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Runder Tisch zur Aufarbeitung der Gräueltaten und Verbrechen an
Heimkindern und Jugendlichen zwischen 1945 und 1980
Sehr geehrte Frau Ministerin, im Januar dieses Jahres sollte nach
Maßgabe des Petitionsausschusses vom 26.11.2008 und des Bundestages des 04.12.2008 und nach zahlreichen undementierten Mitteilungen in Rundfunk, Fernsehen und in der Tagespresse der Runde Tisch
erstmalig tagen. Nun wird es bis Ende Januar wohl zu keiner ersten Zusammenkunft kommen, weil offensichtlich der Runde Tisch noch nicht organisiert ist. Die bisherigen Institutionen scheinen wohl alle
nicht mehr in Frage zu kommen. Bitte teilen Sie uns mit, wer für die Einrichtung zuständig ist, damit wir unsererseits noch Vorschläge für die Besetzung des Runden Tisches unterbreiten können.
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Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin! ... Frau Von der Leyen versucht, berechtigte Entschädigungsforderungen von Heimkindern, die oft aufs
Übelste zugerichtet, oft Wochen in Dunkel- und Isolationshaft verbrachten, die oft rund um die Uhr psychischem Terror ausgesetzt waren, denen man Bildung oder Ausbildung versagte, die man zur
Zwangsarbeit ins Moor geprügelt hat, zu verhindern. Viele dieser ehemaligen Kinder und Jugendlichen, darunter auch körperbehinderte und/oder geistigbehinderte, sind heute Wracks. Ihr Leben wäre
völlig anders verlaufen, wären sie nicht der Willkür von Kirche, Staat und Fürsorge und den Mißhandlungen ausgesetzt gewesen. ...
Darum, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, appellieren wir an Sie: Verhindern Sie mit Ihrem Veto, dass den Opfern erneut Gewalt, Erniedrigung und Verhöhnung angetan wird. Rufen Sie Frau Von der Leyen
zurück und geben Sie ihr den klaren Auftrag, der nur darin bestehen kann, die Opfer anzuerkennen und ihnen medizinisch, therapeutisch und auch finanziell zu helfen, damit sie wenigstens ihren
Lebensabend in etwas mehr Würde erleben können.
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08. 04. 2009
Frau Dr. Antje Vollmer Deutscher Bundestag 11011 Berlin antje.vollmer@bundestag.de Fax: 030 - 227 – 76336
Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe - AGJ Child and Youth Welfare Association Mühlendamm 3 • 10178 Berlin • Germany agj@agj.de Fax 030 400 40-232
Runder Tisch in
Sachen Aufarbeitung der Grausamkeiten und Verbrechen an Heimkindern in der Nachkriegszeit
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Vor wenigen Tagen habe ich Sie auf die
Historiker Dr. Ulrike Winkler und Professor Hans-Walter Schmuhl aufmerksam gemacht. Diese Historiker haben am 26.03. dieses Jahres einen Zwischenbericht über ihre Forschungsarbeit
„Gewalt in der Behindertenhilfe. Das Johanna-Helenen-Heim in den 1950er/60er Jahren“
in der Ev. Stiftung Volmarstein (Wetter bei Hagen) vorgetragen. Wie Sie wissen, haben wir Sie in etlichen Briefen auf
dieses Kapitel Heimgeschichte aufmerksam gemacht.
Auch die Freie Arbeitsgruppe JHH hat ihrerseits die Gräueltaten und Verbrechen an behinderten Kleinkindern und Kindern dokumentiert. Bereits im November
2008 hat sie diesen Bericht in ihre Homepage www.gewalt-im-jhh.de eingestellt. Der direkte Link ist: http://www.gewalt-im-jhh.de/Zusammenfassung_der_Aufarbeitu/Aufarbeitung_der_Grausamkeit en_171108.pdf
Für die Arbeitsgruppe ergeben sich hierbei folgende Konsequenzen: -Die behinderten Opfer fühlen sich durch den „Verein ehemaliger Heimkinder“ nicht vertreten. -Wir unterstützen es überhaupt nicht,
dass der VeH derzeitig bereits mit juristischen Schritten droht. -Nach unserer Meinung ist der VeH nicht in der Lage, die Interessen der Heimopfer außerhalb seines Vereins zu vertreten.
Darum fordern wir
Sie noch einmal auf, Herrn Dierk Schäfer an den Runden Tisch einzuberufen. Er hat seine Qualifikation mehrfach bewiesen. Sein Vortrag am 02. April 2009 vor dem Runden Tisch verdeutlicht, dass Herr Schäfer der
richtige Mann ist, wenn es um die Vertretung der Interessen der Heimopfer insgesamt geht. Er genießt das Vertrauen der im Forum des „Bundesverbandes Diakonie“ Schreibenden und insbesondere das Vertrauen der
behinderten Opfer, die wir vertreten.
Da wir, um andere Opfer zu ermutigen, sich selbst mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen, alle Schriftstücke ins Internet stellen, werden wir auch diesen Brief und
die eingehenden oder fehlenden Reaktionen auf unserer Homepage dokumentieren.
Mit freundlichen Grüßen (Helmut Jacob)
Sprecher
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Diplompsychologe/Diplomtheologe Dierk Schäfer an den Runden Tisch,
20. 03. 2009 (Auszug):
Diese Heimkinder befürchten, daß das Kräfteverhältnis am Runden Tisch von vornherein eine
angemessene Lösung der anstehenden Aufgaben beeinträchtigen oder gar verhindern könnte. Während die Seite der Heimträger am Runden Tisch juristisch gut vertreten sei, sei es den
Heimkindern verwehrt, Juristen zu beteiligen, die ihr Vertrauen genießen. Inwieweit diese Darstellung den Tatsachen entspricht, kann ich nicht beurteilen. Sollte es zutreffen, daß die
Heimkinder am Runden Tisch dem juristischen Potential der Heimträger und der staatlichen Stellen nichts als ihre traumatisierte Biographie entgegenzusetzen haben sollten, halte ich das
für bedenklich. Der Runde Tisch, wenn er ergebnisoffen konzipiert ist, muß berücksichtigen, daß ein Ergebnis die Schaffung von Entschädigungsfonds sein könnte. In einem solchen Fall
sitzen auch die Organisationen am Tisch, die solche Fonds maßgeblich mitzufinanzieren haben würden. Damit sind sie Interessen-Vertreter. Allein dieser Aspekt gebietet, für
Waffengleichheit zu sorgen. Für die Heimkinderseite gehört dazu ein Platz für einen exzellenten Juristen. Da die Heimkinder kein Geld haben, müßte ein Jurist ihres Vertrauens
vom Runden Tisch finanziert werden. Ein weiterer Platz gebührt einem mit der Trauma- Thematik vertrauten forensischen Psychologen. Wenn dies nicht gewährleistet werden kann,
ist, fürchte ich, der Runde Tisch schon in statu nascendi fast gescheitert.
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Auszug aus dem Vortrag von Dierk Schäfer vor dem Runden Tisch am 2.
04. 2009 4. Was kann, was sollte man tun?
Es wird nicht ausreichen, wenn der Runde Tisch erklärt, er müsse erst einmal zwei Jahre in Ruhe arbeiten können. Das muß er sicher auch tun. Aber nötig ist zunächst einmal, zerstörtes
Vertrauen wieder herzustellen. - Er sollte ankündigen, wie man, bei entsprechender Befundlage, mit dem Thema Entschädigungen
umgehen will. Ich habe dazu drei Fonds vorgeschlagen ( Verfahrensvorschläge). Den ersten könnte man sehr zügig ankündigen und einrichten: den Äquivalenzfonds
für Rentenzeitausfälle. Auch über den Therapiefonds sollte man sich schnell einigen können. - Danach kann man die Frage des Entschädigungsfonds angehen und wird auch etwas mehr
Zeit haben, dies mit gebotener Gründlichkeit zu tun, weil durch die beiden anderen Fonds Vertrauen hergestellt sein dürfte.
- Zudem bedarf es einer kompetenten Besetzung der Meldestelle mit Menschen die zuhören können und nicht nur bürokratisch nach Daten fragen.
- Nicht fehlen darf das Angebot auf Kostenübernahme für eine eigene kompetente rechtliche Hintergrundberatung der ehemaligen Heimkinder, der sie vertrauen können.
- Transparenz für die Vorgehensweise des Runden Tisches, mit Rückkoppelungsmöglichkeiten für die ehemaligen Heimkinder.
- Die Sitzungen des Runden Tisches müssen mit einem gemeinsamen Protokoll schließen, das öffentlich zugänglich ist, unter Wahrung des Datenschutzes für die Personen.
- Die ehemaligen Heimkinder sollten kritisch ihre neuen „Verbindungen“ überdenken. Ich halte diese eher für schädlich, ohne voraussagen zu können, daß bei Verzicht auf diese
Verbindungen die Chancen für eine Entschädigung steigen. -- „Opferanwälte“ haben in Deutschland eher keine gute Reputation.
-- Die Drohung im Hintergrund, Sammelklagen über die USA anzustreben, halte ich für wenig aussichtsreich. Die USA sind auch in solchen „cross-border-Angelegenheiten“
zurückhaltender geworden. Allerdings gibt es ehemalige Heimkinder mit usamerikanischer Staatsbürgerschaft. -- Die Stiftung scheint mir die ehemaligen Heimkinder zu instrumentalisieren. Ob die
Heimkinder auf diesem Wege eine politisch relevante Öffentlich eher erreichen als durch eine (vielleicht neu auszuhandelnde) Interessenvertretung am Runden Tisch erscheint mir fraglich.
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Die nächsten Sitzungen Runder Tisch Berlin finden statt: 3. Sitzung am 15.06.09 4. Sitzung am 08.09.09 5. Sitzung am 05.11.09 Info im Diakonieforum
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Dierk Schäfer zur Frage, warum die Behindertenhilfe vom Runden
Tisch nicht behandelt wird:
Und nun ganz neu die Frage der in Heimen untergebrachten behinderten Kinder. Ganz neu natürlich nicht. Schon lange beschäftigt ein Arbeitskreis
ehemaliger Heimkinder sich und die für die Heimkinderfrage „zuständigen“ amtlichen Ansprechpartner mit den „Gewalttaten und Verbrechen im Johanna-Helenen-Heim, der damaligen Orthopädischen
Heil-, Lehr- und Pflegeanstalten Volmarstein (heute: Evangelische Stiftung Volmarstein) in den 50er und 60er Jahren“. Es gibt auch eine wissenschaftliche Untersuchung der Historiker Dr. Ulrike Winkler
und Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl. Beide sprechen davon, daß sie einen Blick in das „Herz der Finsternis“ getan haben. Es lohnt sich, bei Joseph Conrad im gleichnamigen Buch nachzulesen, wie er
„das Grauen“ beschreibt, das sind die letzten Worte seines Romans. Seit langem informieren die ehemaligen Heimkinder vom Johanna-Helenen-Heim über ihre Schicksale auch Frau Vollmer. Am 21. April
schließlich bekommen sie vom Büro des Runden Tisches als Antwort, der Runde Tisch sei gar nicht zuständig, er habe seinen Auftrag nämlich nur für Heimunterbringungen als Jugendhilfe-Maßnahme. Eine
rein formal-juristische Antwort nach so langer Zeit.
Es gibt zwei Erklärungsmöglichkeiten. Die eine heißt Hinhaltetaktik und Aushungern. Die andere, banale, heißt: Der Runde Tisch kam
mit einem Geburtsschaden zur Welt (s. http://dierkschaefer.files.wordpress.com/2009/04/runder-tisch-bericht-ds.pdf, Seite 2 f). Er ist immer noch nicht richtig in die Puschen gekommen. Darum wurde auf
die Mails der Freien Arbeitsgruppe JHH nicht eher reagiert. Es gibt ja beim Runden Tisch anscheinend auch immer noch keinen Ansprechpartner, der hinreichend kompetent wäre, die Erfahrungen der
ehemaligen Heimkinder verständnisvoll entgegenzunehmen, sowie es auch weiterhin an der nötigen Transparenz der Arbeitsweise des Runden Tisch mangelt. Dieser „verspäteten Institution“ scheint jedes
Fingerspitzengefühl abzugehen für den Umgang mit traumatisierten Menschen, die hoch-vulnerabel sind. Man scheint „business as usual“ zu machen, in gut bürokratischer Manier eins nach dem anderen
und unter Beachtung der Zuständigkeiten. Wäre ich ehemaliges Heimkind und in Unkenntnis amtlichen (Ver-)Waltens, würde ich dahinter auch einen böswilligen Masterplan vermuten. Da ich jedoch
biographisch nicht vorbelastet bin, neige ich dazu, Unverständnis und nicht etwa Eigeninteresse hinter diesen Dingen zu vermuten.
Der Runde Tisch kann mithelfen, diese doch etwas exkulpierende Sichtweise zu unterstützen: 1. Mehr Transparenz!
2. Verbindliche Zielsetzungen für plausibel nachgewiesene Mißstände in den Heimen! 3. Ausdehnung der Untersuchungen des Runden Tisches auf alle „totalen
Institutionen“, in denen Kinder im fraglichen Zeitraum untergebracht waren! Es gibt keinen sachlichen Grund, Heime für behinderte Kinder vom Verfahren völlig auszunehmen, auch wenn der rechtliche
Hintergrund für Behindertenheime ein anderer war als für die Heime im Bereich Jugendhilfe. Wenn der Runde Tisch sich nicht den begründeten Einwänden gegen sein Prozedere stellt, nährt er die
Verschwörungstheorien. Wenn der Runde Tisch sich nicht den begründeten Einwänden gegen sein Prozedere stellt, muß man den Petitionsausschuß über diesen Mißstand informieren!
