zwischen fünfzig und achtzig Jahren, die als Kinder und Jugendliche in den vierziger bis
siebziger Jahren in der Heim- und Fürsorgeerziehung leben mussten, anfangen, in der Öffentlichkeit über die Zerstörung ihres Lebens zu reden, über Demütigungen, Erniedrigungen, Misshandlungen und
Ausbeutung in Kinderheimen und Fürsorge-erziehungsanstalten. Sie haben sich im Verein der Ehemaligen Heimkinder organisiert und erreicht, dass der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags sich in drei
Anhörungen mit der Heimerziehung bis Ende der siebziger Jahre auseinander gesetzt hat und in diesen Tagen den Bundestag empfehlen wird, wie mit dieser Vergangenheitsschuld der Jugendhilfe gegenüber den
Überlebenden heute umgegangen werden soll. Während die großen Träger: die Arbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter mit Unterstützung der Konferenz der Jugendminister, der Caritas-Verband mit
Unterstützung der Katholischen Kirche, das Diakonische Werk mit Unterstützung der Evangelischen Kirche in Deutschland, immer noch mit Sprachregelungen wie „Bedauerliche Einzelfälle“ und „Auch die
Heimerziehung war lediglich ein Kind ihrer Zeit und hat die gesellschaftlich übliche Erziehung praktiziert“ jede Schuld zurückweisen, sich nicht öffentlich bei den Opfern entschuldigen wollen und
Entschädigungsleistungen ablehnen, hat die AGJ ihren Medienpreis der Kinder- und Jugendhilfe dem Journalisten Peter Wensierski für sein Buch „Schläge im Namen des Herrn – Die verdrängte Geschichte der
Heimkinder in der Bundesrepublik“ auf dem Jugendhilfetag in Essen verliehen und immer mehr Einzelne und Gruppen und Einrichtungen unterstützen inzwischen die Initiative der Ehemaligen.
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„Erforschung der Kirchlichen Heimerziehung in der frühen
Bundesrepublik Deutsch-land (1949-1972)“
Wem nutzt dieser Forschungsautrag? Dazu Dierk Schäfer, Evangelische Akademie Bad Boll, in einem Brief an Martin Mitchell, Australien:
So stellt sich die Frage, wem, abgesehen vom unbestreitbaren historischen und theologischen Interesse, dieses Projekt tatsächlich nutzt. Ich sehe
zweierlei Nutzen: 1. Die Zahl von Heimen, Heimträgern und aufsichtsführenden Jugendämtern, die dann überhaupt noch in irgendeine, und sei es nur moralische Verantwortung genommen werden können, dürfte
sich auf diese Weise reduzieren lassen. 2. Forschungsprojekte brauchen ihre Zeit, das geht gar nicht anders. Wenn man erst aufgrund der Forschungsergebnisse Antworten auf die Wiedergutmachungsfrage
sucht, wird auch dieses seine Zeit brauchen, denn niemand wird sich bei der Wiedergutmachungsaufgabe vordrängen. Das war auch bei der Zwangsarbeiterentschädigung so. Die Zeit hilft sparen, denn derweil
„sterben die Leut.“ Ein möglicher Nutzen des Projekts kommt außer der Wissenschaft also nur den Beschuldigten zu. Sie werden gern das Projekt finanzieren helfen.
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22.10.2008 Entschädigung für misshandelte Heimkinder?
Der Deutsche Bundestag will nach einem Bericht des Norddeutschen Rundfunks Ende November eine Nationale Konferenz für misshandelte Heimkinder aus den
50er und 60er Jahren einrichten.
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Warten auf ein Wort, eine Bitte Ehemalige Heimkinder, die jetzt, Jahrzehnte später, endlich ihre Scham über das Erlebte und Durchlittene überwunden haben, berichten über
Erniedrigungen, Misshandlungen bis hin zum sexuellen Missbrauch, wirtschaftliche Ausbeutung, Schikanierungen, Prügelstrafen. Hinter ihnen liegt eine oft jahrelange Leidenszeit. Eine Leidenszeit, die ihr
weiteres Leben nachhaltig geprägt hat. Wieviele daran zerbrochen sind, vermag niemand zu sagen. Wie auch? Hat doch die Aufarbeitung dieses dunklen Teils der deutschen Heimgeschichte gerade erst begonnen.
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Gewalt in Heimen immer noch Thema
Pädagogen und Erzieher oftmals überfordert
Überraschend war die Meinung vieler Pädagogen, dass auch heute noch
körperliche Strafen angewandt werden. Zwei Prozent bezeichneten ein solches Vorkommen als "häufig", jeder zweite immerhin für "selten", "nie" sagten hingegen auch nur 45 Prozent. Der Grund dafür könnte eine Überforderung sein: 78 Prozent der
Pädagogen fühlen sich im Zusammenhang mit Strafen gelegentlich alleingelassen, ohnmächtig und hilflos. Dennoch glauben mehr als 90 Prozent, sie kämen selbst mit der Strafpraxis gut zurecht. Letzteres ist
fraglich, wenn man die Wirkungen der Strafen beobachtet. Nur die Hälfte der Jugendlichen reagiere einsichtig und mit positiver Verhaltensänderung, ganze 41 Prozent werden aggressiv und jeder vierte ist
enttäuscht, traurig oder zieht sich zurück. Überhaupt keine Reaktion zeigen zehn Prozent der Jugendlichen.
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Sehr geehrte Frau Dr. Käßmann, wir, die ehemaligen Heimkinder, glaubten nicht mehr daran, dass unsere Würde nach über 40 Jahren wieder
hergestellt wird. Bereits im Jahr 2000 begannen meinerseits Anfragen, ob die Rummelsberger Anstalten willig seien, die Verantwortung für die Vergehen an Zöglingen in den Jahren zwischen 1950-72 zu tragen und ob die Betroffen mit einer Wiedergutmachung rechnen können. Absolutes Schweigen ist bis heute die Antwort.
Neben entwürdigenden Schikanen, psychischen Misshandlungen, Unmenschlichkeit und Entwerdungen mussten alle Zöglinge im Haus Weiher, eine Erziehungsanstalt der Rummelsberger Anstalten, arbeiten.
Die Überzahl der Zöglinge arbeitete entweder in der Küche, Landwirtschaft, Weberei und Stickerei. Andere lernten das Schneiderhandwerk oder waren Wäschereilehrlinge. Wir Lehrlinge unterzeichneten
Lehrverträge, doch einen Lehrlingsgehalt erhielten wir nie.
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Die Art und Weise, wie die Debatte um die „ehemaligen Heimkinder“
und die Zustände in den (west-)deutschen Fürsorgeerziehungsanstalten in den 1950er und 1960er Jahren geführt wird, ist ebenso ein neuerlicher Prüfstein für die Glaubwürdigkeit unserer Zivilgesellschaft
wie für die Glaubwürdigkeit der modernen Sozialpädagogik. Christian Schrapper; Dialog Erziehungshilfe 2/2007, S. 59
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Die Gewalt gegen Kinder in der Geschichte Gewalt gegen Kinder gehört seit Menschengedenken zur festen Struktur von menschlichen Gesellschaften. "Wenn man sich die Berichte über Leben
und Leiden vor Augen führt, obwohl nur ein kleiner Teil davon bekant geworden ist, kann man sich nur wundern, dass überhaupt noch Kinder am Leben geblieben sind und sich zu 'normalen' Menschen entwickelt
haben." (Trube-Becker, 1997a, S. 28) Trube-Becker bringt es eigentlich mit diesem Satz auf den Punkt. Wenn wir in die Geschichte schauen, dann sehen wir, wie unzählige Kinder traumatisiert, gequält,
verstümmelt, gefoltert, geschlagen, ermordet, getreten, vernachlässigt und ausgebeutet wurden (und weiterhin werden). Etwas überspitzt könnte mensch schreiben: Die Geschichte aller bisherigen
Gesellschaft ist die Geschichte vom misshandelten Kind.
Sven Fuchs hat die vorgelegten Informationen zusammengestellt
und den Text zum Kopieren freigegeben. Herzlichen Dank dafür! Er schreibt auch auf: http://kriegsursachen.blogspot.com/
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Berlin - Die Grünen wollen ehemaligen Heimkindern Gerechtigkeit widerfahren lassen und fordern deshalb eine neue Bundesstiftung, die
Entschädigungen zahlt und Hilfe leistet.
Nach Ansicht Künasts bildeten körperliche Züchtigung und Gewalt „eine der
entscheidenden Grundlagen der Erziehung in den Heimen“. Es sei deshalb richtig, den inzwischen abgeschafften Fürsorgeheimen eine „Anstaltserziehung mit Gefängnischarakter“ zuzuschreiben. Die
Erziehungsmethoden seien selbst nach den Maßstäben der 50er Jahre „brutal und menschenrechtswidrig“.
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Kirche entschuldigt sich Die Katholische Luzerner Landeskirche bittet die Verding- und Heimkinder um Verzeihung für das Unrecht, das ihnen geschah. Die vom Kirchenparlament
am Mittwoch gutgeheissene Erklärung wird auch von Bischof Kurt Koch unterstützt. Neben der Entschuldigung umfasst die Erklärung zwei konkrete Projekte. Einerseits soll ein Denkmal erstellt werden.
Anderseits soll die Machbarkeit einer Studie über die Gründe, die zum Unrecht führten, abgeklärt werden. Für diese Anliegen wurden 3000 respektive 5000 Franken gesprochen. |
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Löffel bis zum Erbrechen in den Hals geschoben Erzieherin soll jahrelang behinderte Kinder gequält haben Weil
einige der köperlich und geistig behinderten Kinder nicht sprechen können, hat niemand davon etwas gewusst. Praktikanten deckten den Skandal auf.
Der Anklage zufolge ging die Frau gegen die ihr anvertrauten acht Kinder mit großer Härte und roher Gewalt vor. So soll sie die Kleinen
zwangsgefüttert haben, so dass diese Schmerzen erlitten und sich teilweise übergeben mussten. Auch soll sie ihnen Zahnbürsten tief in den Rachen geschoben, sie grob angefasst und beleidigt haben. Die
Kinder hätten große Angst gehabt und geweint, sagte ein Ermittler.
Die Vorfälle sollen sich zwischen Dezember 2006 und Juni 2007 ereignet haben. Die Ermittlungen gegen die Erzieherin kamen nach Hinweisen von
Zivildienstleistenden ins Rollen, die in der Einrichtung tätig waren.
"Die Erzieherin hat etwa beim Füttern einem Kind den Löffel so weit in den Hals geschoben haben, dass es sich übergeben musste", sagt
die Rechtsanwältin Kerstin Börner, die die Eltern mehrerer betroffener Kinder vertritt. Wenn die Kinder weinten, seien sie angeschrieen und beschimpft worden. Butterbrote, die die Eltern den Kindern
mitgegeben hätten, habe die Frau den Jungen und Mädchen vorenthalten.
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Heimerziehung der 50/60er Jahre AFET und DIJuF [ „Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e. V.“ ] wurden vom
Petitionsausschuss [ des Bundestags ] gebeten, eine Konzeption für ein Projekt zu erstellen. Hintergrund ist, dass seit einigen Jahren Menschen öffentlich auf ihr Leid aufmerksam machen, das ihnen
als Fürsorgezöglinge in der Zeit zwischen 1950 und 1970 in Einrichtungen der freiwilligen Erziehungshilfe und Fürsorgeerziehung der Bundesrepublik widerfahren ist. Sie beklagen nachhaltige Schädigung
durch die erfahrene körperliche und seelische Grausamkeit, entwürdigende Erziehungsmaßnahmen und Misshandlung, aber auch Renteneinbußen durch Zwang zur Arbeit ohne entsprechende Sozialversicherung.
