Telefonat Helmut Jacob mit Jochen Prietzel zur Essensversorgung
Jochen Prietzel kam ca. 1962 ins Hermann-Luisen-Haus.
Was war in Gut Grünewald?
Ja, was hatten die da für Landwirtschaft? Ganz normale Landwirtschaft eben.
Die Anstalten hatten ihre eigenen Äcker und Gärten gehabt. Die hatten ihre eigenen Weiden für die Kühe und normale Tierhaltung. Dabei waren auch Hühner.
Welche Tiere und wie viele davon hatten die da sonst noch?
Ja, wir haben die nie gezählt. Die hatten noch Schweine dort, es waren Kühe
da. Die Kühe sind auf jeden Fall draußen gewesen.
Ein weiteres Thema, über das wir uns unterhalten müssen, über das Essen im
Hermann-Luisen-Haus. Vorher noch einmal die Frage, wann kamst du ins HLH?
In den 60er Jahren! Der erste Diakon war bei mir Fabri.
Was gab es zum Frühstück?
Ja was gab es da? Wurst, Leberwurst, Blutwurst, Käse, Schmierkäse...
Hat es da auch ab und zu Brötchen geben?
Ja natürlich!
Hat es immer nur eine Sorte Brot oder auch zwei Sorten Brot geben?
Ne, da war auch manchmal Weißbrot und Schwarzbrot und Graubrot. Das sind
verschiedene Sorten Brot, die gab es da auf jeden Fall.
Dann erzähl mal, was es an Mittagessen im HLH gab, was du im Johanna-Helenen-Heim gar nicht hattest.
Ich kannte kein Kotelett, ich kannte keine Bratwurst, ich kannte die
verschiedenen Käsesorten gar nicht. Bei uns gab es immer so einen stinkigen Käse, dann gabs auch manchmal Harzer Roller, ja, es gab Kümmelkäse, Bockwurst, Leberwurst... Die anderen Wurstsorten weiß ich nicht mehr.
Ja Sülze.. das hat es im JHH auch nicht gegeben.
Hat es im HLH auch mal Kuchen gegeben?
Ja, natürlich!
Und wenn es Kuchen gegeben hat, welchen und wie oft?
Oh, Helmut, frag mich doch so was nicht! Also, im JHH gab es meistens nur
Streuselkuchen. Außer der Reihe, wenn mal was Besonderes war, gab es auch mal Apfelkuchen oder so was.
Im HLH gab es alles, was es auch in der Bäckerei gab: Bienenstich, Apfeltaschen,
Kirschkuchen, Pflaumenkuchen, ... alles, was es damals so gegeben hat!
Auch zum Picknick am Sonntag, hat es meistens Kuchen gegeben.
Dann noch eine Frage: Gab es irgendwelche Besonderheiten zum Abendessen?
Ja! Es gab Bratwurst... Im JHH gab es nichts Außergewöhnliches zum Abendessen.
Dann noch eine Frage zur Selbstversorgung der Anstalten. Vorhin hattest Du
von den verschiedensten Gärten erzählt. Kannst Du noch einmal erzählen, wo welche Gärten waren?
Ich gehe mal davon aus, das JHH hatte auf jeden Fall einen Garten. Und der
war direkt unterhalb des Parkplatzes, also wenn du vom Dorf über die Treppen kommst, Richtung Denkmal, da, wo der Teich war... Das ganze Gelände war ein Garten. Mit Obstbäumen, allem pipapo.
Das Franz-Arndt-Haus hatte auch einen eigenen Garten gehabt. Der war direkt
Richtung Oskar-Funke-Haus. Ja, die hatten auch ihre eigenen Hühner.
Dann hatte das Margareten-Haus einen eigenen Garten, aber den haben sie mehr
für Blumen genutzt. Ich gehe mal davon aus, dass die auch von unserem Garten was geholt haben. Ich sag das einfach mal so.
So, und das HLH hatte einen eigenen Garten. Und mehr Häuser gab es nicht. Das
Vietor Haus wurde 1960, 1959 gebaut. Die hatten dann auch ihren kleinen eigenen Garten. Mit kleinen Obstbäumen. Als diese neuen Häuser gebaut wurden, wurden auch keine neuen Gärten mehr angelegt, außer das Martineum
hatte einen eigenen Garten mit so einem Gestrüpp wie Maggipflanzen; wenn du das anfasstest, schmeckte es genauso wie Maggi... Erdbeeren, Stachelbeeren hatten die da auch, einen Apfelbaum und damals haben die da
Meerschweinchen gehabt. Der Garten war aber ziemlich klein.
Letzte Frage: Bist du damit einverstanden, dass ich diese Tondatei auf unsere Homepage stelle?
Helmut, dass kannst du machen, wie du willst.
Herzlichen Dank!
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