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RUNDER TISCH HEIMERZIEHUNG - Die Protokolle der Sitzungen des Runden Tisches
Heimerziehung sind nicht öffentlich einsehbar.
Gesendet: Mittwoch, 6. Mai 2009 08:52
Sehr geehrte [ ..................... ]
zu Ihrer Anfrage teile ich Ihnen mit: Die Protokolle der Sitzungen des Runden Tisches Heimerziehung sind nicht öffentlich einsehbar.
Mit freundlichen Grüßen! ....
Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe - AGJ
- Child and Youth Welfare Organisation - Mühlendamm 3, 10178 Berlin - Deutschland / Germany Tel.: 0049 (0) 30 ... Fax: 0049 (0) 30 - 400 40 232
Internet: www.agj.de
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Prof. Dr. Manfred Kappeler Vortrag in der 1. Arbeitssitzung des Runden Tisches zur Aufarbeitung der Heimerziehung der vierziger bis siebziger Jahre am 2./3. April 2009
Thema: Zur zeitgeschichtlichen Einordnung der Heimerziehung Auszug:
Der Autor der Sachstandserhebung (ein Historiker) und die Deutsche Bischofskonferenz benutzen in quasi wissenschaftlicher Sprache die gleiche
Argumentation wie die Leserbrief-SchreiberInnen aus dem Württembergischen Evangelischen Gemeindeblatt. Diese Argumentation, die ich als rechts- und
geschichtspositivistisch bezeichnen möchte, kann nur entwickelt und durchgehalten werden, weil die Stimmen der Ehemaligen, ihre veröffentlichten und auf anderen
Wegen mitgeteilten Erfahrungsberichte, ihre Berichte im Rahmen der Anhörung im Petitionsausschuss ausgeblendet werden. An keiner einzigen Stelle der
Sachstandserhebung werden die berichteten und dokumentierten Erfahrungen der Ehemaligen ernst genommen. Sie gehören für diesen, die Heimerziehung der
vierziger bis siebziger Jahre erforschenden Historiker nicht zu den empirischen Grundlagen seiner Forschung. Im Gegenteil: Dort, wo an den Aussagen Ehemaliger
nicht vorbeizukommen ist, werden diese durchgängig als unglaubwürdig infrage gestellt und in bestimmten Wendungen sogar diskriminiert. Dagegen werden die
Stimmen solcher Ehemaligen, die über ihre Erfahrungen in der Heimerziehung positiv berichten, als glaubwürdig hervorgehoben.
In einer Sprachanalyse dieser bislang von katholischer Seite umfangreichsten Stellungnahme zur Heimerziehung der vierziger bis siebziger Jahre bin ich zu dem
Ergebnis gekommen, dass der Autor der Sachstandserhebung Punkt für Punkt das „Sprachregelungspapier“ des Sekretariats der Bischofskonferenz vom September
2006 entlang der dort vorgegebenen Antworten abarbeitet. Ein klassischer Fall von Auftragsforschung. Darüber hinaus wird bei der Lektüre dieses Textes deutlich, dass
der Autor sich weder mit der Theorie noch mit der Praxis der Heimerziehung des von ihm untersuchten Zeitraums auseinander gesetzt hat.
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Ich zitiere aus dem Bericht einer Ordensschwester: „Ich habe als junge Nonne Heime gesehen, in denen kleine Kinder untergebracht
waren, ausgestoßen und allein gelassen. Ich war damals erschüttert, und ich schwor bei Gott, dass ich diesen Kindern helfen wollte. Sie sollten sich im Heim wohl fühlen,
das Heim sollte für sie ein Zuhause sein. Ich wollte ihnen helfen, im Namen Gottes, im Namen der christlichen Nächstenliebe. Bei meinen Besuchen in katholischen
Heimen habe ich Nonnen und weltliche Erzieher erlebt (…). Ich sprach damals mit ihnen, bevor ich selbst im Heim arbeitete. Sie redeten alle von Nächstenliebe, aber
ich hatte den Eindruck, dass sie davon nur redeten und gerade das Gegenteil von dem praktizierten: Sie schlugen aus nichtigen Anlässen auf kleine Kinder ein oder
verhängten Strafen. Sie waren einfach sehr autoritär, und was mir besonders auffiel: Sie waren alle fast nicht in der Lage, Kinder wirklich zu lieben!
Als ich dann selbst im Heim arbeitete, wollte ich nicht dieselben Fehler machen. (…) Doch schon bald hatte ich meinen Vorsatz aufgegeben. Ich verhielt mich den Kindern
gegenüber ebenso wie die anderen Nonnen. Auch ich fing an, Kinder zu schlagen, zu bestrafen, sie mit Sanktionen zu belegen. Und ich wusste – wie alle Nonnen und
Erzieher auch – dass die Kinder sich nicht wehren konnten. Sie waren uns, unseren Launen, unserer Macht hilflos ausgeliefert! Wir haben alle bei den Kindern eine
große Angst verbreitet. Die Angst beherrschte ihre Seele und ihren kleinen Körper und ihr junges Leben. Ich hatte geglaubt, diese Mittel einsetzen zu dürfen, weil ich
mit der ganzen Situation nicht mehr fertig wurde. Wir konnten nicht anders; wir hatten einfach keine anderen Möglichkeiten, ihnen zu
helfen, wir hatten ja auch keine pädagogische Ausbildung. Wir dachten: Wenn wir die Kinder einer strengen religiösen Erziehung unterwerfen, so wäre das tatsächlich die
beste Hilfe, die man ihnen zuteil werden lassen kann. Doch ich muss sagen: Ich war wie alle anderen Nonnen und Erzieher einem großen Irrglauben, ja einem Wahnsinn
verfallen. Wir alle glaubten, dass das die beste Erziehung ist. Wir dachten uns nichts dabei, die Kinder streng anzufassen, auch mal zuzuschlagen, sie zu irgendetwas zu
zwingen. Wir haben den Kindern immer wieder gesagt, dass wir sie im Namen von Jesus Christus erziehen und ihnen helfen wollen. Doch in Wirklichkeit haben wir –
auch wenn diese Erkenntnis schmerzlich ist! – gegen diese christlichen Grundsätze verstoßen. Wir sind nicht auf die Kinder zugegangen wie Menschen, sondern wir
haben sie innerlich irgendwie abgelehnt (…).
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Email des VeH vom12. 05. 2009 Guten Morgen Herr Jacob, als Vorsitzende des Vereins ehemaliger Heimkinder wende ich mich heute mit einer Bitte an Sie. Da ich seit dem letzten
Jahr Oktober erst in diese Funktion gewählt wurde habe ich mich erst jetzt mit dem Thema in aller Breite auseinander gesetzt. Dabei bin ich auch auf Ihre Seite gestoßen und sehe es genau wie Sie, das
sehr wohl auch die Einrichtungen der Menschen mit Behinderung mit in den Fokus der Aufarbeitung mit zum Thema am Runden Tisch in Berlin mit einbezogen wird und es kein Grund gibt irgend eine Einrichtung
der Jugendhilfe der damaligen Zeit von 45- 70(auch hier muss eine andere Zeitangabe staatfindet, nämlich bis 1980) auszuschließen.
Antwort des Gruppensprechers (Auszug) Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie
Ihre Ansicht - dass auch die Aufarbeitung der Verbrechen in den Behindertenheimen an den Runden Tisch gehört - sowohl dem Runden Tisch energisch vortragen als auch der Presse mitteilen würden. Ebenso
wären wir für eine entsprechende Veröffentlichung dieses Skandals auf Ihrer Homepage dankbar. Die HP des VEH wird ja auch von oben gelesen. ...
Zwei wichtige Bitten möchte ich Ihnen im Namen aller Opfer vortragen: 1. Verlangen Sie von der Vorsitzenden des Runden Tisches mehr Öffentlichkeit und Transparenz 2. Bestehen Sie auf die
Einrichtung und Bekanntgabe einer Homepage, wo die jeweiligen Sitzungsverläufe, Sitzungsergebnisse und nächsten Tagesordnungspunkte aufgelistet sind. Vertraulichkeiten dürfen natürlich nicht
veröffentlich werden. Aber: Der Runde Tisch und der VEH müssen dem Eindruck entgegenwirken, hier tagt ein geheimer Kreis über die Köpfe der Betroffenen hinweg!
Ergebnisprotokoll der 2. Sitzung des Runden Tisches Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren am 02./ 03. April 2009
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Freie Arbeitsgruppe JHH 2006 - Pressemitteilung vom 12. Mai 2009
Behinderte Heimopfer vom "Runden Tisch Heimkinder" ausgesperrt "Öffnete man in den 1950er und 1960er Jahren die Tür
zum Johanna-Helenen-Heim, so sah man in einen Abgrund der Willkür, der Zerstörung, der Gewalt, der Angst und der Einsamkeit. Man blickte in das "Herz der Finsternis". Mit diesem Satz
beendeten die Historiker Dr. Ulrike Winkler und Prof. Hans Walter Schmuhl ihren Zwischenbericht über die Situation der Heimkinder vor 40 bis 60 Jahren in den damaligen Orthopädischen Anstalten
Volmarstein. Zuvor schilderten sie Gewalttaten, die auch zur damaligen Zeit teilweise justiziabel waren. ... Die Freie Arbeitsgruppe JHH 2006 hat ein halbes Jahr zuvor ähnliche Greueltaten und
Verbrechen ermittelt und auf ihrer Homepage www.gewalt-im-jhh.de dokumentiert. "Diese Schreckenszeit soll vor dem "Runden Tisch Heimkinder" in Berlin keine Rolle spielen", so
Gruppensprecher Jacob entsetzt, "man sperrt die hilflosesten der Gesellschaft, behinderte Kleinkinder und Schulkinder, die im Alter ihr Recht einfordern, vom Runden Tisch aus:" Anlass für
diese Unverständnis ist ein Brief des Runden Tisches. "Mit der Problematik der Behindertenhilfe sprechen Sie ein wichtiges und sensibles Thema an. Der Deutsche Bundestag hat den Runden Tisch
"Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren" mit der Aufarbeitung der Jugendhilfepraxis ... beauftragt. Daher wird sich der Runde Tisch ausschließlich mit der damaligen Heimerziehung befassen
können."
28.04.2009 Präsident des Bundestages Herrn
Dr. Norbert Lammert ...
Ist Ihnen, sehr geehrter Herr Präsident bekannt, dass die Verbrechen an den Hilfslosesten der
Gesellschaft, nämlich am körperlich und/oder geistig behinderten Kleinkindern und Kindern am Runden Tisch nicht aufgearbeitet werden sollen? Im Falle eines Kinderheims in Wetter Volmarstein hat die
Freie Arbeitsgruppe JHH 2006 folgende Gräueltaten und Verbrechen zwischen 1947 und 1969 auf ihrer Homepage dokumentiert. Auszug:
"Zu den einzelnen Misshandlungen und Straftaten z. B.:
- Hiebe mit dem Krückstock auf den Kopf, gegen den Rücken, in die Kniekehle - Schläge mit den Fäusten auf den Kopf, ins Gesicht, auf die Ohren
- kindlichen Körper gegen Heizungsrohre schleudern - Aufschlagen des Kopfes auf die Pultplatte bzw. Einquetschen zwischen die Flügel der klappbaren Schultafel
- Traktieren der "Eckensteher" mit dem Stock - wenn sie gefallen sind - solange, bis sie wieder aufstanden - Zwangsfütterung (selbst des Erbrochenen)
Weitere Gewalttätigkeiten bestanden in der Ausübung psychischer Gewalt z. B.: - Kleinkinder mit dem "Bullemann" oder der Leichenhalle drohen - Kleinkinder und andere Kinder
in permanente Angstzustände versetzen durch Drohungen, unangekündigte Schläge, Schlafentzug, unkontrollierte Gefühlsausbrüche - Isolationsfolter, stundenlanges, tagelanges, wochenlanges
Einsperren in Badezimmer, dunklem Abstellraum oder Wäschekammer - oder im Urlaub in einem leeren Zimmer - Aufforderung an einzelne Kinder, andere Kinder zu schlagen.
Sexueller Missbrauch z. B.: - Zur-Schau-Stellung der sekundären Geschlechtsmerkmale - Stimulierung und Erregung von Jugendlichen unter Einsatz des Waschlappens und Seife, wobei die
direkte Berührung mit den Händen nicht ausgenommen war - Fortführung dieser Stimulierungen bis zum Erguß
- Aufforderung an junge Diakonische Helferinnen, die Erregung bei Jungen zu beobachteten - Anschließende Bestrafung dieser Jungen, weil sie angeblich "Schweine" seien.
- Untersuchung der Brüste und des Intimbereiches auf Weiterentwicklung, wobei vordergründig Büstenhalter angepasst werden sollten
Weitere Brutalitäten z. B.: ... Es sprengt den
Rahmen unseres Verständnisses und würde Ihre Glaubwürdigkeit beschädigen, wenn Sie von dieser Aussperrung wüssten und nicht interveniert hätten. Bitte bereiten Sie diesem Skandal ein Ende.