Aufgrund von Eingaben Ehemaliger an den Petitionsausschuss des Bundestags in 2006 hat sich dieser seitdem intensiv mit dem
Thema befasst. Nach mehreren Beratungsterminen, Anhörungen von Betroffenen und Sachverständigen sieht und anerkennt der Petitionsausschuss, dass Kinder und Jugendliche in Erziehungsheimen dieser Zeit Unrecht erlitten haben können und bedauert dies zutiefst.
AFET und DIJuF wurden vom Petitionsausschuss gebeten, eine Konzeption für ein Projekt zu erstellen, das auf der Basis einer Projektskizze des Petitionsausschusses
a) eine fachlich seriöse und gründliche Aufarbeitung der Geschichte ermöglicht b)
einen ernsthaften und moderierten Austausch zwischen den Betroffenen, Beteiligten und weiteren Fachleuten/Wissenschaftlern ermöglicht c)
dem Petitionsausschuss Lösungsmöglichkeiten zur Genugtuung der Betroffenen und damit zur Befriedung des Problems vorschlägt. AFET und DIJuF sind dieser Bitte nachgekommen und haben eine
Rahmenkonzeption für ein solches Projekt erstellt, das sie dem Petitionsausschuss am 01.08.2008 zusandten.
Info an Arbeitsgruppe am 19.11.08 von Martin Mitchell, Australien
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Der Bock als Gärtner?
AFET Bundesverband für Erziehungshilfe e.V. Verbandsgeschichte/Zweck 1906 wurde der erste “Allgemeine Fürsorge-Erziehungs-Tag” (A.F.E.T) nach Breslau einberufen, um – wie es der damalige
Vorsitzende Seiffert formulierte – „[…] sich gegenseitig und mit den Dezernenten über mancherlei Fragen zu orientieren“ und zur „[…] gegenseitigen Förderung“ beizutragen.
Für die geschichtliche Aufarbeitung ist von Bedeutung, dass im AFET zum einen die Leitungsebene der Heime und der örtlichen Jugendämter, der Landesjugendämter
und der Wohlfahrtsverbände vertreten war und ist. Zum anderen war und ist Aufgabe des AFET die Qualifizierung der Fachebene der öffentlichen
Erziehung. Vor diesem Hintergrund muss sich der Verband fragen lassen, ob und in wiefern er Zwang und Gewalt und entwürdigende Erziehungsmaßnahmen in der Erziehung ausreichend intensiv im Rahmen seiner
verbandlichen Möglichkeiten thematisiert hat. Dieser Verantwortung stellt sich der AFET indem er die vorhandenen Unterlagen aus dieser Zeit sichtet und bewertet. Die konkrete Umsetzung von Erkenntnissen und
Diskussionsergebnissen in den Praxisalltag lagen und liegen nicht im Aufgaben- und Verantwortungsbereich des AFET. Damit trägt er
Verantwortung für Entwicklungen, jedoch keine Verantwortung für konkrete Umsetzungen bzw. für konkretes Fehlverhalten. http://www.afet-ev.de/aktuell/AFET_intern/2008/Heimerz_50er.php
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Pressemeldung des Deutschen Bundestages - 20.11.2008
Bundestagspräsident Lammert am 26. 11. 2008 ab 17 Uhr bei der öffentlichen Beratung des Petitionsausschusses zum Thema "Heimkinder" Das Parlamentsfernsehen überträgt die Sitzung im Anschluss an die Plenarsitzung im Web-TV und zudem wird sie im Video-on-Demand-Bereich bereitgestellt.
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Ein dunkles Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte Petitionsausschuss bedauert das Leid ehemaliger Heimkinder
Ein "starkes Signal" des Petitionsausschusses Für die Oppositionsfraktionen erklärte Josef Philip Winkler (Bündnis 90/Die Grünen), der Ausschuss wolle ein "starkes Signal"
an die Öffentlichkeit, an die Bundesregierung und an den gesamten Bundestag richten, das zugleich ein Signal an die Opfer, an die Gesellschaft und an die Träger von Heimen sowie an die Heime selbst sein
solle. "Ein lange verdrängtes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte wird endlich ans Tageslicht gebracht", sagte Winkler.
Kein üblicher Vorgang Bundestagspräsident Prof.
Dr. Norbert Lammert (CDU) hob die Einmaligkeit hervor, mit der dieser Vorgang vom Parlament aufgegriffen worden sei. Es gehöre zu den klassischen Aufgaben eines frei gewählten Parlaments, dass sich jeder
Bürger an das Parlament wenden könne, wenn er bei Behörden nicht mehr weiterkomme. Dieses Thema unterscheide sich aber erkennbar vom bisher Üblichen. Monatelang habe sich der Petitionsausschuss mit
dem Thema auseinandergesetzt, was nicht üblich sei. Am Ende gebe es ein einmütiges Votum des Ausschusses, ausdrücklich in öffentlicher Sitzung. Formal seien die Länder zuständig, doch wäre eine
"formale Betrachtung des Themas nicht angemessen gewesen", so Lammert.
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Reaktionen auf die Sitzung des Petitionsausschusses
CDU/CSU: Danach bleibt festzustellen, dass viele dieser Kinder und Jugendlichen durch schwer erträgliche Kindheitserlebnisse in diesen Einrichtungen
für ihr Leben gezeichnet wurden. Hinzu kommen die Ungewissheit über die eigene Identität und Unsicherheit beim eigenen Selbstwertgefühl. Erlebtes Unrecht und erfahrenes Leid sind nicht ungeschehen zu machen. http://www.presseportal.de/pm/7846/1310164/cdu_csu_bundestagsfraktion
Bündnis90/Die Grünen: Wir erwarten nun von der Bundesregierung – die den runden Tisch einrichten soll, dass das eindeutige Votum des Bundestages der
verspätete Startschuss zu einer raschen, zielgerichteten und an den Bedürfnissen der Opfer dieser Menschenrechtsverletzungen ausgerichteten Aufarbeitung der Vergangenheit auf der einen Seite und einer angemessenen
Würdigung und Entschädigung derselben auf der anderen Seite sein wird. http://www.gruene-bundestag.de/cms/innenpolitik/dok/259/259404.spaete_gerechtigkeit.html
FDP: Die Thematik der Heimunterbringung in den 60er und 70er Jahren in Heimen in der Bundesrepublik ist ein dunkles Kapitel der deutschen
Nachkriegsgeschichte. Die historische Aufarbeitung ist unerlässlich, um Lehren auch für die Zukunft zu ziehen. http://www.fdp-fraktion.de/webcom/show_websiteprog.php/_c-649/_lkm-84/_nr-11513/bis-/i.ht
ml
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Kottnik:
Keine einheitliche Entschädigung für Heimkinder Diakonie-Präsident Kottnik hat sich gegen eine pauschale Entschädigung für ehemalige Heimkinder ausgesprochen. <> einheitliche pauschale
Entschädigungslösung für Heimkinder werde der unterschiedlichen Heimverhältnisse von damals nicht gerecht, sagte Kottnik in Berlin. Die immer wieder vorgenommene Gleichsetzung der Situation der
Heimkinder in der Nachkriegszeit mit der Ausbeutung der NS-Zwangsarbeiter sei irreführend.
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In aller Härte Diese Parlamentarier haben zugehört, sich in aller Härte konfrontieren lassen mit Zuständen, die im Gedächtnis des Landes seit Ende der 70er verdrängt
worden sind: Wie nämlich im aufstrebenden Wirtschaftswunderland Kinder und Jugendliche in Heime gesperrt wurden, deren Makel uneheliche Geburt oder Aufmüpfigkeit waren, kleine und kleinste Abweichungen
von dem, was als normal galt. Wie Kindern, die oft nicht wussten, warum sie in ein Heim geraten waren, jahrelang die Briefe ihrer Eltern vorenthalten wurden, wie die Aufsicht gegenüber den Heimen versagt
hat und wie eine schwarze Pädagogik weitergeführt wurde, die ihre Legitimation schon vor 1933 verloren hatte. Wie Prügel und Demütigungen das ganze Leben zeichnen können - und umso mehr, wenn darüber ein
Schweigeverdikt hängt. Deshalb muss nun zügig weitergearbeitet werden. Die Finanzierung des Rundes Tisches ist Sache von Bund und Ländern. Die haben damals bei der Heimaufsicht schandbar versagt; sie
sollten heute keinen Zuständigkeitsstreit über die Finanzierung führen. Den Satz auf Seite 13 sind wir nicht nur den ehemaligen Heimkindern schuldig, sondern auch unserer Selbstachtung. Die ehemaligen
Heimkinder haben spätes Gehör gefunden, weil das Buch eines "Spiegel"-Autors das Schweigen beendet hat, weil sie selbst darum gekämpft, weil Parlamentarier sich ihrer Sache angenommen haben.
Das ist: Demokratie. http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/Heimkinder;art141,2671624
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Zur Frage einer Aufarbeitung von Lebensverläufen im Rahmen der
Heimerziehung der Nachkriegszeit 1945 – 1972
Aufgeschreckt durch heftige Reaktionen von ehemaligen jugendlichen Insassen
zumeist christlicher Erziehungsheime, welche mit ihren Klagen über unhaltbare Zustände in den einstigen Häusern ihrer Kinderzeit imageschädigend in die Öffentlichkeit drangen und damit eine unangenehme
Aufmerksamkeit zu erregen drohten, haben sich die in Frage gestellten Institutionen akademischer Unterstützung versichert. Damit ihr guter Ruf nicht allzu sehr leidet.
Diese Methode ist sattsam
bekannt: Geht es um unangenehme Nachfragen, zumal in der Sozialpolitik, Erziehung, Arbeitsvermittlung, Unterstützung mittelloser Bürger, Versorgung der Kranken, Bedingungen einer humanen Pflege von
Hilfsbedürftigen, im Falle von nicht mehr überhörbaren Protesten wird (vielfach zum wiederholten Mal) ein Ausschuss zu einer streng wissenschaftlichen Klärung berufen. Erregte Gemüter werden damit
vorerst einmal beruhigt. Danach wird man weiter sehen. Dann erscheinen geraume Zeit später mehr oder weniger abwiegelnde Ergebnisse und werden sodann oft rasch ohne großen Aufwand zu den Akten gelegt. Im
günstigsten Fall erscheinen noch in den Tagesnachrichten Meldungen mit kommentierenden Texten die schnell wieder vergessen sind. Schwamm drüber!
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Eines ist unbestritten: In den 50er, 60er und 70er Jahren sind in deutschen Heimen Kinder und Jugendliche Opfer von Misshandlungen geworden. An
den Folgen leiden viele Erwachsene noch heute. Unklar ist aber, welches Ausmaß die Misshandlungen tatsächlich hatten. Seit mehr als zwei Jahren befasst sich der Petitionsausschuss des Bundestages mit dem
Thema: „Ich glaube nicht, dass es nur Einzelfälle waren“, sagt Karl Schiewerling, der für die CDU im Petitionsausschuss sitzt. Ein von oben verordnetes System seien die Übergriffe aber auch nicht
gewesen. „Voreilige Schlüsse funktionieren nicht. Die Aussagen ‚Das gab es nicht, das sind nur Einzelfälle‘ sind genauso falsch wie die Behauptung, dass es damals die Regel war“, sagt die
SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriele Lösekrug-Möller. ..... Rund zwei Jahre sollen die Mitglieder des Runden Tisches die Geschehnisse aufarbeiten und Wege zur Wiedergutmachung aufzeigen. Einen
Entschädigungsfonds, wie ihn die Grünen forderten, wird es aber wohl nicht geben.
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Behörden schließen Kinderheim Ein Kinderheim in Bottrop ist nach Misshandlungsvorwürfen aus den Reihen des Personals von den Behörden geschlossen worden. Sechs der Mitarbeiter
hatten dem Jugendamt gemeldet, dass die zum Teil schwerbehinderten Kinder geschlagen und vernachlässigt würden.