17.04.2009 Präsidentin des Landtags NRW Frau Regina van Dinther...
Anregung zur Einrichtung eines Runden Tisches Heimkinder Sehr geehrte Frau Präsidentin! Am 26. März 2009 haben die Historiker Dr. Ulrike Winkler und Professor Hans-Walter Schmuhl einen Zwischenbericht
über ihre Forschungsarbeit "Gewalt in der Behindertenhilfe. Das Johanna-Helenen-Heim in den 1950er/60er Jahren" in der Ev. Stiftung Volmarstein vorgetragen. Da Sie zum Kuratorium dieser
Einrichtung gehören, sind Sie darüber sicher bereits informiert.
Auch die Bundesländer gehen dazu über, ihrerseits Runde Tische einzurichten. Das Land Niedersachsen spielt in diesem Sinne wohl
eine Vorreiterrolle. ... Sehr geehrte Frau Präsidentin, wir möchten Sie dazu gewinnen, diesen Runden Tisch zu initiieren. Gleichzeitig möchten wir Sie bitten, durch Ihre Person in Form einer Geste
(ähnlich wie es Bundestagspräsident Norbert Lammert getan hat, indem er demonstrativ an der letzten Sitzung des Petitionsausschusses teilgenommen hat) die besondere Bedeutung dieses Runden Tisches zu
unterstreichen.
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Saturday, May 30, 2009 Stellungnahme des Verein ehemaliger
Heimkinder e.V. zu dem Untersuchungsbericht über Kindesmißhandlungen in Irland [ Europa, Freitag, 29. Mai 2009 ]
Am
vergangenen Mittwoch [ Europa, 27. Mai 2009 ] hat die irische Kommission zur Untersuchung von Kindesmißbrauch in katholischen Schulen unter Vorsitz von Sean Ryan seinen 2500-seitigen
Untersuchungsbericht veröffentlicht.
Die irische Untersuchungskommission berichtet von willkürlichen und exzessiven Bestrafungen, einem Klima der Angst und fehlender staatlicher Aufsicht.
Hierin erkennt die amtierende Vorsitzende des Vereins ehemaliger Heimkinder Monika Tschapek-Güntner Parallelen zu den Geschehnissen in deutschen Heimen in der Nachkriegszeit, die derzeitig von dem
Runden Tisch Heimerziehung unter Vorsitz von der Bundestagsvizepräsidentin a.D. Antje Vollmer untersucht werden: „Die Feststellungen der irischen Untersuchungskommission entsprechen dem Wesen nach
dem, was uns am Runden Tisch und in unserer täglichen Arbeit von Betroffenen berichtet wurde. Auch in deutschen Heimen waren systematische Menschenrechtsverletzungen wie willkürliche Gewalt bis hin zum
sexuellen Missbrauch an der Tagesordnung.“
Unverständnis äussert Tschapek-Güntner insoweit gegenüber dem zögerlichen Verhalten, welches Staat und Kirche bei der Bewältigung der Folgen an
den Tag legen: „Eine ergebnisoffene Arbeit des Runden Tisches, wie von Frau Dr. Vollmer in der konstituierenden Sitzung des Runden Tisches angekündigt ist fehl am Platze. Der Deutsche Bundestag hat in
seinem Beschluss vom 04.12.08 das Unrecht nicht nur erkannt, sondern auch anerkannt. Der Runde Tisch sollte sich daher verstärkt mit der Bewältigung des Unrechts befassen und weniger mit bereits seit
langem bekannten Fakten“, so Tschapek-Güntner.
An dieser Kritik ändert auch die jüngste Äusserung des Diakonie-Präsidenten Klaus-Dieter Kottnik nichts, wonach man am Runden Tisch Ende Juni
[ 2009 ] erste Vorschläge für eine Wiedergutmachung präsentieren wolle. „Schon 2006 haben die Kirchen angekündigt, mit uns in einen Dialog über die Folgen der Heimerziehung einzutreten. Direkte
Verhandlungen hat es nie gegeben. Wir begegnen der Äusserung von Kottnik [ vom 15.05.2009 ( Europa ) ] daher mit gehöriger Skepsis. Was soll man auch von einem ausschließlich öffentlich
kommunizierten Angebot halten, wenn die Vertreter der Diakonie gleichzeitig Verhandlungen am Runden Tisch mit den Rechtsvertretern der Opfer ablehnen“ gibt Rechtsanwalt Gerrit Wilmans zu Bedenken, der
den Verein ehemaliger Heimkinder vertritt. Dem schliesst sich Tschapek-Güntner an: „Der erste Schritt, den wir von Staat und Kirche erwarten, ist, dass man wie in Irland oder Kanada mit uns auf
Augenhöhe verhandelt und nicht erneut versucht, uns fertige Konzepte aufzunötigen.“
Für weitere Rückfragen stehen Ihnen zur Verfügung:
Frau Monika Tschapek-Güntner ( Verein
ehemaliger Heimkinder e.V. ), Sandwelle 10, 59494 Soest, Tel: 02921 13608; Rechtsanwalt Gerrit Wilmans, Sierichstr. 32, 22301 Hamburg, Tel: 040 65055179
QUELLE: http://www.veh-ev.org/2.html und http://pressemitteilung.ws/user/23579
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Heimkinder fordern 25 Milliarden Euro Entschädigung Die Forderungen des Vereins ehemaliger Heimkinder setzen den „Runden Tisch“ des Bundestags unter Druck MAINZ. Im Vorfeld der dritten Sitzung des „Runden Tischs Heimerziehung“, der am 15. und 16. Juni in Berlin stattfinden wird, hat der Verein
ehemaliger Heimkinder (VEH) seine politischen Forderungen konkretisiert. Auf der Mitgliederversammlung des Vereins am Pfingstwochenende in Mainz wurde mit großer Mehrheit ein Antrag verabschiedet, der
u.a. die Einrichtung eines Entschädigungsfonds in Höhe von 25 Milliarden Euro vorsieht. Zusätzlich fordern die ehemaligen Heimkinder einen rentenversicherungsrechtlichen Ausgleich für die
Zwangsarbeiten, die sie leisten mussten, sowie sofortige Verbesserungen der Rahmenbedingungen für die Behandlung der Traumata, unter denen viele ehemalige Heimkinder leiden. Experten sprechen in
Bezug auf die zumeist in katholischen und evangelischen Institutionen erfolgte Heimerziehung der 50er und 60er Jahre von systematischen Menschenrechtsverletzungen. In Irland und Kanada haben Klagen von
Heimkindern bereits zu Entschädigungen in Milliardenhöhe geführt.
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Dierk Schäfer
Die Verjährungsfrage muß auf den Tisch des Runden Tisches
Viele ehemalige Heimkinder, mit denen ich in Kontakt stehe, befürchten, daß ihre Ansprüche verjähren könnten und daß gerade der Runde Tisch
sich als Sackgasse für ihre Interessen erweisen könnte. Manche meinen sogar, genau dieses sei seine Aufgabe.
Darum sollte der Runde Tisch, um nicht weiter an Glaubwürdigkeit zu verlieren, auf seiner Sitzung in der kommenden Woche, auf der es um
Rechtsfragen geht, diese Frage klären und gegebenenfalls im Interesse der Heimkinder juristische Schritte unternehmen, um Verjährungsfristen wirksam zu unterbrechen,
und darüber öffentlich berichten.
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Antwort auf Schreiben an den Bundestagspräsidenten. Schreiben: Hier klicken
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Ergebnisprotokoll der 3. Sitzung Runder Tisch 15./16. Juni 2009 Die Sitzung wurde am 15. Juni 2009 um 14 Uhr durch die Vorsitzende Dr. Antje Vollmer eröffnet. Nach Annahme der
Tagesordnung wurde das Protokoll der 2. Sitzung mit folgender Klarstellung angenommen: Herr Dr. Wiegand stellte unter Bezug auf den Protokollanhang „Redebeitrag Herr Dierk Schäfer“ S.3 richtig, dass
er von seinem Amt als Vorstand des Vereins ehemaligerHeimkinder (VeH) zurückgetreten sei, weil der VeH beschlossen habe, die Juristen des VeH an den Runden Tisch entsenden zu wollen. |
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Platzt der Runde Tisch Heimkinder in Berlin? ‘Aufarbeitung vor Gericht 12.08.2009 Der Tagesspiegel Berlin - Am kommenden
Donnerstag könnte der Versuch scheitern, das Schicksal der Heimkinder der frühen Bundesrepublik aufzuarbeiten und ihnen späte Genugtuung zu verschaffen. Der Verein der ehemaligen Heimkinder (VEH)
klagt vor dem Berliner Kammergericht darauf, drei von ihm benannte Mitglieder an den vom Bundestag eingerichteten „Runden Tisch Heimkinder“ zu entsenden, statt der drei „Ehemaligen“, die bisher
als Mitglieder des 22-köpfigen Gremiums arbeiten. Die Brisanz der Entscheidung, die der mündlichen Verhandlung vor dem Gericht folgen könnte, liegt indes weniger in der Frage der personellen
Zusammensetzung, sondern vor allem in ihrer Wirkung auf die Konstruktion des Runden Tisches, den die ehemalige Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne) moderiert.
Dem "Runden Tisch Heimerziehung" droht das Aus
10.08.2009 - 18:13 FAZ Der "Runde Tisch Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren", der mögliche Misshandlungen in
Erziehungsheimen der jungen Bundesrepublik Deutschland aufarbeiten soll, droht zu scheitern. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Dienstagsausgabe) berichtet aus einem ihr vorliegenden Schreiben des
Berliner Kammergerichts, aus dem sich ergibt, dass das Gericht dazu neigt, dem Verlangen des Vereins ehemaliger Heimkinder (VEH) stattzugeben und drei vom Verein benannten Betroffenen eine Teilnahme an
den Sitzungen zuzugestehen. Sollte das Kammergericht in diesem Sinne auch urteilen, würden nach Informationen der F.A.Z. sowohl die Vertreter der Länder als auch die der Kirchen nicht mehr an den
Sitzungen des Runden Tisches teilnehmen. Die mündliche Verhandlung vor dem Kammergericht ist für diesen Donnerstag angesetzt.
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13.8.2009 Unter keinem guten Stern Warum der Runde Tisch Heimkinder „platzen“ könnte Im Zweifelsfall endet alles in einem Debakel. Ein Richterspruch könnte das Aus für
den „Runden Tisch Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren“ bedeuten. Das Gremium hatte erst im Februar im Auftrag des Bundestags seine Arbeit aufgenommen. Doch jetzt klagt der Verein ehemaliger
Heimkinder (VEH) beim Berliner Kammergericht, um selbstbestimmt Mitglieder an den Runden Tisch entsenden zu können. Für diesen Donnerstag ist die Verhandlung angesetzt.
«Es ist alles verjährt»
SPD-Politikerin sieht keine Basis für Klage von Heimkindern Berlin (ddp). Die SPD-Bundestagsabgeordnete Marlene Rupprecht
kritisiert die Klage des Vereins ehemaliger Heimkinder auf Teilnahme an den Entschädigungsverhandlungen. Derzeit gebe es keine rechtlichen Grundlagen für Klagen, sagte sie am Donnerstag im
ZDF-«Morgenmagazin»: «Es ist alles verjährt.» Sollte das Berliner Kammergericht dem Antrag am Donnerstag jedoch stattgeben, sei der auf Initiative des Bundestags gebildete Runde Tisch in Gefahr,
warnte Rupprecht. Durch die Anwälte würde dann nicht mehr die Suche nach Lösungen im Vordergrund stehen, sondern der Kampf zwischen den Teilnehmern.
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13. 08. 2009 Runder Tisch Heimkinder: Arbeit kann nach
Gerichtsurteil fortgesetzt werden Der Runde Tisch Heimkinder kann seine Arbeit ungehindert fortsetzen. Der Verein ehemaliger
Heimkinder (VeH)scheiterte am Donnerstag vor dem Berliner Kammergericht mit seinem Antrag, künftig drei Delegierte und Rechtsanwälte in das Gremium entsenden zu können. ... Die
SPD-Bundestagsabgeordnete Marlene Rupprecht, die den Runden Tisch in der Verhandlung vertreten hatte, reagierte sehr erfreut auf das Urteil. «Ich hoffe, dass wir jetzt konstruktiv mit unserer
vertrauensvollen Zusammenarbeit fortfahren können», sagte sie dem epd. Es sei nicht darum gegangen, einzelne Menschen auszuschließen, sondern eine kontinuierliche Arbeit zu gewährleisten. Die
Anwesenheit von Anwälten hätte den Charakter des Runden Tisches völlig verändert, sagte Rupprecht, die im Petitionsausschuss des Bundestags das Thema jahrelang begleitet hat.
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Kammergericht: Im Namen des Volkes Posted in News, heimkinder by dierkschaefer on 19. August 2009 :
“Zumindest eines der am Runden Tisch vertretenen ehemaligen Heimkinder hatte Bedenken, die Gerichtsentscheidung weiterzuleiten, sei es aus Unkenntnis oder aus Einschüchterung. Ein anderes
ehemalige Heimkind hat ganz einfach den Richter angerufen und von ihm den Text der Entscheidung gemailt bekommen. Es sei ja eine öffentliche Verhandlung gewesen, meinte der Richter.