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08.12.2008 Was wirklich in den Heimen geschah: RUB-Theologen
erforschen kirchliche Heimerziehung in der frühen BRD Vorwürfe differenziert untersuchen Das Buch von Peter Wensierski verdiene vor allem deswegen Beachtung, weil es den Opfern Gehör einer teils entwürdigenden, aber gesellschaftlich
legitimierten Praxis Gehör verschafft, unterstreichen Prof. Dr. Wilhelm Damberg und Prof. Dr. Traugott Jähnichen, Leiter der Studie an der RUB. Allerdings bescheinigen sie dem Band auch eine Tendenz
zur Schwarz-Weiß-Malerei und finden viele Verallgemeinerungen. Eine historisch abwägende, differenzierte Studie zum Thema fehlt bislang. Diese Lücke wollen die Theologen nun schließen. Sie gehen den
Thesen des Buches - Jugendliche seien systematisch gedemütigt und als billige Arbeitskräfte missbraucht worden, vor allem die (katholischen) Kirchen als Träger seien verantwortlich und erst die
Heimkampagnen der Außerparlametarischen Opposion (APO) Ende der 1960er Jahre habe das Ende der autoritären Heimerziehung gebracht - kritisch auf den Grund. Prof. Dr. Wilhelm Damberg,
Katholisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Traugott Jähnichen, Evangelisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-28109, bzw. -28401,
E-Mail: wilhelm.damberg@rub.de, traugott.jaehnichen@rub.de
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Geschichte der Heimerziehung in Deutschland seit 1945 Die Heimerziehung hat sich in den letzten 50 Jahren erheblich verändert. Diese
Veränderungen sollen als Wechselwirkungsprozesse von gesellschaftlichem Wandel, konzeptionellen Leitideen und Organisationsformen untersucht werden. Dabei geraten auch
veränderte Erwartungen und die Reaktionen der Heimerziehung auf sie in den Blick. Es werden sowohl Entwicklungen in der (alten) Bundesrepublik als auch die in der DDR
behandelt. Insofern wird es also auch um einen Vergleich von Heimerziehungsformen in den beiden unterschiedlichen gesellschaftlichen Systemen gehen.
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„Für mich muss sich niemand entschuldigen“ Heimkinder – Zwei Diakone, ehemalige Erzieher in Fürsorgeheimen, fordern eine faire Aufarbeitung der Heimvergangenheit "Unsere Kirche", Ausgabe 50, 07. - 13. 12. 2008
Zum Inhalt: Zwei Diakone, die unter anderem in der Fürsorgeeinrichtung Freistatt
der von Bodelschwinghschen Anstalten eingesetzt waren, versuchen Rechtfertigungen für die Grausamkeiten und Verbrechen an "Erziehungszöglingen":
- "Diese Jungs wollte doch keiner haben" - "Was bei ihnen schief gelaufen ist, können sie nicht nur auf die Heimerziehung schieben. Jeder ist auch selbst verantwortlich für sein
Leben." - "Endstation Freistatt hieß es - dabei fing für viele das Leben dort erst an" - Die Arbeit im Moor sei keine "Zwangsarbeit" gewesen, sondern eher eine
"therapeutische Maßnahme", ... "Das war doch ein Erfolgserlebnis, wenn jemand 10 Quadratmeter Torf gestochen hatte." - "Uns ist wichtig, dass die Arbeit, die wir in dieser
schwierigen Situation geleistet haben, historisch richtig eingeordnet wird." Und im übrigen: Die Diakonie solle sich lieber den Herausforderungen der Gegenwart stellen, als zuviel Energie in die
Aufarbeitung der Vergangenheit zu stecken. Zu einer Entschuldigung, seien die heutigen Leiter in Diakonie und Kirche nicht berechtigt - "sie waren nicht dabei."
Der Betreiber der Homepage verkneift sich jede Kommentierung und verweist auf die HP des Opfers Martin Mitchell, der im Moor etliche
"Erfolgserlebnisse" nur in Strümpfen beim Torfstechen feiern durfte:
http://www.heimkinder-ueberlebende.org/
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Schläge im Namen des Herrn Filmbeitrag der ARD Sie waren der Kirche zur Erziehung anvertraut - und mussten Stockhiebe, harte Arbeit und drakonische Strafen
erdulden. Rund 500.000 Kinder wurden in den 50er und 60er Jahren in evangelischen Heimen misshandelt.
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In Schleswig-Holstein hat die Aufarbeitung der
Schicksale von Heimzöglingen bereits begonnen. Im Schleswiger Landesarchiv sind dazu 3200 Fallakten aussortiert worden.
Auch das Holocaust-Museum in Washington hat sich zu Wort gemeldet. Dort existieren Papiere, die zeigen, dass frühere SA-Angehörige, die in der im Dritten Reich als Schutzhaft- und
Arbeitslager dienenden Anstalt als Hilfspolizisten tätig waren, nach Kriegsende dort Anstellungsverträge als Erzieher und Aufseher bekamen. Auf ein mögliches Fortleben von NS-Strukturen im
Fürsorgeheim ist man nämlich aufmerksam geworden, weil eine Karteikarte aufgetaucht ist, auf der die Begriffe Arbeitserziehungslager, Häftling und Lagerkommandant lediglich durch
Landesfürsorgeheim, Zögling und Heimleiter ersetzt wurden.
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Kirche begrüßt Runden Tisch zu Heimkindern Berlin - Die katholische Kirche hat den geplanten Runden Tisch zur Heimerziehung in der Nachkriegszeit begrüßt. ... Die von den Grünen
zwischenzeitlich geforderte Einrichtung eines Entschädigungsfonds lehnte Beck ab. ... Beck wies die in der Öffentlichkeit diskutierte Opferzahl von 15.000 bis 500.000 Betroffenen zurück.
Bislang hätten sich bei allen katholischen und evangelischen Trägern wenige hundert Personen gemeldet. ...
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SPD-NET-SH - Portal „Wir müssen uns unserer Vergangenheit stellen. Die Aufarbeitung der Lebensverhältnisse von Heimzöglingen darf nicht
länger auf sich warten lassen“, so Jörn Thießen. Die oft lebensunwürdigen Zustände in den Kinder- und Jugendheimen der alten Bundesländer wurden lange totgeschwiegen. Erst in den letzten
Jahren brachen die Opfer ihr Schweigen. „Nie wieder darf es in deutschen Heimen diese Kultur der Demütigung und der Gewalt geben“, fordert Thießen mit Nachdruck.
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Engel im Kasten In Leipzig rühren Eltern an ein Tabu: Sie kritisieren die Erziehung ihrer Kinder im weltbekannten
Thomanerchor als Kasernierung rund um die Uhr.
Im Zentrum der Kritik steht das eigenwillige Erziehungssystem, bei dem die jüngeren Kinder von älteren betreut werden. Kaum eine
Handvoll Erzieher ist im Internat beschäftigt. „Mehrere Jahre lang“, behauptet Johannes Toaspern, ein Leipziger Pfarrer, dessen Sohn das Internat besucht hat, „sind die 9- bis
14-Jährigen den oft willkürlichen Strafen der Älteren ausgesetzt – und damit einem enormen psychischen Druck.“ Eltern beklagten, dass sensible Jungs an dieser Praxis zerbrechen. „Nicht
Strafe, Angst und Einschüchterung, sondern Lob, Motivation und Förderung“ müsse deshalb zukünftig Grundgedanke der Thomaner-Erziehung sein.
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Der Spiegel, 51
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Im Namen der Kirche: geschlagen, ausgebeutet, vergessen
Das Schicksal der Nachkriegs-Heimkinder Priester und Nonnen haben im Nachkriegs-Deutschland Tausende Kinder und
Jugendliche in den Fürsorgeanstalten misshandelt. Die Gründe für die Einlieferung waren gering: Schule schwänzen, Rock-Musik hören oder ein zu kurzes Kleid reichten aus. Der Staat schaute weg
bei den Übergriffen in den sogenannten Besserungsanstalten. Die ehemaligen Heimkinder leiden noch heute unter dem Unrecht von damals. Erstmals stellen sich Sozialministerin Mechthild
Ross-Luttmann und Landesbischöfin Margot Käßmann am 18. Dezember bei NDR 1 Niedersachsen den Vorwürfen und Forderungen der ehemaligen Heimkinder. Ebenfalls zu Gast sind der Betroffene
Michael-Peter Schiltsky und Wolfgang Focke, Vorstandsmitglied im Verein ehemaliger Heimkinder.
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Heimkinder sollen entschädigt werden In Niedersachsen leben 50.000 ehemalige Heimkinder, die in der Nachkriegszeit von Erziehern misshandelt wurden. Sozialministerin
Ross-Luttmann und Landesbischöfin Käßmann versprechen den Opfern nun eine Entschädigung. |
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Viele Formen von Misshandlungen in evangelischen
Kinderheimen - Wie sich Gewalttaten in den Heimen ähneln -
Zitate epd: „Osnabrück (epd). Bei den
Untersuchungen über die Zustände in evangelischen Kinderheimen in Niedersachsen in den 50er bis 70er Jahren kommen immer neue Formen von Misshandlungen zu Tage. So hätten Kinder, die zum
Essen gezwungen worden seien, das von ihnen Erbrochene aufessen müssen, …“ … „Von den insgesamt 160 Betroffenen, die sich bei der Hotline des Diakonischen Werkes gemeldet hätten, seien
60 bis 70 Fälle eindeutig evangelischen Kinderheimen in Niedersachsen zuzuordnen." … „Den Kindern sei außerdem das Recht auf Bildung verwehrt worden.“ … „Die Heimaufsicht
habe "oft genug ihre Arbeit nicht gemacht und unmenschliche Zustände gedeckt"“.
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Um den vom Bundestag beschlossenen Runden Tisch über das
Schicksal ehemaliger Heimkinder in Deutschland gibt es neuen Streit. Der "Verein ehemaliger Heimkinder" (VEH) warf dem beim Runden Tisch federführenden Bundesfamilienministerium
vor, in mehreren Punkten von den Beschlüssen des Bundestagspetitionsausschusses abweichen zu wollen.
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Heimkinder gehen leer aus
Familienministerin von der Leyen will ehemalige
Heimkinder, die Zwangsarbeit leisten mussten, nicht entschädigen. Ausgerechnet die Täterverbände sollen die Aufklärung leiten.
Presseerklärung
Verein ehemaliger Heimkinder (VEH) vom 9. 1 09
Mit Befremden und Empörung nimmt der Verein ehemaliger Heimkinder den Versuch der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen zur
Kenntnis, die Beschlüsse des Bundestags-Petitionsausschusses (vom 26. November 2008) und des Bundestages (vom 4. Dezember 2008) in unangemessener Weise zu beschneiden. Anstelle einer
umfassenden Aufarbeitung und Wiedergutmachung des auch vom Bundestag anerkannten Unrechts an Heimkindern will Ministerin von der Leyen dem bisher geplanten nationalen „Runden Tisch“ lediglich
eine „Erörterungs- und Abklärungsfunktion“ zukommen lassen. Über die Einrichtung eines Entschädigungsfonds soll dabei nicht einmal mehr diskutiert werden, das Ministerium will dies von
vorn herein kategorisch ausschließen. In dem von Frau von der Leyen vorgelegten Konzept ist auch die wichtige Anlauf-und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder nicht mehr vorgesehen.
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Der "Deutsche Verein für öffentliche und
private Fürsorge" soll die Nachkriegsgeschichte der Heimerziehung, die noch von der Nazizeit geprägt und gefärbt war, für die Betroffenen aufarbeiten. In einem Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs im Familienministerium, Hermann Kues, an den Petitionsausschuss heißt es, der
"Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge" sei besonders geeignet „die bevorstehenden Aufgaben zu übernehmen“, denn er sei „wie kaum ein anderer Verein untrennbar verwoben mit der Geschichte der sozialen Arbeit in Deutschland“. Letzteres ist zwar der Fall, aber u.a. auch auf eine höchst unrühmliche Art: Der Deutsche Verein war in besonderer Weise verstrickt in die pädagogische Theorie und Praxis der Heimerziehung des Nationalsozialismus sowie der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik Deutschland. Erst in den 90er Jahren wurde bekannt, dass sein jahrzehntelang hoch in Ehren gehaltener ehemaliger Vorsitzender, Herr Muthesius, im Dritten Reich als Referent für die zentrale Verwaltung der Jugendkonzentrationslager in Moringen, der Uckermark sowie in Litzmannstadt zuständig war.