In diesem Sinne stelle ich den Text hier ein. 23 W 46_09 Urteil vom 13_08_2009-2”
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Ergebnisprotokoll der 3. Sitzung Runder Tisch 15./16. Juni 2009 Anmerkungen dazu von Dierk Schäfer |
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Osnabrück (ots) - Schlecht beraten Schläge, Demütigungen, Missbrauch, Zwangsarbeit: Noch heute leiden viele Menschen unter dem, was ihnen in den 1950er- und 1960er-Jahren in
Kinderheimen angetan worden ist. Dass sie Entschädigungen durchsetzen wollen, ist nur legitim. Allerdings sollten sie dabei den zweiten Schritt nicht vor dem ersten tun. Solange noch nicht einmal feststeht, wie viele Betroffene noch leben, ist es völlig sinnlos, Forderungen nach einem Fonds mit 25 Milliarden Euro
zu erheben. Die Zahl ist aus der Luft gegriffen. Sie entspringt wohl eher dem Wunsch eines Rechtsanwalts nach einem spektakulären Auftritt als dem realen Hintergrund.
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Der Runde Tisch Heimerziehung hat bei seine vierten Treffen über
Entschädigungslösungen gesprochen. Die Vorsitzende des Runden Tischs, Antje Vollmer, sagte nach dem zweitägigen Treffen
am Mittwoch in Berlin, mögliche Entschädigungen dürften nicht dazu führen, dass andere Opfergruppen brüskiert würden. Zudem wolle der Runde Tisch herausfinden, ob pauschale Entschädigungen
möglich seien. Es stelle sich die Frage, ob ehemalige Heimkinder, die in bestimmten, besonders repressiven Einrichtungen waren, ohne Einzelfallprüfung entschädigt werden könnten.
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Wie wurden NS-Zwangsarbeiter entschädigt?
Die Vorsitzende des Runden Tischs, Antje Vollmer, sagte nach dem zweitägigen [4. Treffen im Sept. 2009] Treffen am Mittwoch in Berlin, mögliche Entschädigungen dürften nicht dazu führen, dass andere Opfergruppen brüskiert würden. ... Ob die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter als Modell dienen kann, blieb bei dem Treffen offen. Günter Saathoff, Vorstand der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft,
welche die Zahlungen abgewickelt hat, machte deutlich, dass die Zwangsarbeitentschädigungen nur eine symbolische
Zahlung an die Opfer bedeuteten. 1,66 Millionen Menschen hätten insgesamt 4,37 Milliarden Euro erhalten, was einer durchschnittlichen Zahlung von 2.630 Euro entspreche. http://www.jesus.de/blickpunkt/detailansicht/ansicht/158689beratung-ueber-entschaedigungsloesungen.ht ml
Dazu MICHAEL WITTI an Günter Saathoff gekürzt zitiert: ... Sie
erklären dazu unter Missbrauch Ihrer Funktion als Vorsitzender der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft, dass die Zahlung an die NS-Zwangsarbeiter lediglich symbolischen Charakter hatte und die
durchschnittliche Zahlung bei ca DM 2600 EUR lag. Sie unterdrücken dabei wohl bewusst, dass einzelne Opfergruppen der NS-Zwangsarbeiter, wohl mehr als eine symbolische Zahlung erhielten.
Die von mir vertretenen jüdischen Mandanten – eine knapp mehr als sechstellige jüdische Gemeinde – erhielten eine Einmalzahlung von DM 15000.– Sie erinnern sich, dass
damals von Ihrer Regierungspartei auch deshalb Widerstand für höhere Zahlungen ausging, weil Ihre Partei Vortrug, dass meine Mandantschaft grösstenteils bereits für den Zeitraum der Zwangsarbeit
laufende Rentenleistungen nach dem BEG erhielt. Gleichwohl – und auch das unterdrücken Sie – ist es
uns gelungen im Schatten der Zwangsarbeiterverhandlungen ein Ghettorentengesetz – ZRBG – auf den Weg zu bringen. Ich
erinnere mich noch gut, wie ich Sonderbotschafter Bindenagel diesbezüglich zuarbeitete. Es gelang substantielle Zahlungen an meine Mandantschaft, quasi ausserhalb des öffentlichen Bewusstseins
durchzusetzen. Ergebnis war jedenfalls, dass unmittelbar nach den NS-Zwangsarbeiterverhandlungen meine Mandantschaft eine monatliche Rente zwischen 200 und 500 EUR und Einmalzahlungen zwischen 10000 bis 30000 EUR erhielt und zwar auch als Witwe/Witwer.
Berücksichtigt wurde hier – als Zuerkennungskriterium – ausdrücklich der Zeitraum der Zwangsarbeit !! ... Meine Mandantschaft erhielt im Zuge des Gesamtkomplexes: DM 15000.–
plus nun EURO 10000.– bis 30000.– plus monatliche Rente von 200.– bis 400.– EUR
Ich bin froh, dass vorgenannte Beträge mehr als eine symbolische Zahlung sind. Zum Thema, dass auch dieser Betrag dem Leid meiner Mandantschaft unangemessen ist, erinnere ich Sie, dass Ihre
Partei in Regierungsverantwortung war und die BRD damals, mithin auch Sie, sich vehement vor US Gerichten gegen die Zwangsarbeiter einsetzten ( siehe complex amicus curiae Schriftsätze ). Die BRD und
deren Regierungsparteien versuchten Alles um die Rechtsverfahren der Zwangsarbeiter zu ruinieren, bis hin zu missglückten Telefonaten mit Präs. Clinton. Deshalb verwundert es mich auch
nicht, dass Sie nun wieder in der Öffentlichkeit und einer geschlossenen Sitzung gezielt falsche Fakten berichten.
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Die Verantwortung der Kirchen: Runder Tisch zur Heimerziehung tagt am 5. 11. 09
Wenn an diesem Donnerstag in Berlin der «Runde
Tisch Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren» zu seiner fünften Sitzung zusammenkommt, soll es um die Verantwortung der Kirchen für eines der dunkelsten Kapitel in der frühen Bundesrepublik gehen.
«Wir wissen einfach nicht, wie viele Fälle es gab», sagt Johannes Stücker-Brüning von der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. «Nach unserer Einschätzung sind es keine Zahlen von riesiger
Größenordnung.» Der Runde Tisch will Ende dieses Jahres einen Zwischenbericht vorlegen. In seinem Abschlussbericht Ende 2010 wird er eine Antwort geben müssen auf die Entschädigungsfrage.l
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Vollmer: Ehemalige Heimkinder sollen sich melden Schwerpunkt der Zusammenkunft des Runden Tisches war diesmal die Heimerziehung in kirchlicher Trägerschaft. Sowohl der Vertreter der Deutschen
Bischofskonferenz, Johannes Stücker-Brüning, wie der des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland, Jörg Kruttschnitt, betonten wiederholt, die Kirchen wollten eine größtmögliche
Transparenz. Etwa zwei Drittel der Heime in den 1950er und 60er Jahren befanden sich in kirchlicher Trägerschaft. «Uns geht es um Anerkennung des Unrechts, eine Entstigmatisierung der Betroffenen
und deren Rehabilitation», sagte Stücker-Brüning. Die Kirchen gingen bei ihren Untersuchungen zum Thema vor allem der Frage nach, warum die konfessionellen Heime von ihrem christlichen Anspruch
der Nächstenliebe in der Erziehungspraxis offenkundig oft abwichen.
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DEUTSCHE WELLE 30.10.2008 - Politik direkt Forum vom 23. 10. 2008 Die katholische Kirche will das Leid der ehemaligen Heimkinder noch nicht
anerkennen. "Sollen misshandelte Heimkinder entschädigt werden?"
René Junghans, Brasilien: "Ich bin gegen eine Entschädigung, denn wenn Kinder in ein Heim geschickt wurden, weil sie sich in
Freiheit nicht zu benehmen wussten, dann ist das diesen Kindern nur zu Gute gekommen. Solche Heime haben eine rein erzieherische Bestimmung. Es ist doch ganz gut, dass man unerzogenen Kinder durch
straffe Führung und gesteuerte Arbeitsdisziplinen ins Leben einführt. (...) Ich finde es einen inakzeptablen Opportunismus, die Kirche oder den Staat dafür verantwortlich machen zu wollen und gar noch
eine Entschädigung zu fordern für diese erzieherische Unterstützung, die solche Erziehungsheime zu Lasten des Steuerzahlers oder der Kirchenkasse diesen Kindern geboten haben. Wir hatten zu Hause auch
eine strenge Erziehung, und ich muss rückblickend ehrlich sagen, ich bin dankbar dafür, denn diese mag mir geholfen haben, moralisch und beruflich standfest zu bleiben und somit einen erfolgreichen Weg
durchs Leben gefunden zu haben (...) Heute, mit 57 Jahren, verstehe ich die Entscheidungen der Nachkriegsjahre sehr gut und finde diese absolut richtig. Viele der heutigen jugendlichen Rabauken hätte
eine bessere Zukunft, hätte man sie in einem Erziehungsheim großgezogen, anstatt sie auf der Straße herumzulungern zu lassen."
Andreas Koch, Deutschland: "Bei uns im Kinderheim St.
Josef in Dahlheim-Rödgen waren fast nur Kinder, die unehelich geboren wurden. Den Müttern hat man die Kinder weggenommen. Die Mütter waren den Behörden so hörig (Nazizeit), dass wir hier von einem
Staatsverbrechen reden können. Der Erfolg dieses brutalen, menschenunwürdigen Aufwachens mit katholisch perversem Nonnenmaterial hat alleine aus meinem Kinderheim über 50 Todesopfer zu verzeichnen.
Dieser Missbrauch wurde auch noch von der Gesellschaft gedeckt, denn die Pfarrer in den Kirchen, die Lehrer in den Schulen haben kräftig auf diese "Untermenschen" eingeschlagen. Bisher ist
keiner dieser Verbrecher verurteilt worden; sie genießen hinter dicken Mauern ihren Lebensabend und verhöhnen die Opfer. ... "
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Forscher stellen beim Runden Tisch erste Ergebnisse zur
Heimerziehung vor 06.11.2009 - Die Forschungsgruppe der Universität Bochum zur konfessionellen Heimerziehung in den 50er und 60er
Jahren hat beim Runden Tisch Heimerziehung am 5./6. November 2009 erste Zwischenergebnisse vorgestellt. Die konfessionsübergreifende Studie unter der Leitung der Bochumer Wissenschaftler Prof. Wim
Damberg und Prof. Traugott Jähnichen wird von der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche, dem Diakonischen Werk, dem Caritasverband und der Deutschen Ordensobernkonferenz unterstützt.
Eine Zusammenfassung der bisherigen Forschungsergebnisse gibt es hier zum Download:
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Interpretationen
17. November 2009, 04:00 Uhr DIE WELT: Warum haben die beiden großen Kirchen, die Träger vieler dieser Heime waren, das Unrecht so lange
verschwiegen oder geleugnet? Vollmer: Das ist eine falsche Ansicht. Selbst in den 50er-, 60er-Jahren gab es bereits oppositionelle Stimmen - auch innerhalb der Kirchen. Diese blieben aber in
der Minderheit.
In den 70er-Jahren wurden die Kritiker so stark, dass viele der betroffenen Heime geschlossen oder gründlich reformiert wurden. Was nicht behandelt wurde, war die Langzeitschädigung jener, die damals diese "schwarze Pädagogik" erdulden mussten.
17/11/2009 15.10.44 RADIO VATIKAN: D: Vollmer nimmt Kirche in Schutz Die Vorsitzende des „Runden Tischs Heimkinder“, Antje Vollmer, nimmt die Kirche gegen die pauschale Kritik
an ihrer Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren in Schutz. Die Kirche sei Trägerin der meisten Einrichtungen gewesen und habe sich frühzeitig und intensiv mit den Missständen
auseinandergesetzt, so die Grünen-Politikerin in einem Interview.
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KALMENHOF
Der "Runde Tisch Heimerziehung" machte Station in Idstein Der Kalmenhof hat eine lange Geschichte mit Höhen und Tiefen.
Dr. Antje Vollmer, Bundestagspräsidentin a.D., ist die Vorsitzende des Gremiums. Sie bereist die verschiedenen Einrichtungen, in denen zur damaligen Zeit Heimkinder psychischer und physischer Gewalt
ausgeliefert waren. Jetzt war Vollmer im Kalmenhof. Ein ausführliches Gespräch mit zwei der betroffenen ehemaligen Bewohner stand auf dem Programm - allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Vertreter des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen waren dabei, so die Erste Beigeordnete des LWV, Evelin Schönhut-Keil. Sehr persönliche, sehr eindringliche Schilderungen der ehemaligen
"Zöglinge" gehören bei der Untersuchung zur Tagesordnung, deren Aufarbeitung erst am Anfang steht.
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Ergebnisprotokoll der 5. Sitzung des Runden Tisches Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren am 05./ 06. November 2009
Im folgenden TOP
berichtete Herr Prof. Dr. Traugott Jähnichen, Ruhr-Universität Bochum von ersten Ergebnissen des Forschungsprojektes zur konfessionellen Heimerziehung. Im
Zeitraum von 1949 bis 1975 waren etwa 500.000 Kinder- und Jugendliche in konfessionellen Heimen untergebracht. In der Regel wurden die Kinder und Jugendlichen in altershomogenen
und geschlechtergetrennten Gruppen von ca. 30 (Anfang der 50er Jahre) bis 12-15 (Anfang der 70er Jahre) Kindern / Jugendlichen betreut. Grundlegende Ziele und Werte in der
damaligen Heimerziehung waren „Zucht und Ordnung“, Pünktlichkeit, Sauberkeit und Disziplin. Verpflichtung zur Arbeit spielte eine große Rolle und war weit verbreitet. Dabei war der
Gehorsam ein zentrales Leitbild. Auch wenn die Erziehung nach kirchlichem Leitbild eigentlich „strafarm“ sein sollte, gehörten Strafen zum Alltag in den Heimen. Zur Strafpraxis gehörten
Demütigungen, Entzug von Vergünstigungen, Essensentzug, Isolierung/Arrest und körperliche Züchtigungen. In konfessionellen Heimen bildete das religiöse Leben die Grundstruktur des Heimalltags.