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Pressespiegel 11. - 13.01.2009 zu: Streit um Entschädigung und Runder Tisch
Neuer Streit um Entschädigung von Heimkindern Berlin - Der vom Bundestag beschlossene Runde Tisch zur Heimerziehung in der frühen Bundesrepublik ist
zum Streitfall geworden, nachdem das zuständige Bundesfamilienministerium wesentliche Vorgaben aus der Empfehlung des Bundestags-Petitionsausschusses verändert hat. Mitglieder des Petitionsausschusses und der Verein
der ehemaligen Heimkinder kritisierten, dass die organisatorische Verantwortung nunmehr beim „Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge“ liegen soll, der eine frühere Anfrage aus dem Petitionsausschuss
schon einmal abgelehnt hatte. Brüskiert zeigte sich der Heimkinder-Verein insbesondere über die Aussage von Ministerin Ursula von der Leyen (CDU), wonach die Einrichtung eines „Entschädigungsfonds“ von der
Bundesregierung „nicht angestrebt“ sei. http://www.tagesspiegel.de/politik/Heimkinder-Missbrauch;art771,2704154
Bremen/Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) will offenbar eine Debatte über einen Entschädigungsfonds für ehemalige
Heimkinder verhindern. In einem Brief an die Länderminister, der dem epd vorliegt, schreibt die Ministerin: "Die Einrichtung eines 'Nationalen Entschädigungsfonds' wird von Bundestag und Bundesregierung nicht
angestrebt." Eine Beschlussempfehlung des Bundestags lässt demgegenüber die Frage nach der Form möglicher Entschädigungen an ehemalige Heimkinder offen. Die Einrichtung eines Fonds war unter anderem von den
Grünen ins Gespräch gebracht worden. … Ein Sprecher von der Leyens … bestätigte, dass von der Leyen die Organisation des Runden Tisches entgegen anderer Empfehlungen des Bundestages dem Deutschen Verein für
öffentliche und private Fürsorge übertragen will. Dies werde von allen Beteiligten auch so gewünscht. Der Deutsche Verein ist die Dachorganisation der im öffentlichen Sektor tätigen Wohlfahrtspflege. In ihm sind
auch die Organisationen der früheren Heimträger wie Caritas und Diakonie vertreten. Der Bundestag hatte demgegenüber kirchenunabhängige Verbände und Institute der Jugendhilfe als Organisatoren empfohlen, die im
Auftrag des Petitionsausschusses einen Fahrplan für den Runden Tisch erarbeitet haben. http://www.evlka.de/content.php?contentTypeID=4&id=9763
Ehemalige Heimkinder und Runder Tisch: Wie eiskalt ist die
Bundesfamilienministerin? Wie eiskalt ist die Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen? Diese Fragen muss die 50-Jährige überhört haben:
„Warum hat man mir das angetan? Warum wurde ich 17 Jahre lang eingesperrt?“ Gestellt wurden sie am 4. Dezember 2008 von einem ehemaligen Heimkind während einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses des
Deutschen Bundestages. Bundestagspräsident Norbert Lammert teilte bei dieser Gelegenheit mit, dass ein Runder Tisch gebildet werde, bei der ehemaligen Bundestagsvizepräsidentin Dr. Antje Vollmer sollten alle Fäden
zusammenlaufen. Dazu sagte Lammert: „Das ist eine schwierige Aufgabe.“ http://pressemitteilung.ws/node/144638
Der Bock wird zum Gärtner Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) hält die Frage einer Entschädigung nach eigenen Worten für „offen“, einzig den Vorschlag eines Entschädigungsfonds für
misshandelte Heimkinder lehnt sie kategorisch ab. Zugleich lässt sie das Problem „ergebnisoffen“ unter Federführung des „Deutschen Vereins für öffentliche und private Vorsorge“ diskutieren - mithin des Dachverbands
der Täter-Organisationen Caritas und Diakonisches Werk, die sich gegebenenfalls an einer Entschädigung zu beteiligen hätten. Ist das bloße Tollpatschigkeit? Viel näher liegt der Verdacht, das Ministerium wolle
die zweijährige Vorarbeit des Bundestags-Petitionsausschusses gleichsam ungeschehen machen und das gerade für die beiden großen Kirchen unliebsame Thema entsorgen Solchem Kalkül darf der Bundestag nicht entsprechen.
http://www.ksta.de/html/artikel/1231173649137.shtml
Die Ergebnisoffenheit aber sieht Winkler nun kaum mehr gewährleistet. Von der Leyen hatte in einem Brief an Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) geschrieben, die Einrichtung eines nationalen Entschädigungsfonds werde "von Bundesregierung und Bundestag nicht angestrebt". "Für den Bundestag kann die Ministerin gar nicht sprechen, eine solche Bemerkung ist sachlich falsch und höchst ärgerlich", sagt Winkler. Auch die Vorsitzende des Familienausschusses, Kerstin Griese (SPD), zeigt sich "überrascht, dass noch vor der ersten Sitzung bestimmte Ergebnisse ausgeschlossen werden". SPD-Familienexpertin Christel Humme plädiert anders als von der Leyen dafür, "den Betroffenen auf jeden Fall eine Entschädigung zukommen zu lassen".
Von der Leyen übertrug nun aber die Leitung dem "deutschen Verein für öffentliche und private Vorsorge". Pikant: Es handelt sich um einen Dachverband, dem auch Caritas und Diakonisches Werk
angeschlossen sind. Diese beiden sowie andere kirchennahe Träger betrieben aber die überwiegende Zahl der 3000 westdeutschen Kinderheime, in denen Kinder misshandelt worden sind. http://www.naumburger-tageblatt.de/ntb/ContentServer?pagename=ntb/page&atype=ksArtikel&aid=1231739622446&openMen
u=1013016724320&calledPageId=1013016724320&listid=
Aufarbeitung light Familienministerin von der Leyen gefährdet Wiedergutmachung für misshandelte Heimkinder … Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) droht mit
ihren Plänen, die Bemühungen um Wiedergutmachung zu unterlaufen. Der nationale Runde Tisch, den der Bundestag mit der Aufarbeitung des dunklen Kapitels der deutschen Nachkriegssozialpolitik beauftragt hatte, soll in
abgespeckter Form arbeiten. Das Konzept des Familienministeriums schreibt ihm nur eine "Erörterungs- und Abklärungsfunktion" zu. Außerdem soll das Gremium nur eine dürftig ausgestattete Geschäftsstelle
bekommen. http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1658384_Aufarbeitung-light.html
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Heimkinder gehen leer aus
Leserbriefe in der taz.de vom 11. - 13. 01. 2009:
Nun, es explodierte in mir ein emonionales Wort-feuerwerk.
Hinter Frau von der Leyens rhetorischen Fähigkeiten versteckt sich ein "etwas andereres" Verhältnis zur freiheitlich-demokratischen
Grundordnung.
Ich kann die Wut und Verzweiflung der Betroffenen gut verstehen. Aber meint denn hier irgendjemand, man könne eine V.d.Leyen dazu bringen von
ihrem Kurs abzuweichen?
Es ist ein Skandal, wenn die leidenden Heimkinder auch im Alter verraten werden und leer ausgehen sollen.
Wo es keine Menschenrechte gibt, gibt es auch keine Entschaedigungen fuer Opfer von Menschenrechtsverletzungen.
Ich erwarte ueberhaupt nichts von Deutschland. Weshalb auch? Ein Land, das Menschenrechtsverletzungen gegen Familien und ihren Kindern ausuebt,
unterstuetzt, befuerwortet und am EU Gericht auch noch verteidigt (...) von den kann man nie etwas Gerechtes erwarten.
Frau, van der Leyen, sie sollten zuerst mal das Wort " christlich " aus ihrem Vokabular entfernen, denn christlich ist an ihnen
garnichts. Herodes wusch sich auch seine Hände in Unschuld.
Nun Frau Ministerin Sie haben sich für Ihr Amt damit disqualifiziert, ... sie haben kein empathisches Verstehen, weil Sie sich nicht vorstellen
können, was Sie damit den ehemaligen Heimkinder antun. Frau Ministerin treten Sie zurück, Sie leisten keine sinnvolle Arbeit.
Schlimm ist daran nur, dass die damaligen Täter anscheinend eine besser Lobby, als die Opfer haben...
Eine Absolute Frechheit ist doch wohl die folgende Aussage: „Ich habe gesagt, dass es der Wunsch aller Beteiligten ist, dass der Deutsche Verein
dort die Organisation übernimmt.“
Der Deutsche Bundestag will, dass wir Opfer schweigen - das ist ein Verstoß gegen die Menschenrechte.
Allein kommt Ihr gegen solche Bretterköppe nicht an.
In der DDR gings mir gut.
Kaum hatte ich den Boden der BRD betreten, saß ich in einem Heim.
Misshandelte werden wieder misshandelt! Wie schon in den Nachkriegsjahren, noch einmal wird versucht, das Grundgesetz zu brechen:
Hier
bekommen nur die Reichen Recht, die Banker und Manager, Steuerflüchtlinge wie Becker und Schuhmacher..........und wir sind arme Schweine, dazu hat man uns gemacht.
Mit 14 Jahren habe ich von 6:30h bis 20:00 mit einer Stunde Pause 6 1/2 Tage die Woche für 2,-DM Taschengeld die Woche 2 Jahre im Heim als "
Haustochter " arbeiten müssen.
Ich kann Ihnen versichern, das einige der geschundenen Heimkinder sogar in der Regierung sitzen
Eigentlich kann man das Verhalten Frau v. Leyens nur mit einem Ausspruch aus Joschka Fischers frühen Jahren als MdB kommentieren:
"Mit Verlaub, Frau Ministerin, Sie sind ein A....!"
Was? Entschädigungen zahlen? Und schon sooo früh? Die Geschädigten sind doch noch gar nicht hundert und die Täter leben vielleicht sogar noch (in
Freiheit?).
Diese Frau sollte sich in Grund und Boden schämen!!!
5 Jahre gekämpft, gekämpft , gekämpft ! Dann kommmt nur Fr. Dr. Pille-Palle ( von
nichts 'ne Ahnung ) und behandelt uns ebenfalls wie Dreck !!!!
Es werden keine Milliarden für die Entschädigung werden, da mindestens schon 80% diesen Heimterror nicht überlebt haben.
Von der Protagonistin des gegen die Aufklärung gerichteten kirchlichen Kulturkampfes war nichts anderes zu erwarten. ...Die Sonne dreht sich um
die Erde und Frau von der Leyens Schulterschluss zwischen Pfaffen und Familienministerium entspricht dem Grundgesetz.
Frau "Von der Leyen", eine Dame die den Artikel6 GG zu einer Witzveranstaltung macht, ist wohl kaum die Frau, die sich sachlicher
Kritik/Aufarbeitung stellt.
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Peinlicher Protokollauszug der Bundespressekonferenz,
12.1.2009, 11.30 Uhr
FRAGE: Ich habe eine Frage an das Familienministerium. Meine Frage betrifft den einzurichtenden runden Tisch zur Aufarbeitung des Unrechts
in der Heimkinderziehung der frühen Bundesrepublik. Dazu ist im Dezember durch einstimmigen Bundestagsbeschluss ein sehr langes, ungewöhnliches Petitionsverfahren abgeschlossen worden, das mit der
Empfehlung endet, diesen runden Tisch einzurichten. Es sind dabei sehr konkrete Vorschläge des Petitionsausschusses dargestellt worden.