Die "Härte der Ordnungen" der Heime sollte durch das religiöse Leben aufgelockert werde. Das religiöse Leben sollte von einer „fraglosen Gepflogenheit“ zu einer „liebgewordenen
Übung“ werden. Arbeit diente in den Heimen der Eigenversorgung, als Disziplinierungsmittel, sollte auf den späteren Arbeitseinsatz in der Industrie vorbereiten und Berufsausbildungen
ermöglichen. Die Erziehungsvorstellungen waren in beiden Konfessionen weitgehend identisch. Lediglich in den Ausprägungen des religiösen Lebens gab es Unterschiede. In katholischen Einrichtungen
dominierte ordensgebundenes Personal die Heimerziehung stärker und länger als in evangelischen Heimen. Zwischen einzelnen Heimen gab es große Unterschiede in der Erziehungspraxis.
Häufig fanden sich bereits unter den einzelnen Gruppen innerhalb eines Heimes deutliche Unterschiede. Hinsichtlich der Aufsichtsstrukturen waren die konfessionellen Heime auf ihre Eigenständigkeit
bedacht und führten über die staatliche Heimaufsicht hinaus überwiegend eigene Visitationen durch. Übergeordnete Stellen traten nur in Konfliktfällen in Erscheinung. Für die Kinder
und Jugendlichen gab es kaum Beschwerdemöglichkeiten. Briefe der Jugendlichen wurden oft zensiert und die Strafbücher, in denen Strafen dokumentiert werden mussten, wurden häufig „geschönt“.
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Volker Beck: Zwangsarbeiter-Stiftung Modell für Heimkinder 12. Dezember 2009, 18:08 Uhr Die vor zehn Jahren initiierte Stiftung zur Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter könnte dem Grünen-Politiker Volker
Beck zufolge ein Modell für eine Entschädigung der Heimkinder sein. Eine Stiftung oder ein Fonds gäben mehr Spielraum als ein Leistungsgesetz, um Einzelfällen bei der Entschädigung gerecht zu
werden, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion in einem EPD-Gespräch in Berlin. Dies könne ein Ergebnis des Runden Tisches Heimerziehung sein. ... Die
Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ zur Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter wurde im Jahr 2000 eingerichtet. Bis 2007 zahlte die Stiftung an 1,66 Millionen ehemalige Zwangsarbeiter
insgesamt 4,37 Milliarden Euro aus. ... Gerade für die noch lebenden ehemaligen Zwangsarbeiter in Osteuropa seien die Entschädigungssummen zwischen 2.500 und 7.500 Euro ein erheblicher Betrag
gewesen. (epd/abendblatt.de)
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28.12.2009 | 14:19 Uhr Saarbrücker Zeitung: Runder Tisch
Heimerziehung einig über Beurteilung des Schicksals von 500 000 Betroffenen - Vollmer lobt Verbreiterung der gesellschaftlichen Debatte
Berlin / Saarbrücken. (ots) - Der Anfang des Jahres vom Bundestag eingesetzte "Runde Tisch Heimerziehung" ist sich nach Ansicht seiner Vorsitzenden Antje Vollmer über die Beurteilung des Geschehens in den Kinder- und Jugendheimen der alten Bundesrepublik völlig einig.
"Wir haben eine einheitliche Auffassung von dem Geschehen", sagte die frühere Bundestagsvizepräsidentin der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagausgabe).
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Frage der Entschädigung
Im Januar stimmt das Gremium nun über einen Zwischenbericht ab, der den bisherigen Stand der Ermittlungen festhält. In der Schlussphase geht es dann
um das eigentliche Thema: Was folgt aus der Erkenntnis, dass so viele Menschen mitten in Deutschland, zu Zeiten der Demokratie und des Wirtschaftswunders, so gelitten haben? Die im Juni angehörten
Experten machten klar, dass das Opferentschädigungsgesetz für diesen Personenkreis nicht greift.
Direkte finanzielle Entschädigungen aber bleiben auf der Tagesordnung. Allerdings dürften,
falls es zu solchen kommt, die Größenordnungen erheblich niedriger sein, als den Heimkindern vorschwebt.
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Kungelei im Hinterzimmer
Entwurf des Zwischenberichtes des Runden Tisches vorgelegt
Den
Teilnehmern des Runden Tisches ging dieser Tage der Entwurf des Zwischenberichtes zur Heimerziehung in den Nachkriegsjahren zu. Nach der nächsten Sitzung am 15. Januar 2010 hat man dann für etwaige
Änderungen noch 7 Tage eingeplant, Termin der Veröffentlichung soll schon der 22. Januar 2010 sein.
Diese Eile ist ebenso verdächtig wie unnötig. ...
Diskussion: Alter H.,ALL
danke. "es ist zum Haare raufen".
Das ist die gleiche "Nummer" wie zu Zeiten der "Heimkampagne", Ende der 1960er Jahre. Und immer "lauter" wird die Frage, was haben eigentlich "unsere" Vertreter
die ganze Zeit gemacht?
Ich kenne das zum Teil aus eigener Anschauung. Das wird einem schon mal bei einem offiziellen Gespräch mit leitenden Vertretern eines ehemaligen Heimträgers vor
versammelter Mannschaft von einem Vertreter der ehemal. Heimkinder (versucht) über den Mund zu fahren. Diese Unanständigkeit vergesse ich nicht. ...
Zwischenbericht des Projekts Konfessionelle Heimerziehung an der
Ruhr-Universität Bochum – Zusammenfassung – Prof. Traugott Jähnichen Evangelisch-Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre Prof. Wilhelm Damberg Katholisch-Theologische Fakultät Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit
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Rettung für den Runden Tisch Von Jochen Loreck und Corinna Schulz, 11.01.10, 14:57h
Das Berliner Kammergericht weist die Klage des Interessenverbandes ehemaliger
Heimkinder ab. Nun werden Betroffene, die die Opfer am Runden Tisch vertreten, nicht durch zwei Anwälte ersetzt. Vor dem Saal 449 im altehrwürdigen Kammergericht Berlin geht es
lautstark zu an diesem Donnerstag. Rund 50 Personen im Rentenalter beschimpfen sich gegenseitig mit deftigen Vokabeln wie „Spinner“, „Lügner“, „KZ-Aufseher“. Die aufgebrachten Streithähne
der älteren Generation eint ein schweres Schicksal, aber nun gehen sie völlig getrennte Wege.
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5. Sitzung Runder Tisch Heimerziehung am 5./6.11.2009 in Berlin
Zu TOP 5 - Berichte der Kirchen und der kirchlichen Verbände
... 2. Ungewissheiten, Verengungen und Betroffenheit im Kern
Dies sind – offen gesagt - die zentralen Schwierigkeiten für die katholische Kirche in der Auseinandersetzung:
- Ungewissheit über die quantitative Dimension des Problems.
- Verengung möglicher Lösungsvorstellungen auf die finanzielle Entschädigung. - Die Vorwürfe betreffen einen zentralen Punkt für die Identität kirchlicher Einrichtun-gen: Die
Schilderungen verweisen auf massive Erfahrungen von Einsamkeit, von seelischen und körperlichen Verletzungen sowie von einem grundlegenden Mangel an Liebe und Zuwendung. Das genaue Gegenteil dieser
Aspekte hat viele Geistliche und Laien ursprünglich dazu bewogen, in der kirchlichen Erziehungsaufgabe tätig zu werden.
Johannes Stücker-Brüning
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Prof. Manfred Kappeler
in: Öffentliche mündliche Anhörung im Hessischen Landtag “Unrechtsschicksaal der Heimkinder der 50er- und 60er-Jahre”
“Vom ersten Tag des Heimaufenthaltes an erfahren die Kinder und Jugendlichen eine
Reihe von Erniedrigungen, Degradierungen, Demütigungen und Entwürdigungen ihres Ichs. Radikale Veränderungen im Selbstbild und in der Fremdwahrnehmung sind die lebenslangen Folgen dieser Praxis.
Das Leben im Heim unterbindet durch die weitreichende Isolierung von der Welt außerhalb des Heimes, die bei vielen Kindern und Jugendlichen
jahrelang dauert, die Entwicklung eigener Lebensentwürfe. Die demütigende, die Würde von Kindern und Jugendlichen nachhaltig verletzende
Erziehungspraxis in vielen Heimen war den für die Jugendhilfe Verantwortlichen in den staatlichen Institutionen, in den Kirchen und ihren Wohlfahrtsverbänden, im Dachverband
AFET, in dem sie alle zusammengeschlossen waren, sowie in den Jugend- und Vormundschaftsgerichten zu jedem Zeitpunkt der Geschichte der Bundesrepublik in vollem Umfang bekannt.”
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Kinder@Heim, Kinder in Heimen = Kinderheim. Ein Tabuthema, welches
sich Top-Medien-Berlin annimmt, um den vielen Kindern und ehemaligen Kindern, die in Heimen aufgewachsen sind, ein Sprachrohr zu liefern.
Top-TV by ALEX stellt eine 14-teilige Fernsehsendung
"Kinderheime in Diskussion" vor. In
diesem Fernsehbeitrag vom 12. Januar 2010 stellte der Sendeverantwortliche Peter Henselder die neue Serie vor.
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Runder Tisch Heimkinder will bald Zwischenbericht vorlegen Im Entwurf des Zwischenberichts wird erwogen, finanzielle Entschädigungen aus einem Fonds auf „Härtefälle und/oder ehemalige Heimkinder, die
in besonders problematischen Heimen gelebt haben“, zu konzentrieren. Außerdem sollen Rentenansprüche geprüft und eine Lösung für die Finanzierung von Selbsthilfegruppen und die Aufarbeitung des
Schicksals der Heimkinder gefunden werden.
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Wer ist Antje Vollmer? Ein Einblick: “Mythen in Tüten” Auszug: Die deutsch-deutsche Wende 1989/90 überrascht auch Antje
Vollmer. Mit großem Elan und ohne Angst vor der eigenen Lächerlichkeit versucht sie, der Restauration hinterherzuhecheln. Noch am 8. November '89 ist für sie »die Rede von der Wiedervereinigung -
das ist mir jetzt sehr wichtig - historisch überholter denn je«. Kein Jahr später tritt sie als konsequente Verfechterin der »deutschen Einheit« auf und sieht sich bereits als Reichsführerin: »Jetzt
kontrolliert niemand mehr dieses Deutschland außer uns«. Im Bundestag belustigt sie am 9. August 1990 die Regierungskoalition mit Bonmots wie: »Die europäische Welt hat keine Angst mehr vor
den Deutschen, weil wir 1968 aufgebrochen sind, weil wir das Law-and-Order-Denken herausgeblasen haben aus diesem Land, weil wir, eine andere Generation, diese deutsche Gesellschaft gründlich
zivilisiert haben.« Ihre Schlußfolgerung aus dieser brillanten Analyseder gesellschaftlichen Verhältnisse: »Ich traue uns zu, zu regieren.« Das einzige Problem auf dem Weg zur Machtübernahme: »Doch
dazu brauchen wir vorderhand noch die SPD. Und die, das muß ich sagen, macht mir etwas Sorgen.«
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Zwischenbericht Runder Tisch Januar 2010
Die notwendige Funktion des vorliegenden Zwischenberichtes
ist es, gemeinsame Einschätzungen der Mitglieder des Runden Tisches zu einer tragfähigen Bewertung der Heimerziehung der 50er und 60er Jahre zu bündeln. Dabei kann aber nicht
erwartet werden, dass alle Einschätzungen von allen unein - geschränkt geteilt werden. Diese Verständigungsbereitschaft aller Mitglieder des Runden
Tisches ist zwar teilweise eine nicht unerhebliche Zumutung, aber unverzichtbare Grundlage und Ausgangspunkt für die kommende Arbeitsphase, in der Lösungsvorschläge zu entwickeln
sind.
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Scharfe Kritik am Runden Tisch Heimerziehung Ehemalige Heimkinder
fühlen sich von Staat und Kirchen verschaukelt. Berlin. Der Verein der ehemaliger Heimkinder ( VeH ) hat den
Zwischenbericht, den der vom Deutschen Bundestag eingerichtete „Runde Tisch Heimerziehung“ am 22. Januar [ 2010 ] vorlegte, mit scharfen Worten kritisiert. Die Vorsitzende des Vereins, Monika Tschapek-Güntner, sagte, sie fühle sich durch die gezielte Hinhaltetaktik von Staat und Kirchen verschaukelt.
Über das Entschädigungsmodell müsse endlich öffentlich debattiert werden. ... Als besonders problematisch stufte Tschapek-Güntner jene Passage im Zwischenbericht ein, in der es heißt, die
Entschädigung für Heimkinder müsse „in einem angemessenen Verhältnis zu den Leistungen, die andere Opfergruppen in der deutschen Geschichte erhalten haben, stehen.“ Die VeH Vorsitzende sagte
dazu: „Wenn in der Vergangenheit Opfergruppen nicht angemessen entschädigt wurden, so darf dies doch nicht als Legitimation dafür gelten, dass nun auch die Heimkinder nicht angemessen entschädigt
werden sollen! ... Weiterhin hob Tschapek-Güntner hervor, dass die ehemaligen Heimkinder keineswegs vorrangig den Staat für die Einrichtung des Entschädigungsfonds zur Kasse bitten wollen.
„Zwar hat die öffentliche Hand bei der Heimaufsicht kläglich versagt, aber hauptverantwortlich sind und bleiben für uns die Erstverschulder des Leids, nämlich die überwiegend kirchlichen
Heimträger sowie die Industrie, die von der unbezahlten Heimkinderarbeit profitierte. ... Rechtsanwalt Gerrit Wilmans, der die Interessen der Heimkinder vertritt, kritisierte am
Zwischenbericht, dass er das systematische Unrecht, das den Heimkindern widerfuhr, nicht als „Menschenrechtsverletzung“ werte: „Der Grund für diese Sprachregelung ist offensichtlich: Würde man
von Menschenrechtsverletzungen sprechen, so könnte die Verjährung der Verbrechen ausgesetzt werden, was zur Folge hätte, dass die Heimkinder eine juristische Grundlage für materielle Entschädigungen
besäßen.“ ... Noch drastischere Worte fand der Philosoph und Erziehungswissenschaftler Michael Schmidt-Salomon, der als Vorstandssprecher der Giordano Bruno Stiftung die Anliegen der
ehemaligen Heimkinder unterstützt: „Es ist erwiesen, dass Heimkinder unter Androhung drastischer Strafen dazu gezwungen wurden, Arbeiten in der Industrie, im Dienstleistungsgewerbe oder in der
Landwirtschaft zu verrichten. Dass die Mehrheit der Vertreter am Runden Tisch für diesen klaren Sachverhalt den Begriff ‚Zwangsarbeit’ ablehnt, weil dieser Begriff angeblich für die
„NS-Zwangsarbeiter“ reserviert sei, kann man nur als zynische Propagandalüge bezeichnen! ... Wäre der Begriff ‚Zwangsarbeit’ tatsächlich für die Verbrechen des NS-Regimes reserviert, müsste
Artikel 12 Absatz 3 sofort aus dem deutschen Grundgesetz gestrichen werden!
In Wahrheit bezeichnet der Begriff ‚Zwangsarbeit’ einen eindeutig definierten, juristischen Sachverhalt, der keineswegs mit den NS-Verbrechen identisch ist. Es ist deshalb einigermaßen zynisch, wenn der Runde Tisch die nazistischen Gräueltaten heranzieht, um mit Hilfe dieses rhetorischen Kniffs den realen Sachverhalt der erzwungenen Kinderarbeit in den Heimen zu vernebeln! Man spürt die Absicht und ist verstimmt!“
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Runder Tisch Heimkinder legt Zwischenbilanz vor Kommentare
Peter Henselder-25.1.2010 Der Runde Tisch zur Heimerziehung in den 50ziger und 60ziger Jahren hat
einen Zwischenbericht vorgelegt. Er umfaßt gut 50 Seiten und enthält einige Eingeständnisse, die vor kurzem den Verantwortlichen wohl kaum
über die Lippen gekommen wären. Zu den entscheidenden Frage ist die Antwort des Runden Tisches jedoch ungenügend geblieben. Da ist zum einen
die Anerkennung der Zwangsarbeit. Obgleich das Grundgesetz den Begriff der Zwangsarbeit kennt, will der Runde Tisch ihn in einem engen
nationalsozialistischen Sinn als "Vernichtung durch Arbeit" verstanden wissen, als ob etwa ein Richter nach Art. 12 (3) GG bei der Anordnung
von "Zwangsarbeit" die "Vernichtung durch Arbeit" im Blick hätte. Wie man zu einer solchen merkwürdigen Begriffsbestimmung kommen kann,
obgleich zur Zeit des Dritten Reiches Zwangsarbeiter selbst in kirchlichen Einrichtungen tätig waren und die Kirchenvertreter dies doch
eigentlich wissen müßten, ist unbegreiflich. Hier ist zu hoffen, daß diese Geschichtsklitterung keinen Bestand haben wird. Ähnlich sieht es
bei der Anerkennung als Menschenrechtsverletzung aus. Daß die systematische Mißhandlung der Kinder in den Heimen erst eine Anerkennung
finden könnten nach Einrichtung des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ist eine ebenso absurde Auffassung, denn die Heimkinder
standen wie jeder andere Deutsche unter dem Schutz des Grundgesetzes und durften Achtung ihrer Würde (Art. 1 GG) verlangen. Diese Würde ist noch
viel umfassender gedacht, als ihre Auslegung in einzelnen Menschenrechtsnormen. Doch wird man noch einen Schritt weitergehen. Es ist zugestanden, daß
bei unehelicher Geburt das Jugendamt tätig wurde und das Kind in ein Heim einwies. Nun ist aber die Forderung nach Schaffung gleicher
Bedingungen für die leibliche und seelische Entwicklung der unehelichen Kinder mit den ehelichen, ja nicht erst eine Forderung des Grundgesetzes
von 1949 (Art. 6 (5)), sondern bereits der Weimarer Reichsverfassung von 1919 (Art. 121 (1)). Hätte man diese Forderungen ernst genommen, dann
wäre das Ausmaß dessen, womit sich der Runde Tisch heute beschäftigen muß, wesentlich eingeschränkter. Die "Unehelichkeit" ist ja häufig der
Anlaß gewesen, die Heimkinder in ihrer Existenz abzuwerten. Und hier setzt nicht nur eine historische, sondern auch eine geistige
Verantwortlichkeit ein. Bisher hat der Runde Tisch nach den geistigen Voraussetzungen für das, was geschehen ist, nicht gefragt. Und gerade in
diesem Punkt kommt die Verantwortlichkeit der Kirchen in den Blick. Es ist ja sicher kein Zufall, daß wir von den Mißbrauchsfällen im
wesentlichen nur aus Ländern hören, die sich zum christlichen Kulturkreis rechnen. Hier muß eine Wurzel dessen gesucht werden, worüber heute alle Welt redet.
Vermißt wird auch eine Darstellung der Ausbildung der damals verantwortlichen Erzieher und Erzieherinnen. Kontrastiert man das, was
in den 50ziger und 60ziger Jahren in den Heimen geschehen ist, mit dem, was bereits in den 20ziger und 30ziger Jahren an psychologischen
Erkenntnissen vorlag, dann fragt sich auch hier, weshalb diese Ergebnisse nicht in die Erziehung der Heimkinder eingeflossen sind.
Sollte der Grund darin liegen, daß man glaubte, die Psychologie als mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbar und daher als eine zu
vernachlässigende Größe betrachten zu dürfen, dann stellt sich auch hier für die Zukunft die Frage, ob der Staat überhaupt einer
weltanschaulichen Gruppe Kinder anvertrauen darf. Es wird abzuwarten sein, welche Konsequenzen der Runde Tisch in diesem Punkt zieht. Zu
wünschen ist, daß er dabei durchaus eine weite historische Perspektive nimmt und die Entwicklung der Heime seit dem 17. Jahrhundert in den
Blick nimmt und etwa anhand des Waisenhausstreites die Unfähigkeit religiöser Gruppen, aus der Geschichte zu lernen, nicht verkennen wird. Peter Henselder-25.1.2010
Prof. Uwe Lehnert
am 23. Januar 2010 - 17:54 Über 60% der Heime standen unter kirchlicher Leitung (nach anderen Berichten waren es an die 80%!). Zu den Erziehungsmethoden gehörten "Strafen, Prügel,
Einsperren, Essensentzug, Demütigungen". "Harte Arbeit in der Wäscherei, der Küche, in der Landwirtschaft oder bei der Torfgewinnung" wie in Arbeitslagern (die den Heimen Geld
einbrachten!) gehörten für diese Heimkinder ebenfalls zum "Erziehungsprogramm". Jeder dritte Betroffene berichtet von sexuellen Übergriffen. Was sind Menschenrechtsverletzungen und
Zwangsarbeit wenn nicht das?
Wie erklärt sich ein solcher moralischer Verfall von Menschen, die sich angeblich der christlichen Lehre von Liebe, Barmherzigkeit und Vergebung verpflichtet fühlen?
Wie rechtfertigen kirchliche Instanzen als letztlich Verantwortliche, die von diesem Geschehen detailliert gewusst haben, ihr jahrzehntelanges absolutes Fehlverhalten? Ein Blick nach Irland und in die
USA und den dort aufgedeckten sexuellen Verfehlungen großen Ausmaßes durch Priester und auch andere kirchliche Bedienstete zeigt, dass sich bis heute am Verhalten sehr vieler Verantwortlicher nichts
geändert hat. (In Deutschland und Österreich wird es wohl kaum besser aussehen, hier funktioniert allerdings das Vertuschen besser!) Von "bedauerlichen Einzelfällen" kann hier nicht mehr die
Rede sein, hier liegen Gründe vor, die im System liegen müssen. Erinnert sei – Menschen vergessen und verdrängen ja so gern – an die grausamen Ketzer- und Hexenverbrennungen und die Verfolgung von
Juden über die Jahrhunderte durch Christen und ihre kirchlichen Führer. Die Opferzahlen liegen hier im Millionenbereich. Von dem nur geringen Widerstand der offiziellen Kirchenleitungen gegen die
Judenverfolgung im Nationalsozialismus, ja teilweise offener Unterstützung (siehe Erklärung evangelischer Landesbischöfe und Kirchenpräsidenten vom 17.12.1941!) ganz zu schweigen.
Die Kirche
spielt sich so gern als Hüterin und Verkünderin von Moral auf? Ja, sie behauptet, als einzige Instanz zu gelten, die in der Lage sei, Moral zu begründen. Müssten ihr angesichts dieses Versagens nicht
solche Worte im Halse stecken bleiben? www.uwelehnert.de
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Prof. Dr. Manfred Kappeler Zwischen den Zeilen gelesen –
Kritik des „Zwischenberichts“ des Runden Tisches Heimerziehung
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Dierk Schäfer u. a. per Mail
Sehr geehrte Damen und Herren, die Mitglieder vom Runden Tisch wird es nicht interessieren, denn der Runde Tisch hält sich nicht für das Schicksal von
Kindern in Behindertenheimen zuständig. Das ist schade, denn die gerade soeben veröffentlichte Untersuchung zeigt neben der Besonderheit von Behinderung auch, wie es ehemaligen Heimkindern in den Heimen
allgemein in dieser Zeit erging. Hans-Walter Schmuhl und Ulrike Winkler, /Gewalt in der Körperbehindertenhilfe, Das Johanna-Helenen-Heim in Volmarstein von 1947 bis 1967/, Verlag für Regionalgeschichte,
Bielefeld 2010, Schriften des Instituts für Diakonie- und Sozialgeschichte an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel, Band 18 Alle anderen werden diese wissenschaftliche Arbeit zu schätzen wissen.
Denn sie weist eindeutig nach, daß diesen Kindern auch nach damaligem Stand des Rechts Unrecht geschah, Unrecht, das die Dimension von Menschenrechtsverletzungen hat. Eine Rezension finden Sie in meinem Blog.
Zur Zeit dominieren Mißbrauchsvorwürfe die Diskussion. Nun spricht man auch offen über Entschädigungen. Es ist zu hoffen, daß die ehemaligen Heimkinder, die damals vergessene Kinder waren, nicht nochmals
vergessene Kinder werden. Doch für die Mitglieder am Runden Tisch: Prof. Kappeler hat eine profunde Kritik am Zwischenbericht des Runden Tisches vorgelegt: http://helmutjacob.over-blog.de/article-prof-dr-manfred-kappeler-zwischen-den-zeilen-gelesen-kritik- des-zwischenberichts-des-runden-tisches-heimerziehung-46060529.html Wenn der Runde Tisch sich nicht aufraffen kann, diese Kritik zu Protokoll zu nehmen und die Kritikpunkte gewissenhaft abzuarbeiten, dann kann der Runde
Tisch eigentlich seine Arbeit ganz einstellen, denn ohne Berücksichtigung dieser Kritikpunkte ist für mich jedenfalls kein konstruktives Arbeitsergebnis mehr denkbar. Mit freundlichem Gruß
Dierk Schäfer
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Von Staat und Kirchen verschaukelt BERLIN. (VeH/hpd) Der Verein ehemaliger Heimkinder (VeH) hat den Zwischenbericht, den der vom Deutschen Bundestag eingerichtete „Runde Tisch Heimerziehung“
am 22. Januar vorlegte, mit scharfen Worten kritisiert. Die Vorsitzende des Vereins, Monika Tschapek-Güntner, sagte, sie fühle sich durch die gezielte Hinhaltetaktik von Staat und Kirchen verschaukelt.