Das Ministerium von Frau von der Leyen weicht nun von diesen Vorstellungen ab. Ich wüsste gerne in zwei Punkten, warum.
Dazu Dierk Schäfer, Diplom-Theologe und Diplom-Psychologe, Ev.
Akademie Bad Boll:
zur pressekonferenz: es ist doch eine tolle diplomatische leistung von herrn kinert, sich dermaßen zu winden wie ein aal, um keine
informationen rauszulassen und dabei doch überdeutlich zu machen, daß die angelegenheit stinkt, na ja, sagen wir mal abmildernd „riecht“. und wo ein gerüchle ist, gibt es nicht nur gerüchte, sondern auch
informationen.
ich habe bei gut unterrichteten kreisen nachgefragt und bin auf informationen/gerüchte gestoßen, die zumindest ihre plausiblität dem anders nur
schwer zu erklärenden verhalten von herrn kinert verdanken. diesen informationen/gerüchten nach haben kirchen, besonders die eine, ihre kontakte zu den parteien, besonders zu der einen, genutzt, um die
unbequeme empfehlung des petitionsausschusses in ein ruhiges fahrwasser zu bringen.
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“... ich schäme mich dafür, dass in unseren Heimen so etwas vor sich
gegangen ist und Kinder wirklich auch gebrochen wurden in ihrem Willen und ihre Würde derart verletzt wurde.”
Bischöfin Käßmann entschuldigt sich öffentlich bei misshandelten
Heimkindern
Die Landesbischöfin von Hannover, Margot Käßmann, hat sich für die Misshandlung von Kindern und Jugendlichen in Heimen der Evangelischen Kirche
entschuldigt. In der Sendung „Menschen und Schlagzeilen“ im NDR Fernsehen (14. Januar) sagte sie: „Ich kann öffentlichen sagen, dass ich mich entschuldige, aber ich würde mehr noch sagen, ich schäme mich
dafür, dass in unseren Heimen so etwas vor sich gegangen ist und Kinder wirklich auch gebrochen wurden in ihrem Willen und ihre Würde derart verletzt wurde.“ Die Bischöfin unterstützt den vom
Bundestag im Dezember 2008 beschlossenen runden Tisch, an dem über das Thema Heimkinder gesprochen werden soll. Margot Käßmann: „Wir haben als Evangelische Kirche von Anfang an gesagt: Wir begrüßen, dass
es diesen runden Tisch gibt und ich würde auch dem Beschluss des Bundestags so zustimmen. Es sollen ergebnisoffene Prüfungen sein, auch in der Frage der Entschädigungszahlungen.“ In der Frage der
Entschädigung gibt es allerdings Streit. Das federführende Bundesfamilienministerium unter Führung von Ursula von der Leyen will über das Thema Entschädigungen nicht sprechen. Käßmann fordert jedoch:
„Ich persönlich denke, dass Menschen, die beispielsweise Zwangsarbeit in diesen Heimen geleistet haben ohne dafür bezahlt zu werden und heute in Notsituationen sind, dass wir hier über Entschädigungen
sprechen müssen. Aber auch über therapeutische Begleitung, die ermöglicht das aufzuarbeiten. Wir müssen den einzelnen Fall sehen und prüfen, wie das ehemalige Heimkind heute gefördert werden kann.“
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Der “Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge” soll auf Wunsch von Ursula von der Leyen den Runden Tisch organisieren. Erika Tkocz (Diakonie-Forum):
So erklärt man ein Paktieren mit den Nazis: Auszug aus der Webseite des
Vereines, http://www.deutscher-verein.de/ „Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten bedeutete das Ende eines demokratisch und pluralistisch organisierten Deutschen Vereins. Die einzigen
Alternativen bestanden in der Auflösung des Vereins oder in seiner „Gleichschaltung“, also der Unterordnung unter die rassenhygienisch- autoritäre Sozialpolitik des Hitler-Regimes. Polligkeit ergriff
die Initiative, um den Deutschen Verein auf die NS-Linie zu bringen und dadurch sein Fortbestehen zu sichern.“
Ausschnitt aus WIKIPEDIA:http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Muthesius Nach
der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde Hans Muthesius am 20. März 1933 entlassen. Er fand eine Beschäftigung als Referent unter Wilhelm Polligkeit beim Deutschen Verein für öffentliche und
private Fürsorge und arbeitete ab 1935 als Gutachter für kommunales Sozialwesen beim Reichsrechnungshof. Der NSDAP trat Muthesius 1939 bei. 1940 wurde er Referatsleiter in der Wohlfahrtsabteilung des
Reichsinnenministeriums und war in dieser Funktion für Fragen der Jugendwohlfahrtspflege verantwortlich. 1941 wurde er stellvertretender Leiter der Abteilung unter Fritz Ruppert. 1943 war Muthesius als
Referent zuständig für Fürsorgeverbände auf dem Gebiet des Gesundheitswesen, die Kriegshilfe und Umsiedlerfürsorge, Maßnahmen gegen „Gemeinschaftsfremde“, das Adoptionswesen, Amtsvormundschaften und
Kindertagesstätten. In den Zuständigkeitsbereich von Muthesius fiel die zentrale Verwaltung der Jugendkonzentrationslager in Moringen, der Uckermark sowie in Litzmannstadt im Generalgouvernement.[1] In
Litzmannstadt wurden ab Dezember 1942 Einweisungen vorgenommen, infolge von Misshandlungen oder Unterernährung kam es zu einem Massensterben polnischer Kinder. Fragen des Pflegekinderwesens bearbeitete
Muthesius zusammen mit Herbert Linden. Linden war in dieser Zeit als „Reichsbeauftragter für die Heil- und Pflegeanstalten“ einer der zentral Verantwortlichen für die zweite Phase der
nationalsozialistischen Krankenmorde, der Aktion Brandt. Nach Kriegsende arbeitete Muthesius kurzzeitig für das Landesgesundheitsamt Brandenburg und baute ab 1948 das Sozialdezernat des Deutschen
Städtetages auf. Von 1950 bis 1964 war er Vorsitzender des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, anschließend Ehrenvorsitzender des Vereins. Der Verein war zu dieser Zeit ein
Zusammenschluss aller öffentlichen und privaten Träger sozialer Arbeit in der Bundesrepublik. Das Kultusministerium von Nordrhein-Westfalen verlieh Muthesius 1950 den Titel Professor; ab 1956 war er
Honorarprofessor für Fürsorgerecht an der Universität Frankfurt. Zu den zahlreichen Auszeichnungen gehörte 1953 die Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes und 1960 der Stern zum Großen
Bundesverdienstkreuz.
Und so begründet man eine Nichtaufarbeitung, Auszug aus der Webseite:
Eine kritische Auseinandersetzung des Deutschen Vereins mit seiner nationalsozialistischen
Vergangenheit fand bis bis in die 1980er-Jahre nicht statt. Mit dieser Unterlassung stand er nicht allein, denn das Phänomen, den Zeitraum von 1933 bis 1945 aus dem Bewusstsein der Gegenwart zu
verdrängen und zu verharmlosen, gehört zu den Charakteristiken der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte........“
Momentan ist die Webseite geschlossen, keine Ahnung warum, vielleicht wird die
Seite gerade mit Persil gewaschen. Auf jeden Fall ist dieser Verein untragbar für eine Zusammenarbeit am runden Tisch!
siehe auch: http://www.ksta.de/html/artikel/1231173648899.shtml
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Bock wird zum Gärtner VON Stefan Sauer, Die Frage der Entschädigung von misshandelten Heimkindern sei offen, einen Entschädigungsfonds
schließe man allerdings bereits aus. Den Rest berät ein Runder Tisch unter Federführung des "Deutschen Vereins für öffentliche und private Vorsorge". Mithin unter dem Dachverband der
Täter-Organisationen Caritas und Diakonisches Werk. Die Entscheidungen des Familienministeriums zur Aufarbeitung der Zustände in Waisenhäusern, Kinderheimen und Erziehungsanstalten in den ersten drei
Nachkriegsjahrzehnten sind mindestens unsensibel.
Viel näher als Tollpatschigkeit liegt aber der Verdacht, das Ministerium wolle die zweijährige Vorarbeit des Bundestagspetitionsausschus ses zu
dem Thema gleichsam ungeschehen machen. Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) lehnt den Vorschlag eines Entschädigungsfonds ab, ernennt zugleich den Bock zum Gärtner und scheint auf diese Weise das
gerade für die beiden großen Kirchen unliebsame Thema entsorgen zu wollen. Diesem Kalkül, sollte es existieren, darf der Bundestag nicht entsprechen.
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Ehemalige Heimkinder sind enttäuscht Familienministerin schließt Entschädigungsfonds aus
Zehn Stunden
arbeiten, keine Bezahlung, Schläge und Demütigungen, so sah der Alltag vieler Heimkinder in den 50er und 60er Jahren aus. Als sich der Bundestag dafür vor kurzem öffentlich entschuldigt hat, hofften die
Betroffenen auf Entschädigung für Ihr Leid. Doch jetzt hat Familienministerin von der Leyen einen Entschädigungsfonds des Bundes ausgeschlossen.
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Was hat "Röschen" Albrecht da Ursula von der
Leyen eingebrockt?
Wie aus dem Nichts tauchte Ursula von der Leyen aus einem Dorf in der Region Hannover auf, eroberte als Landtagskandidatin der CDU mühelos ihren
Wahlkreis, machte Landespolitik und schnell Bundespolitik. Dabei hatte sie den Blick fast schon starr gerichtet auf: die Mittel- und Oberschicht.
Die da unten sah sie nur selten. In dieser
Hinsicht glich sie öffentlich eher ihrem Vater als ihrer Mutter, die ohne viel Aufhebens soziale Einrichtungen unterstützte, geduldig an der Supermarktkasse in Burgdorf bei Hannover stand und sich nach
dem Einkauf um MS-Kranke kümmerte. Blog von Heinz-Peter Tjaden
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ML Mona Lisa am 25. 01. 09 Keine Entschädigung für Heimkinder?
Heimerziehungs-Opfer warten noch auf Gerechtigkeit ..... Akten von rund 800.000 ehemaligen Heimkindern der Nachkriegszeit liegen vor. Sie bezeugen die Verbrechen, listen auf, wie die Zöglinge zu
Schwerstarbeit gezwungen wurden, ohne Lohn zu erhalten und ohne Einzahlungen in die Rentenkassen. Heute leben viele von ihnen in bitterer Armut. Das entwürdigende Ringen um Anerkennung und finanzielle
Entschädigung müsse endlich ein Ende haben, fordern Experten wie der Erziehungswissenschaftler Prof. Manfred Kappeler. "Es muss eben auch der ernsthafte Wille dokumentiert werden, sonst ist die
Entschuldigung im wörtlichen Sinne zu billig", meint er. Die Zeit drängt: Die Entschädigungen müssen jetzt geleistet werden, bevor es für Betroffene wie Dietmar Krone zu spät ist.
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Nach Ansicht des Grünen-Obmanns im
Bundestagspetitionsausschuss, Josef Winkler, kam es bei der Heimunterbringung von Kindern und Jugendlichen in den 50er und 60er Jahren zu massiven Menschenrechtsverletzungen. Er hätte sich eine pauschale
Entschädigungslösung für die Opfer gewünscht, so Winkler. Winkler: "Es ist zumindest eine Vielzahl von Einzelfällen, wir
müssen leider Gottes davon ausgehen, dass es in einer Reihe von Heimen sogar die Regel war, dass solche Maßnahmen und schlimmere vorgekommen sind. Ich habe persönlich gehört von Elektroschocks, von
Isolationshaft in so Karzerzellen über Tage hinweg, Wochen hinweg, über Verstöße gegen die Menschenwürde, das heißt, wenn nicht nur nicht gekämmt, dann Scheren einer Halbglatze, Schläge sowieso,
Drohungen, sexueller Missbrauch, also wirklich brutale und menschenrechtswidrige Methoden, und das im Übrigen in allen Sorten von Heimen, ob die jetzt katholisch, evangelisch oder in freier Trägerschaft
waren. Es ist schon schockierend gewesen für mich, was wir da in den letzten Jahren aufgearbeitet haben."
"Staatliche Stellen haben systematische Menschenrechtsverletzungen zugelassen" Die Grünen wollen eine Entschuldigung des Bundestages für das Unrecht in der Heimerziehung in den Nachkriegsjahrzehnten erreichen. Der Innen-Experte
der Fraktion, Josef Winkler, sagte epd sozial,
wünschenswert sei eine fraktionsübergreifende Entschließung. Das Parlament müsse sich dazu bekennen, "dass staatliche Stellen systematische Menschenrechtsverletzungen zugelassen haben".
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Kinderrechtspreis 2009 an die Evangelische Akademie Bad Boll
Der „Verband Anwalt des Kindes“ hat Dierk Schäfer den diesjährigen Kinderrechtspreis verliehen.
Schäfer, Pfarrer und Tagungsleiter, leitet an der Evangelischen Akademie Bad Boll die „Tagungsreihe Kinderkram“. Sie setzt sich für die Interessen von Kindern ein, die von den Erwachsenen mit ihren eigenen Interessen oft übersehen werden. Mit dem Kinderrechtspreis wird Schäfers „langjähriger und engagierter Einsatz im Interesse der Kinder“ gewürdigt. Der Preis wurde am 25. Januar 2009 auf der Tagung „Deutschland – Rabenvaterland?“ von Lutz Bode, Vorstandsmitglied im Bundesverband „Anwalt des Kindes“, überreicht.
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„Deutschland – Rabenvaterland?“ Dierk Schäfer verarbeitet in seinem Vortrag vom 24. 01. 2009 in der Ev. Akademie Bad Boll Kindheitserlebnisse von MB
Es ist zwar vielfach bezeugt, daß Heimkinder zum Essen gezwungen wurden, wenn sie sich gegen bestimmte Nahrungsmittel sträubten. Für den Fall, daß
sie es wieder erbrachen, mußten sie das Erbrochene essen, bis es drin blieb. Aber so brutal, wie in diesem Bericht hatte ich das noch nie gelesen: url:
http://www.gewalt-im-jhh.de/Erinnerungen_MB/erinnerungen_mb.html / 21. Januar 2009
„Manchmal legten die Schwestern mich im Speisesaal auf den Fußboden. Sie hielten
mir die Nase zu und stopften mir dann das Essen in den Mund. Wenn ich mich dann übergeben mußte, kratzten sie das Erbrochene zusammen und steckten es mir mit Gewalt
wieder in den Mund. Dabei schlugen sie mir so auf die Nase, dass sie blutete. Auch das Blut mußte ich dann mitschlucken. Vermutlich wurde mir dabei auch die
Nase gebrochen. Das hat mir vor nicht all zu langer Zeit ein Hals Nasen Ohrenarzt bestätigt.“
Der nächste Teil des Berichts wird von der Verfasserin als ihr schlimmstes Erlebnis bezeichnet.
Wer auch nur etwas Einfühlungsvermögen hat, wird sehen, daß es hier nicht nur um eine Puppe geht.
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Hundefutter zum Mittagessen? - MEDIATHEK regional - WDR.de In Bottrop ist ein Heim für behinderte
Kinder geschlossen worden. Die Heimbewohner sollen dort stark vernachlässigt worden sein. Es soll auch keine behindertengerechten Bäder gegeben haben. Die Zustände kamen erst durch einen anonymen Brief
ans Licht.
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Manfred Kappeler, emeritierter Professor für Sozialpädagogik an der
FU Berlin, bezeichnet die Fürsorgeanstalten als »totale Institutionen«: »Die oberste Maxime war absoluter Gehorsam, die Betroffenen waren 24 Stunden am Tag fremdbestimmt.« Drastische Fälle werden von den
Verbänden noch immer als Ausnahmen bezeichnet. Dem widerspricht Kappeler: »Die Ausnahme war es vielmehr, wenn Erzieher vom Zwangssystem abwichen.«
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Gesellschaft ohne Strafe bleibt Illusion Irritierend und alarmierend: Über die Hälfte der pädagogischen Fachkräfte in Heimen und Wohngruppen ist der Ansicht, dass körperliche
Gewalt als Strafe auch noch in der heutigen Heimerziehung vorkommt.
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Runder Tisch zum Schicksal von Heimkindern nimmt Arbeit auf
Berlin/Saarbrücken (epd). Nach heftigen Querelen im Vorfeld tritt am kommenden Dienstag im Bundestag erstmals der "Runde Tisch
Heimkinder" zusammen. Er soll das Schicksal von mehreren hunderttausend Kindern klären, die in den 50er und 60er Jahren in Erziehungsheimen der Bundesrepublik oft erheblichen Schikanen und
Misshandlungen ausgesetzt waren, berichtet die "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe)
An dem Runden Tisch sollen 20 Personen teilnehmen, darunter drei Mitglieder des Vereins ehemaliger Heimkinder und je ein Vertreter der großen
Kirchen sowie von Caritas und Diakonie, die Träger vieler Heime waren. Geleitet wird der Runde Tisch von der ehemaligen Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne).
Nun soll die Arbeitgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) die Arbeit organisieren. Sie soll auch eine Anlaufstelle für alle
Betroffenen anbieten.
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Endlich Verantwortung für das Schicksal früherer Heimkinder
übernehmen: aufklären, unterstützen, entschädigen ... Der Niedersächsische Landtag appelliert eindringlich an alle früheren
Träger solcher Heime, sich verstärkt der eigenen Verantwortung für das Schicksal ehemaliger Heimkinder zu stellen und aktiv die Aufarbeitung des vermutlich dunkelsten Kapitels der Kinder- und Jugendhilfe
seit 1945 voranzutreiben. ... Jetzt bröckelt langsam die Mauer des Verschweigens und Verharmlosens. Bücher, Dokumentationen und erschütternde persönliche Berichte haben das Bedürfnis der
Öffentlichkeit nach Aufklärung, Aufarbeitung und Wiedergutmachung geweckt. Dazu ist es jetzt höchste Zeit. Viele der Opfer sind mittlerweile über 60 Jahre alt. ... Um die Glaubwürdigkeit aller
Aufarbeitungsinitiativen zu stärken, ist es schließlich notwendig, dass für die Opfer durch eine bundesweite Regelung eine dem erlittenen Unrecht angemessene Entschädigung garantiert wird.
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Erklärungsversuche
Wir sind betroffen, dass in den 50er- und 60er-Jahren Kinder und Jugendliche im Karlshöher Kinderheim auch leidvolle Erfahrungen machen mussten,
zumal viele aus schwierigen Verhältnissen mit großen Hoffnungen gekommen waren. Die damalige Pädagogik sah in körperlicher Arbeit, Züchtigung und Liebesentzug erlaubte und wirkungsvolle Erziehungsmittel.
Die gesellschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen hatten für Mitarbeitende und vor allem für Kinder schlimme Folgen, die uns aus heutiger Sicht gemeinsam mit Schrecken erfüllen.
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Runder Tisch mit ehemaligen Fürsorgezöglingen aus dem
Landesfürsorgeheim Glückstadt Mehr als dreißig Jahre lang war es für viele ehemalige „Heimkinder“ nahezu unmöglich über ihre Zeit
im Heim zu sprechen. Die Tabuisierung von Missständen verhinderte offenbar lange die Aufarbeitung eigener traumatischer Erfahrungen. Mehrere Veröffentlichungen und ein zunehmender Austausch ehemaliger
„Heimzöglinge“ über das Internet haben dazu beigetragen, dass sich das in jüngster Vergangenheit geändert hat. Die Erkenntnis, dass andere ähnliches erlebt haben, hat Betroffenen geholfen, über die
eigenen Erfahrungen in den Heimen der 50er und 60er Jahre zu sprechen. ... Für mich ist die Dokumentation gleichzeitig Mahnung: Eine solche „schwarze Pädagogik“, die mit Demütigungen und Gewalt
arbeitet, darf nie wieder stattfinden. Dr. Gitta Trauernicht Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren des Landes Schleswig-Holstein
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Gottes vergessene Kinder - 15.02.2009 Warum misshandelte Heimkinder auch nach Jahrzehnten noch auf Entschädigungen und Entschuldigungen warten müssen
Podcast: B5 aktuell - Der Funkstreifzug
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17. 02. 09
Erste Sitzung des Runden Tisches "Heimkinder" In deutschen Kinderheimen erlittenes Unrecht soll aufgearbeitet werden Unter Leitung der früheren Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer ist am
17. Februar 2009 der Runde Tisch "Heimkinder“ zu seiner ersten Sitzung zusammengetreten.
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17.2.2009 Runder Tisch zu Heimkindern keine„Anti-Kirchen-Kampagne“ Zum Auftakt des Runden Tisches zum Schicksal ehemaliger Heimkinder hat
die frühere Bundestagspräsidentin Vollmer vor einer Kampagne gegen die Kirchen gewarnt. Der Runde Tisch sei „kein Tribunal“, sondern bringe Vertreter der Kirchen, der Caritas und der Diakonie mit anderen
Experten für Heimerziehung an einen Tisch. Das sagte die Grünen-Politikerin als Vorsitzende des Runden Tisches in einem Hörfunkinterview. Für das Geschehene trage auch die Gesellschaft Verantwortung. Die
Kirchen müssten sich jedoch „Fragen nach innen stellen“. ... Schließlich macht Hans Ulrich Anke von der Evangelischen Kirche den Anfang. „Diese Berichte sind tief erschütternd“, sagt er. „Die
Evangelische Kirche in Deutschland bedauert zutiefst, dass auch in diakonischen Heimen Kindern und Jugendlichen in der damaligen Zeit schweres Leid widerfahren ist. Es tut uns unendlich leid.“ Er betont,
dass es Aufgabe des runden Tisches sei, in den kommenden zwei Jahren „Maßnahmen zur Entschädigung zu entwickeln“. ... "Wir bedauern zutiefst, dass auch in Diakonischen Heimen Kindern und
Jugendlichen in der damaligen Zeit schweres Leid widerfahren ist", sagte Hans Ulrich Anke von der Evangelischen Kirche in Deutschland. Ähnlich äußerte sich Johannes Stücker-Brüning von der Deutschen
Bischofskonferenz. Zur Bereitschaft der Kirchen, Entschädigungen zu zahlen, machten sie keine Aussage. Für Hans-Siegfried Wiegand, der als uneheliches Kind gleich nach seiner Geburt ins Heim kam, sind
die Entschuldigungen von Kirchenseite ein erster Schritt. Nur wenn all jene, die Verantwortung getragen haben, Scham empfinden, "nur dann kann dieser runde Tisch zu einem guten Ergebnis
kommen", sagte er. ... Knackpunkt finanzielle Entschädigung Der Runde Tisch sei kein Tribunal, so Vollmer. Vielmehr habe man das ehrgeizige Ziel, zu einem Konsens zu kommen. Man
werde "ergebnisoffen" diskutieren. Für die Opfer ist die Bereitschaft, auch über Entschädigungen zu diskutieren, die zentrale Forderung an den Runden Tisch. Ohne dies, so sagt ein Betroffener,
müsse man sich fragen, warum so ein Gremium überhaupt zusammentritt.