Unterstützer der Heimkinder wie der Hamburger Rechtsanwalt Gerrit Wilmans und der Trierer Philosoph Michael Schmidt-Salomon von der Giordano-Bruno-Stiftung sprachen im Hinblick auf den Zwischenbericht sogar von
„zynischen Propagandalügen“ sowie einer „schädlichen Kumpanei von Staat und Kirche“. Um den bislang am Runden Tisch nur wenig beachteten Forderungen der Heimkinder Nachdruck zu verleihen, plant der VeH am
15. April 2010 eine groß angelegte Demo in Berlin. http://hpd.de/node/8711
Vollmer: Zwangsarbeit nur bei Nazis Wie in Irland hat es auch in Deutschland einen systematischen Missbrauch von Kindern, darunter sexueller Missbrauch und Zwangsarbeit bis zu 16 Stunden täglich,
in kirchlichen Heimen gegeben. Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer, die am Runden Tisch zur “Klärung” des Missbrauchs sitzt, spricht allen Opfern der Zwangsarbeit außerhalb des Nazi-Regimes jedoch ab,
wirklich Zwangsarbeit geleistet zu haben. Damit wären alle totalitären Regime von unserer Bundestagsvizepräsidentin offiziell entlastet, nur
damit die Kirchen keine Wiedergutmachung leisten müssen. Wörtlich sagte sie (Quelle): "Der klassisch geprägte, gerade in der deutschen Geschichte klassisch geprägte Begriff “Zwangsarbeit” war
eine Methode des NS-Regimes, Menschen durch erzwungene Arbeit in ihrer Existenz zu ruinieren und optimale Gewinne zu erwirtschaften." Also gab es unter Stalin, Mao, Pol Pot und co. keine Zwangsarbeit. Und so
eine Scheiße muss man sich von seinen Repräsentanten anhören, nur damit die Kirchen nicht ein paar ihrer unzähligen Milliarden als Wiedergutmachung für ihre abartigen Verbrechen zahlen müssen. An Menschen,
deren Leben sie vernichtet haben. http://feuerbringer.com/2010/02/01/vollmer-zwangsarbeit-nur-bei-nazis/
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An die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland
Frau Dr. Angela Merkel Willy-Brandt-Straße 1 10557 Berlin
Fax: 0 3018 400-2357 26.03.2010
Ihre Einrichtung eines Runden Tisches für Opfer von sexueller Gewalt
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
in den Medien wurde bekanntgemacht, dass Sie angeordnet haben, einen Runden Tisch für misshandelte Heimkinder einzurichten. Dieses ist sehr
begrüßenswert nicht zuletzt im Interesse betroffener ehemals misshandelter Kinder. Dieses gilt aber auch in besonderer Weise für behinderte Kinder
die in den konfessionellen Einrichtungen misshandelt wurden.
Es gibt bereits einen Runden Tisch unter dem Vorsitz von Frau Antje Vollmer. Die Verbrechen an behinderten Kindern sind hier allerdings
leider kein Thema. Trotz intensiver Bemühungen gelang es uns nicht, einen Opfervertreter für behinderte Gewaltopfer an den Runden Tisch zu lassen. Hierfür gab es keine vertretbare Begründung. Weder
der Bundestagsbeschluss zur Einrichtung des Runden Tisches Heimkinder bot eine solche Einschränkung, noch gab es seitens des Petitionsausschusses solch einen Ausgrenzungsgrund.
Wir, als ehemalig betroffene behinderte Kinder, müssen also davon ausgehen, dass es eine rein willkürliche Entscheidung von Frau Vollmer
ist, die zu dem Ausschluss ehemaliger misshandelter behinderter Kinder am Runden Tisch führt. Dass die Verbrechen an ihnen nicht berücksichtigt werden, ist eine erneute Diskriminierung und
Diskreditierung ehemals misshandelten behinderten Heimkinder.
Heute wenden wir uns mit einem erneuten Vorstoß an Sie, als ehemals misshandelte behinderte Heimkinder nicht wieder ausgegrenzt zu
werden. Wir bitten Sie, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, anzuordnen, dass zwingend mindestens ein Vertreter für die behinderten Heimopfer zu dem von Ihnen angeordneten Runden Tisch als
ständiges Mitglied mit eingeladen wird.
Wir, die Mitglieder der Freien Arbeitsgruppe JHH 2006 vertreten diese Heimopfer. Unsere 4-jährige Arbeit ist auf der Hompage www.gewalt-im-jhh.de dokumentiert. Über die Gewalt im Johanna-Helenen-Heim, einem Heim für behinderte Kinder, in den zwei Nachkriegsjahrzehnten konnte unter aktiver Mitwirkung der Arbeitsgruppe vor wenigen Tagen das Buch der Historiker Prof. Hans Walter Schmuhl und Dr. Ulrike Winkler, „Gewalt in der Körperbehindertenfürsorge – Das Johanna-Helenen-Heim in Volmarstein von 1947 bis 1967“ erscheinen. Die Historiker und wir leisten nun seit mehreren Jahren Pionierarbeit zur Aufarbeitung der Verbrechen an behinderten Heimkindern.
Wir sind der Meinung, durch die Art unserer Arbeit zur Aufarbeitung der Vergangenheit und durch unmittelbare Betroffenheit qualifiziert
und gerechtfertigt zu sein, auch am Runden Tisch die Interessen der betroffenen behinderten Gewaltopfer zu vertreten.
Darum bitten wir Sie, dafür zu sorgen, dass ein Platz am Runden Tisch für unseren Vertreter Herrn Klaus Dickneite (der auch unser
Pressesprecher ist), wohnhaft in 30559 Hannover, Ostergrube 2, vorgesehen wird.
Gleichzeitig bitten wir Sie, die für die Wahrnehmung dieser Mitarbeit am Runden Tisch entstehenden finanziellen Aufwendungen so zu erstatten, dass er aufgrund seiner Körperbehinderung die PKW-Fahrtkosten erstattet bekommt und finanziell in die Lage versetzt wird, auch Hotelübernachtungen vor bzw. nach den jeweiligen Sitzungen des Runden Tisches vornehmen zu können.
Wir wären Ihnen dankbar und würden uns freuen, noch vor der Berufung der Teilnehmer/innen für den Runden Tisch eine unserem Begehren
entsprechende Zusage von Ihnen zu bekommen und so mit Ihrer Hilfe vermieden würde, dass misshandelte behinderte Menschen wieder ausgegrenzt und benachteiligt werden.
Herzlichen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen
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Heimopfer Runder Tisch Renten und Regierung Von Sieglinde Alexander Die Gründe warum wir, die Heimopfer, eine Entschädigung verlangen, liegt in der Tatsache, dass Heimkinder zu einer Arbeit
gezwungen wurden und es daher versäumt haben, ihren Wunschberuf zu ergreifen und weil darüber hinaus durch die erfahrene Gewalt ihre Identität und Integrität zerstört wurde. Genau dieser Zwang, diese
Zerstörung, dieses Kindheitstrauma war es, was zu den heutigen Rentenmissständen führt. Die ehemaligen Kinder-Zwangsarbeiter und Missbrauchsopfer erfahren heute noch einmal, durch die Verweigerung von
Entschädigungen und durch die Absagen von Frührentenanträgen, eine Entwertung. Zuerst wurden die Schutzbefohlenen von den Trägern der Heime zu billigen Arbeitskräften gemacht, für die keine Rentenbeiträge
abgeführt wurden und nun werden die heute psychisch Kranken wieder gezwungen, unterwürfig ihr Haupt zu beugen und um Almosen zu bitten. Wir stünden heute nicht vor dem Problem von Hartz IV für diese Menschen,
wenn diese Menschen in ihrer Jugend ihr eigenes Lebensziel hätten steuern und Berufe ergreifen können, die zu einer angemessenen Rente geführt hätten. ... Um das wirkliche, bittere Ausmaß einer Zerstörung
von Lebens-Existenzen zu erkennen, bitte ich alle Leser/Zuhörer sich vorzustellen, dass sie in der Kindheit in einem Feld, im Moor, in einer Wäscherei, einer Schneiderei oder anderswo Sklavenarbeiten verrichten
mussten, anstatt die Gelegenheit ergreifen zu können, die gewünschte Schule zu besuchen oder eine Ausbildung zumachen, die ihre heutige Existenz und ihre Alterversorgung gesichert hätte. Anstatt dessen leben
diese psychisch Zerstörten heute mit PTSD, Depressionen, Angstzuständen, Ich-Störungen, die wissenschaftliche erwiesen auf Kindheitstrauma zurückzuführen sind, während die Unterdrücker durch ihre demals
gesicherten Machtposition sich dieser zerstörten Leben nicht Verantworten müssen, aber heute finanziell gut gesichert sich ihren hierarchischen Machtmissbrauch der Verantwortung entziehen und dazu noch vom Gesetz,
durch die Verjährungsfrist, geschützt werden. Nicht zu vergessen sind die körperlichen, psychischen und sexuellen Misshandlungen, die viele diese Heimkinder über Jahrehinweg ertragen mussten, die zweifelsohne
anhaltende Folgenschäden hinterlassen haben. http://www.emak.org/artikel/Heimkinder%20RT%20Renten%20und%20Regierung.htm
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23. April 2010:Brief an Dr. Antje Vollmer, Runder Tisch Heimkinder:
Wieder einmal verweigern Sie die Anerkennung von Zwangsarbeit durch Heimopfer in den 4 Nachkriegsjahrzehnten. Sie zitieren
aus Ihrem Zwischenbericht des Runden Tisches: “Und darin haben wir gesagt, daß wir uns den Begriff Zwangsarbeit in dem historisch geprägten Sinn, wie er in der Nazizeit war, nämlich Vernichtung von
Menschenexistenzen durch Arbeit, und das zum Zweck optimaler Gewinnausschöpfung, wie das bei den großen Konzernen, die Hitler unterstützt haben, der Fall war, daß das auf diesen Fall nicht
zutrifft.“
Inzwischen müßten die zahlreichen Belehrungen, die Aussagen, daß Ihre Meinung und Interpretation des Begriffes Zwangsarbeit völlig absurd ist, auch zu Ihnen gedrungen sein. So
hat Professor Manfred Kappeler beispielsweise festgestellt, daß nur zu einem kleinen Teil im Rahmen der Zwangsarbeit während der NS-Zeit auch die Vernichtung von Menschenleben stattgefunden hat.
Im übrigen verbitten wir uns die Definition des Begriffes „Zwangsarbeit“ nach eigenem Geschmack. Dieser Begriff ist in Wörterbüchern und im Brockhaus ganz klar definiert: „Im Allgemeinen
jede Art von Arbeit oder Dienstleistung, die von einer Person unter Androhung irgendeiner Strafe verlangt wird und für die sie sich nicht freiwillig zur Verfügung gestellt hat.“ Auch das
Grundgesetzt, Artikel 12, hat Ihre Begriffsverbiegung nicht aufgenommen.
Wir verbitten uns ferner jeden Vergleich jüdischer Zwangsarbeiter mit Heimopfern. In unserem Bereich mußte ein
7jähriges behindertes Kind jeden morgen 23 Nachttöpfe in einen großen Topf entleeren, den großen Eimer, den sie kaum tragen konnte, zur Toilette bringen und diesen dort ausschütten. Das geschah
täglich unter Strafandrohung und auch unter Schlägen, vor allen Dingen unter psychischer Bedrohung. Dies geschah vor dem Aufstehen ihrer Mitschülerinnen und bevor sie auch nur eine Scheibe Brot zu
essen bekam. Dies ist Zwangsarbeit unter schlimmsten Bedingungen.
Ihr Versuch der Umdeutung des Begriffes stellt eine weitere Mißhandlung der Heimopfer dar. Sie dient einzig und allein Ihrem
Ansinnen, die Verbrechen an den Heimkindern und Jugendlichen zu relativieren. Dieses lassen wir Ihnen selbstverständlich nicht durchgehen.
In dem genannten Interview betonen Sie besonders, daß
Sie als Moderatorin und nicht als Vorsitzende bezeichnet werden wollen. Die Unabhängigkeit einer Moderatorin haben Sie längst abgestreift. Das haben Sie in zahlreichen öffentlichen Verlautbarungen,
Ihrem Zwischenbericht, der übrigens nicht einstimmig zu Stande gekommen ist, und auch in der Pressekonferenz zum Zwischenbericht eindeutig klargestellt.
Auch ihre Äußerungen zur möglichen
finanziellen Entschädigung setzen eindeutig eine Begrenzung in der Höhe der Leistung fest. Sie wollen, daß diese Entschädigung in keinem Fall über der Entschädigung an Zwangsarbeitern liegt. Ihre
Vorgabe hat mit Neutralität überhaupt nichts zu tun. Sie betreiben Politik zu Lasten der Heimopfer.
Dabei verschweigen Sie sogar wissentlich, daß der ehemalige Opferanwalt Witti für einzelne
Gruppen dieser Zwangsarbeiter sowohl monatliche Renten, als auch höhere Pauschalentschädigungen erstritten hat. Konkret äußert sich Witti zu diesem Thema (in seinem Schreiben vom 11. 9.2009 an die
Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“):
„Die von mir vertretenen jüdischen Mandanten – eine knapp mehr als sechsstellige jüdische Gemeinde – erhielten eine
Einmalzahlung von DM 15000.– Sie erinnern sich, daß damals von Ihrer Regierungspartei auch deshalb Widerstand für höhere Zahlungen ausging, weil Ihre Partei Vortrug, dass meine Mandantschaft
grösstenteils bereits für den Zeitraum der Zwangsarbeit laufende Rentenleistungen nach dem BEG erhielt. Gleichwohl – und auch das unterdrücken Sie – ist es uns gelungen im Schatten der
Zwangsarbeiterverhandlungen ein Ghettorentengesetz – ZRBG – auf den Weg zu bringen. Ich erinnere mich noch gut, wie ich Sonderbotschafter Bindenagel diesbezüglich zuarbeitete. Es gelang
substantielle Zahlungen an meine Mandantschaft, quasi ausserhalb des öffentlichen Bewusstseins durchzusetzen. Ergebnis war jedenfalls, daß unmittelbar nach den NS-Zwangsarbeiterverhandlungen meine
Mandantschaft eine monatliche Rente zwischen 200 und 500 EUR und Einmalzahlungen zwischen 10000 bis 30000 EUR erhielt und zwar auch als Witwe/Witwer. Berücksichtigt wurde hier – als
Zuerkennungskriterium – ausdrücklich der Zeitraum der Zwangsarbeit !! ... Meine Mandantschaft erhielt im Zuge des Gesamtkomplexes: DM 15000.– plus nun EURO
10000.– bis 30000.– plus monatliche Rente von 200.– bis 400.– EUR“
Sie wurden über diesen Sachverhalt informiert, haben ihn aber nicht in Ihren Zwischenbericht
aufgenommen. Dies ist eine Manipulation der Meinungsbildung zugunsten der Täter und zulasten der Verbrechensopfer.