Weitere Infos und weitere Tondokumente
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Der Vertreter, den die katholische Bischofskonferenz aus ihrer Bonner Zentrale geschickt hatte, Johannes Stücker-Brüning, war weitaus
zurückhaltender. Die deutschen Bischöfe "bedauern es auch, dass Kindern und Jugendlichen Leid zugefügt" worden sei, sagte er zunächst. Die Bischofskonferenz habe aber "großes
Interesse an mehr Gewissheit über diese Einrichtungen". Dann ließ Stücker-Brüning die Katze aus dem Sack: Eine von ihnen gemachte "Sachstandserhebung" habe ergeben, dass "Gewalt nicht
grundsätzlich in katholischen Heimen an der Tagesordnung war". Diese erste Ausarbeitung sei jedoch nur regional erfolgt und daher nicht wirklich aussagekräftig, sie wurde auch nicht publiziert.
Daher habe man nun an der Universität Bochum ein neues Forschungsprojekt mitfinanziert. Diese Auftragsforschung soll nun also offenbar der weiteren Entlastung dienen.
Große Bereitschaft der Katholiken, auch finanziell für eine Wiedergutmachung der Schäden der ihnen einst anvertrauten Menschen heute aufzukommen, signalisierten seine Ausführungen jedenfalls nicht. Aber immerhin, so schloss Stücker-Brüning: "Wir beteiligen uns an der ergebnisoffenen Diskussion dieser kleinen Wahrheitskommission".
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Was meinen Sie mit "System"? Damit meine ich, dass ich gerade mit Blick auf konfessionelle Heime davon ausgehe, dass der
"strafende Gott" gezielt als Unterdrückungsinstrument eingesetzt wurde, um Kindern Gehorsam, oder besser: Unterwerfung abzuverlangen. Im Namen Gottes wurden Heimkinder geprügelt, malträtiert,
gequält, erniedrigt und entwürdigt, um ihnen Disziplin, Gehorsam, Fleiß, Unterwerfung und natürlich auch den Glauben an Gott aufzuzwingen. Insofern spreche ich von einem System: Das war der Fokus der
Heimerziehung - alles daran zu setzen, um aus Kindern aus der Unterschicht unterwürfige, gottgläubige Menschen zu machen. Einige Vertreter der Kirchen haben sich für die Misshandlung der
Heimkinder entschuldigt. Reicht Ihnen das? Nein. Das reicht überhaupt nicht. Eine Anerkennung ihrer Leiden oder eine Entschuldigung kann den Betroffenen schon deshalb nichts bringen, weil viele
ehemalige Heimkinder traumatisiert sind. Sie leiden bis heute unter Alpträumen, Depressionen, Angstzuständen und Suchterkrankungen. Ich frage mich, wie viele von ihnen ihr Leben durch einen Suizid
beendet haben. Viele sind, zum Teil schon während ihrer Heimzeit, in psychiatrischen Anstalten oder in Gefängnissen gelandet. Von den Betroffenen, die von weitergehenden Freiheitsentziehungsmaßnahmen
verschont blieben, hatten sehr viele nicht die Chance auf eine Schul- oder Berufsausbildung, sie wurden Hilfsarbeiter. Viele sind heute Sozialhilfeempfänger, Langzeitarbeitslose oder Frührentner.
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Viele dieser Orte ohne Barmherzigkeit befanden sich in kirchlicher Obhut. Für geschundene Kinderseelen bedeutete gerade das oftmals eine weitere Verschlimmerung ihres Leids: Ordensleute, kirchliche Mitarbeiter, galten in der Öffentlichkeit als beinahe unantastbar. Niemand hätte einem gequälten Kind geglaubt. Doch die Opfer schwiegen auch aus anderen Gründen: Sie wurden so sehr gedemütigt, dass sie bis ins hohe Alter aus Scham stumm blieben. Die Hilfe, die sie jetzt endlich erfahren, ist nur ein schwacher Trost. Doch - gottlob - ihr Leid wird nicht vergessen.
Und auch wenn Geld die geraubte Kindheit niemals zurückgeben kann, eine Entschädigung ist das Mindeste, was ihnen zusteht. ... Wenn das bestehende Recht nicht ausreichen sollte, angemessene Entschädigungen zu zahlen, stehen deshalb die Träger der Heime in der moralischen
Pflicht, über eigene Modelle der Hilfe nachzudenken. Denn eines darf nicht sein: dass nach Jahrzehnten des Unter-den-Teppich-Kehrens die letzte Chance vertan wird, den immer älter werdenden Opfern späte
Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
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Jeder Einzelfall müsse bei der Entschädigungsfrage betrachtet werden, sagte Emrich. Eine «Pauschallösung» könne es nicht geben. Einen Fonds für die Betroffenen regt Gerhard Ritter, Geschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung Pfalz in Speyer, an. Daran sollten sich neben den Kirchen auch das Land und andere Träger der Jugendhilfe beteiligen. Als diakonischer Träger der stationären Jugendhilfe
trage auch die Heimstiftung Mitverantwortung für Fälle von Misshandlung.
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Ich habe in meiner Jugend 8 Jahre katholisches Waisenhaus hinter mich gebracht. Es war die Hölle. Hat hier jemand schon mal auf ungeschälten
Erbsen gekniet und dabei die Hände bzw. die Arme nach oben. Das ganze ging dann über Stunden. Da dem Waisenhaus ein Altenheim
angeschlossen war hatte es auch eine Leichenhalle. Hatte man etwas ausgefressen konnte man am gleichen Abend in der Leichenhalle übernachten ohne Abendessen natürlich. Es waren Kinder dabei die waren
gerade mal 6 oder 7 Jahre alt. Bettnässern wurde das nasse Bettzeug über den Kopf gestülpt und am Hals mit einer Kordel
zugebunden. Als Krönung wurde man dann in eine Badewanne mit eiskaltem Wasser gesetzt. Schläge gab es mehr als zuessen. Alle diese Sachen wurden durchgeführt durch eine katholische Nonne oder auf ihre
Anweisung hin. Aber nicht nur das oben geschilderte ist mir und anderen Kindern wiederfahren es gab noch mehr Quälereien und Strafen.
Leserbrief in: http://forum.derwesten.de/viewtopic.php?p=681350#681350
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Plötzlich höre ich schnelle Schritte und schon spüre ich die Faustschläge die mit voller Wucht auf meinen Rücken,Nacken und Kopf prasseln.Ich
drehe mich und sehe Herr Frey,seine Landwirtschaft warf nicht genügend ab und er konnte sich sein Geld bei der Diakonie als
Hilfserzieher verdienen aber uns gegenüber hatte er die gleichen Befugnisse wie die "Brüder".Die Lizenz,zu schlagen und zu demütigen! Ich will ihm in die Augen sehen aber er ist wie Irre,jetzt bekomme ich die Schläge von vorne,immer in das Gesicht.Mir knicken bald die Knie weg aber
ich stehe nur und die Schläge spüre ich nicht mehr,ich will ihm nur in die Augen sehen.Genauso schnell wie er die Prügelei begann,so beendet er sie.Er dreht sich um und verläßt die Küche,der andere Junge
sieht mich mit weit aufgerissenen Augen an,wir waren sprachlos,regelrecht geschockt!
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Hausordnung Lutherhof Den Anordnungen der Hausmutter und der Helferinnen ist pünktlich und ohne Widerrede zu gehorchen.
Die Pfleglinge dürfen niemals über ihre früheren Sünden miteinander reden. Besondere Freundschaften einzelner werden nicht geduldet. Kein Pflegling darf Geld, Briefmarken oder Schmucksachen ohne
Erlaubnis der Hausmutter im Besitz haben. Was davon mitgebracht ist, wird beim Eintritt abgenommen und von der Hausmutter verwahrt.
Ohne Erlaubnis angenommene Geschenke werden zu Gunsten des Hauses konfisziert. Die Hausmutter hat das Recht, alle ankommenden Briefe zu erbrechen. Die Vermittlung einer Dienststelle ist allein
Sache des Hauses. Wer mit Ehren aus dem Hause entlassen wird, wird alsdann auskömmlich mit Kleidung ausgestattet.
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Schwarze Pädagogik in der Bundesrepublik
ZEIT ONLINE: Mal abgesehen von den finanziellen Entschädigungen: Was bringen Entschuldigungen und eine öffentliche Bearbeitung den betroffenen
ehemaligen Heimkindern heute noch? Kann es ihnen ihr weiteres Leben leichter machen? Schäfer: Die Betroffenen sind oft massiv traumatisiert, ihnen wurde systematisch eingebläut, dass sie minderwertig
seien und diese Behandlung verdient hätten. Dieser Makel muss durch eine öffentliche Debatte und Entschuldigung von den Betroffenen genommen werden.
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Schläge und Peitschenhiebe waren nicht die einzige Misshandlung, ich
wurde auch ge-treten. Mir kam das besonders brutal vor, weil es nicht aufhörte und sich immer mehr steigerte. Ich lag auf dem Boden und versuchte mich zu schützen, was mir nicht gelang. Die Tritte waren
überall gleichzeitig. Rollte ich mich zusammen, traf es die Nieren, ver-suchte ich mich wegzutreten, wurde mir mit voller Wucht in den Bauch getreten, dass mir die Luft wegblieb.
Noch schlimmer als Schläge, Peitschenhiebe und Tritte war der Spießrutenlauf. Wir standen uns gegenüber und hatten Ruten in der Hand. Durch den Tunnel mussten ein Kind oder mehrere laufen. Manchmal musste das Kind sich ausziehen. Wir mussten heftig draufschlagen. Wer nicht heftig genug schlug, musste selber durch den Tunnel. Es war eine der schlimmsten Strafen. Gedemütigt wurden alle, die, die sich von den Freunden schlagen lassen mussten und die, die zum Schlagen ihrer Freunde gezwungen wurden.
Ich sollte wohl wieder ins Plumpsklo gehalten werden. Es war immer furchtbar, weil ich Angst hatte, da hin-einzufallen. Dieses eine Mal war es jedoch so schlimm, wie es nie wieder werden sollte. Man fesselte mich an den Beinen mit einem Seil und hielt mich wie immer mit dem Kopf zuerst ins Klo. Dann aber wurde ich runtergelassen. Es half kein Strampeln und kein Schreien. Gleich spürte ich, dass es diesmal ganz anders werden würde. Es gab kein halten. Endlich tauchte ich mit dem Kopf ein. Für mich begann ein fürchterlicher Kampf, sollte das das Ende sein? Wie ich wieder hoch kam, weiß ich nicht mehr. Mein Mund war mit Exkrementen verstopft.
Was ist damals wirklich passiert? Meine Erinnerungen sind wirklich. Wirklich ist die Scham, die ich über Jahre erlebt habe und die mich daran gehindert hat über diese Zeit zu sprechen und die
ich auch bei meinen Eltern erlebt habe: es durfte niemand meine Herkunft wissen.
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Es war halbdunkel. Die Vorhänge waren zugezogen. Die Fenster waren auch zu. Er zog mich aus und ich spürte nur seine ekelhafte Flüssigkeit in
meinem Mund. Immer und immer wieder. Dann rutschte er an mir runter. hielt mich fest. Es brannte wie Feuer zwischen den Beinen. Es zeriß etwas. Er ließ nicht los. Ich sah nur Blut und fühlte Schmerzen.
Ich wollte schreien, aber er hielt mir den Hals zu.
Ich erstickte fast. Ich sah nur sein Ding. Er drückte tief in den Hals. Überall seine fiese schleimige Flüssigkeit
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Zur "Strafe" wurde sie in ein Zimmer eingesperrt, in dem Särge standen.
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ZDF aspekte Zwangsarbeit statt Fürsorge ..... Nazi-Methoden
Auch aus anderen Heimen hat er solche Geschichten gehört. "Ich bin das größte Schwein im ganzen Kinderheim!" Mit solchen
Plakaten mussten sich Bettnässer morgens in den Heimfluren präsentieren. Menschen so zu erniedrigen, das sind Methoden, wie man sie auch von den Nationalsozialisten kennt. Methoden, von denen die
damaligen Erzieher noch viel verstehen. Einer von ihnen ist Kurt Friedrich, er ist Arbeitserzieher, vorher war er bei der Waffen-SS. Sein Erziehungsstil sei sadistisch gewesen, erinnert sich sein Sohn.