Wir teilen ausdrücklich mit, daß wir zu der Kritik von Professor Dr. Manfred
Kappeler stehen, sie voll übernehmen. Sie ist Ihnen bekannt. Die Stellungnahme von Kappeler heißt: Zwischen den Zeilen gelesen - Kritik des „Zwischenberichts“ des „Runden Tisches“
Heimerziehung.
Der Runde Tisch hat umsonst getagt. Die Erkenntnisse, die dort gewonnen wurden, sind bereits in
zahlreichen Büchern erschienen. Es ist nichts Neues hinzugekommen. Das war ein verlorenes Jahr für die Aufarbeitung und für die Heimkinder. In dieser Zeit sind etliche tausend Heimopfer gestorben. Wir
können uns des Eindrucks nicht erwehren, daß genau dies Absicht ist.
Ansonsten wären Sie bereits nach der zweiten Sitzung,
in der Sie Professor Dr. Kappeler nach seinen Forschungen hätten befragen können, auf die Frage der Entschädigung eingegangen. Selbst dafür hat der wirkliche Opfervertreter, der Theologe und
Psychologe Dierk Schäfer - den Sie zu unserer Erschütterung als Opfervertreter abgelehnt haben - „Verfahrensvorschläge zum Umgang mit den derzeit diskutierten Vorkommnissen in Kinderheimen in der
Nachkriegszeit in Deutschland“ unterbreitet
In dem Interview merken Sie an: „Wir haben trotzdem, und zwar nicht ich, sondern einstimmig der gesamte Runde Tisch, das heißt in einer Diskussion
von mehr als 48 Stunden, Wort für Wort und Seite für Seite von diesem Bericht abgestimmt.“ Nicht zuletzt die Pressekonferenz zum Zwischenbericht Ihres Tisches beweist genau das Gegenteil: Die Opfer
kommen kaum zu Wort. Ihr radikaler Ausschluß weiterer Heimopfer des VEH, der den drei Vertretern längst das Vertrauen entzogen hat, belegt, daß die Opferseite kaum Gehör findet. Auch die brüske
Abweisung behinderter Heimopfer sehen wir als Wunsch, die Zahl der Heimopfer gering zu halten und die Verbrechen an behinderten Kleinkindern und Schulkindern unter den Teppich zu kehren. Weder Bundestag
noch Petitionsausschuß haben uns ausgeschlossen. Sie haben willkürlich und eigenmächtig gehandelt.
Frau Pastorin Dr. Vollmer: Wir müssen annehmen, daß Sie sich auf die Seite der Täter
geschlagen haben.
Ihren Endbericht warten wir nicht mehr ab, weil wir schon heute wissen, daß er eine weitere Verhöhnung und Demütigung der Opfer darstellen wird.
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22.4.2010 Wer sitzt am Runden Tisch Missbrauch? Eine Übersicht der Teilnehmer Der Runde Tisch Missbrauch tagt
erstmals am Freitag mit 61 Teilnehmern. Das Spektrum reicht von politischen Repräsentanten aus Bund und Ländern über Juristen und Mediziner bis zu Vertretern von Kirchen, Schulen und aus der
Opferberatung, wie das Bundesfamilienministerium am Donnerstag in Berlin bekanntgab. http://www.domradio.de/aktuell/63406/wer-sitzt-am-runden-tisch.html
http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Internetredaktion/Pdf-Anlagen/liste-teilnehmer-23041 0,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf
http://www.rundertisch-kindesmissbrauch.de/
Liste der teilnehmenden Opfer --- leer ---
Sexuelle Gewalt: Runder Tisch Im Fegefeuer der Wahrheit 26.04.2010
Ein Kommentar von Heribert Prantl Von der Schweigespirale zur Redespirale: Was der runde Tisch gegen sexuelle Gewalt bewirken kann - und warum er umbenannt werden muss, bevor er mit der Arbeit
beginnen kann. "Sexueller Missbrauch" ist ein falsches Wort. Es gehört aus dem aktuellen Vokabular und aus der Diskussion gestrichen. Das Wort vom "sexuellen Missbrauch" von
Kindern und Jugendlichen verunklart und versteckt die Wahrheit. Es ist ein Wort aus der Zeit der Schweigekartelle, aus der Zeit, in der sexuelle Übergriffe an Kindern verharmlost, verschwiegen
oder gar nicht zur Kenntnis genommen wurden. Dieses Wort sexueller "Missbrauch" tut so, als gäbe es auch einen durchaus tolerablen sexuellen "Gebrauch" von Minderjährigen. Es
gibt ihn nicht. Der sexuelle Missbrauch in Erziehungs- und Abhängigkeitsverhältnissen ist sexuelle Gewalt. Das Wort "Missbrauch" gebiert so absurde Bezeichnungen wie
"Missbrauchsbeauftragte". Die frühere Ministerin Christine Bergmann wird allen Ernstes so bezeichnet. Das eigentliche Thema am runden Tisch der Bundesregierung ist aber nicht Missbrauch von
Sexualität, sondern sexuelle Gewalt - in Internaten, Sportvereinen, Familien; die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat zu Recht darauf hingewiesen. ... http://www.sueddeutsche.de/politik/331/509462/text/
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Mit anderen Worten: Ein “sorry” muß reichen Mainz - Lehmann gegen pauschale Zahlungen an Opfer Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann ist gegen eine generelle finanzielle Entschädigung von Opfern sexuellen Missbrauchs. Es könne keine pauschale Zahlung geben,
die die Vergehen wie auf einer Preisliste aufzähle, sagte Lehmann. Es sei ein kapitaler Fehler, dass oft die Verantwortlichkeit der kirchlichen Täter gerade auch mit Blick auf andere Arten der Wiedergutmachung ignoriert werde, äußerte der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in einem gestern veröffentlichten Gespräch mit der Kirchenzeitung "Glaube und Leben". Der beinahe ausschließliche Ruf nach finanzieller Entschädigung sei darüber hinaus "verräterisch". Da sexueller Missbrauch schwerste Schäden anrichten könne, sei
die Forderung "Ich will endlich Geld sehen, viel Geld" eine Verkennung "des ethischen Schwergewichts einer solchen Verfehlung und auch der Formen möglicher Wiedergutmachung".
Verweis auf Leitlinien der Bischofskonferenz Der Mainzer Bischof verwies auf die Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz zum sexuellen Missbrauch von 2002, wonach den Opfern menschliche, therapeutische und
pastorale Hilfen zugesagt werden. "Die Hilfsangebote sind individuell verschieden." Sie bezögen je nach Situation auch die Familienangehörigen der Opfer mit ein. Finanzielle Unterstützung
therapeutischer Maßnahmen sei zumindest im Einzelfall möglich. Diese Aussage sei leider auch von Leuten der Kirche nicht genügend zur Kenntnis genommen worden, monierte der Mainzer Bischof.
Kein Kirchenfonds für Missbrauchsopfer Die mögliche Einrichtung eines Kirchenfonds für die Missbrauchsopfer in Anlehnung an den Zwangsarbeiterfonds sieht Lehmann kritisch. Die beiden Fragen könne man nicht
vergleichen. So stelle sich etwa die Frage, ob es erlaubt wäre, Mittel aus der Kirchensteuer für einen solchen Zweck zu verwenden. Auch könnten im Falle einer eventuellen Mitverantwortung eines Bistums oder einer
Ordensgemeinschaft nicht andere Diözesen einfach haftbar gemacht werden. http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=6309216/jw0usm/ Es könne keine
pauschalen Zahlungen geben, «die die Vergehen wie auf einer Preisliste aufzählt». Lehmann fuhr fort: «Hier ist auch die Begehrlichkeit nach Geld nicht zu übersehen, wie übrigens der Runde Tisch um die
Heimkinder, aber auch ein Blick in die Situation der USA und Irlands zeigt.». http://archiv.rhein-zeitung.de/on/10/04/27/rlp/t/rzo701965.html?markup=rzo701965
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Zweiter Runder Tisch Heimopfer unter Frau Christine Bergmann
Unser Schreiben an Sie vom 26. 03. 2010
Sehr geehrte Frau Bundesklanzlerin!
Mit großer Erschütterung müssen behinderte ehemalige Heimkinder, die Opfer von sexueller, psychischer und physischer Gewalt wurden,
erneut erleben, dass sie an dem entsprechenden Runden Tisch offensichtlich unerwünscht sind.
Gleich 3 Ministerinnen (Schavan, Leutheuser-Schnarrenberger, Schröder) diskutieren an dem von Ihnen empfohlenen Runden Tisch mit allen
möglichen Menschen, sogar mit einem Vertreter der Gewerkschaft. Wo sind die Opfer? Ganz konkret: Wo sind die behinderten Opfer? Wir haben uns bei den 3 Ministerinnen vorgestellt und darum gebeten, die
behinderten Opfer von sexueller Gewalt dort zu vertreten, ihnen eine Stimme gegeben. Die 3 Ministerien hielten es nicht einmal für nötig, den Eingang unseres Telefaxes zu bestätigen. Auch Ihr
Kanzleramt hat auf unser Schreiben vom 26.03.2010 nicht reagiert.
Kann es sein, dass es unerwünscht ist, dass die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft Gehör finden? Bereits vom Runden Tisch 1 unter
Vorsitz von Frau Dr. Vollmer wurden wir rüde abgewiesen. Man behandele lediglich das Thema Erziehungshilfe und darum käme unsere Teilnahme nicht in Frage. Als ob in Schulen nicht auch erzogen
wird, als ob gerade vor 40 bis 60 Jahren in Schulen nicht erzogen wurde und als ob in einem Heim für behinderte Kinder, die beschult wurden, keine Erziehung stattfand. Man kann zu dieser Begründung von
Frau Vollmer nur den Kopf schütteln. Und in der Tat sind anerkannte Erziehungswissenschaftler erschüttert darüber, dass die Gewalt an behinderten Kleinkindern und Schulkindern nicht an diesem Runden
Tisch thematisiert wird.
Will die Bundesrepublik die Verbrechen an behinderten Klein- und Schulkindern unter den Teppich kehren?
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Hubert Hüppe: Behinderte Menschen zukünftig am Runden Tisch gegen
Kindesmissbrauch vertreten
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5.05.2010 Herrn Holger Wendelin Referent "Runder Tisch Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren" Mühlendamm 3
10178 Berlin Fax: 0049 (0) 30 - 400 40 232 Email: info@rundertisch-heimerziehung.de
Ergebnisprotokoll der 7. Sitzung des Runden Tisches Heimerziehung
Sehr geehrter Herr Wendelin!
In Ihrem oben genannten Ergebnisprotokoll ist auf Seite 1, Antrag 1, folgende Feststellung zu finden:
„Die Situation der „Behinderten Kinder und Jugendlichen in Heimerziehung“ liegt
außerhalb des thematischen Auftrags des Runden Tisches durch den Deutschen Bundestag. Der Petitionsausschuss hatte in seiner Beschlussempfehlung den Auftrag des Runden Tisches auf die Heimerziehung im
Bereich der Jugendhilfe begrenzt. Sonst hätte der Runde Tisch auch eine andere Besetzung erfahren müssen.“
Wir haben uns erlaubt, noch einmal die „Empfehlung des Petitionsausschusses in
seiner Sitzung am 26. November 2008 zur Petition die Situation von Kindern und Jugendlichen in den Jahren 1949 bis 1975“ von der Homepage des Deutschen Bundestages zu laden. Wahrscheinlich liegt Ihnen
eine andere Fassung vor. Wir können jedenfalls keine Begrenzung auf die Heimerziehung im Bereich der Jugendhilfe finden. Außerdem unterstellen Sie mit der Eingrenzung, dass Erziehung in Heimen für
behinderte Kinder und Jugendliche nicht stattgefunden hat. Woher beziehen Sie diese Erkenntnisse?
Bitte teilen Sie uns unter Vorlage von entsprechenden Dokumenten mit, wie Sie Ihre Behauptung der
Abgrenzung begründen.
Was die Verdrehung des Begriffs „Zwangsarbeit“ betrifft, so scheint Ihre Tischvorsitzende und die Vertreter der Täterseite auf weiter Flur die einzigen zu sein, die
einer solchen Begriffsdeformation zustimmen.
Insgesamt ist zu beobachten, dass der Runde Tisch unter Frau Dr. Vollmer weder unter den Heimopfern, noch unter ernstlich an der Aufarbeitung der
Verbrechen in den 4 Nachkriegsjahrzehnten Interessierten keinen Rückhalt mehr hat. Auch wir lehnen den Runden Tisch in dieser Form ab. Mit freundlichen Grüßen
(Helmut Jacob) Sprecher Anlage: „Empfehlung des Petitionsausschusses in seiner Sitzung am 26. November 2008 zur Petition die Situation von Kindern und Jugendlichen
in den Jahren 1949 bis 1975 ...“ von der Homepage des Deutschen Bundestages
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