Zigaretten habe er ihm auf der Hand ausgedrückt. Dass ein SS-Mann im Martinistift als Arbeitserzieher tätig war, will man dort nicht glauben. Man findet keine Akten, niemand kann sich erinnern.
http://aspekte.zdf.de/ZDFde/inhalt/17/0,1872,7528081,00.html
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WAZ: Runder Tisch für Heimkinder - Geschundene Seelen - Leitartikel
von Angelika Wölk Und was besonders schwer wiegt: Viele dieser Orte ohne Barmherzigkeit befanden sich in kirchlicher Obhut. Für
geschundene Kinderseelen bedeutete gerade das oftmals eine weitere Verschlimmerung ihres Leids: Ordensleute, kirchliche Mitarbeiter, galten in der Öffentlichkeit als beinahe unantastbar.Niemand hätte
einem gequälten Kind geglaubt. ... Die Hilfe, die sie jetzt endlich erfahren, ist nur ein schwacher Trost. Doch - gottlob - ihr Leid wird nicht vergessen. Und auch wenn
Geld die geraubte Kindheit niemals zurückgeben kann, eine Entschädigung ist das Mindeste, was ihnen zusteht.
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Die Träger der Heime stünden zumindest in der moralischen Pflicht,
eine angemessene Entschädigung zu zahlen und über eigene Modelle der Wiedergutmachung nachzudenken.
Aufklärung auch über Fälle im Saarland notwendig Saarbrücken, 18.02.2009 – „Angesichts der Verletzung von Menschenrechten
ehemaliger Heimkinder ist der Runde Tisch zur Aufarbeitung dieser Schicksale der einzige konsequente Schritt. Er birgt eine letzte Chance, auf das Geschehene aufmerksam zu machen und das Unrecht anzuerkennen. Anerkennung dessen, was geschehen ist, ist für die Opfer ein wichtiger Prozess in der Aufarbeitung des Erlebten, ein Signal der Politik, dass es zu einer solchen Verletzung der Menschenrechte niemals hätte kommen dürfen. Die saarländische Landesregierung muss jetzt schonungslos aufklären, welche Fälle es bei uns im Saarland gegeben hat", so die familienpolitische Sprecherin der FDP Saar, Martina Engel-Otto.
"Es ist nicht mehr als richtig, dass die Verantwortlichen sich bekennen, dass auch über finanzielle Entschädigung nachgedacht wird“, so Engel-Otto. Sie fordert von allen Verantwortlichen einen
sensiblen Umgang mit den Betroffenen und schnelle unbürokratische Abhilfe, damit es durch eine Aufarbeitung des Erlebten nicht zu neuen Verletzungen kommt. Die Träger der Heime stünden zumindest in der
moralischen Pflicht, eine angemessene Entschädigung zu zahlen und über eigene Modelle der Wiedergutmachung nachzudenken. Engel-Otto weiter: „Ein Kinderleben in Angst, das Leisten von Zwangsarbeit,
Gewalterfahrung und vieles mehr machen eine Wiedergutmachung erforderlich. Menschenrechte dürfen nicht nur im Gesetz stehen, sie müssen auch gelebt werden. Dies ist eine Chance zu beweisen, wie ernst es
unserer Gesellschaft damit ist.“
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Runder Tisch in Berlin, 17. Februar 2009 Audio-Mitschnitt hier anhören.... http://www.schlaege.com/html/runder_tisch_audio.html
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Enthüllungen über jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch durch
geistliche Würdenträger haben das katholisch geprägte Irland in den vergangenen Jahren erschüttert. Das Ergebnis einer vom früheren Premierminister Bertie Ahern 1999 eingerichteten Untersuchungskommission steht noch aus; die Fälle reichen bis in die 30er Jahre zurück. Die katholische Kirche in Irland hat bislang an etwa 10.800 Missbrauchsopfer rund 825 Millionen Euro Schadenersatz gezahlt.
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Gemeinsame Entschließung des Landtages?
Die Plenardebatte des Schleswig-Holsteinischen Landtags
im Juli dieses Jahres hat deutlich gemacht, dass der Weg zu einer gemeinsamen Entschließung aller Fraktionen noch weit ist. Bislang gibt es keine Einigung über die Notwendigkeit von Entschädigungsleistungen.
Es gibt auch keine einheitliche Zustimmung für eine grundsätzliche Entschuldigung bei den ehemaligen Opfern - und das ist aus meiner Sicht erschreckend. Im Gegenteil: der FDP-Fraktionsvorsitzende
Kubicki sprach sich entschieden dagegen aus. Seine Argumentation: "Wer um Vergebung bittet, hat Schuld auf sich geladen, und das weise ich für dieses Haus zurück. Ich betone: Wir bedauern zutiefst
die Vorgänge in der Landesfürsorgeeinrichtung Glückstadt. Aber eine Schuld an den damaligen Vorgängen trifft uns nicht."
Im Herbst wird der Landtag weiter beraten. Dann soll ein Bericht
der Landesregierung, den der Landtag jetzt angefordert hat, vorliegen. Ich hoffe, dass sich dann noch etwas bewegt. Ich würde es als eine weitere Demütigung für die Betroffenen und eine Schande für den
Landtag empfinden, wenn wir es nicht schaffen, die Opfer gemeinsam um Vergebung für das damals begangene Unrecht zu bitten. Nicht als Personen, nicht als unmittelbare TäterInnen, sondern als
RepräsentantInnen des Landes Schleswig-Holstein. Denn das Land war und ist, als ehemaliger Träger des Landesfürsorgeheimes Glücksstadt, verantwortlich für das Unrecht, das im Auftrag des Landes geschehen
ist.
Die aktuelle Debatte sollte uns mahnen, dass das Wegsperren und die Demütigung junger Menschen nicht (wieder) Teil unserer Pädagogik werden darf. "Boot-Camps" amerikanischer Prägung
sind definitiv keine Perspektive für unser Land.
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London: Grausame Nonne quälte Heimkinder ..... Leidensgefährtin Anne Stewart (42) berichtet von grausamen Bestrafungen: Die Schwester habe sie mit dem offen aufgebahrten Leichnam einer
gestorbenen Nonne in einer Kapelle eingeschlossen. Andere Kinder wurden von ihr geschlagen oder mit schmutziger Wäsche beworfen - die Liste der Grausamkeiten wurde mit jedem Prozesstag länger. Die
brutale Nonne zeigte keine Reue, bestreitet alle Vorwürfe. Das Gericht verurteilte sie dennoch - das Strafmaß steht noch nicht fest.
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„Du Drecksau!“ Diese Worte klingen ihr oft in den Ohren. Auch jetzt noch – fast vierzig Jahre später. „Das hat die Nonne mir immer ins Ohr
gezischt, wenn ich aus dem Beichtstuhl kam. Danach ließ sie mich zig Rosenkränze beten – als Strafe.“ Dreimal die Woche mußte Cornelia H.* (43) als kleines Mädchen zur Beichte.Das Marienheim in
Würzburg. Mit vier Jahren kam Cornelia hierher. „Zwei Jahre später fing es an: Der Priester hob mich während der Beichte auf seinen Schoß, ...
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Dipl.-Pädagoge und Dipl.-Theologe Dierk Schäfer
Verfahrensvorschläge zum Umgang mit den derzeit diskutierten
Vorkommnissen in Kinderheimen in der Nachkriegszeit in Deutschland Der Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages hat aufgrund
einer Vielzahl von Vorkommnissen der Kindesmißhandlung und des Kindesmißbrauchs in den deutschen Kinderheimen der Nachkriegszeit die Einrichtung eines Runden Tisches empfohlen, der diesen Vorkommissen
auf den Grund gehen und überlegen soll, wie mit den Forderungen der betroffenen Personen zu verfahren werden ist. Da die Bundesrepublik Deutschland Rechtsnachfolger sowohl des Dritten Reichs, wie auch
der DDR ist, liegen auch die dort zu verortenden Vorkommnisse in ihrer rechtlichen Verantwortung, auch wenn es zur Zeit um die Probleme aus der bundesrepublikanischen Vergangenheit geht. Das
Aufgabenspektrum ist umfassend und kann wie folgt und ohne Anspruch auf Vollständigkeit dargestellt werden.
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Kontrovers 4. 3. 2009 BR
Missbraucht und misshandelt: Ehemalige Heimkinder klagen an Die Zeit heilt Wunden, heißt es. Doch so einfach ist es nicht. Zumal,
wenn man aus Scham nicht über erlittene Grausamkeiten reden kann. Deshalb kommt ein trauriges Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte jetzt erst ans Licht. Zehntausende von Heimkindern sind in Deutschland
bis in die 70er Jahre weggesperrt und verprügelt worden. Jetzt endlich hat das Schweigen ein Ende.
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Mitglieder des Runden Tisches
Zusammengestellt von Martin Mitchell, Australien, wahrscheinlich noch nicht ganz komplett, weil 23 Personen dort sitzen sollen.
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Gewalt in den 70er Jahren - weit nach dem Krieg
Es gab Arrestzimmer mit Fenster und ohne Fenster. Der Verbleib in einem Arrestzimmer konnte bis zu zwei Wochen sein, je nach ’Schwere' des
Vergehens. Bestrafungen konnten auch Schläge oder Sonstiges aus nichtigen Anlässen sein. Ich wurde von der stellvertretenden Heimleiterin brutal ins Gesicht geschlagen, weil mir der BH-Träger unter dem
T-Shirt herausrutschte. Das war unanständiges Verhalten.
Einmal pflückte ich mir im Park ein paar Äpfel vom Baum. Eine Erzieherin sah das, und ich wurde sofort zu einem Verhör einbestellt, auf das
Übelste beschimpft, als Diebin bezeichnet, musste für jeden Apfel eine DM bezahlen, bekam 14 Tage keinen Nachtisch und drei Tage Arrest.
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Ex-Heimkind Oerni auf Spurensuche So kam ich dann, als uneheliches Kind in einem Heim. Meine Mutter hatte ein erstes Kind 1948 geboren. Mir erzählte sie immer, dass dieses Kind aus einer
Vergewaltigung stammt. Sie hat, Barbara, meine Halbschwester mehr schlecht als recht versorgt. Über die Vermittlung des Jugendamtes ging meine Mutter in das damalige Frauenheim Wengern, sie war damals 26 Jahre alt
und brachte mich wie sie mir berichtete in einer Zelle zur Welt. So wurde ich also im Juli 1951 in ein Frauenheim geboren und glaubte auch bis zu meinem 57. Lebensjahr, dass ich dort so etwa 5 oder 6 Jahre
verlebt habe.
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Rummelsberg will Sünden der Fürsorgeerziehung aufarbeiten Die Rummelsberger
Diakonie hat ehemaligen Heimkindern, die sich als Opfer der Erziehungsmethoden der 50er und 60er Jahre sehen, Gespräche angeboten. Damals sei Unrecht geschehen, erklärte der Vorstandsvorsitzende der
Rummelsberger Anstalten, Wolfgang Bub, am Donnerstag.
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„Ich habe Jahrzehnte gebraucht, bis ich das alles verarbeitet habe“
, sagt der Bär von einem Mann. Hat niemandem erzählt, dass er mit vier Jahren im Sack vom Nikolaus landete, statt Süßigkeiten
geschenkt zu bekommen; dass er und seine Schwester auseinandergerissen wurden, nur weil Schwester Ilse in den 60er Jahren meinte, die Luft in Nordwalde sei zu schlecht und er brauche eine starke
Männerhand. Die hat er in Werl bekommen - und wurde gleich von einem Erzieher in Werl missbraucht. Das war für ihn neu - und die Hölle: 56 Jungs auf vier Erzieher, Antreten wie auf dem Kasernenhof,
Kinderarbeit. Die Zeit danach beschreibt Münter so: „Ich trudelte durchs Leben.“
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